
Bayern München hat beim 1:0-Sieg bei Eintracht Frankfurt die früheste Meisterschaft der Bundesliga-Geschichte eingefahren. Noch nie war ein Team bereits am ersten Aprilwochenende und schon am 28. Spieltag Meister. Möglich machte es Bastian Schweinsteiger.
Vor den 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Frankfurter Commerzbank-Arena dauerte es bis zur zweiten Halbzeit, ehe Schweinsteiger das Siegtor für die Münchner erzielte (52.). Zuvor hatte David Alaba bereits einen Elfmeter verschossen (27.). Die Frankfurter Drangphase kam zu spät.
Alaba und Shaqiri scheitern am Pfosten
Auch ohne die verletzten Leistungsträger Kevin Trapp, Alex Meier und Pirmin Schwegler begann Frankfurt aggressiv und versuchte, nach Ballgewinn schnell umzuschalten. Die Münchner, bei denen Franck Ribery und Mario Mandzukic zunächst geschont wurden, hatten zunächst Pech, als Xherdan Shaqiri per Distanzschuss den Pfosten traf (10.).
Nach der Anfangsphase verflachte die Partie zusehends, auch weil Bayern gegen die kompakte Frankfurter Defensive nur selten das Tempo anzog. Alaba hatte die große Chance auf die Führung, sein Elfmeter nach Foul von Marco Russ an Thomas Müller ging aber an den Außenpfosten (27.). Es war der erste verschossene Strafstoß für den Österreicher.
Die Münchner kontrollierten das Spiel anschließend, gute Torchancen blieben aber Mangelware. Die Eintracht stand kompakt und ließ wenig zu, trat selbst offensiv allerdings kaum in Erscheinung.
Schweinsteiger trifft mit der Hacke
Auch die zweite Halbzeit begann schleppend. Bayern kontrollierte mit über 60 Prozent Ballbesitz das Spiel, tat sich gegen die Frankfurter Defensive aber schwer. Arjen Robben hatte die erste Chance nach der Pause, allerdings rettete Sebastian Jung, der vor der Partie seine Vertragsverlängerung bekannt gegeben hatte, für seinen geschlagenen Torhüter Oka Nikolov (51.).
Direkt mit dem nächsten Angriff gingen die Münchner dann in Führung: Philipp Lahm flankte flach in den Strafraum, wo Schweinsteiger mit der Hacke gegen den überraschten Nikolov vollendete (52.).
Auch nach dem Führungstor für die Gäste tat sich Frankfurt sehr schwer. Bayern dominierte die Eintracht und ließ kaum etwas zu, ohne sich selbst dabei in der Offensive zu verausgaben.
Frankfurter Schlussoffensive nicht belohnt
Erst in der Schlussphase wurde Frankfurt auch selbst aktiver. Nach einer scharfen Flanke von Stefan Aigner hatte der eingewechselte Srdjan Lakic den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, Manuel Neuer rettete die knappe Führung mit einem starken Reflex aus kapp zwei Metern Entfernung(79.).
Bayern hatte kurz darauf noch Glück, als ein Handspiel von Dante im Strafraum nicht geahndet wurde (81.). Die Eintracht drückte jetzt regelrecht auf den Ausgleich, Neuer musste gleich mehrfach retten (82./87.). Die Bayern spielten ihre Konter nicht gut zu Ende und verpassten so die Entscheidung, brachten die knappe Führung aber über die Zeit.
Während die Münchner mit dem elften Sieg in Folge noch einen weiteren Rekord aufstellten, hat Frankfurt aus seinen letzten vier Heimspielen nur einen Punkt geholt. Der Vorsprung der Eintracht auf den siebten Platz ist damit auf einen Zähler geschmolzen. Freiburg (Samstagabend) und Mainz (Sonntag) könnten Frankfurt im Laufe des Spieltags noch von den internationalen Plätzen verdrängen.
Adrian Bohrdt