
Der nächste Fehlstart droht bereits, Vergleiche mit den "Horror-Wochen" zu Saisonbeginn sind für Max Eberl aber tabu. "Natürlich lässt es sich leicht sagen, dass der Trend derselbe ist", sagt der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach nach zwei Niederlagen in Folge, glaubt vor dem Heimspiel gegen Angstgegner Werder Bremen am Freitag (20.30 Uhr/ im LIVETICKER) aber an eine Kehrtwende: "Die jüngsten Spiele sind ganz anders verlaufen als in der Hinrunde."
Für die Auftritte gegen Dortmund (1:3) und in Mainz (0:1) galt das in der Tat, für die Ausbeute allerdings nicht. Am Ende standen null Punkte auf der Habenseite, in der Tabelle rutschte der Europapokal-Anwärter vom vierten auf den sechsten Platz. Kein Wunder, dass vielen Fans die Hinrunde in den Sinn kommt, als sogar die ersten fünf Ligaspiele verloren gingen und Trainer Lucien Favre daraufhin seinen Hut nahm.
Wer wird Deutscher Meister 15/16? - Wetten auf tipp3.de
Favres Nachfolger Andre Schubert bleibt dennoch gelassen. "Statistiken interessieren uns nur am Rande. Es hilft niemandem, jetzt panisch zu werden", sagte der Gladbach-Coach am Donnerstag: "Ich glaube, wir haben gelernt: Wenn man fünfmal verliert, heißt es nicht, dass man sechsmal verliert. Und wenn man sechsmal gewinnt, heißt es nicht, dass man siebenmal gewinnt."
Nicht nur Eberl hofft gegen Bremen daher auf das, was Abwehrspieler Havard Nordtveit den "Ketchup-Effekt" nennt: Wenn es einmal flutscht, läuft es wie von selbst. So wie in der Hinrunde. Vor allem in Mainz wartete Gladbach zuletzt allerdings vergeblich auf den "Flaschenöffner", der Ball wollte trotz zahlreicher Chancen nicht ins Netz.
"Ich wünsche mir, dass wir mal wieder in Führung gehen. Denn es ist für den Kopf deutlich einfacher, wenn man vorne liegt und nicht einem Rückstand hinterherlaufen muss", sagt auch Torhüter Yann Sommer. Die zwei Niederlagen hätten "wehgetan", gibt der Schweizer zu und nimmt kein Blatt vor den Mund: "Da kann man schon von einem Fehlstart sprechen, da sind wir ganz ehrlich."
Der Knoten soll platzen
Gegen Bremen soll nun der Knoten platzen - jene Mannschaft also, die im Dezember im Pokal mit 4:3 im Borussia-Park gewann. Drei Niederlagen gegen Werder in einer Saison wären dann doch ein wenig viel, meint auch Sommer. "Zweimal zu verlieren, reicht auf jeden Fall. Wir werden alles dafür tun, dass es kein drittes Mal geben wird", sagt der Schlussmann.
Eines immerhin haben beide Teams gemeinsam: Auf dem Freitag liegt sowohl für Gladbach als auch Werder ein kleiner Fluch. Die Borussia kassierte an dem ungeliebten Termin in den letzten sechs Spielen fünf Niederlagen und erzielte dabei kein einziges Tor. Doch auch die Norddeutschen sind freitags seit sechs Spielen sieglos.
Den Bann brechen will angesichts der weiterhin prekären Lage auch der Tabellen-16. aus Bremen, der mit vier Punkten glänzend in die Rückrunde gestartet ist. "Wir fahren selbstbewusst nach Gladbach. Sie werden sicherlich großen Respekt vor uns haben, da wir sie in dieser Saison bereits zweimal geschlagen haben", sagt Mittelfeldspieler Fin Bartels und verspricht einen erneut mutigen Auftritt: "Mal sehen, ob wir etwas Neues präsentieren können."