
Der VfB Stuttgart empfängt die TSG Hoffenheim. Während die Gastgeber den Saisonstart komplett verpatzten und deshalb als erster Bundesligist in der noch jungen Saison ihren Trainer wechselten, weiß die Mannschaft von Markus Gisdol wieder zu gefallen.
Thomas Schneider heißt der neue Mann an der Stuttgarter Seitenlinie. Aus der eigenen Jugend kommt er - im doppelten Sinne. Erstmals spielte er mit zehn Jahren für den VfB-Nachwuchs, später für die Profis. Insgesamt trug er das Trikot 133 Mal. Nach der aktiven Karriere schlug Schneider die Trainerlaufbahn ein, 2011 kehrte er deshalb zurück zu den Schwaben - zur U17.
Nach der Entlassung von Bruno Labbadia sprach ihm Vorstand Sport Fredi Bobic das Vertrauen aus. Schneider unterschrieb für zwei Jahre. Das klingt nach langfristiger Planung. Klar ist aber auch, dass der Wechsel auf der Bank sofort Früchte tragen muss.
Die erste Gelegenheit, dies zu beweisen, ließ die Mannschaft bereits am Donnerstag ungenützt, als man an der Qualifikation zur Gruppenphase der Europa League mit einem 2:2-Remis gegen HNK Rijeka scheiterte.
Verbessert, aber erfolglos
Da das Hinspiel überraschend mit 1:2 verloren ging, musste man vor eigenem Publikum gewinnen. Schneider präsentierte sich im Voraus demonstrativ optimistisch: "Dieses Spiel ist eine Chance für uns, den Turnaround zu schaffen und den Schwung mit in die Partie gegen Hoffenheim zu nehmen."
Nun muss sich der Trainer etwas überlegen: Das internationale Geschäft wurde verpasst - der Turnaround auch" "Wir sind natürlich absolut enttäuscht. Ich bin aber sehr stolz auf die Jungs, was sie abgefeuert haben hinsichtlich Leidenschaft und Emotionen. Wir haben alles versucht und waren nah dran", machte der 40-Jährige nach dem erneuten Dämpfer Mut.
Zweifelsohne spielte der VfB gegen die Kroaten besser als am vergangenen Wochenende in Augsburg, es mangelte jedoch an Effizienz und bei dem einen oder anderen an Konzentration. Schließlich fielen beide Gegentore nach vermeidbaren Fehlern.
Torfabrik Hoffenheim
Nun kommt also die TSG - ein gutes Omen? Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten haben die Stuttgarter einen besseren Punkteschnitt (1,9). Allerdings konnte von den letzten drei Heimspielen gegen Hoffenheim nur eines gewonnen werden.
Wesentlich mehr Sorgen als derartige Statistiken dürfte den Schwaben jedoch die momentane Form der Gäste bereiten. Mit bereits zehn Treffern stellen diese die beste Offensive, kassierten dazu noch keine Niederlage (5 Punkte).
Wie Stuttgart wird man am Sonntag auf einen rotgesperrten Spieler verzichten müssen. Auf der einen Seite fehlt Ibrahima Traore, bei 1899 Sejad Salihovic.
Nichtsdestotrotz äußerte sich der norwegische Neuzugang Tarik Elyounoussi selbstbewusst: "Was beim Gegner passiert, ist nicht so wichtig für uns. Wir hoffen, drei Punkte aus Stuttgart mitnehmen zu können." Schneider will dagegen mit konzentrierter Arbeit und Lockerheit die Handbremse beim VfB lösen.
Voraussichtliche Aufstellungen:
Stuttgart: Ulreich - Sakai, Schwaab, Rüdiger, Boka - Kvist, Gentner - Harnik, Rausch - Ibisevic, Cacau
Hoffenheim: Casteels - Beck, Abraham, Vestergaard, Johnson - Polanski, Strobl - Volland, Firmino, Elyounoussi - Modeste
Autor: Jan Schultz