
Nach dem Pokalaus war der Sieg in Braunschweig Balsam für die geschundene Bremer Seele. Der erste Bundesliga-Erfolg seit Februar sorgte für neues Selbstbewusstsein und die Hoffnung, gegen den FC Augsburg nachzulegen und mit sechs Punkten nächste Woche zum BVB zu reisen.
Es ist ein fast ungewohntes Spiel für Werder Bremen: Zum ersten Mal seit 13 Spielen und 182 Tagen geht Werder am Samstag (15.30 Uhr im Live-Ticker) gegen den FC Augsburg wieder mit dem Selbstbewusstsein eines Bundesliga-Sieges aus der Vorwoche in das nächste Ligaspiel.
Während FCA-Trainer Markus Weinzierl dagegen eine Reaktion nach der eigenen Auftaktpleite fordert, will Bremens Zlatko Junuzovic den perfekten Start.
Bremen träumt vom zweiten Sieg
Der 1:0-Erfolg bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig war der erste Bundesliga-Sieg für Werder seit dem 9. Februar - eine Erleichterung für den Siegtorschützen Junuzovic, wie er bei "sport10.at" erklärte: "Wir haben den ersten Schritt getan, indem wir drei Punkte geholt haben."
Dennoch blickte der Österreicher bereits in die Zukunft: "Jetzt haben wir Augsburg zuhause. Es wäre natürlich super, wenn wir aus zwei Spielen sechs Punkte holen würden. Dann fahren wir nämlich nach Dortmund und das wird nicht einfach."
Di Santo wohl noch nicht dabei
Spätestens dann wird auch der jüngste Neuzugang Franco di Santo im Kader der Bremer stehen. Gegen Augsburg wird der 24-jährige argentinische Nationalspieler allerdings vermutlich noch nicht dabei sein. "Er ist so wertvoll, weil er alle drei Offensivpositionen bekleiden kann", erklärte Trainer Robin Dutt die Bedeutung des Stürmers für das in Bremen neu installierte 4-3-3-System.
Neben di Santo muss Dutt gegen Augsburg auf die Langzeitverletzten Lukas Schmitz, Aleksandar Stevanovic, Philipp Bargfrede und Tom Trybull verzichten. Außerdem kristallisierte sich der FCA zuletzt als Werders Angstgegner heraus: Von allen aktuellen Bundesligisten konnte Werder nur gegen Augsburg in der Liga nie gewinnen und hat gegen kein anderes Team einen niedrigeren Punkteschnitt (0,5).
Holzhauser: "Sind gewappnet"
Ganz anders als an der Weser sieht die Gefühlslage nach dem Bundesliga-Auftakt in Augsburg aus. Die 0:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund deckte die Augsburger Schwächen in der Defensive auf, dennoch zieht Raphael Holzhauser im Kicker positive Erkenntnisse für die Zukunft: "Wir wissen, was wir falsch gemacht haben. Wenn wir so weiterspielen wie in der ersten Halbzeit, sind wir aber gewappnet für die nächsten Auftritte."
Auch Neuzugang Halil Altintop forderte in der "Augsburger Allgemeine" für die kommenden Aufgaben: "Alle müssen noch eine Schippe drauflegen." Kritischer sieht dagegen Trainer Markus Weinzierl die Lage bei den Fuggerstädtern: "Wir müssen jetzt aufstehen, schnell aufstehen."
Dafür hat Weinzierl künftig eine weitere Option in der Offensive zur Verfügung. Am Donnerstag gab der Klub die Verpflichtung des ehemaligen Gladbacher Stürmers Raul Bobadilla bekannt. "Es ist toll, dass es mit dem Wechsel geklappt hat", freute sich Weinzierl. Ob der Argentinier schon am Wochenende im Kader steht, ist allerdings unklar.