
Auch ein Slapstick-Eigentor von Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer, der sich den Ball zum zwischenzeitlichen 1:1 selbst ins Netz gelegt hatte, konnte nichts daran ändern: Der FC Augsburg verpasste es durch die 1:2-Niederlage, den Anschluss an die Nicht-Abstiegsplätze herzustellen.
Hiroshi Kiyotake (21. Minute) und Alexander Esswein (54.) brachten den Club zweimal in Führung. Torhüter Raphael Schäfer besorgte mit einem kuriosen Eigentor den zwischenzeitlichen Ausgleich der Hausherren (36.).
Nach sechs ungeschlagenen Spielen, davon vier Unentschieden in Folge, holte Nürnberg wieder einen Sieg in der Fremde - es war der erste Auswärtserfolg seit dem 3. Spieltag. Damit hat das Team von Trainer Michael Wiesinger auch weiterhin weder in der Bundesliga, noch im Unterhaus gegen den FCA verloren.
Änderungen auf beiden Seiten
Vor Anpfiff gab es Personalwechsel auf beiden Seiten. Beim Club rotierte Hanno Balitsch von rechts hinten wieder zurück auf seine Stammposition im defensiven Mittelfeld. Der Routinier hatte den gesperrten Chandler vertreten. Mike Frantz musste im Vergleich zum Freiburg-Spiel auf die Bank. Marvin Plattenhardt erhielt den Vorzug vor Javier Pinola. Auch bei Augsburg war Trainer Markus Weinzierl zu Veränderungen gezwungen: Für den Gelb-gesperrten Kapitän Daniel Baier rückte Andreas Ottl in die Startelf.
Nürnberg nutzt zweite Chance zur Führung
Nürnberg beschränkte sich in der ersten Hälfte hauptsächlich auf Konter, setzte aber bereits kurz nach Anpfiff ein erstes Ausrufezeichen durch Markus Feulner. Sein Schuss verfehlte das Tor nur um Zentimeter (3.). Danach entwickelte sich eine offene Partie, in der Augsburg bemüht nach vorne spielte, die FCN-Defensive aber nicht wirklich in Schwierigkeiten brachte.
Mitte der zweiten Halbzeit nutzten effektive Gäste dann die zweite Chance zur Führung. Esswein setzte sich auf links durch und spielte einen mustergültigen Pass von der Grundlinie in den Rückraum. Kiyotake nutzte die Traumvorlage mit einem schönen Schlenzer in den linken Winkel (21.).
Der FCA erholte sich aber von dem Schock und drängte eine Viertelstunde vor der Pause auf den Ausgleich. Vor allem über die rechte Seite trugen die Hausherren durch Kevin Vogt und Andre Hahn einige aussichtsreiche Angriffe nach vorne. Zurück ins Spiel kamen die Fuggerstädter allerdings durch einen spektakulären Lapsus von Raphael Schäfer. Einen ungefährlichen Kopfball von Tobias Werner hatte der Club-Torhüter eigentlich schon sicher, klatschte sich den Ball aber dann doch noch durch seine eigenen Beine ins Tor (36.).
Von Augsburg kommt zu wenig
Nach der Pause änderte sich erst einmal nicht viel. Die Partie spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Der starke Esswein war es schließlich, der eine Standardsituation für die erneute Führung nutzte. Der Nürnberger Offensivmann zimmerte einen Freistoß aus knapp 17 Metern mit 119 km/h flach durch eine Lücke in der Mauer ins Tor (54).
Insgesamt kam von Augsburg in der zweiten Halbzeit viel zu wenig - die Weinzierl-Elf kam zu keiner zählbaren Torchance mehr und hatte sogar Glück, dass Berkay Dabanli mit einem Kopfball am Pfosten scheiterte (83.).
Aufgrund der zweiten Halbzeit gewann Nürnberg das Lokalderby in der ausverkauften SGL-Arena (30.660 Zuschauer) am Ende verdient und kann den Klassenerhalt damit wohl nahezu eintüten. Augsburg muss dagegen weiter zittern und hoffen, dass Verfolger TSG 1899 Hoffenheim das Schlüsselspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth nicht gewinnt, um den Relegationsplatz weiterhin mit Vorsprung halten zu können.
Jakob Kunz