
50 Minuten lang sah es für den VfB Stuttgart so aus, als sollte die vom Trainer ausgegebene Taktik aufgehen. Doch dann vereitelte ausgerechnet ein eigener Spieler das erfolgreiche Gelingen und leitete die erneute Heimniederlage gegen die Bayern ein.
Mario Mandzukic nutzte beim 2:0 (0:0) beim VfB Stuttgart einen Fehlpass von Cristian Molinario zur Führung für den FC Bayern München (50. Minute), die Thomas Müller vor 60.441 Zuschauern (72.) später noch ausbauen konnte. Bei den bis zur Halbzeit glänzend aufgestellten Stuttgartern musste Martin Harnik mit Gelb-Rot (80.) vom Platz.
Bruno Labbadia konnte beim VfB Stuttgart wieder auf Vedad Ibisevic und William Kvist zurückgreifen, für die Beiden wichen Zdravko Kuzmanovic und Tamas Hajnal auf die Bank aus. Jupp Heynckes wollte sich vor Anpfiff nicht von seiner erfolgreichen Fürth-Elf trennen, obwohl ihm alle Akteure außer dem Langzeitverletzten Holger Badstuber zur Verfügung standen. Was zugleich auch bedeutete: Mario Gomez nahm wieder einmal auf der Bank Platz.
Taktik des VfB geht auf - Bayern überlegen
Wenig überraschend nahmen die Bayern das Heft in die Hand, wurden aber durch die Stuttgarter Taktik glänzend ausgehebelt. Die großen Chancen blieben dementsprechend aus, auch weil im Fall des Falles der Ball nicht in Richtung des Tores von Sven Ulreich gehen wollte, sondern drüber oder daneben.
Die besseren Möglichkeiten in der ersten Hälfte hatten jedoch die Stuttgarter, die durch den agilen Martin Harnik die Führung auf dem Kopf hatten. Nach einer Flanke von Ibrahima Traore war Manuel Neuer fast überwunden, doch Harniks Kopfball prallte von Neuers Bein in dessen Arme (34.). Sieben Minuten zuvor hatte der Bayern-Schlussmann ebenfalls aufatmen können, dass Shinji Okazakis Schuss am Pfosten vorbeipfiff.
So ergab sich das logische Fazit, dass den Bayern die Dominanz in Sachen Spielanteilen bis dato noch nichts gebracht hatte, während Stuttgarts Taktik der kompromisslosen Klärung zu größeren Torchancen führte. Beiden Teams brachte ihr jeweiliges Plus jedoch nichts und so ging es mit einem 0:0 in die Kabine.
Molinari bringt den VfB Stuttgart um die Früchte
Das vielleicht zufrieden ausgefallene Halbzeitfazit von Trainer Bruno Labbadia blieb den Stuttgartern fast im Halse stecken, als Cristian Molinaro das zuvor erfolgreich angewandte Rezept, den Ball sofort hinten raus zu befördern, nicht anwandte. Dessen zu kurzer Rückpass auf Ulreich war gefundenes Fressen für Mario Mandzukic, der den Stuttgarter Schlussmann danach nur noch umkurven musste und zum 1:0 einschob (50.).
Damit war die Taktik der Stuttgarter durch Eigenverschulden ausgehebelt, die Bayern ließen dieser Tatsache weitere Chancen folgen. Ein vermeintliches Müller-Tor wurde vier Minuten nach der Führung wegen Abseitstellung nicht anerkannt, einen vom gefoulten Toni Kroos geforderten Elfmeter gab Florian Meyer nicht (58.), Kroos bekam jedoch gelb wegen Meckerns.
Müller erhöht für den FC Bayern München
In der 72. Minute war zunächst wieder Mandzukic im Mittelpunkt, der Molinari stehen ließ und mit seiner Flanke Thomas Müller im Strafraum fand. Der kam vor Serdar Tasci an den Ball und hatte aus kurzer Distanz keine Probleme, Ulreich zum 2:0 zu überwinden. Damit konnten sämtliche Kommentatoren den berühmten Satz mit der aufgelösten Süßigkeit auspacken, während die Bayern nun natürlich das Spiel routiniert nach Hause brachten. Noch einfacher wurde diese Aufgabe durch Martin Harniks Gelb-Rote Karte (80.), die die Gastgeber weiter schwächte.
Am Ende stand für die Bayern ein routinierter Sieg, der durch den Gegner eingeleitet wurde und den Vorsprung in der Bundesliga-Tabelle weiter ausbaute. Der VfB Stuttgart muss nach der 29. Heimniederlage gegen die Münchener am nächsten Spieltag wieder auf die Spur zurückfinden.