
Bei einem 0:0 gibt es keine Sieger - soweit eine sehr augenscheinliche Weisheit. Manchmal bringt ein Punktgewinn dabei immerhin einen Schub für die Moral. So geschehen für den FC Augsburg, der erstmals seit Oktober die Abstiegsränge verließ.
Dass Augsburg bei der Nullnummer vor 30.000 Zuschauern in der heimischen SGL Arena die bessere Mannschaft war, dürfte jedoch nur ein kleiner Trost sein, auch wenn ihnen der eine Zähler zum ersten Mal seit dem 8. Spieltag immerhin den Relegationsplatz bescherte.
Während Markus Weinzierl seiner erfolgreichen Elf vom Rückrunden-Auftakt vertraute, ließ Jens Keller Klaas-Jan Huntelaar wieder auflaufen. Dem gegen Hannover gesperrten Huntelaar musste Marco Höger weichen. Während Marica mit Huntelaar das Sturm-Duo bildete, übernahm Lewis Holtby den Posten auf der Doppelsechs neben Roman Neustädter.
Augsburg besser, Schalke im Pech
Der FC Augsburg begann vielversprechend, tauchte bereits in der ersten Minute vor Timo Hildebrands Tor auf, aber so richtig konsequent liefen die meisten Angriffe der Gastgeber in der Anfangsphase nicht ab. Schalke 04 haderte unterdessen mit dem Pressing des Gegners, das eigene Tormöglichkeiten kaum zuließ.
Tatsächlich hatte Augsburg größere Spielanteile, aber eben immer noch nicht den Torerfolg. Auch, weil man sich des Öfteren selbst im Weg stand und teilweise zu kompliziert agierte. Und dass ein solches Vorgehen sich durchaus gerne einmal rächt, zeigte sich fast bei Schalkes erster wirklicher Chance in der 37. Minute. Ein Neustädter-Schuss wurde geblockt, den Ball erlief sich der Schütze erneut, er bediente Hunterlaar, der aus der Drehung in Augsburgs Torwart Alexander Manninger seinen Meister fand.
Der Rest der ersten Hälfte ist ebenso schnell erzählt, zwei hinten kompakt stehende Mannschaften ließen die Freunde vieler Tore, die von beiden Teams in der letzten Woche mit deren acht verwöhnt wurden, verzweifeln.
Schalke am Drücker - Augsburg hält dagegen
Nach der Pause zeigte sich zunächst ein ähnliches Bild, Augsburg mit den größeren Spielanteilen, die besseren Chancen hatte jedoch wieder Schalke. Erst war Manninger bei einem Distanzschuss gefragt, der Ball kam dann über die Stationen Huntelaar und Marica zu Holtby, dessen Schuss am Pfosten vorbeizischte (57.). Nur zwei Minuten später zog Jefferson Farfan aus 15 Metern am, dieses Mal flog der Ball knapp über die Latte.
Dem folgte eine kurze Drangphase der Schalker, die aber die Augsburger mit eigenen Hochkarätern zu bremsen wussten. Doch auch Sascha Mölders Flachschuss (68.), der gegen den Innenpfosten prallte, Jan Ingwer Callsen-Brackers Schuss aus 18 Metern (71.) sowie Ja-Cheol Koos Möglichkeit eine Minute später führten nicht zum Torerfolg.
Taktische Wechsel... und Ruhe
Unterhaltungswert war nun geboten, eine Tatsache, die beiden Trainern nicht zu schmecken schien. Und so reagierten Weinzierl und Keller mit den ihnen gebotenen Mitteln: Die Defensivmänner Kevin Vogt (65.) und Marco Höger (78.) ersetzten die Offensivkräfte Jan Moravek und Marica und brachten so auf beiden Seiten mehr Ruhe und Stabilität.
Aus dem 0:0 zog der FC Augsburg in der Bundesliga-Tabelle den größeren Nutzen, indem erstmals seit Oktober die Abstiegsränge verlassen werden konnten. Schalke verlor dagegen mindestens einen Platz.