
Vielleicht sollte Borussia Mönchengladbach sich die Auswärtsfahrten zu Werder Bremen in Zukunft sparen und die Punkte gleich per Brief schicken. Nach der 0:4-Klatsche warten die Fohlen nun bereits seit 25 Jahren bzw. 22 Bundesligaspielen auf einen Sieg an der Weser.
Nils Petersen (37.) Marko Arnautovic (45.), Niclas Füllkrug (76.) und Zlatko Junuzovic (86.) sorgten dafür, dass sich Werder Bremen eindrucksvoll aus der Länderspielpause zurückmelden konnte - gegen allerdings auch erschreckend harmlose Gladbacher.
Werder-Trainer Thomas Schaaf hatte anstelle des an Adduktorenproblemen laborierenden Clemes Fritz Lukas Schmitz beginnen lassen, der schon nach eineinhalb Minuten Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen mit einem als Flanke gedachten Ball von der linken Außenbahn prüfte. Für den vom Länderspiel mit Österreich angeschlagen zurückgekehrten Sebastian Prödl stand Assani Lukimya in der Startelf.
Die Gäste, bei denen Patrick Herrmann wegen einer Oberschenkelzerrung erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, begannen wie beim 2:0 gegen Eintracht Frankfurt mit Lukas Rupp auf rechts. Allerdings bewegte sich Gladbach zunächst vornehmlich in der eigenen Hälfte, nach vorne ging kaum etwas. Ein Distanzschuss von Granit Xhaka blieb der einzige Versuch der Gäste, etwas Zählbares zu bekommen. Wenn etwas ging, dann vielleicht höchstens noch durch Standardsituationen. Nach einer Ecke von Juan Arango traf Harvard Nordtveit mit Volley-Abnahme die Latte.
Wenig Gegenwehr von Gladbach gegen Werder
Auch Werder hatte sich im Abschluss zunächst nicht besonders hervortun können. Erst eine Standardsituation brachte die Führung durch Petersen, der einen Eckball von de Bruyne einköpfte. Im Selbstbewusstsein gestärkt, versuchte sich auch Zlatko Junuzovic (40.) mit einem Solo im Strafraum, wurde aber von ter Stegen gestoppt. Kurz vor dem Pausenpfiff spielte Aaron Hunt bei einem schnellen Konter einen Pass in die Spitze, Arnautovic spitzelte den Ball über den herauslaufenden Keeper ins Tor.
Sebastian Mielitz im Bremer Tor musste im zweiten Durchgang nur eingreifen, als Arango (57.) sich noch einmal gegen die drohende Niederlage zu stemmen versuchte. Völlig verunsichert ergab sich die Gladbacher Defensive, als Arnautovic unbedrängt auf den gerade eingewechselten und ungedeckten Füllkrug passen konnte. Kurz vor dem Ende setzte Junuzovic dann mit einem Rechtsschuss den Schlusspunkt.