
Der Länderspielpausen-Urlaub von Armin Veh und die lockeren Trainingseinheiten unter der Woche mit Fußballtennis haben sich für Eintracht Frankfurt offenbar gelohnt. Spektakulär und offensiv feierten die Hessen einen 3:1-Heimsieg über Hannover 96, dank einer Eingebung des Trainers.
Normalerweise hatte immer Erwin Hoffer als Backup für den verletzten Olivier Occean parat gestanden. Doch diesmal entschied sich Veh für Karim Matmour, der in dieser Saison noch kein Spiel von Beginn an bestritten hatte, sich aber gleich bestens einführte. Bereits in der 5. Minute brachte Matmour Eintracht Frankfurt mit 1:0 in Führung, als er eine Fehlerkette in der gegnerischen Abwehr gnadenlos bestrafte und per Kopf einnickte.
Sebastian Jung (18.) erhöhte wenig später sogar noch auf 2:0 und machte sich in seinem 100. Pflichtspiel für Eintracht Frankfurt mit seinem wunderschön herausgespielten Treffer selbst das schönste Geschenk. Eintracht Frankfurt hatte Hannover 96 in der ersten halben Stunde der Partie mit ihrem schnellen und direkten Spiel völlig überrannt. Dann brachte Mirko Slomka Artur Sobiech für Jan Schlaudraff in die Partie und belebte damit das Spiel seiner Mannschaft, die sich nun mehr Spielanteile und Chancen sichern konnte.
Hannover 96 bäumte sich nur kurz gegen Eintracht Frankfurt auf
Zunächst hatten Mohammed Abdellaoue (30./41.) und der trotz Rückenbeschwerden einsatzbereite Sergio Pinto da Silva (31.) noch die ersten zaghaften Möglichkeiten vergeben, ehe Abdellaoue (43.) kurz vor der Pause zuschlug und den Anschlusstreffer für Hannover 96 erzielte. Die Hoffnungen der Niedersachsen auf eine Aufholjagd nach der Pause erfüllten sich allerdings nicht, die Gäste enttäuschten. Anfangs waren sie zwar noch feldüberlegen, spielten dann aber abgesehen von einer guten Möglichkeit für Didier Ya Konan (71.) viel zu harmlos und umständlich.
Die Eintracht bewies in dieser Phase, dass sie nicht nur Tempofußball beherrscht, sondern auch das solide Verteidigen des eigenen Tores. Spätestens ab Mitte der zweiten Halbzeit hatte Frankfurt das Spiel wieder im Griff und durch Takashi Inui (54./69.) und Stefan Aigner (67.) auch die klare Mehrzahl der Chancen und verdiente sich den 3:1-Endstand durch den starken Alexander Meier (83.) redlich.
Während bei der Eintracht nach dem sechsten Sieg im achten Saisonspiel die ersten Fans übermütig wurden und vom Deutschen Meister sangen, fuhren die 96-Anhänger wieder frustriert nach Hause. Langsam gewöhnen sie sich daran: Ihr Team hat saisonübergreifend nun neun der letzten zehn Auswärtsspiele verloren.