Im Internet formieren sich die Fans von Werder Bremen weiter gegen den neuen Trikotsponsor. Färbt die Stimmung demnächst auch auf die Spieler ab? Vor dem ersten Bundesligaspieltag zittern die Verantwortlichen an der Weser.
Eigentlich läuft bei Werder Bremen alles nach Plan. Die zahlreichen Neuzugänge machen in den Testspielen einen guten Eindruck. Den LIGA total! Cup konnten die Werderaner für sich entscheiden. Die Abgänge von Tim Wiese, Claudio Pizarro oder Marko Marin scheinen verkraftet. Doch die idyllische Stimmung trügt. Und daran ist ausnahmsweise kein Spieler oder das Management, sondern der Trikotsponsor Schuld. In Facebook formieren sich die Fans zum Widerstand. Vereinsaustritte soll es bereits gegeben haben.
Facebook-Widerstand wächst
Allein der Facebook-Gruppe Wiesenhof als Werder-Sponsor? NEIN Danke gehören mittlerweile mehr als 22.000 Fans des Vereins an Tendenz weiter steigend. Hier drücken die Anhänger nicht nur ihren Unmut aus, sondern organisieren eine Petition oder veröffentlichen Fotomontagen mit Tierkäfigen, die das neue Stadion symbolisieren sollen. Der Grund für die Welle der Empörung: Trotz der Kritik unterzeichnete Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry den Deal mit dem Geflügelproduzenten. Die Fans sind verärgert. Wie Filbry bereits bestätigte, gab es Vereinsaustritte nach Bekanntwerden des Deals. Eine genaue Zahl nannte er nicht.
Nicht der erste skandalumwobene Trikotsponsor von Werder Bremen
Dabei ist es längst nicht das erste Mal, das Werder Bremen auf einen umstrittenen Trikotsponsor setzt. Mit KIK hatten die Spieler zuletzt einen Textil-Discounter auf der Brust, der durch seine Arbeitsbedingungen von sich reden machte und spätestens 2010 durch eine ARD-Dokumentation einen Skandal auslöste. Ebenso wie Werder Bremens jetziger Trikotsponsor gelobte das Unternehmen Besserungen. Unter den Fans von Werder Bremen formierte sich seinerzeit jedoch kein Widerstand.
Spannung vor dem 1. Heimspiel
Im Stadion selbst war übrigens beim Testspiel gegen Aston Villa (3:3) nichts von Protesten zu sehen - das war jedoch kurz vor dem Abschluss des Sponsoring-Deals. Gut möglich, dass zum 1. Bundesliga-Heimspiel von Werder Bremen gegen den Hamburger SV die Stimmung schon ganz anders sein wird. Der Gründer der Facebook-Gruppe rechnet allerdings nicht damit, wie er Radio Bremen sagte.