Auf ihren dritten Goalie und Rookie Braden Holtby mussten sich die Washington Capitals bereits seit Anfang ihrer Playoff-Serie gegen die amtierenden Stanley Cup-Champions verlassen. Beim Sieg im siebten und entscheidenden Spiel war es dann auch noch Joel Ward, ein Stürmer aus der vierten Reihe, der mit seinem Tor in der Verlängerung den Einzug in das Conference Semifinale sicherte.
Für die Boston Bruins ist die Mission Titelverteidigung des Stanley Cups beendet. Die noch amtierenden Champions verloren im siebten Spiel der ersten Runde der NHL-Playoffs mit 1:2 nach Verlängerung gegen die Washington Capitals.
Die vierte Reihe der Caps mit Joel Ward sorgte nach 62:57 Minuten für den Erfolg und Einzug in das Eastern Conference Semifinale. "Wir wussten, dass wir sie schlagen können", zitierte die Washington Post Matt Hendricks, den Stürmer aus der dritten Reihe, der die Washingtoner in der regulären Spielzeit in Führung gebracht hatte (11:23). "Wir hatten genug Selbstbewusstsein dies in dieser Halle zu machen und haben unseren Job erledigt."
Auf der Gegenseite hatte Bruins-Stürmer Patrice Bergeron zuvor die große Sieg-Chance, verfehlte das Capitals-Tor jedoch knapp. Auf der anderen Seite nutzte dann Ward einen Abpraller aus Nahdistanz zum Sieg. "Es ist ein komisches Gefühl. Erst machen wir fast das 2:1 - und Sekunden später ist alles Aus", meinte ein abgekämpfter und sichtlich niedergeschlagener Dennis Seidenberg.
Holtby: Ein Lob vom Bostoner Meister
Wie bereits in drei Spielen der Serie zuvor, hatten sich Bruins und Capitals nichts geschenkt und mussten nach Tyler Seguins Ausgleich (34:27) vor 17.565 Zuschauern im Bostoner TD Garden zum vierten Mal in die Verlängerung. So entschieden sich alle sieben Partie zwischen den Kontrahenten mit nur einem Tor Unterschied.
Großen Anteil an dieser Tatsache hatten die beiden Goalies Tim Thomas, der in den letztjährigen Finals zum MVP gewählt wurde, und Washingtons Braden Holtby, der als Rookie und dritter Goalie verletzungsbedingt ins kalte Playoff-Wasser geworfen werden musste. Thomas hielt 26 Schüsse auf sein Tor, sah jedoch bereits eine persönliche Serie reißen, als Hendricks traf. Seit der ersten Runde im letzten Jahr hatte der Bruins-Goalie die jeweils siebten Playoff-Spiele mit einem Shutout gewonnen.
Für Holtby, der 31 Saves verbuchte, hatte Thomas nur Lob übrig. Beim üblichen Handschlag nach dem Spiel klopfte er dem 15 Jahre jüngeren Gegenüber anerkennend auf die Schulter und gratulierte laut espn.com mit einem "gut gemacht, Junge". Während Seidenberg, Thomas und der Rest der Bruins nun die Koffer packen und nicht mehr auf die erste Titelverteidigung eines Stanley Cup-Champions seit 1998 hoffen können, ist es nun an Holtby und den Capitals ein weiteres Kapitel Playoff-Geschichte zu schreiben.