Es waren vor allem die Rookies, die dem ersten Tag des Ryder Cups in Medinah ihren Stempel aufdrückten - auf US-Seite Keegan Bradley, bei den Europäern Nicolas Colsaerts, der seine Mannschaft fast alleine im Spiel hielt und den Rückstand auf 3:5 begrenzte.
Dass Keegan Bradley vor neuen großen Aufgaben keine Angst hat, hatte er schon 2011 bewiesen, als er gleich bei seinem ersten Major-Auftritt in einem hart umkämpften Stechen das PGA Championship gewonnen hatte. Und das stellte er als Rookie beim Ryder Cup erneut unter Beweis. An der Seite von Routinier Phil Mickelson steuerte er zwei Punkte zum Gesamtresultat der USA bei.
Zunächst hatten beide Europas Top-Duo Luke Donald und Sergio Garcia die erste Niederlage bei gemeinsamen Ryder-Cup-Auftritten beigebracht, dann gewann das Duo vor allem dank des bärenstarken Bradley in den Fourballs auch gegen Rory McILroy und Graeme McDowell, die am Nachmittag mit ihrem Sieg über Jim Furyk und Brandt Snedeker noch erheblichen Anteil daran gehabt hatten, dass Europa mit einem 2:2-Remis aus den Foursomes gegangen war.
USA ziehen in Fourballs gegen Europa davon
Ian Poulter und Justin Rose hatten gegen Steve Stricker und einen indisponiert wirkenden Tiger Woods den zweiten Punkt für Europa beigesteuert, während Lee Westwood und Francesco Molinari gegen Jason Dufner und Zach Johnson den Kürzeren gezogen hatten. So ausgeglichen die Foursomes insgesamt noch gewesen waren, in den Fourballs am Nachmittag zogen die USA dann wieder davon.
Außer Mickelson und Bradley gewannen auch Masters-Sieger Bubba Watson und Webb Simpson ihr Match gegen Paul Lawrie und Peter Hanson, die beim 5 und 4-Sieg der US-Amerikaner nicht den Hauch einer Chance hatten. Auch Martin Kaymer hatte einen gebrauchten Tag erwischt, war in seiner Fourball-Paarung mit Justin Rose nur der Juniorpartner, blieb ohne ein einzige Birdie und unterlag Dustin Johnson und Matt Kuchar klar mit 4 und 2. Vor Sonntag in den Einzeln wird Kaymer damit wohl nicht wieder zum Einsatz kommen und mit der Rolle des Reservisten Vorlieb nehmen müssen.
Colsaerts hält Europa im Rennen
Das Europa in den zweiten Tag nicht mit einem noch größeren Rückstand gehen muss, hat das Team von Kapitän José Maria Olazabal dem Wild Card-Inhaber Nicolas Colsaerts zu verdanken gehabt. Der erste Belgier in der Geschichte des Ryder Cups schleppte den schwachen Lee Westwood durch und sorgte selbst hochkonzentriert mit präzisen langen Abschlägen aber auch extrem starken Putts für die entscheidenden Punkte beim knappen Sieg mit 1 Up über den deutlich verbesserten Tiger Woods und Steve Stricker, der Europa weiter im Rennen hält.