Unter der Woche gab es gegen Borisov den ersten Dämpfer für Bayern München. Nach dem Rekord-Sieg gegen 1899 Hoffenheim und pünktlich zum Wiesn-Besuch ist die Laune aber wieder in Ordnung. Einzig Uli Hoeneß dämpft die Hochstimmung ein wenig.
Bester Saisonstart der Bundesliga-Geschichte hin oder her, für Uli Hoeneß zählen nur Titel. Nach dem ungefährdeten 2:0 (1:0)-Sieg gegen Hoffenheim sorgte der Bayern-Präsident für klare Verhältnisse: "Was nützt dir der beste Start der Geschichte, wenn du am Ende nicht Meister wirst? Also, hört's auf mit dem Käse", belehrte Hoeneß die Journalisten. "Wir haben 21 Punkte, das ist die wichtigste Statistik des Tages."
Dass die Münchner nach dem siebten Sieg im siebten Spiel die Tabelle souverän anführen und vor dem Spiel des BVB in Hannover zehn Punkte vor dem Meister stehen, interessiert Hoeneß nach eigener Aussage nur am Rande: "Mich interessiert nur die Differenz zwischen Platz eins und zwei. Das ist für mich der Maßstab für meine Laune."
Diese war beim Tabellenführer nach der überraschenden Champions-League-Pleite gegen BATE Borisov (1:3) sowie dem offiziell für beendet erklärten Zwistigkeiten zwischen Trainer Jupp Heynckes und Sportvorstand Matthias wieder blendend.
Gut gelaunt auf die Wiesn
Die Mannschaft wird bei ihrem obligatorischen Oktoberfest-Besuch auf jeden Fall ganz aufs Feiern konzentrieren können. "Es gab auch mal Zeiten, wo wir nicht so glücklich zur Wiesn gegangen sind", bemerkte Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger und prophezeite: "Nach sieben Siegen wird es ein schöner Tag."
Auch Matchwinner Franck Ribéry freute sich, die Lederhose überzustreifen, "ein bisschen Spaß" im Kollegenkreis hat der Franzose sicherlich nach seiner Leistung gegen 1899.
Karl-Heinz Rummenigge fiel es ebenso leicht, am Ende einer turbulenten Bayern-Woche doch noch ein positives Fazit zu ziehen: "Die Dinge sind alle in Ordnung. Alles wunderbar", verkündete der Bayern-Chef, der zudem bemüht war, auch einen Schlussstrich unter die Affäre Heynckes/Sammer zu ziehen. Das Thema sei nach einem sehr offenen und ehrlich geführtem Gespräch "erledigt".
Entscheidend sei für ihn, dass die sportliche Führung "harmonisch, vertrauensvoll und auch ehrlich" miteinander umgehe, betonte Rummenigge: "Ich habe den Eindruck, dass dies auch der Fall ist." Heynckes sprach immerhin von einem "sehr guten Arbeitsverhältnis" mit Sammer. Beim ersten Tor umarmten sich beide sogar am Spielfeldrand.