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Von: Gunnar Beuth
Datum: 01. Dezember 2012, 09:00 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Snooker: Manipulationsfälle im Vorfeld der UK Championship

Stephen Lee,Snooker
Snooker-Profi Stephen Lee steht unter Verdacht

Snooker gilt als Sport der Gentlemen. Emotionale Ausbrüche sind so selten wie ein Marsupilami, die obligatorische Fliege - gepaart mit Anzug - Pflichtprogramm. Ausgerechnet in dieser Sportart ist es simpel, vorsätzlich zu manipulieren. sportal.de fasst zusammen.

Manipulation gibt es wohl in jeder Sportart. Dieses Pauschalurteil mag nicht definitiv belegbar sein, doch gibt es genügend Beispiele, die diese These spielend untermauern könnten. Grundsätzlich muss es sich für alle Beteiligten jedoch lohnen und das grenzt die Auswahl an Möglichkeiten merklich ein. Der Wettmarkt für rhythmische Sportgymnastik ist dabei zu vernachlässigen.

Warum aber Snooker? Bei Mannschaftssportarten haben Betrüger immer das Problem, möglichst viele Sportler bestechen zu müssen, um garantierten Erfolg zu haben. Und auch einen Schiedsrichter zu finden, der für Bestechung empfänglich ist, hat im Normalfall Seltenheitswert. Schauen wir uns die Individualsportarten an und nehmen Tennis als Beispiel.

Natürlich fällt es nicht auf, wenn ein Spieler einen Ball absichtlich ins Netz setzt. Dennoch gibt es das Problem, dass eine Manipulation - z.B. Abschenken eines Spiels - oft Hand in Hand mit einer Niederlage im gesamten Match einhergeht. Und das kann für einen Sportler sicherlich nicht das Ziel sein. Im Snooker sieht dies anders aus.

Frühwarnsysten im Snooker nahezu ohne Wirkung

Um ein Match zu gewinnen, braucht ein Spieler eine gewisse Anzahl von Frames und ob der oft hohen Anzahl ist es kein Problem, hier und da mal einen absichtlich zu verlieren.  Pro Frame gilt es, 15 rote und sechs farbige Kugeln nach einem gewissen Spielprinzip zu versenken. Die Anforderungen an die Spieler sind enorm, der Tisch wirkt im Vergleich zu einem normalen Pool-Tisch dramatisch überproportioniert.

Diverse Fälle von Betrug hat der Sport schon erlebt und immer wieder wurde deutlich, dass es eine enorme Portion Glück braucht, sie überhaupt zu bemerken. Zwar gibt es ein Frühwarnsystem auf dem Wettmarkt. Doch beim Snooker kann praktisch auf alles gewettet werden, nicht nur auf den allgemeinen Ausgang des Matches, sondern auf einzelne Frames, das höchste Break usw.

Und deswegen gibt es gewisse Ereignisse, die zu kurzfristig passieren, als dass dieses Warnsystem anschlagen könnte. Spieler können beispielsweise Toilettenpausen dazu nutzen, um schnell selbst noch Wetten zu platzieren. Einige Snooker-Profis wurden erwischt und es gibt zwei große Tendenzen. Entweder es war zu offensichtlich oder sie wurden hereingelegt.

Snooker-Star John Higgins und die News of the World

John Higgins hat hier große Berühmtheit erlangt, als sein Fall um die Welt ging. Reporter des Boulevardblattes "News of the World" hatten sich als russische Unternehmer getarnt, die angeblich eine Turnierserie planten. So wurde erst Manager Pat Mooney, dann auch Higgins nach Kiew eingeladen, um einen Deal zu besprechen.

Vor der versteckten Kamera ging es dann auch um die Möglichkeit einer Manipulation. John Higgins erklärte freimütig, dass ein Spieler immer Fehler einbauen könne, die kein Mensch jemals erkennen würde. Mooney bestätigte dies und meinte, dass es ob der Größe der Tische eine Kleinigkeit wäre, den Ball hie und da ein Stück zu weit rollen zu lassen.

Das Gespräch weitete sich aus und im Endeffekt hieß es, dass Higgins absichtlich vier Frames in einem Jahr verlieren könne und man dafür die Summe von 260.000 Pfund investieren würde. Von diesem Deal, wäre er denn wirklich geschlossen worden, hätte wohl kaum ein Mensch etwas mitbekommen. Denn kleine Fehler einzubauen, ist eben kein Problem.

John Higgins im Glück - Quinten Hann acht Jahre gesperrt

Läuft der Spielball Zentimeter zu weit, ist die Stellung verloren und der folgende Ball oft nur sehr schwer zu spielen. Nur wurde das Video natürlich veröffentlicht, John Higgins daraufhin für sechs Monate gesperrt. Die Meinung vieler Fans zu Higgins ist heute klar definiert, er hat jeglichen Kredit verloren und wird in den Augen der Leute auf ewig ein Verbrecher bleiben.

Der Snooker-Verband konnte ihm nicht eindeutig nachweisen, das Angebot angenommen zu haben. Denn Higgins erklärte, er habe Angst gehabt, es mit der russischen Mafia zu tun zu haben. Deswegen habe er zum Schein mitgespielt. Allerdings hatte er dies nicht angezeigt und den Eindruck erweckt, für Manipulation empfänglich zu sein - daher die Strafe.

Schlimmer erwischte es den Australier Quinten Hann. Der Bad Boy, seinerzeit sogar im Boxring mit Mark King, fiel auf Undercover-Reporter von der Sun rein, soll dazu den damals 23-jährigen Neil Robertson gefragt haben, ob er für 30.000 Pfund Matches verschieben würde. Als Ergebnis - auch, da er nicht zur Anhörung erschien - wurde er für acht Jahre gesperrt.

UK Championship: Keine Strafe gegen Maguire und Burnett

Der Fall Hann war eine eindeutige Geschichte, oft ist es allerdings sehr zweifelhaft, ob die Profis wirklich ihre Finger im Spiel haben. Drei Beispiele: Bei den UK Championship 2008 hatte es beim Spiel zwischen Stephen Maguire und Jamie Burnett viele Wetten auf ein 9:3 gegeben. Burnett verschoss in Frame zwölf Schwarz zum Framegewinn, Maguire siegte mit 9:3.

Anderthalb Jahre wurde ermittelt, beiden Spielern konnte keine Absicht unterstellt werden. Anders lief es bei Joe Jogia. Beim Snooker-Shootout wurden im Vorfeld seines Matches gegen Matthew Selt höhere Summen auf die Niederlage von Jogia gesetzt. Interessant war nun, dass der Spieler Kontakt zu zwei Leuten hatte, die diese Wetten platzierten.

Sie kamen aus dem selben Ort und eine Vielzahl an Kurznachrichten wurde gesendet, zudem gab es vermehrt Telefonate. Im Endeffekt wurde Jogia von dem Snooker-Weltverband für zwei Jahre gesperrt. Als letztes Beispiel soll Stephen Lee gelten, der vorläufig suspendiert ist. In der Premier League hatte er auffallend schlecht im Duell mit John Higgins agiert.

Snooker: Judd Trump klagt Stephen Lee an

Beim Stand von 3:2 hatte Lee alle Möglichkeiten, den Frame für sich zu entscheiden. Ein Fehler wäre wahrscheinlich nicht sonderlich schwerwiegend gewesen, doch auch Higgins konnte am Tisch stehend nicht abräumen. Also musste Lee erneut - vorausgesetzt, es war eine absichtliche Niederlage - dafür sorgen, Higgins ins Spiel zu bringen.

Judd Trump hatte zwischendurch via Twitter schon harsche Vorwürfe erhoben und davon gesprochen, dass Lee das Spiel absichtlich verschenken würde. Im Zusammenhang mit Auffälligkeiten am Wettmark liegt hier der Gedanke nahe, dass Lee - der gerade erst vom Vorwurf einer Manipulation freigesprochen war - manipuliert hat.

Die Ermittlungen dauern an. Doch die drei Beispiele zeigen, wie schwer es im Endeffekt ist, einem Spieler dabei zu überführen, einen Fehler mit voller Absicht gemacht zu haben, um sich am Wettmarkt zu bereichern. Wetten können über Strohmänner laufen und verabredete Signale zum Start einer Manipulation während eines Matches sind definitiv nicht zu erkennen.

Nun folgen die UK Championship, das zweitwichtigste Turnier des Jahres. Der Großteil der Snooker-Profis dürfte kein Interesse daran haben, Spiele zu verschieben. Dennoch bekommt der Sport ein Problem, wenn jeder Fehler zukünftig genau unter die Lupe genommen werden sollte und mit dem Verdacht einer möglichen Manipulation in Verbindung gebracht wird.