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NFL: Niners-Hawks Rivalry

Zu den Kommentaren   |   Quelle: sportal.de
14. Januar 2014, 15:19 Uhr
Colin Kaepernick,San Francisco,NFL
Quarterback der 49'ers: Colin Kaepernick

Innerhalb kürzester Zeit hat sich zwischen Seattle und San Francisco eine Rivalry gebildet. Beide Teams hassen und provozieren sich, ihren Ursprung nahm die Rivalität im College.

Ihre Identitäten sind quasi identisch und in diesem Jahr sind sie das Maß aller Dinge in der NFC. Wenn die Seattle Seahawks am Sonntagabend (0.30 Uhr im Live-Ticker) die San Francisco 49ers zum Championship Game empfangen, ist ein emotionales, hartes und packendes Spiel garantiert. Die NFC-West-Rivalen können sich nicht ausstehen - einen großen Anteil daran haben die beiden Coaches.

"Ich denke nicht, dass irgendwer hier die Seahawks mag. Falls Sie einen finden, lassen sie es mich wissen", drohte 49ers-Guard Alex Boone in der USA Today und Tight End Vernon Davis erwartet kommenden Sonntag in Seattle schlicht eine "brutale Schlacht". Es sind Kleinigkeiten, die aber den Hass zwischen beiden Teams und die neue, aber intensive Rivalität bereits vermuten lassen.

Keine Frage: Die Rivalry zwischen Seattle und San Francisco erreicht längst nicht die historischen Dimensionen der Duelle zwischen Green Bay und Chicago, Washington und Dallas oder Pittsburgh und Baltimore. Immerhin kehrte Seattle erst 2002 in die NFC West zu den Niners zurück, nachdem sie zuvor nur in ihrem Gründungsjahr 1976 in der gleichen Division wie San Francisco gespielt hatten.

Es dauerte daher eine Weile, doch über die letzten drei Jahre, seitdem Jim Harbaugh Head Coach der 49ers ist, hat sich zwischen beiden Teams eine der aktuell packendsten Rivalitäten der NFL herausgebildet. Ihren Anfang nahm sie allerdings indirekt schon vorher - und ist zurückzuführen auf die beiden Trainer.

Harbaughs ausgewählter Erzfeind

2007 wurde Harbaugh Trainer in Stanford und kam somit in die gleiche Conference wie Seattles heutiger Coach Pete Carroll, damals mit der University of Southern California das Top-Team der Liga. Es dauerte nicht lange, bis sich beide in die Haare bekamen: Harbaugh erklärte kurz nach seinem Amtsantritt bei CBS, er habe gehört, dass Carroll die USC nach der kommenden Saison verlassen wolle.

Carroll, der noch zwei weitere Jahre bleiben sollte, fluchte: "Wenn er solche Aussagen tätigt, sollte er richtige Informationen haben. Wenn er noch Fragen hat, soll er mich anrufen." Anstatt zurück zu rudern goss Harbaugh daraufhin weiter Öl ins Feuer: "Es ist bekannt, dass er Gespräche bei anderen Teams hatte. Das habe ich so gesagt. Wir in Stanford gehen vor niemandem in die Knie." Die Rivalität zwischen beiden war geboren.

Klatsche und Provokation

Den nächsten Höhepunkt erlebte die durchaus auch von gegenseitigem Respekt geprägte Fehde zwei Jahre später. Stanford schockte USC mit einer 55:21-Abreibung und Harbaugh nutzte die Gelegenheit, um spät im Spiel nach einem Touchdown eine 2-Point-Conversion auszuspielen anstatt einfach den Extrapunkt zu kicken - eine klare Provokation.

Es folgte das mittlerweile bekannte Treffen der beiden Coaches nach dem Spiel auf dem Platz. "Was ist los mit dir" Alles klar"" fragte ein sichtlich zerknirschter Carroll. Harbaugh antwortete: "Mir geht es super. Was ist los mit dir"", ehe Carroll, der zwei der drei Aufeinandertreffen mit dem heutigen Niners-Coach im College verlor, noch ein "gutes Spiel" rausbrachte.

Rivalität schafft Sprung zu den Profis

Carroll ging 2010 schließlich nach Seattle, doch nur ein Jahr später folgte Harbaugh in die NFC West und brachte die Rivalry aus dem College mit. Laut einer 49ers-Quelle soll eine von Harbaughs ersten Aussagen gegenüber Klub-Geschäftsführer Jed York gewesen sein, dass er bereit sei, Carroll erneut zu schlagen.

Der ehemalige Quarterback ließ seinen Worten zunächst Taten folgen. Seit seinem Amtsantritt gewann San Francisco vier von sechs Duellen mit den Seahawks, geriet zuletzt aber böse unter die Räder. Die letzten beiden Partien in Seattle verloren die 49ers mit 3:29 und 13:42.

Doch als ob die sportliche Division-Rivalität zwischen zwei der derzeit besten Teams der Liga nicht genug wäre, sorgte Harbaugh vor dieser Saison für zusätzliche Giftpfeile. Fünf Spieler der Seahawks waren für die Nutzung verbotener, leistungssteigernder Substanzen gesperrt worden und Harbaugh stichelte: "Wenn man betrügt um zu gewinnen, hat man schon verloren."

Carrolls Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: "Wir haben uns damit befasst und alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das aus der Welt zu schaffen und die Situation sehr ernst anzugehen. Ich halte im Übrigen nichts davon, Kommentare über ein anderes Team abzugeben."

Spieglein, Spieglein an der Wand

Die beiden Trainer haben zweifellos großen Anteil daran, dass sich zwischen Seattle und San Francisco so schnell eine absolute Hass-Beziehung gebildet hat, allerdings sind sie längst nicht der einzige Grund. Neben rein sportlichen Aspekten, beide Teams sind direkte Rivalen in ihrer Division und Conference und gehören seit zwei Jahren zu den absoluten Top-Teams der Liga, ist es auch die Spielphilosophie.

Hier haben Harbaugh und Carroll nämlich zwei Teams mit unglaublich ähnlichen Identitäten geschaffen. Bei beiden stehen die Defenses im Fokus, die extrem physisch spielen und so unweigerlich für harte Duelle sorgen. Seattles Secondary nennt sich selbst die Legion of Boom und ist zweifellos die beste der Liga.

Mit Richard Sherman haben die Hawks den aktuell besten Cornerback, der im College ausgerechnet für Harbaughs Stanford Cardinals spielte. Doch für seinen Ex-Coach hat der 25-Jährige wenige Sympathien übrig. Nach dem Duell vergangenen September beschuldigte Sherman Harbaugh, ihn verächtlich behandelt zu haben und erklärte: "Ich schätze, Fairness und Sportsgeist gilt nicht für beide Seiten."

Willis: "Es ist ein Schwergewichtskampf"

Umgekehrt stellt San Francisco mit Patrick Willis und NaVorro Bowman eines der besten Linebacker-Duos der Liga und Willis macht keinen Hehl um die Bedeutung der noch jungen Rivalität: "Ich benutze nicht gerne das Wort Hass, aber es ist definitiv ein Schwergewichtskampf. Es werden keine leichten Schläge verteilt, die kaum wehtun. Wir wollen einander ausknocken."

Darüber hinaus sind beide Offenses um das Running Game gebaut und somit auch alles andere als zimperlich. Mittlerweile haben die beiden Coaches außerdem sogar ihre Quarterbacks scheinbar einander angepasst. Seattles Russell Wilson und San Franciscos Colin Kaepernick sind ähnliche Spielertypen, beide können auch mit dem Ball laufen und tragen so zur gemeinsamen Identität der Teams bei.

Die ähnlichen Philosophien schüren den Hass zwischen beiden Teams somit zusätzlich. Direkte Duelle zeigen so noch schonungsloser, wer diese körperlich harte Oldschool-Art des Lauf- und Defensivspiels am besten beherrscht.

Seattles Kartentrick

Auch die Fans lieben die Feindseligkeit gegen den jeweils anderen. Im amerikanischen Sportmagazin "Bleacher Report" durften Niners-Fans erklären, warum sie Carroll nicht leiden können und umgekehrt versuchen die Seahawks alles, um gegnerische Fans am Sonntag aus dem Stadion zu halten. Übrige Tickets werden an Fans mit Rechnungsadresse in Kalifornien nicht verkauft, diese müssen sich an andere Portale wenden - und dadurch mit Preisen deutlich über 400 Dollar rechnen.

Die Rivalry ist zweifellos noch jung, hat sich in den letzten drei Jahren aber schneller und intensiver entwickelt als irgendein anderes Duell in der NFL. Mit einer Superbowl-Teilnahme als Preis wird sie das Spiel am Sonntag um ein weiteres Kapitel bereichern und wieder ein Stück an die Klassiker der Liga ranführen. Um es mit Carrolls Worten zu sagen: "Es gibt im Moment kein besseres Matchup in der NFC. Wir freuen uns drauf."

Autor: Adrian Bohrdt