Die Beschwerde des FC Chelsea gegen Schiedsrichter Mark Clattenburg beschäftigt die Premier League. Mehrere Spieler der Blues bekräfigten die Vorwürfe der rassistischen Beleidigung. Ein alter Weggefährte glaubt dagegen an die Integrität des Schiris.
Wie die Sun berichtet, haben mindestens drei Chelsea-Spieler, darunter der brasilianische Mittelfeldakteur Ramires, gehört, wie Schiedsrichter Mark Clattenburg den Nigerianer Jon Obi Mikel und den Spanier Juan Manuel Mata beleidigt und teilweise auch rassistisch verunglimpft haben soll. So sollen in Richtung Mata die Worte "spanischer Depp" gefallen sein.
Laut dem Blatt sei es in der hektischen Schlussphase der Partie zu diesen Vorfällen gekommen, nachdem Clattenburg beim Stande von 2:2 in der 63. und 68. Minute die Londoner Branisav Ivanovic und Fernando Torres des Feldes verwiesen hatte. In der 75. Minute erzielte Manchesters Javier Hernandez dann den 3:2-Siegtreffer für United aus abseitsverdächtiger Position.
Gewaltandrohung gegen Clattenburg?
Mikel soll nach dem Spiel gemeinsam mit mehreren Chelsea-Verantwortlichen in die Schiedsrichterkabine eingedrungen sein. Wie der Mirror berichtet, soll es dort zu einem Handgemenge und der Androhung von Gewalt gegen den Unparteiischen gekommen sein.
Die Schiedsrichterorganisation PGMO reagierte prompt auf die Beschwerde und strich Clattenburg bis auf Weiteres aus allen Ansetzungen. Die FA strebt eine schnelle Lösung an. Der Verband stand zuletzt heftig in der Kritik, weil er für die Aufarbeitung der Rassismus-Vorwürfe gegen Chelseas John Terry elf Monate benötigte.
Londoner Polizei ermittelt gegen Clattenburg
Seit Montagabend ermittelt auch die Londoner Metropolitan Police gegen Clattenburg, nachdem die Vereinigung Schwarzer Anwälte (Association of Black Lawyers) den Schiedsrichter angezeigt hatte.
Alte Weggefährten, allen voran George Courtney, der langjährige Vorsitzende der englischen Schiedsrichterorganisation, ergreifen derweil Partei für Clattenburg. Die BBC zitiert Courtney mit den Worten: "So wie ich Mark Clattenburg kennengelernt habe, ist er definitiv kein Rassist. Ich wäre schockiert und enttäuscht, wenn er doch einer wäre."