
Thomas Tuchel begeisterte Mainz-05-Manager Christian Heidel mit seiner Absage an Medienspekulationen über einen Wechsel. Der sieht sich vor dem Wintertransferfenster mit Schwierigkeiten konfrontiert, will aber einen begehrten Jungstar auf keinen Fall vorzeitig abgeben.
Sogar der VIP-Raum hat geklatscht
"Ich habe es selten erlebt, dass der VIP-Raum komplett klatscht, wenn der Gästetrainer etwas sagt", erklärte der Mainzer Manager Christian Heidel in der Allgemeinen Zeitung, nachdem Trainer Tuchel auf der Pressekonferenz nach dem Spiel die Medien für ihre Spekulationen über einen Wechsel gescholten hatte. "Ich finde das respektlos gegenüber Huub Stevens in einem Ausmaß, das ich nicht begreifen kann", hatte Tuchel unter anderem betont.
Sorgen, dass Thomas Tuchel Mainz trotz des jüngsten Bekenntnisses vor Ablauf seines Vertrages bis 2015 verlassen könnte, hat der 49-Jährige nicht. "Ich weiß, dass ich ihm hundertprozentig vertrauen kann, und umgekehrt genauso. Unser Plan geht bis 2015."
Transferplanung in vollem Gange
Unterdessen plant der gelernte Bankkaufmann bereits den Kader für die kommende Saison und denkt laut über Wintertransfers nach: "Wenn wir etwas im Winter machen, hat das etwas mit dem Transfermarkt im kommenden Sommer zu tun. Die Leute müssen über den 30. Juni hinaus zu uns passen."
Durch die kurze Vorbereitungszeit in der Winterpause sieht Heidel aber auch Risiken bei Neueinkäufen, die einen Transfer unwahrscheinlicher machen: "Es wird für einen Verein mit unseren wirtschaftlichen Möglichkeiten immer schwieriger, Spieler zu holen, die sofort bei uns einschlagen. Es ist völlig utopisch zu glauben, dass andere Vereine uns so jemanden anbieten."
Wichtiger ist ihm die Nachhaltigkeit, weshalb Spieler mit Perspektive geholt und mit längerfristigen Verträgen ausgestattet werden sollen - wie Christoph Moritz von Schalke 04. "An ihm sieht man, dass wir schon die ganze Zeit unterwegs sind. Und hinter Moritz war die halbe Bundesliga her", erzählt Heidel stolz.
Kirchhoff soll auslaufenden Vertrag erfüllen
Unabhängig davon, ob der Schalker vielleicht schon im Winter verpflichtet wird, soll Jan Kirchhoff seinen auslaufenden Vertrag auf jeden Fall erfüllen: "Jan sitzt nicht auf gepackten Koffern, er wird seinen Vertrag erfüllen, es gibt keine andere Planung und auch kein Angebot." In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, dass Kirchhoff bei einem Wintertransfer von Moritz die Mainzer vorzeitig verlassen darf. Der U21-Nationalspieler gilt als möglicher Ersatz für den verletzten Holger Badstuber bei Bayern München.
Neben Kirchhoffs Vertrag in Mainz laufen auch die Arbeitspapiere von Marco Caligiuri und Andreas Ivanschitz am Saisonende aus. Eine Entscheidung über ihre Zukunft ist noch offen.
Martin Grabmann