Früher war alles besser und der Servicegedanke beim ZDF größer. Olympia lief im TV nicht nur in Aufzeichnungen und Ede Zimmermann warnte noch vor Betrügern. Warum das Ende von "Vorsicht, Falle!" verheerende Folgen auch für London 2012 hat, verrät sportal.de.
Als regelmäßiger Zuschauer der Sendung hätte man schließlich gewusst, dass man auch Polizisten weder Bargeld, seinen EC-Pin und auch nicht seine Kreditkarte aushändigen muss. Vor allem hätte man gewusst, dass man sich erst einmal den Dienstausweis zeigen lassen sollte, bevor man einem wildfremden Menschen - noch dazu in Zivil - glaubt, dass er Polizist ist.
Doch genau auf diese Maschen ist in der Londoner Innenstadt eine ganze Reihe argloser Touristen hereingefallen und sind um eine ordentliche Stange Geld erleichtert worden, teilte die Polizei mit, die drei Männer wegen entsprechender Delikte hatte festnehmen können. "Es gab einige Fälle, bei denen Kriminelle sich als Polizisten ausgegeben haben, um Geld von ahnungslosen Touristen zu bekommen", erläuterte ein Polizeisprecher.
Und da Zimmermanns Ratgebersendung im TV nicht mehr läuft, musste der britische Beamte stellvertretend noch einmal den dringenden Hinweis wiederholen: "Polizisten würden niemals Geld von jemandem nehmen, sie würden niemals bitten, mit ihnen zu einem Bankautomaten zu gehen und würden niemals einen Grund haben, nach der Pin-Nummer zu fragen."
Tja, Olympia ist eben ein großes Geschäft, an dem jeder auf seine Art versucht mitzuverdienen.
"Fuck You, Olympia"
Verdienen würden auch gerne die Kinobesitzer in London. Doch die olympische Konkurrenz und vor allem die Gratis-Liveübertragungen der Spiele im britischen TV machen es den Betreibern unheimlich schwer, angesichts ihrer ohnehin gepfefferten Eintrittspreise Zuschauer in ihre Lichtspielhäuser zu bekommen.
Jetzt versuchen sie das Blatt mit ungewöhnlichen Werbemaßnahmen zu wenden und setzen dabei ihre Hoffnungen auf Olympia-Muffel, die sie mit knalligen Slogans anlocken wollen. "FCUK the Olympix - Come and See A Film", schrieb zum Beispiel der Betreiber des Prince Charles Cinemas in großen Lettern auf seine Leuchtreklame. "FCUK" steht dabei übrigens für FUCK, doch dieses schmutzige "Four Letter Word" ist in England auf dem Index und darf daher natürlich nicht öffentlich an Häuserwänden stehen.
Setzt das IOC auf billige Materialien?
Verdient hatte sich auch der brasilianische Judoka Felipe Kitadai seine Bronzemedaille und war so stolz auf das Edelmetall, dass er es weder beim Schlafengehen noch bei der morgendlichen Dusche abnehmen wollte. Doch das wurde der Medaille dann zum Verhängnis.
"Ich hatte Angst, dass sie nass wird und habe sie beim Einseifen zwischen die Zähne gesteckt", zitierte die Augsburger Allgemeine Kitadei. Doch da er auch möglichst keine Zahnabdrücke auf dem guten Stück hinterlassen wollte, biss er nicht ordentlich zu. "Und da ist sie mir aus dem Mund gerutscht", berichtete er weiter. Die Medaille fiel zu Boden, der Aufhänger für das Band brach ab. "Hätte er das Ding mal lieber nicht mit unter die Dusche genommen", werden jetzt vielleicht die einen sagen. Doch, wer früher eifrig Ede Zimmermann geschaut hat, der wittert selbst dahinter gleich eine riesige Verschwörung.
Haben die britischen Organisatoren etwa sparen wollen und die Medaillen aus minderwertigen und leicht brechenden Materialien herstellen lassen? Oder ist das OK selbst übers Ohr gehauen worden? Nepper, Schlepper und Bauernfänger gibt es schließlich überall - und wenn "Olympia live" zu 80 Prozent aus der Konserve kommt, ist das doch auch irgendwie Etikettenschwindel, oder ZDF? Trotz der zahlreichen Internetstreams.
Ede würde sich im Grabe umdrehen...