
Die Hamburg Freezers haben auf ihre Talfahrt reagiert und Trainer Benoit Laporte entlassen. Der Hauptrundenmeister der Vorsaison gab zuletzt ein trostloses Bild ab. Vom Erfolgstrainer zum Sündenbock: Nach dem katastrophalen Saisonstart mit neun Niederlagen am Stück haben die Hamburg Freezers ihren Chefcoach Benoit Laporte entlassen.
Der letztjährige Hauptrundenmeister der DEL sah unter dem 54 Jahre alten Kanadier keine sportliche Perspektive mehr. Nun soll sein bisheriger Assistent Serge Aubin den Klub aus der Krise führen.
"Das war keine leichte Entscheidung für uns, da Benoit in den vergangenen vier Jahren gute Arbeit in Hamburg geleistet hat. Er hat großen Anteil daran, dass das Team drei Spielzeiten in Folge die Playoffs erreichen und im letzten Jahr den Hauptrundensieg einfahren konnte", sagte Geschäftsführer Uwe Frommhold. Gemeinsam mit Sportdirektor Stéphane Richer hatte er Laporte die Entscheidung am Donnerstagmorgen mitgeteilt.
Nach vier Pleiten stehen die Hamburger in der Tabelle der DEL am Ende und drohen schon frühzeitig den Anschluss an die finanziell lukrativen Playoff-Plätze zu verlieren. In der Champions Hockey League präsentierten sich die ambitionierten Hanseaten bislang nur als Kanonenfutter, gingen bei allen fünf Spielen als Verlierer vom Eis.
Laporte mit Vorahnung
"Ich konzentriere mich auf die Dinge, die ich beeinflussen kann", hatte Laporte noch am Donnerstag via Bild-Zeitung mitgeteilt und auf eine weitere Chance gehofft: "Aber natürlich bin ich Profi und lange genug im Geschäft. Ich weiß, dass die Geduld irgendwann auch endlich ist."Die Trendwende soll nun der frühere NHL-Spieler und Freezers-Center Aubin schaffen. Es gilt für ihn, ein verunsichertes Team aufzurichten, das ohne den abgewanderten Topstürmer David Wolf (Calgary Flames) und aufgrund großer Verletzungssorgen die Balance völlig verloren hat. Insbesondere in der Defensive drückt der Schuh, mit 20 Toren sind die Hanseaten die Schießbude der Liga.
Comeback von Schubert macht Mut
Hoffnung dürfte dem 39 Jahre alten Aubin vor allem die Aussicht auf eine schnelle Rückkehr von Kapitän und Abwehrchef Christoph Schubert machen. Nach seinem Innenbandriss im linken Knie ist der frühere USA-Legionär wieder ins Training eingestiegen. "Ich fühle mich wirklich hervorragend und bin guten Mutes, am Wochenende schon wieder spielen zu können", sagte der 32-Jährige.Ob er bereits am Freitag beim Duell mit den Grizzly Adams Wolfsburg (19.30 Uhr) ran darf oder erst eine Option für die Auswärtspartie bei den Augsburger Panthern am Sonntag (16.30 Uhr) darstellt, muss nun Aubin entscheiden.