Europa League, Halbfinal-Rückspiele: Juventus Turin gegen Benfica und FC Valencia gegen FC Sevilla

Am Donnerstag steigen die Halbfinal-Rückspiele in der Europa League. Juventus Turin muss auf dem Weg ins Heimfinale ein 1:2 gegen Benfica umbiegen und hofft auf den Effekt von 1993. Der FC Valencia empfängt den FC Sevilla zum iberischen Tanz und muss nach 0:2 im Hinspiel wieder eine Show im Mestalla abliefern.

Juventus Turin - Benfica (Do, 21.05 Uhr, Hinspiel 1:2)

Juve will um jeden Preis ins "Finale a casa" - ins Endspiel im eigenen Stadion, das den ersten europäischen Titel seit 18 Jahren bringen soll. "Seit 1996 waren wir nicht mehr so nah am Titelgewinn wie dieses Mal. Es würde uns sehr stolz machen und Juventus wieder zu einer der besten Mannschaften in Europa werden lassen", weiß Innenverteidiger Leonardo Bonucci um die Bedeutung des Rückspiels.

Gegen Benfica müssen die Bianconeri ein 1:2 wettmachen, um an Ort und Stelle am 14. Mai um die begehrte Silbertrophäe zu spielen. Die Generalprobe ist geglückt: In Sassuolo drehte Juve ein 0:1 in einen 3:1-Erfolg. Auch der Blick in die Statistikbücher lohnt sich. 1993 endete das letzte Duell mit Benfica in der K.o.-Phase nach 1:2 im Hinspiel mit einem 3:0-Sieg in Turin - damals noch mit Jürgen Kohler und Andreas Möller. Am Ende stand der UEFA-Pokalsieg.

Doch die Gäste aus Lissabon sind heiß und reisen mit Selbstbewusstsein nach Italien. Am Sonntag schalteten die Adler den FC Porto im Elfmeterschießen aus und zogen damit ins nationale Pokalfinale ein. "Wir haben uns jetzt noch ein weiteres Endspiel verdient", so Trainer Jorge Jesus, der den zweiten Europa-League-Finaleinzug nach 2013 forciert. Verzichten muss er auf den gelbgesperrten Andre Gomes, Juve ist frei von Sperren.

FC Valencia - FC Sevilla (Do, 21.05 Uhr, Hinspiel 0:2)

Das Mestalla hofft auf einen weiteren knisternden Europapokalabend und ein kleines Wunder wie beim 5:0 nach Verlängerung gegen Basel im Viertelfinale. Gegen die im Hinspiel siegreichen Gäste aus Sevilla müssen die Blanquinegros zwar keine drei, sondern "nur" zwei Tore aufholen, doch für eine Restchance auf das Finale muss von Anfang an alles passen.

"Es ist das wichtigste Spiel der Saison und wir werden alles versuchen, um weiterzukommen", betont Seydou Keita. "Wir können es schaffen - mit der Unterstützung unserer Fans." Trainer Juan Antonio Pizzi erklärt die Marschroute: "Wir müssen ruhig und geduldig sein, denn Tore können stets auch in kürzester Zeit fallen."

Für Sorgenfalten dürfte bei den Gastgebern die Gelbsperre von Toptorjäger Paco Alcacer sorgen, der im Wettbewerb bereits siebenmal traf. Zudem lässt sich der Gast aus Andalusien nicht aus der Reserve locken. "Es ist das wichtigste Spiel seitdem ich hier bin", so Kapitän Ivan Rakitic. "Wir sollten nicht viel ändern. Unsere Reise ist noch nicht zu Ende."

Autor: Marco Nehmer