Wichtige Hinweise hatte sich Joachim Löw von dem Testspiel gegen die Schweiz erhofft. Bei der 3:5-Niederlage war der Zettel des Bundestrainers dann auch randvoll mit geschriebenen Notizen und Verbesserungsvorschlägen. Dennoch blieb auch die Erkenntnis, dass die Mannschaft so niemals zusammenspielen wird.
Zwei Wochen vor dem EM-Ernstfall gegen Portugal hat die deutsche Nationalmannschaft mit der ersten Niederlage in der Schweiz seit 71 Jahren eine ernüchternde Testspielpleite kassiert. Beim 3:5 (1:2) in Basel offenbarte das erst am Morgen aus dem Trainingslager in Südfrankreich angereiste Team von Bundestrainer Joachim Löw erstaunliche Mängel in allen Bereichen.
Insbesondere im Defensivverhalten war die DFB-Auswahl ohne die acht Münchner Akteure von Turnierreife meilenweit entfernt. Erstmals seit 2004 kassierte Deutschland fünf Gegentore. Damals verlor die DFB-Elf im Vorfeld der EM mit 1:5 gegen Rumänien. Im Tor feierte seinerzeit übrigens Timo Hildebrand sein Debüt in der Nationalmannschaft.
Die Abwehr vor dem überraschend im Tor eingesetzten und sogar 90 Minuten durchspielenden Debütanten Marc-André ter Stegen war nicht nur bei den drei Gegentoren des herausragenden Leverkuseners Eren Derdiyok (21./23./50. Minute) sowie den Treffern von Stephan Lichtsteiner (67.) und Admir Mehmedi (76.) orientierungslos.
Der Dortmunder Mats Hummels mit seinem ersten DFB-Tor (45.), Andre Schürrle (64.) und Marco Reus (72.) betrieben vor 27.381 Zuschauer im St. Jakob-Park lediglich Schadensbegrenzung. Auf Löw wartet nach der Rückkehr nach Südfrankreich, wohin auch die Bayern anreisten, noch sehr viel Arbeit.
Mertesacker noch kein Abwehrchef
Besonders im Blickpunkt stand in Basel die Defensive, und die fiel bei dem Test mit Pauken und Trompeten durch. Die Viererkette vor ter Stegen, der als 51. Neuling in der Ära Löw ein schwaches Debüt zwischen den Pfosten gab, wirkte desolat und kassierte erstmals unter Löw fünf Gegentore.