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Von: Michel Massing
Datum: 04. Mai 2013, 00:37 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Duell der Giganten: Wladimir Klitschko vs. Floyd Mayweather jr.

KLitschko,Mayweatehr
Wladimir KLitschko und Floyd Mayweather jr. im virtuellen Duell

Mit Wladimir Klitschko und Floyd Mayweather jr. kämpfen heute zwei der besten Boxer der Welt. Da der eine das Schwergewicht dominiert, der andere Weltmeister im Weltergewicht ist, werden beide sich nie im Ring begegnen. Wir schicken sie trotzdem ins direkte Duell.

Quervergleiche verbieten sich im Boxen grundsätzlich. Zu sehr kommt es beim Kampf Mann gegen Mann auf Taktik, Vorbereitung und (Tages-)Form an. Zudem gilt natürlich die Binsenweisheit, dass (vor allem, aber eben nicht nur im Schwergewicht) ein Schlag sowieso alles entscheiden kann. Noch viel weniger lassen sich Boxer miteinander vergleichen, die nicht mal in derselben Gewichtsklasse aktiv sind. Trotzdem gibt es die sogenannte "Pound-for-Pound"-Rangliste, in der Experten und Fachmedien versuchen, sämtliche Faustkämpfer unabhängig von ihrem Gewicht nach ihrer Qualität zu bewerten. 

Heute bestreiten zwei Boxer vielbeachtete Kämpfe, die in sämtlichen "Pound-for-Pound“-Rankings auf vorderen Plätzen zu finden sind: In Mannheim verteidigt Schwergewichts-Weltmeister Wladimir Klitschko seine beeindruckende Gürtelsammlung gegen den Deutsch-Italiener Francesco Pianeta (ab 22.45 Uhr im Live-Ticker bei sportal.de). Wenige Stunden später trifft der aktuell wohl beste Boxer der Welt Floyd Mayweather jr. in Las Vegas im Kampf um die WBC-Weltmeisterschaft im Weltergewicht auf Robert Guerrero (ab 3 Uhr im Live-Ticker bei sportal.de). Grund genug für sportal.de, Mayweather und Klitschko mal in sechs "Runden" direkt gegeneinander in den Ring zu schicken. 

1. Sportliche Qualität

Man stelle sich vor, Wladimir Klitschko wäre 46,5 kg leichter und 25 cm kleiner, er könnte gegen Floyd Mayweather Jr. in den Ring steigen. Folgen wir dieser fixen wie fiktiven Idee eines direkten Vergleiches der beiden Ausnahmeboxer im Ring, dann würde wohl kaum jemand auf Wladimir Klitschko setzen. Die enorme Klitschko-Dominanz im Schwergewicht resultiert aus drei Gründen: 1. Physische Überlegenheit, 2. Defensiv-unorthodoxer Boxstil, 3. Keine Gegner von Format. Die Gründe für Floyd Mayweathers ungeschlagenen Kampfrekord (43-0-0) verraten dagegen mehr über dessen boxerische Qualitäten: 1. Schnelligkeit, 2. Technik, 3. Manny Pacquiao aus dem Weg gegangen.

Floyd Mayweather Jr. ist technisch eine Augenweide. Er ist unglaublich schnell, hat eine tolle Körperbalance und findet meist die richtige Distanz zum Gegner. Zudem verbindet er gnadenlose offensive Effizienz mit herausragender Defensiv-Arbeit. Die Statistiker von CompuBox errechneten, dass auf dem Höhepunkt von Mayweathers Karriere (in neun Kämpfen gegen seine stärksten Gegner) 46 Prozent aller Schläge, die er abfeuerte, auch ihr Ziel fanden, während er nur von 16 Prozent aller Schläge seiner Gegner getroffen wurde.

Das ist einmalige Weltspitze! Während Wladimir Klitschko zwar technisch ansprechender boxt als sein großer Bruder Vitali, ist der Moneymaker ein wahrer Virtuose im Faustfechten, schlagvariabel und sehr beweglich. Das Schwergewicht lebt von der Gewalt, der Brutalität. Ein Schlag kann dem Gegner die Lichter ausknipsen. Das ist bei Floyd Mayweather eher unwahrscheinlich. Wer also auf pure Gewalt steht, der sollte Klitschko gucken, wer das Boxen mag, der bleibt heute länger wach!

Deswegen geht diese erste Runde klar an: Floyd Mayweather jr.

2. Charakter

Wladimir Klitschko dient sowohl innerhalb wie außerhalb des Rings als absolutes Vorbild. Der 37-Jährige ist Doktor der Sportwissenschaften, engagierte sich gemeinsam mit seinem Bruder Vitali für die Demokratiebewegung in der Ukraine, unterstützt mit einem Hilfsfonds, für den er unter anderem seine olympische Goldmedaille von 1996 für eine Million US-Dollar versteigerte, diverse wohltätige Einrichtungen und Projekte und wurde von der UNESCO unter anderem als "Hero for Kids" ausgezeichnet. 

Floyd Mayweather jr. ist charakterlich das genaue Gegenteil des ukrainischen Champions. Der Amerikaner wuchs in schwierigsten sozialen und familiären Verhältnissen auf und wurde durch diese nachhaltig geprägt. Seinen Aufstieg und den damit verbundenen Reichtum inszeniert der 36-Jährige, der sich selber den Beinamen "Money" Mayweather gegeben hat, indem er sich mit großen Mengen von Dollar-Scheinen fotografiert und seine immensen Sport-Wetten regelmäßig auf Twitter dokumentiert. Wegen seiner unkontrollierten Aggression außerhalb des Boxrings kam der "Pretty Boy" mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt und musste 2012 wegen häuslicher Gewalt für 90 Tage ins Gefängnis.

Einstimmiger Sieger in der zweiten Runde: Wladimir Klitschko 

3. Gegner

Wladimir Klitschkos Gegner sind meist handverlesen. Während das Schwergewicht sowieso schon unter dem Joch der Nachwuchskrise in den USA leidet, sucht sich das Klischko-Management für die freiwilligen Titelverteidigungen meist Fallobst heraus. Francesco Pianeta ist bei aller Sympathie kein Gegner, der einen Klitschko das Fürchten lehren wird. Bei Sauerland wurde der Schwergewichtler einst gewogen und für den ganz großen internationalen Durchbruch für zu leicht befunden.

Die besten Gegner, die Pianeta bisher bezwang, waren die Ex-Weltmeister Francois Botha und Oliver McCall, die mit 44 und 47 Jahren ihren Zenit schon lange überschritten hatten. In der "unabhängigen Weltrangliste" wird der Deutsch-Italiener im schwach besetzten Schwergewicht auf Rang 15 geführt, in keiner "Pound-for-Pound"-Rangliste wird man ihn in den Top 100 finden. 

Auch Floyd Mayweather Jr. sucht sich zwar oft Gegner aus, die zu seinem Stil passen. Dennoch ist Robert Guerrero (31-1-1) kein müder Sandsack. "The Ghost" ist ein unangenehmer Rechtsausleger, der viel Druck macht und zudem gegen den hartschlagenden Türken Selcuk Aydin zeigte, dass er auch im Weltergewicht einige harte Treffer wegstecken kann. Das Weltergewicht (bis 66 Kilogramm) gilt als eine der stärker besetzten Gewichtsklassen. Hier ist Guerrero zurzeit die Nr. 4, auch "Pound-for-Pound" ist er ein Top 20-Kandidat.

Der 30-Jährige besiegte zuletzt Ex-Weltmeister Andre Berto und rechnet sich aus, dass sein 36-jähriger Gegner nicht mehr der Schnellste ist. Irren ist menschlich, aber in diesem Fall wird es wohl heißen: Irren ist schmerzhaft. Denn natürlich geht Mayweather genau wie Klitschko als haushoher Favorit in den Kampf. Eines haben Floyd Mayweather Jr. und Wladimir Klitschko in Bezug auf ihre Gegner übrigens noch gemein: Ganz egal gegen wen sie kämpfen, jeder will sie boxen sehen - auch wenn viele kritische Fans den Fernseher nur einschalten, um eine immer mögliche sensationelle Niederlage mitzuerleben.

Diese Runde geben wir an: Floyd Mayweather jr. 

4. Kampfbörse

In Deutschland sind Wladimir und Vitali Klitschko die mit Abstand bestverdienenden Boxer. Seit 2004 vermarkten sich die ukrainischen Brüder selber, haben gemeinsam mit Bernd Bönte die Klitschko Management Group gegründet und müssen ihr Geld so nicht mehr mit Promotern und Managern teilen. Ihr TV-Vertrag mit RTL soll ihnen bei jedem Kampf Einnahmen von ca. 3,5 Millionen Euro garantieren. Hinzu kommen Eintrittsgelder (etwa 1 Million Euro), internationale TV-Vermarktung sowie Sponsoring-Deals.

Experten schätzen, dass die Klitschkos bei ihren "normalen“ Titelverteidigungen zwischen fünf und zehn Millionen Euro verdienen. Dass Wladimir Klitschko nach einem wahrscheinlichen Sieg gegen Pianeta in seinem nächsten Kampf gegen Alexander Povetkin über 17 Millionen Dollar verdienen wird, nachdem ein russischer Oligarch den Kampf ersteigerte, wird in Deutschland als Sensation gefeiert.

"Money" Mayweather würde sich für die vermeintliche "Rekordbörse" nicht mal die Handschuhe schnüren. Der Amerikaner war laut der renommierten "Forbes-Liste" 2012 der bestverdienende Sportler der Welt und löste damit Golf-Superstar Tiger Woods ab, der die Rangliste vorher zehn Jahre lang angeführt hatte. In seinen letzten beiden Kämpfen gegen Victor Ortiz (September 2011) und Miguell Cotto (Mai 2012) verdiente Mayweather durch garantierte Kampfbörsen und Pay-Per-View-Beteiligungen 85 Millionen Dollar. Auch das Duell mit Robert Guerrero am Samstag wird dem 36-Jährigen wieder rund 40 Millionen Dollar einbringen.

Damit in Sachen Geld haushoher Punktsieg für: Floyd Mayweather, jr. 

5. Internationale Bedeutung

Floyd Mayweather jr. ist ohne Frage der größte aktive Box-Star der USA. Niemand polarisiert die Massen so wie der "Pretty Boy". Für seinen letzten Kampf gegen Miguel Cotto wurden 1,5 Millionen Pay-Per-View-Einheiten verkauft. In der mittlerweile fast dreißigjährigen Geschichte des "Pay-Per-View"-Verfahrens in den USA gab es nur fünf Kämpfe, für die sich mehr Zuschauer begeisterten. Auch international gilt Mayweather unter Box-Fans als absoluter Ausnahmekönner - aber eben auch nur unter Box-Fans. Wer sich nicht für die "Sweet Science" des Faustkampfs interessiert, kann mit dem Namen Floyd Mayweather vermutlich nicht wirklich viel anfangen. Das gilt in Deutschland genauso wie in vielen anderen Ländern, in denen das (Profi-)Boxen eher eine untergeordnete Rolle spielt.

Auch Wladimir Klitschko ist natürlich in erster Linie den Box-Fans auf der ganzen Welt ein Begriff. Doch durch seine Beziehung mit der Schauspielerin Hayden Panettiere sowie unter anderem einem Gastauftritt im Film "Ocean’s Eleven" und nicht zuletzt die Kino-Dokumentation "Klitschko" über das Leben der ukrainischen Brüder, entwickelt sich der 37-Jährige mittlerweile auch über den Ring hinaus zum internationalen "Celebrity".

Ein weiteres Indiz dafür, dass der Ukrainer international bekannter ist als sein amerikanischer Kontrahent: Klitschkos Kampf gegen Francesco Pianeta wird am Samstag in 150 Ländern gezeigt, ist in den USA live auf EPIX und damit unter anderem auch auf einer riesigen Leinwand auf dem New Yorker Times Square zu sehen. Wer in der Nacht zu Sonntag auf dem Potsdamer Platz in Berlin einen Faustkampf beobachtet, sollte die Polizei rufen, denn Floyd Mayweathers Kampf gegen Robert Guerrero wird weder vom deutschen Fernsehen noch auf einer Großbildleinwand übertragen.

Deswegen Vorteil in dieser Runde für: Wladimir Klitschko 

6. "Legacy"

Wessen boxerisches Vermächtnis wird größer sein? Wer wird das dickere Kapitel im Boxlexikon füllen und von wem werden wir unseren Enkeln noch erzählen? Mal abgesehen davon, dass Floyd Mayweather jr. in Deutschland zu unbekannt ist, als dass er in den Köpfen der Menschen hierzulande einen festen Platz bekäme, sind beide Boxer Legenden ihrer Zeit.

Wladimir Klitschko beherrscht seit fast einer Dekade das Schwergewicht. In dieser Zeit schlug er unter anderem Samuel Peter, Sultan Ibragimov, Ruslan Chagaev und David Haye und ging nie einem Pflichtherausforderer aus dem Weg. "Dr. Steelhammer" trug zudem zur Eventisierung des Boxens bei, was ihn selbst zum Millionär machte, C-Promis mit Aufmerksamkeit versorgte und - jetzt kommt der positive Aspekt - das Boxen in Deutschland einer ganz neuen Zuschauergruppe öffnete. Schon vor seiner Profi-Karriere konnte der Ukrainer bei Olympia 1996 in Atlanta eine Gold-Medaille gewinnen. Und vielleicht beendet er seine Karriere zwanzig Jahre später mit dem zweiten Gold 2016 in Rio de Janeiro.

Als Amateur blieben Floyd Mayweather jr. zwar die ganz großen Titel verwehrt, dafür wird er vielleicht als einer der wenigen Boxer überhaupt ungeschlagen seine Profi-Karriere beenden. "43 have tried - 43 have failed" ("43 haben es versucht - 43 haben versagt") lautet das Motto des "Pretty Boy". Nach diesem Wochenende sind es wohl 44 und zum Ende seiner Laufbahn vielleicht 50. Er wurde in fünf verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeister und konnte insgesamt acht WM-Titel sammeln. Mit seiner Schnelligkeit, Beweglichkeit und Variabilität wird er als einer der besten Konterboxer aller Zeiten in die Geschichte des Boxens eingehen.  

In dieser letzten Runde geben wir ein Unentschieden.

Fazit

Unterm Strich bleibt Weltergewichts-Weltmeister Floyd Mayweather jr. also auch nach unserem fiktiven "Kampf" gegen Schwergewichts-Champion Wladimir Klitschko ungeschlagen. Mit 3,5 zu 2,5 fällt das Ergebnis aber deutlich knapper aus, als wir es für die heutigen Kämpfe der beiden Superstars erwarten. Trotzdem dürfen sich nicht nur echte Box-Fans die immer spektakulären Auftritte von Mayweather und Klitschko natürlich nicht entgehen lassen.