
Dagmar Freitag, Vorsitzende im Sportausschuss des Deutschen Bundestages, hat die Auflösung der Doping-Kommission der Uni Freiburg kritisiert. Gleichzeitig setzte die Sportpolitikerin Hoffnung in die Ankündigung der Kommissionsmitglieder, ihre Sicht der Dinge in einer gesonderten Publikation zu veröffentlichen.
"Es ist grundsätzlich nicht nur bedauerlich, sondern geradezu fatal, dass ein fast zehn Jahre dauernder Aufklärungsversuch offenkundig im Sande verlaufen ist. Allerdings hat die Kommission angekündigt, ihre Sicht der Dinge öffentlich zu machen. Ich begrüße das und sehe der Veröffentlichung mit Interesse entgegen", sagte Freitag dem SID.
Insgesamt sei es aber nicht nachvollziehbar, dass das dunkelste Kapitel westdeutscher Dopinghistorie ganz offenbar nicht vollständig aufgeklärt werden könne - "oder dass diese Aufklärung mit aller Macht verhindert werden soll", sagte die SPD-Politikerin.
Am Dienstag war bekannt geworden, dass die Kommission sich auflöst, weil sie sich fortlaufend durch die Universität Freiburg als Auftraggeber behindert fühlte. Fünf der sechs Mitglieder der Gruppe gaben ihren Rücktritt bekannt.