
Mit Pokalüberraschungen kennt sich der Chemnitzer Trainer Karsten Heine bestens aus. In der Saison 1992/93 war er maßgeblich daran beteiligt, dass die Amateure des damaligen Zweitligisten Hertha BSC völlig überraschend das Finale im heimischen Olympiastadion erreichten - auch wenn Heine dort nicht mehr an der Seitenlinie stand.
"Damals hatte ich eine fantastische Zeit mit den Hertha-Amateuren. Unser Finaleinzug von damals zeigt mir, dass man auch als absoluter Außenseiter etwas erreichen kann", sagte der Trainer des Drittligisten aus Sachsen vor dem Pokalduell am Freitag (19.00 Uhr/Sky) gegen den Bundesligisten FSV Mainz 05 dem MDR: "Auch wenn die großen Mannschaften den Wettbewerb heute ernster nehmen als damals, gilt für den Pokal immer noch: Wenn man alles aus sich rausholt, ist immer eine Überraschung drin. Das gilt für alle."
Das Selbstvertrauen ist beim CFC jedenfalls vorhanden, nicht zuletzt wegen des starken Saisonstarts der Himmelblauen. Ungeschlagen führt die Mannschaft nach vier Spielen mit zehn Punkten die Tabelle an - und ist damit eine der großen Überraschungen der bisherigen Spielzeit.
Jeder versteht sich mit jedem
"Wir dürfen nicht vergessen, dass die Mannschaft in der letzten Saison mit Mühe und Not die 3. Liga gehalten hat", sagte Sportdirektor Stephan Beutel dem SID: "An 99 von 100 Tagen werden wir große Probleme haben. Aber wir versuchen uns, auf den einen besonderen Tag vorzubereiten, um gut auszusehen."So wie bisher in der Liga. Mehr als ein Dutzend neue Spieler musste Heine vor Saisonstart in den Kader integrieren. Besonders auf die menschliche Seite legten die Verantwortlichen ihr Augenmerk. Und scheinen dabei vieles richtig gemacht zu haben.
"Jeder versteht sich mit jedem. Das ist das Erfolgsrezept, das wir im Moment haben", sagte Kapitän Anton Fink, mittlerweile Rekordtorschütze der 3. Liga. "Die Mannschaft hat sich auch menschlich gefunden. Daraus hat sich eine Eigendynamik entwickelt", sagte auch Beutel.
"Ich kenne Chemnitz gut"
Der Gegner aus Mainz hat jedenfalls Respekt. "Ich kenne Chemnitz sehr gut. Das ist eine gut organisierte und heimstarke Mannschaft", sagte Trainer Kasper Hjulmand. Und Manager Christian Heidel, der den CFC noch aus gemeinsamen Zweitligazeiten kennt, ergänzte vielsagend: "Ich war schon sehr oft freitagabends im Chemnitz - da war es immer interessant."Freuen dürfen sich die Chemnitzer Fans am Freitag zudem nicht nur auf einen attraktiven Gegner. Erstmals wird im derzeit im Umbau befindlichen Stadion die neue Südtribüne komplett den himmelblauen Anhängern zur Verfügung stehen. Über 5000 Fans finden dort Platz.