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Am Sonntag muss der 1. FSV Mainz zum 1. FC Nürnberg. Die Mainzer hoffen noch auf das internationale Geschäft, während man beim Club in kleineren Schritten denkt. Beide Teams haben beeindruckende Serien zu verteidigen, für die 05er geht es außerdem gegen die Geschichte.
Seit dem 0:2 gegen Stuttgart am sechsten Spieltag hat Nürnberg zuhause nicht mehr verloren, über ein halbes Jahr ist das jetzt her. "Und dabei soll es bleiben. Unser Stadion muss eine Festung sein. Wir sind daheim schwer zu schlagen. Um hier etwas mitnehmen zu können, muss jeder Gegner eine Topleistung zeigen", richtete Markus Feulner in der Nürnberger Zeitung eine Kampfansage an seinen Ex-Club Mainz.
Weder Dortmund, noch Bayern oder Schalke konnten in dieser Saison in Nürnberg gewinnen. Insgesamt präsentieren sich die Franken derzeit sehr stabil und blieben seit acht Spielen ohne Niederlage.
Mainz-Stürmer Shawn Parker sieht das aber nicht als unüberwindbare Hürde für sein Team: "Natürlich wissen wir, dass die Nürnberger sehr heimstark sind. Und wir wissen um ihre Stärken, aber wir wissen auch um unsere Stärken und werden versuchen, unser Spiel in Nürnberg durchzubringen."
1. FC Nürnberg schaut noch Richtung Europa
Mit derzeit elf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz dürfte der Club mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Der Blick richtet sich vielmehr Richtung internationales Geschäft. Lediglich vier Punkte beträgt der Rückstand auf den letzten Europa-League Platz - und auf dem steht derzeit Mainz.
Auch Feulner will Traum von Europa nicht vorschnell begraben: "Wir haben die Teams auf den Plätzen vor uns schon ein wenig im Blick. Aber wir wollen erst mal auf die 40 Punkte kommen, das hat oberste Priorität. Und danach können wir weiterreden." Mit einem Sieg am Sonntag hätte der Club bereits 38 Zähler auf dem Konto. Ein gutes Omen für die Gastgeber stellt dabei die Historie des fränkisch-rheinhessischen Duells dar: In den letzten 13 Spielen zwischen beiden Teams gab es keinen einzigen Auswärtssieg.
"Daraus kann ein großer Geist entstehen"
Dennoch Gegner Nürnberg den Mainzern zu liegen: Gegen keinen anderen Gegner in der Bundesliga fuhr 05 mehr Siege (sieben) ein. Darüber hinaus konnte Nürnberg nur eines der letzten elf Pflichtspiele gegen Mainz gewinnen. Dazu kommt die jüngste Mainzer Serie: Die Elf von Trainer Thomas Tuchel hat sich mit zuletzt sieben Partien ohne Pleite auf Rang sechs hochgearbeitet.
"Daraus kann ein großer Geist entstehen. Es liegen noch genügend Punkte rum, die wir holen können. Was wir dann am Ende dafür bekommen, wird man sehen", analysierte der FSV-Coach in der "Allgemeinen Zeitung". In Nürnberg dürfte Tuchel wieder auf die auswärts gewohnte Raute im Mittelfeld zurückgreifen, die in der kommenden Saison durch den bevorstehenden Abgang von Andreas Ivanschitz wohl ausgedient hat.
In Nürnberg kann Tuchel bis auf Ivan Klasnic (Muskelbündelriss) auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Nürnberg-Coach Michael Wiesinger muss hingegen auf Timo Gebhart (Leistenprobleme), Marcos Antonio (Reha) und Adam Hlousek (Trainingsrückstand) verzichten.
Adrian Bohrdt