Live-Ticker Boxen , , Saison 2013

Auf Wiedersehen!

 

Damit endet eine lange Box-Nacht. Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit, verabschieden uns aus dem MGM Grand in Las Vegas und wünschen noch einen schönen Sonntag!

Fazit

 

Wie geht es für die beiden Boxer weiter? Floyd Mayweather jr. hat schon angekündigt, dass er im September in den Ring zurückkehren will. Der ungeschlagene Mexikaner Saul "Canelo" Alvarez gilt als heißer Anwärter auf einen Kampf gegen den "Pretty Boy". Guerrero wird sich erst mal wieder hinten anstellen müssen, wird aber mit Sicherheit auch weiterhin große Kämpfe bekommen. Dass es für Mayweather nicht reicht, muss ja nicht heißen, dass es nicht für viele andere Gegner reichen kann.

Mayweather vs. Guerrero

 

Robert Guerrero bleibt nichts anderes übrig, als die deutliche Niederlage einzugestehen: "Ich habe es versucht, aber Floyd war heute einfach zu stark. Er hat gezeigt, warum er ungeschlagen und der beste Boxer der Welt ist. Er war schneller und besser, als ich erwartet hatte, aber ich werde natürlich weiter kämpfen und mir hoffentlich weiteren Titelchancen erarbeiten."

Mayweather vs. Guerrero

 

Floyd Mayweather jr. gibt sich im Interview respektvoll: "Hut ab vor der Leistung von Robert Guerrero, er ist ein echter Kämpfer!" Und er hat auch eine Erklärung dafür, dass er nicht mehr gemacht hat: "Ich habe mir zur Mitte des Kampfes meine rechte Hand verletzt, deswegen konnte ich leider keinen KO präsentieren. Das tut mir leid für die Fans, aber am Ende ist ein Sieg ein Sieg."

Mayweather vs. Guerrero

 

Alle drei Punktrichter werten den Kampf mit 117:111, damit haben sie Guerrero also doch drei Runden gegeben. Vertretbar, aber mehr waren es sicher nicht.

Mayweather vs. Guerrero

 

Wer wissen will, wie dieser Kampf gelaufen ist, muss den beiden Boxern nur in die Gesichtern schauen. Guerreros Gesicht ist zerbeult, Mayweather ist nach wie vor der "Pretty Boy".

Mayweather vs. Guerrero

 

Robert Guerrero und sein Vater Ruben reißen die Arme hoch. Die Frage ist, was die beiden feiern... Wahrscheinlich die höchste Börse in der Karriere des "Ghost". Hier kann niemand der Meinung sein, dass Guerrero mehr als zwei oder drei Runden gewonnen hat.

Mayweather vs. Guerrero

Das war's, der Kampf ist vorbei.

Mayweather vs. Guerrero

Zum Schluss setzt Mayweather noch mal Dreifach-Kombinationen von Kopfhaken. Guerrero versucht zum Schluss noch mal alles, aber es hilft nichts.

Mayweather vs. Guerrero

Die guten Nachrichten für Guerrero: Gleich ist der Kampf vorbei und er um 3 Millionen Dollar reicher. Zumindest gibt es für diese Tracht Prügel ein ordentliches Schmerzensgeld.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather tänzelt weiterhin durch den Ring, setzt ab und zu einen Treffer und schraubt Guerrero Schlag für Schlag weiter auseinander.

Mayweather vs. Guerrero

Der Gong läutet die zwölfte und letzte Runde ein.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Was soll ich sagen? Die Worte wiederholen sich, weil sich die Bilder gleichen. Mayweather gewinnt die Runde und wird den Kampf gewinnen.

Mayweather vs. Guerrero

Elf Runden sind vorbei.

Mayweather vs. Guerrero

Jetzt setzt der "Pretty Boy" auch mal eine schöne Kombination. Er ist nach wie vor sehr schnell auf den Beinen und tanzt durch den Ring. Das ist wieder mal eine sehr dominante Vorstellung.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather schlägt und trifft Guerrero jetzt nach Belieben. Er erteilt dem "Ghost" eine Lehrstunde.

Mayweather vs. Guerrero

Wenn die beiden nicht im Boxring sondern an einem grünen Filztisch stehen würden, würde ich sagen: Robert Guerrero braucht Snooker. Tatsächlich braucht er nicht mehr und nicht weniger als ein Wunder in Form eines Lucky Punchs. Das Problem: Wie soll man Mayweather mit einem Lucky Punch treffen? Er ist selbst für das Glück zu schnell...

Mayweather vs. Guerrero

Die elfte Runde hat begonnen.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Wieder eine Mayweather-Runde. Guerrero hat nicht die Mittel, den Pound-for-Pound-King zu gefährden.

Mayweather vs. Guerrero

Die zehnte Runde ist vorbei.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather weiß, dass er diesen Kampf nicht verlieren kann, und boxt seinen Stiefel runter. Das ist nicht besonders spektakulär, aber einfach gut.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather tut genau das, was er tun muss - aber eben auch nicht mehr. Er setzt seine einzelnen Hände und lässt sich nicht treffen. Aber ein "Crowd Pleaser" ist diese Vorstellung nicht.

Mayweather vs. Guerrero

Im Westen nichts Neues: Guerrero marschiert nach vorne und treibt Mayweather vor sich her, der blockt gut, pendelt schön aus und setzt gezielte Konter.

Mayweather vs. Guerrero

Auf in die zehnte Runde.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Eine enge Runde, die man Guerrero für die größere Aktivität geben könnte, aber wohl doch Mayweather für seine größere Präzision und überlegene Defensiv-und Konter-Arbeit geben muss.

Mayweather vs. Guerrero

Das war Runde neun.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero macht weiter Druck, stellt Mayweather in die Ecke. Der muss tatsächlich ein paar Treffer nehmen, pendelt aber nach wie vor viele Schläge aus und kontert gut. Trotzdem: Guerrero arbeitet nach wie vor sehr viel.

Mayweather vs. Guerrero

Beim nächsten Angriff von Guerrero zeigt Mayweather wieder seine Konter-Qualitäten, bringt zwei schöne Aufwärtshaken ins Ziel.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero muss man zugute halten, dass er sich auch nach dieser klar verlorenen achten Runde nach wie vor nicht entmutigen lässt. Er beginnt gut, treibt Mayweather mal wieder an die Seile und bringt ein paar kurze Körpertreffer ins Ziel.

Mayweather vs. Guerrero

Damit gehen wir in die neunte Runde.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Klare Mayweather-Runde, der jetzt endlich auch harte Treffer setzt. Langsam wird es für Guerrero schwer, hier noch nach Punkten zu gewinnen.

Mayweather vs. Guerrero

Ende der achten Runde.

Mayweather vs. Guerrero

Ein guter linker Aufwärtshaken gefolgt von einem rechten Haken öffnen einen Cut an Guerreros linkem Auge. Jetzt dreht Mayweather auf.

Mayweather vs. Guerrero

Und Mayweather reagiert auf die Forderung der Fans: Für jeden Jab, den Guerrero in die Luft feuert, schickt Mayweather im Moment zwei Treffer ins Gesicht seines Gegners.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather bewegt sich jetzt wieder besser, lässt sich nicht mehr in den Infight verwickeln, zeigt aber selber auch wenig Offensiv-Aktionen. Das Publikum im MGM Grand wird langsam unruhig, die Fans wollen mehr sehen.

Mayweather vs. Guerrero

Ring frei zur achten Runde.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Mayweather lässt es ein wenig schleifen, und Guerrero sollte diese Runde "geklaut" haben. Er kann zwar keinen Schaden anrichten, war jetzt aber zumindest dicht genug dran, um ein paar kurze Haken ins Ziel zu bringen.

Mayweather vs. Guerrero

Die siebten Runde ist vorbei.

Mayweather vs. Guerrero

Aber jetzt gelingt es Guerrero zumindest für den Moment besser, an den Mann zu kommen. Mayweather gönnt sich eine kleine Pause. Das muss Guerrero nutzen.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero versucht es weiterhin mit wilden Wühlattacken. Er will in den Infight und Mayweather am Körper bearbeiten, aber wenn er zu nah kommt, klammert Mayweather und vermeidet so ernstzunehmenden Schaden.

Mayweather vs. Guerrero

Keine Frage: Floyd Mayweather jr. brennt hier offensiv kein Feuerwerk ab, aber das tut er nie. Er dominiert den Kampf mit seinen überlegenen Reflexen und seiner enormen Geschwindigkeit und kontert punktgenau.

Mayweather vs. Guerrero

Wir gehen in die siebte Runde.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Es ist ein typischer Mayweather-Kampf. Der Pound-for-Pound-King ist einfach zu schnell und defensiv zu stark für Guerrero, der zwar alles versucht, aber bis hierhin wie 43 vor ihm versagt.

Mayweather vs. Guerrero

Halbzeit - sechs Runden sind vorbei.

Mayweather vs. Guerrero

Man kann Guerrero den Willen nicht absprechen, aber es scheint ihm doch einfach an der Qualität zu fehlen, Mayweather stellen und treffen zu können.

Mayweather vs. Guerrero

Die einzigen Treffer, die Guerrero landen kann, kommen im Clinch, kurz bevor Robert Byrd die Aktion unterbricht. Aber diese kurzen Haken können Mayweather natürlich nicht beeindrucken.

Mayweather vs. Guerrero

Eins ist bis hierhin schon klar: Guerreros Hoffnung, dass Mayweather gealtert sein könnte, hat sich nicht bewahrheitet. Stattdessen lässt der "Pretty Boy" den "Ghost" im Moment ganz alt aussehen.

Mayweather vs. Guerrero

Auf geht's in die sechste Runde.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Auch diese Runde muss man Mayweather geben. Guerrero schafft es einfach nicht, in die richtige Schlagdistanz zu kommen. Und wenn er sich doch mal ranschiebt, ist es Mayweather, der den Treffer setzt.

Mayweather vs. Guerrero

Ende der fünften Runde.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather trifft wieder mit Einzelhänden, gegen die sich Guerrero einfach nicht wehren kann. Es ist ein typischer Mayweather-Kampf und sieht sehr nach Katz-und-Maus-Spiel aus.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather trifft wieder mit einer Rechten, Guerrero wird langsam sauer, versucht, seinen Gegner mit wilden Schwingern in die Ecke zu treiben, aber Mayweather kann sich entziehen.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero versucht wieder, in den Vorwärtsgang zu kommen, drängt Mayweather in die Seile, kann aber keine klaren Treffer landen. Eine rechte wischt knapp vorbei, Mayweather kontert mit einer eigenen Rechten, die ins Ziel trifft.

Mayweather vs. Guerrero

Damit gehen wir in Runde fünf.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Guerrero hat zur Abwechlsung mal den einen oder anderen Treffer ins Ziel gebracht. Ob das reicht, die Runden zu gewinnen, darf aber bezweifelt werden. Der "Ghost" muss mehr machen.

Mayweather vs. Guerrero

Das war die vierte Runde.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero gelingt es wieder kurz, Mayweather an den Seilen zu stellen, aber der "Pretty Boy" entzieht sich gut, kann dann wieder Kontertreffer landen.

Mayweather vs. Guerrero

Stattdessen bringt Mayweather wieder Einzeltreffer ins Ziel, die dem Publikum im MGM Grand laute Oooohs und Aaaahs entlocken.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero kommt zu Beginn der Runde mit einer schönen Linken durch, Mayweather antwortet mit einer Rechten. Aber es bleibt bei Einzeltreffern. Wie erwartet gelingt es Guerrero nicht, den Kampf zu Mayweather zu bringen und diesen in einen Schlagabtausch zu verwickeln.

Mayweather vs. Guerrero

Die vierte Runde hat begonnen.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Runde drei ist klar bei Mayweather, der ein paar schöne Rechte ins Ziel brachte und selber kaum getroffen wurde. Guerrero muss sich etwas einfallen lassen.

Mayweather vs. Guerrero

Die dritte Runde ist vorbei.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather bestimmt in dieser Runde das Tempo, Guerrero wirkt schon leicht frustiert, weil er seinen Gegner einfach nicht treffen kann.

Mayweather vs. Guerrero

Der Pound-for-Pound-King setzt offensiv zwar nur Einzeltreffer, aber solange er weiterhin so effektiv dafür sorgt, dass sein Gegner ins Leere schlägt, reichen diese einzelnen rechten Hände eben aus, um diese Runde zu gewinnen.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweathers Defensiv-Arbeit ist nach wie vor eine Augenweide. Er hat die Kunst des "Hit but not getting hit" perfektioniert.

Mayweather vs. Guerrero

Ring frei zur dritten Runde.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Diese Runde würde ich Guerrero geben, der "Ghost" konnte zwar nur zu Beginn Treffer setzen und hat danach viel ins Leere geschlagen, war aber trotzdem der aktivere Mann und der Aggressor in diesem Durchgang.

Mayweather vs. Guerrero

Ende von Runde zwei.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather versucht jetzt, seinen Jab zu etablieren, schickt auch immer wieder eine rechte Gerade in Richtung Guerrero, der darauf gut mit Körperhaken reagiert.

Mayweather vs. Guerrero

Wenn Guerrero zu nah kommt, springt Mayweather wie gewohnt schnell weg. Wenn das nicht klappt, klammert er. Aber offensiv zeigt er in dieser Runde bisher noch nichts.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero macht gleich zu Beginn der Runde Druck, drängt Mayweather in die Ecke und landet seine ersten Treffer. Gute Aktion vom "Ghost".

Mayweather vs. Guerrero

Wir gehen in die zweite Runde.

Mayweather vs. Guerrero - Rundenpause

 

Knappe erste Runde, in der Mayweather erst mal sehr abwartend agiert, dann aber die ersten Treffer gesetzt hat. Ich würde diesen ersten Durchgang dem "Pretty Boy" geben.

Mayweather vs. Guerrero

Das war die erste Runde.

Mayweather vs. Guerrero

Mayweather setzt mit einer Rechten den ersten klaren Treffer, Guerrero springt wild in den "Pretty Boy" hinein, doch der ist defensiv so schnell wie eh und je, bewegt sich gut raus. Seine Reflexe sind nach wie vor eine Augenweide.

Mayweather vs. Guerrero

Guerrero versucht zum ersten Mal, nah an den Mann zu kommen, Mayweather klammert, beide schlagen weiter, bis Ringrichter Byrd unterbricht.

Mayweather vs. Guerrero

Abwartender Beginn von beiden, Mayweather guckt sich erst mal an, was da von Guerrero kommt. Da kommt aber in der ersten Minute noch nicht viel.

Mayweather vs. Guerrero

Der Worte sind genug gewechselt, jetzt geht es endlich los - Ring frei zur ersten Runde!

Offizielle

 

Die Punktrichter sind Julie Lederman, Jerry Roth und Duane Ford aus Las Vegas, Ringrichter ist der erfahrene Robert Byrd.

Regelwerk

 

Die Regeln sind die "Unified Rules", die bei allen großen Kämpfen zum Einsatz kommen: Drei Niederschläge in einer Runde bedeuten nicht das automatische Ende des Kampfes, es wird nicht im Stehen angezählt, und der Gong rettet den Boxer in keiner Runde - auch nicht in der letzten.

Walk-In Mayweather

 

Hier kommt der "Moneymaker". Begleitet wird er von einem Rapper mit Rasta-Frisur, der sehr offensichtlich nicht sein ehemals bester Freund 50 Cent ist, mit dem sich Mayweather in den letzten Jahren einen phasenweise recht unterhaltsamen Twitter-Krieg geliefert hat.

Walk-In Guerrero

 

Guerrero wird versuchen, Mayweather in einen offenen Schlagabtausch zu zwingen, um in der Halbdistanz Haken zu Kopf und Körper abfeuern zu können. Zu dieser Taktik fällt mir aber nur Mayweathers Credo ein: "43 have tried - 43 have failed!" Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Guerrero gelingt, den "Pretty Boy" zu stellen und in eine Schlägerei zu verwickeln. Mayweathers überragende Defensive sollte ihm einen relativ ungefährdeten Punktsieg einbringen.

vor Beginn

 

Wenn ich eine Prognose abgeben müsste, würde ich trotzdem nicht auf einen vorzeitigen Sieg für Mayweather setzen. Dafür ist Guerrero zu zäh. Nicht vergessen: Gegen Selcuk Aydin und Andre Berto, die beide härter schlagen als Mayweather, hat der 30-Jährige schon viele schwere Treffer weggesteckt.

vor Beginn

 

Ein typischer Mayweather-Kampf sieht so aus, dass der "Pretty Boy" sich zunächst auf seine überragenden Reflexe und seine brillante Shoulder-Rolle-Defense verlässt, um seine Gegner damit zu locken und dann punktgenau und gnadenlos effektiv auszukontern. So gewinnt er im Normalfall Runde um Runde und zermürbt seine Gegner im Zweifel soweit, dass er sie in den späteren Runden ausknocken kann.

vor Beginn

 

Aber Pacquiao ist heute nicht das Thema. Ein Blick auf die "technischen Daten" der beiden Hauptkämpfer zeigt, dass Mayweather und Guerrero mit 1,73 Meter zwar gleich groß sind. Trotzdem hat Mayweather fünf Zentimeter mehr Reichweite als sein Kontrahent. Dafür ist Guerrero sechs Jahre jünger und spekuliert darauf, dass Mayweather durch die letzten Jahre und die Zeit im Gefängnis spürbar gealtert ist.

vor Beginn

 

Ob es übrigens noch zu dem Kampf zwischen Mayweather und Pacquiao kommen wird, den in den letzten Jahren die ganze Welt sehen wollte, darf mittlerweile bezweifelt werden. Der "Pac-Man" muss sich erst mal von seinen Niederlagen gegen Timothy Bradley jr. und vor allem dem krachenden KO gegen Juan Manuel Marquez erholen. Interessant wäre ein Duell zwischen den beiden Superstars natürlich nach wie vor, aber der ganz große Reiz ist verloren gegangen, nachdem der für einige Jahre unschlagbar erscheinende Pacquiao von Marquez "entzaubert" wurde.

vor Beginn

 

Startrainer Freddy Roach glaubt zum Beispiel an die Überraschung, also an einen Sieg von Robert Guerrero. Allerdings muss man diese Aussage auch vor dem Hintergrund sehen, dass Roach der Trainer von Mayweathers langjährigem Kontrahenten Manny Pacquaio ist.

vor Beginn

 

Bis hierhin war es schon eine tolle und spektakuläre Box-Nacht in Las Vegas, aber der Main Event sollte das bislang Gesehene noch in den Schatten stellen. Wir sind gespannt, in welcher Form sich Floyd Mayweather jr. präsentiert. Robert Guerrero hat die Hoffnung geäußert, dass der "Pretty Boy" nicht mehr so schnell sein könnte wir früher. Und nicht wenige Experten glauben, dass Guerrero dem Pound-for-Pound-Champion mit seinem unorthodoxen Kampfstil und seinem großen Kämpferherz gefährlich werden kann.

vor Beginn

 

Der WBC-Titel im Federgewicht ist übrigens einer der wenigen Gürtel, die Floyd Mayweather jr. nicht gehalten hat. Der "Pretty Boy" fing mit seiner eindrucksvollen Titelsammlung 1998 im Superfedergewicht an. Sein Gegner Robert Guerrero war von 2006 bis 2008 zwar Weltmeister im Federgewicht, hielt aber den Titel nach Version der IBF und nicht den WBC-Gürtel, den sich jetzt Abner Mares umschnallen darf.

Ponce de Leon vs. Mares

Damit ist Abner Mares wie von den meisten Experten erwartet neuer WBC-Weltmeister im Federgewicht. Allerdings war es auch das erwartet harte Stück Arbeit. Daniel Ponce de Leon hat sich tapfer gewehrt und trotz eines frühen Niederschlags alles gegeben. Tolle Leistung von Mares, ein großer Kampf und eine perfekte Einstimmung für den Main Event, auf den wir uns gleich freuen.

Ponce de Leon vs. Mares

Der Weltmeister steht zwar schnell wieder auf, ist aber noch auf wackligen Beinen. Mares setzt konsequent nach, deckt seinen Gegner mit Schlägen ein, bis Jay Nady dazwischen geht und den Kampf abbricht. Abner Mares gewinnt durch TKO in der neunten Runde!

Ponce de Leon vs. Mares

Der zweite schöne rechte Haken von Mares in Folge schickt Ponce de Leon schwer zu Boden.

Ponce de Leon vs. Mares

Während Ponce de Leon abwartet und nach der Lücke sucht, setzt Mares Einzeltreffer und könnte dadurch die Runde "klauen".

Ponce de Leon vs. Mares

Der Weltmeister muss mehr machen, wartet zu Beginn der neunten Runde aber ab und scheint auf der Suche nach einer Lücke für den einen entscheidenden harten Treffer zu sein.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon marschiert konsequent nach vorne, während Mares oft das Tempo und die Richtung wechselt und versucht, seinen Gegner aus dem Rhythmus zu bringen. Ponce de Leon lässt sich davon nicht aus dem Konzept bringen. Gute Runde von beiden, schwer zu punkten.

Ponce de Leon vs. Mares

Mares ist eindeutig der technisch versiertere Boxer mit der besseren Beinarbeit und guten Reflexen, während Ponce de Leon den Kampf in eine Schlägerei verwandeln will. Wenn sich Mares darauf nicht einlässt, sollte er hier gewinnen. Aber Ponce de Leon bleibt mit seiner Gewalt natürlich immer gefährlich.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon kommt mit wütenden Angriffen aus der Ecke. Bei seinen wilden Schwingern scheinen einige auch wieder etwas tief zu sein, aber Mares beklagt sich nicht und Nady hat keinen Grund einzugreifen.

Ponce de Leon vs. Mares

Nach der kurzen Unterbrechung bringt Mares eine schöne Links-Rechts-Kombination ins Ziel. Ponce de Leon versucht mitzuschlagen, ist in seinen Aktionen aber bei weitem nicht so präzise wie der Herausforderer. Die Runde müsste bei Mares sein.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon macht den Kampf schmutzig, schlägt auf Mares ein, während dieser ihn festhält und lässt dann einen Schlag deutlich zu tief unter die Gürtellinie rutschen. Mares beschwert sich, aber RIngrichter Jay Nady erklärt ihm, dass er den Weltmeister nicht festhalten soll, wenn er keine Tiefschläge kassieren will. Interessante Regelauslegung.

Ponce de Leon vs. Mares

Mares setzt die ersten Treffer in der siebten Runde und klammert dann, als Ponce de Leon ihn im Infight in einen offenen Schlagabtausch verwickeln will. Das ist clever vom Herausforderer.

Ponce de Leon vs. Mares

Mares variiert gut, sichert sich diese Runde und sollte durch die 10:8-Wertung in der zweiten Runde zur Halbzeit knapp nach Punkten führen.

Ponce de Leon vs. Mares

Aber jetzt schlägt und trifft Mares zumindest wieder. Er scheint das Ruder wieder an sich reißen zu wollen und kommt mit ein paar schönen Kombinationen durch.

Ponce de Leon vs. Mares

Mares hat sich vom Weltmeister ein bisschen aus dem Konzept bringen lassen. Der Herausforderer ist viel in Bewegung, geht aber nicht mehr so konsequent nach vorne wie in der zweiten und dritten Runde, sondern tänzelt viel um seinen Gegner herum.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon wird unsauberer, arbeitet jetzt viel mit Ellbogen und springt mit dem Kopf voran in den Mann. Viele Aktionen gab es in dieser Runde nicht, als der Gong ertönt, reist Ponce de Leon den Arm hoch, um den Punktrichtern zu zeigen, dass er die Runde für sich beansprucht. Das kann man aber sicher auch anders sehen.

Ponce de Leon vs. Mares

Beeindruckend ist in dieser Phase, wie sich Ponce de Leon von dem schweren Niederschlag in der zweiten Runde erholt hat. Der Weltmeister wird seinen Titel hier nicht kampflos abgeben.

Ponce de Leon vs. Mares

Beide Boxer nehmen in der fünften Runde einen Gang raus. Wahrscheinlich haben sie sich gegenseitig durch harte Treffer beeindruckt, so dass sie für den Moment nichts riskieren wollen.

Ponce de Leon vs. Mares

Schöne Kombination von Mares, der sich jetzt aufs Kontern verlegt, aber aufpassen muss, dass er nicht zu offen ist, wenn er seine Serien zu Kopf und Körper schlägt. Knappe Runde, die man dem Weltmeister geben kann.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon marschiert jetzt nach vorne, versucht seinerseits Druck auszuüben. Mal schauen, ob sich Mares aus dieser Situation befreien und wieder die Initiative übernehmen kann.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon beginnt die vierte Runde mit einem schönen Treffer zum Kopf, der Mares aber nicht wirklich beeindrucken kann. Eigentlich sollte Ponce de Leon der härtere Puncher sein, das merkt man bisher aber nicht.

Ponce de Leon vs. Mares

Jetzt trifft der amtierende Weltmeister mal mit zwei Händen zum Körper, wird dann aber wieder von Mares abgekontert, der zum Ende der Runde wieder einen harten linken Haken ins Ziel bringt. Ponce de Leon ist in Bedrängnis, wird aber von der Pausenglocke gerettet.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon scheint immer noch vom Niederschlag aus der zweiten Runde mitgenommen. Er findet keinen wirklich Zugriff, kann kaum eigene Treffer landen.

Ponce de Leon vs. Mares

Der Herausforderer hat nur eine Runde gebraucht, um voll in diesem Kampf anzukommen und seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Jetzt dominiert er das Geschehen im Ring fast nach Belieben, kommt mit schönen Kombinationen durch. Ganz starker Aufritt des 27-Jährigen.

Ponce de Leon vs. Mares

Und da ist dann doch der erste Wirkungstreffer von Mares, der Ponce de Leon zu Boden schickt. Ein schöner linker Haken an die Kinnspitze. Ponce de Leon ist sichtlich mitgenommen, kommt aber wieder auf die Beine und in die Rundenpause.

Ponce de Leon vs. Mares

Mares bringt zwei satte rechte Haken über die Außenbahn ins Ziel, aber Ponce de Leon scheint diese Treffer nicht wirklich gespürt zu haben, wirkt nicht beeindruckt.

Ponce de Leon vs. Mares

Mares versucht jetzt, mehr die Kontrolle zu übernehmen, marschiert nach vorne und will sich hinter seinem Jab in die richtige Distanz bringen, um Treffer zu landen. Ein schöner kurzer linker Kopfhaken findet ins Ziel, danach arbeitet er auch gut zum Körper von Ponce de Leon.

Ponce de Leon vs. Mares

Ponce de Leon gilt als gefährlicher Puncher und hat auch schon im Super Federgewicht geboxt. Für Mares ist es der erste Kampf im Federgewicht. Man muss sehen, wie er mögliche harte Treffer seines Landsmanns wegsteckt.

Ponce de Leon vs. Mares

Die erste Runde verbuchen wir mal unter "Abtasten". Schwer zu sagen, wen die Punktrichter hier vorne gesehen haben. Ponce de Leon war etwas aktiver, aber Mares wirkte kontrollierter. Offener Kampf.

Ponce de Leon vs. Mares

Mares beginnt für seine Verhältnisse recht verhalten, beobachtet Ponce de Leon erst mal und bleibt recht weit weg von seinem Gegner. Ponce de Leon versucht es mit ein paar wilden Schwingern, die aber noch ins Leere gehen.

Ponce de Leon vs. Mares

Der Kampf läuft und ist eine perfekte Einstimmung auf Mayweather vs. Guerrero, denn auch in diesem Duell treffen Normalausleger (Mares) und Rechtsausleger (Ponce de Leon) aufeinander.

Ponce de Leon vs. Mares

 

Den letzten "Vorkampf" des Abends sollten wir uns ein bisschen genauer angucken - es sollte sich lohnen! Abner Mares und Daniel Ponce de Leon sind im Ring und werden gerade von Showtime-Ringsprecher Jimmy Lennon jr. vorgestellt. Mares ist in 25 Kämpfen ungeschlagen (24 Siege, 1 Unentschieden), Ponce de Leon hat bei 44 Siegen zwar schon 4 Niederlagen im Kampfrekord, die kamen aber gegen Weltklasse-Gegner - unter anderem gegen den kubanischen Olympiasieger Yuriorkis Gamboa.

vor Beginn

 

Rund um den Ring hat sich übrigens jede Menge Box-Prominenz versammelt. Neben lebenden Legenden wie Evander Holyfield und Bernard Hopkins und ehemaligen Mayweather-Gegnern wie "Golden Boy"-Promoter Oscar de la Hoya und Victor Ortiz sind auch ein paar potenziell kommende Gegner des "Pretty Boy" im MGM Grand: der ungeschlagene Halbweltergewichts-Champion Danny Garcia, IBF-Weltergewichts-Weltmeister Devon Alexander und der britische Superstar Amir Khan, der als aussichtsreicher Kandidat für einen Mayweather-Kampf im nächsten Jahr gehandelt wird. Es wird gemunkelt, dass Khan vs. Mayweather im kommenden Jahr in England stattfinden könnte, um den besten Boxer der Welt auch in Europa zu einem noch größeren Star zu machen. Das ist aber natürlich "Schnee von morgen", wie Ex-Bayern-Profi Jens Jeremies mal sagte.

vor Beginn

 

Dass wir heute so viele Mexikaner - und mit Robert Guerrero einen Amerikaner mexikanischer Abstammung - zu sehen bekommen, ist übrigens natürlich kein Zufall. Es liegt auch nicht daran, dass Boxen in Mexiko einen so großen Stellenwert und in den letzten Jahrzehnten so viele herausragende Kämpfer hervorgebracht hat. Die Latinos - und unter ihnen vor allem die mexikanischen Einwanderer in die USA - sind die größte Zielgruppe für den Pay-Per-View-Verkauf. Deswegen ist es auch kein Zufall, dass Mayweather sich zum zweiten Mal in Folge das Wochenende rund um den 5. Mai als Kampfdatum ausgesucht hat. Der "Cinco de Mayo" ist ein großer mexikanischer Feiertag, an dem traditionell große Pay-Per-View-Kämpfe in den USA stattfinden, weil die Latinos in großen Gruppen zusammenkommen und "Pay-Per-View-Parties" feiern.

vor Beginn

 

Bevor wir zum Main Event zwischen Mayweather und Guerrero kommen, steht noch ein weiterer Rahmenkampf auf dem Programm: Daniel Ponce de Leon verteidigt seinen WBC-WM-Titel im Federgewicht gegen den ungeschlagenen ehemaligen Bantam- und Super Bantam-Weltmeister Abner Mares. Mares geht zwar als Herausforderer in den Kampf, gilt bei Experten aber trotzdem als Favorit, obwohl man nicht den Fehler machen sollte, Ponce de Leon zu unterschätzen. Generell verspricht dieses Duell zwischen zwei echten mexikanischen Kriegern ein Leckerbissen zu werden.

Santa Cruz vs. Munoz

 

Für Munoz ist es die fünfte Niederlage im 41. Profi-Kampf. Der ehemalige Weltmeister im Super Fliegengewicht hat seine besten Zeiten hinter sich. Santa Cruz darf sich dagegen über seinen 24. Sieg im 25. Profi-Kampf freuen (bei einem Unentschieden). Er ist damit neuer USBA Champion im Super Bantamgewicht.

Santa Cruz vs. Munoz

Wir sind in der fünften von zehn angesetzten Runden. Munoz kommt mit dem Mut der Verzweiflung aus der Pause und deckt Santa Cruz mit einem wilden Schlaghagel ein, doch der kann sich gut entziehen, kontert mit harten Treffern, die Munoz in die Seile taumeln lassen. Daraufhin beendet dessen Ecke den Kampf. Guter Abbruch, Munoz war stehend KO, hätte aber von sich aus nie aufgegeben.

Santa Cruz vs. Munoz

 

Munoz machte gerade einen ähnlichen Fehler wie der eben von mir erwähnte Victor Ortiz. Nach einem vermeintlichen Tiefschlag durch Santa Cruz blickte er hilfesuchend zum Ringrichter und ließ dabei für einen Moment die Deckung fallen. Das nutzte Santa Cruz zu einer krachenden rechten Geraden, die voll einschlug. Aber Munoz steht noch.

Santa Cruz vs. Munoz

 

Beeindruckend ist in diesen leichteren Gewichtsklassen natürlich vor allem die "Work Rate", also die enorme Schlagfrequenz, mit der die Boxer aufeinander einprügeln. Santa Cruz ist wie bereits erwähnt Mexikaner, sein Gegner Alexander Munoz stammt aus Venezuela. Und wie man es von südamerikanischen Boxern kennt, schenken die beiden sich nichts, sondern zeigen einen tollen, schnellen und sehr unterhaltsamen Kampf.

Santa Cruz vs. Munoz

 

Und tatsächlich war schon die Schlacht zwischen Rosado und Love sehr sehenswert. Dasselbe gilt für diesen Kampf bzw. besondern für die Leistung für Leo Santa Cruz, der seinen Gegner gerade zum Ende der dritten Runde mit einem unbarmherzigen Schlaghagel zu Boden schickte. Aber Munoz kommt wieder auf die Beine und rettet sich in die Rundenpause.

Santa Cruz vs. Munoz

 

Zur Erklärung für diejenigen, die Boxen nur aus dem deutschen TV kennen und daran gewöhnt sind, dass nur der Hauptkampf oder maximal zwei Hauptkämpfe übertragen werden: Die Veranstaltung kostet im amerikanischen Pay-Per-View 59,99 Dollar bzw. in HD sogar 69,99 Dollar. Für diesen stolzen Preis kann Showtime nicht nur einen Kampf präsentieren, sondern zeigt insgesamt vier hochwertige Kämpfe. Die Amerikaner kaufen den Event zwar wegen Floyd Mayweather, aber es gehört trotzdem zum "guten Ton", dass die übertragenen Undercard-Kämpfe auch eine ansprechende Qualität haben und "ihr Geld wert" sind.

Santa Cruz vs. Munoz

 

Inzwischen läuft übrigens der zweite TV-Vorkampf dieser langen Box-Nacht im MGM Grand: Im Super Bantamgewicht stehen sich Leo Santa Cruz und Alexander Munoz gegenüber. Santa Cruz, ein ungeschlagener 24-jähriger Mexikaner, sollte hier der klare Favorit sein und legt auch sehr gut los. Aber Munoz ist ein zäher Bursche, der in den ersten beiden Runden schon einige harte Treffer weggesteckt hat.

vor Beginn

 

Eins muss klar gestellt werden: Auch wenn die Aktion gegen Ortiz mit Sicherheit nicht die feine englische Art und vielleicht auch moralisch verwerflich war, kann man Mayweather keinen Regelverstoß vorwerfen. Der goldene Grundsatz im Boxring, den jeder Ringrichter vor dem Kampf wie ein Mantra wiederholt, lautet: "Protect yourself at all times!" Das hat Ortiz nicht getan, und er wurde für den Fehler bestraft. Einen solchen Fauxpas darf sich Robert Guerrero heute nicht leisten, denn Floyd Mayweather jr. ist nicht nur der beste sondern auch einer der cleversten Boxer der Welt.

vor Beginn

 

Wobei man dazu sagen muss, dass dieser KO-Sieg auf sehr eigentümliche Weise zustande kam. Nach einem Kopfstoß von Ortiz entschuldigte sich dieser ausgiebig bei Mayweather und ließ dabei die Deckung hängen. Der Kampf war zu diesem Zeitpunkt aber nicht unterbrochen, so dass der "Pretty Boy" die Unachtsamkeit seines Gegner gnadenlos ausnutzte und ihn in dem wehrlosen Moment ausknockte. Es folgte ein fast schon legendärer verbaler Schlagabtausch zwischen Mayweather und HBO-Experte Larry Merchant beim Interview nach dem Kampf, der mit dazu beigetragen haben könnte, dass Mayweather inzwischen bei Showtime unterschrieben hat.

vor Beginn

 

Für einen exzellenten Techniker wie Mayweather sollte es kein Problem sein, mit dem "Lefty" Guerrero zurecht zu kommen. Mit seinem vorletzten Gegner Victor Ortiz, seines Zeichens ebenfalls Rechtsausleger, hatte Mayweather keine Schwierigkeiten, siegte durch KO in der vierten Runde.

vor Beginn

 

Genau wie im Schwergewichts-Kampf zwischen Wladimir Klitschko und Francesco Pianeta in Mannheim, den Klitschko vor wenigen Stunden durch TKO in der sechsten Runde für sich entscheiden konnte, trifft auch im Main Event heute Abend ein Normalausleger (Floyd Mayweather jr.) auf einen Rechtsausleger (Robert Guerrero). Das heißt, dass im Kampf immer die Gefahr besteht, dass sich die Kontrahenten gegenseitig auf die Füße treten.

Love vs. Rosado

 

Wo wir gerade beim Mittelgewicht und umstrittenen Entscheidungen sind: Martin Murray kommentiert den Kampfabend fürs britische Fernsehen. Der 30-Jährige hat vor einer Woche in Buenos Aires gegen Lokalmatador und WBC-Weltmeister Sergio Martinez geboxt und knapp nach Punkten verloren, obwohl er Martinez in der achten Runde am Boden hatte und auch sonst einen starken Fight gezeigt hat. Murray ist übrigens auch ein alter Bekannter von Felix Sturm: Im Dezember 2011 trennten sich die beiden in Mannheim unentschieden, obwohl viele Beobachter der Meinung waren, dass der Brite den Kampf gewonnen hat. Das soll es aber von Felix Sturm gewesen sein, wenden wir uns lieber wieder Floyd Mayweather jr. und Robert Guerrero zu.

Love vs. Rosado

 

Das Ergebnis: 95-94 Rosado, 97-92 Love und 95-94 Love, der ungeschlagene J'Leon Love bekommt den Sieg durch Split Decision, das Publikum im MGM Grand ist mit der Wertung ebenso wenig einverstanden wie Gabriel Rosado, der sich eindeutig als Sieger gesehen hat. Wir lernen: Fragwürdige Punkturteile gibt es nicht nur in Deutschland sondern überall auf der Welt.

Love vs. Rosado

 

Wir sind in der zehnten und letzten Runde. Rosado hat gerade noch mal mächtig Druck gemacht und hätte fast einen weiteren Niederschlag landen können. Ich habe den Kampf nur mit einem Auge verfolgt, denke aber, dass der "King" einen Punktsieg einfahren müsste.

Love vs. Rosado

 

Apropos Sturm: Rosado könnte Box-Fans durch seinen Kampf gegen Gennady Golovkin am 19. Januar im New Yorker Madison Square Garden ein Begriff sein. Der selbsternannte "King" wehrte sich gegen GGG tapfer, unterlag aber schließlich doch durch TKO in der 7. Runde. Was das mit Felix Sturm zu tun hat? Golovkin ist amtierender WBA-Mittelgewichts-Weltmeister, hält also den Titel, den Felix Sturm lange sein Eigen nannte. Golovkin war über Jahre Pflichtherausforderer von Sturm, der sich aber konsequent weigerte, gegen den hart schlagenden Kasachen in den Ring zu steigen. Jetzt sind die Vorzeichen umgedreht, und Golovkin hat Sturm sogar eine Chance angeboten, um "seinen" alten Gürtel zu boxen. Trotzdem tut der deutsche Ex-Champion nach wie vor so, als würde es Golovkin gar nicht geben. Statt sich um den WM-Kampf gegen Golovkin zu bemühen, reibt sich Sturm in Diskussionen um vermeintliches Doping auf, weil sein letzter Gegner Sam Soliman einen Energy-Drink getrunken hat. Na ja, wenn er meint...

Love vs. Rosado

 

Es laufen die letzten Sekunden der achten Runde. Rosado konnte Ende der sechsten Runde einen harten Niederschlag verbuchen, doch Love wehrt sich tapfer. Felix Sturm sollte sich solche Kämpfe mal anschauen - oder vielleicht besser nicht, sonst könnte der Ex-Weltmeister nicht mehr erzählen, dass er ein echter Champion ist...

Love vs. Rosado

 

Während ich mich mit Zahlenspiele beschäftige, laufen im MGM Grand die Vorkämpfe. Gerade stehen sich in einem Mittelgewichts-Duell um die nordamerikanischen Meisterschaft nach Version der NABF der bislang ungeschlagene J'Leon Love und Gabriel Rosado gegenüber.

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Trotzdem gilt: Wenn Mayweather nicht deutlich gealtert ist und durch die langen Pausen seine gnadenlose Effizienz eingebüßt hat, sollte der "Pretty Boy" auch mit Guerrero keine sonderlichen Probleme haben. Mayweather ist statistisch der beste Boxer der Geschichte: CompuBox errechnete, dass 46 Prozent seiner abgefeuerten Schläge ihr Ziel treffen, während er nur von 16 Prozent aller Schläge seiner Gegner getroffen wird. Das sind herausragende Werte, bei denen auch "All-Time-Greats" wie Marvin Hagler, Sugar Ray Leonard, Sugar Ray Robinson oder Joe Louis nicht mithalten können.

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Guerrero hat Mayweather schon seit einigen Jahren über aggressive Pressearbeit und seine Aktivitäten in sozialen Netzwerken immer wieder öffentlich herausgefordert. Lange wurde der "Ghost" dafür belächelt. Man traute ihm nicht zu, den Aufstieg ins Weltergewicht ohne weiteres zu schaffen. Doch die beeindruckenden Siege über Aydin und Berto, bei denen Guerrero zeigte, dass er sich auch gegen "echte" Weltergewichtler durchsetzen kann, haben viele Kritiker zum Schweigen gebracht.

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Grundsätzlich geht Mayweather aufgrund seiner überragenden Technik, der Geschwindigkeit seiner Schläge und seiner immensen Erfahrung gegen Top-Gegner als haushoher Favorit in jeden Kampf. In den letzten Tagen haben sich die Wettquoten aber deutlich verschoben. Als der Kampf bekannt gegeben wurde, war Guerrero der 10:1-Außenseiter, mittlerweile sehen die großen Buchmacher in Las Vegas nur noch leichte Vorteile für den "Pretty Boy". Falls Guerrero doch gewinnen sollte, wäre es immer noch eine faustdicke Überraschung, aber keine Sensation. Man traut dem selbstbewussten Herausforderer einiges zu.

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Auch ansonsten gab sich Guerrero bei den Pressekonferenzen schlagfertig, wenn auch nicht ganz so aggressiv wie sein Vater. "Es heißt immer, das MGM Grand sei Floyds Wohnzimmer. Wenn das wirklich so ist, dann wird das Hausfriedensbruch", sagte er in Bezug auf den Austragungsort des Kampfes.

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Häusliche Gewalt ist bei Guerrero aber kein Thema. Ganz im Gegenteil: Der "Ghost" musste seine Karriere 2009 unterbrechen, weil seine Frau an Leukämie erkrankte. In dieser Phase pflegte der Profi-Boxer seine Frau und kümmerte sich liebevoll um die gemeinsamen Kinder. Die rührende Geschichte wird vor allem dadurch so gut, dass Guerreros Frau ihre Krankheit mittlerweile überwunden hat und wieder bei den Kämpfen ihres Manns am Ring sitzen kann. Folgerichtig antwortete der Underdog auf die Frage, ob er vor dem Kampf gegen Mayweather unter großem Druck stehe, dass Boxen kein Druck sei. "Wenn man droht, seine Frau durch Krebs zu verlieren und seine Kinder alleine aufziehen zu müssen - das ist Druck!", so Guerrero.

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Auch Robert Guerrero kam übrigens im Vorfeld dieses größten Kampfes seiner Karrier mit dem Gesetz in Konflikt. Als der 30-Jährige für eine Promotion-Tour an der Ostküste der USA unterwegs war, wurde er in New York verhaftet, weil er eine Schusswaffe mit an Bord eines Flugzeugs nehmen wollte. Die Waffe war zwar sicher in einem extra gekennzeichneten Waffenkasten verstaut und ungeladen - trotzdem reagiert man in New York seit 9/11 allergisch auf jegliche Form von Waffen in Flugzeugen. Guerrero wird sich deswegen nach dem Kampf noch vor Gericht verantworten müssen.

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Apropos Floyd Mayweather Sr.: Der Vater des Pound-for-Pound-Kings war selbst ein passable Boxer, der zwischen 1974 und 1990 35 Profi-Kämpfe bestritt, von denen er 28 gewinnen konnte. Erfolgreicher war sein Bruder Roger, der auch Floyd jr. trainiert. Der inzwischen 52-Jährige war in den 80er Jahren selber Weltmeister im Super Feder und Halbweltergewicht.

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Ruben Guerrero, Vater und Trainer von Mayweathers heutigem Gegner, griff die Haftstrafe bei der Pressekonferenz auf und beschimpfte Mayweather mehrfach als "feigen Frauenschläger". Als er auch dessen Vater Floyd Sr. in die Auseinandersetzung mit einbezog, wäre es fast zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung gekommen.

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Ende 2007 war "Money" Mayweather schon einmal kurz zurückgetreten. Seit seinem "Comeback" 2009 bestritt der Pound-for-Pound-King nur jeweils einen Kampf pro Jahr. 2012 lag das vor allem daran, dass er nach seinem Sieg über Cotto von Juni bis August eine Haftstrafe wegen häuslicher Gewalt absitzen musste. Es war nicht das erste Mal, dass Mayweather, der aus schwierigen familiären Verhältnissen kommt, seine Aggressionen außerhalb des Rings nicht kontrollieren konnte und deswegen mit dem Gesetz in Konflikt kam.

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Es geht um den WM-Gürtel der WBC im Weltergewicht. Mayweather konnte sich den Titel durch seinen KO-Sieg gegen Victor Ortiz im September 2011 sichern. Obwohl er den Titel seitdem nicht verteidigt, sondern im Mai 2012 einen Ausflug ins Halbmittelgewicht wagte, um Miguel Cotto zu besiegen und auch in der höheren Gewichtsklasse Weltmeister zu werden, darf sich Mayweather nach wie vor WBC-Champion nennen. Guerrero wird vom in Mexico ansässigen Weltverband seit seinem Sieg über Selcuk Aydin im Juli 2012 als "Interims-Weltmeister" geführt.

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Sportlich hat Guerrero einen ähnlichen, wenn natürlich auch bei weitem nicht so beeindruckenden Weg hinter sich wie Mayweather. Der in Gilroy (Kalifornien) geborene und immer noch lebende "Ghost" war Weltmeister im Feder-, Super Feder- und Leichtgewicht, bevor er 2012 ins Weltergewicht aufstieg. Im Limit bis 66,6 Kilogramm konnte Guerrero den Türken Selcuk Aydin sowie Ex-Weltmeister Andre Berto besiegen und sich so den Kampf gegen Mayweather verdienen.

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Mit dem Kampf heute Nacht gegen Guerrero beginnt Mayweathers neuer TV-Vertrag, es ist (fast möchte man sagen natürlich) der höchstdotierte der Box-Geschichte. Für seine nächsten sechs Kämpfe erhält der "Pretty Boy" garantierte 200 Millionen US-Dollar (plus Pay-Per-View-Beteiligungen). Für diesen Deal wechselte er die TV-Sender vom Marktführer HBO zur Konkurrenz Showtime. Die vertraglich garantierte Kampfbörse für den heutigen Kampf beträgt 32 Millionen Dollar (plus Pay-Per-View-Einnahmen). Sein Gegner Robert Guerrero muss sich mit "nur" 3 Millionen Dollar zufrieden geben. Das ist natürlich trotzdem die höchste Börse in Guerreros Karriere.

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Zudem ist "Money" Mayweather der bestverdienende Sportler der Welt. 2012 löste der Amerikaner seinen Landsmann Golf-Superstar Tiger Woods ab, der die renommierte "Forbes-Liste" zehn Jahre lang angeführt hatte. Mayweather verdiente in seinen letzten beiden Kämpfen gegen Cotto (Mai 2012) und Victor Ortiz (September 2011) schlappe 85 Millionen Dollar. Insgesamt spielten seine letzten zehn Pay-Per-View-Auftritte allein in den USA über eine halbe Milliarde Dollar ein.

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Mayweather gilt als bester Boxer der Welt. Der 36-Jährige konnte all seine 43 Profi-Kämpfe gewinnen, 26 davon durch KO. Er sammelte Weltmeistertitel in fünf verschiedenen Gewichtsklassen (Super Feder bis Halbmittelgewicht) und besiegte dabei Ring-Legenden wie Diego Corrales, Jose Luis Castillo, Arturo Gatti, Oscar de la Hoya, Ricky Hatton, Juan Manuel Marquez und zuletzt Miguel Cotto.

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Herzlich willkommen in Las Vegas zum WM-Kampf im Weltergewicht zwischen Floyd Mayweather Jr. und Robert Guerrero.