
Der FC Bayern rüstet auf. Das ist nichts Neues, sorgt in Dortmund aber nicht für Angstschweiß. Oder anders gesagt: Matthias Sammer ist verbissen, Jürgen Klopp begegnet dem mit Lockerheit. sportal.de schaut, ob es beim BVB nicht doch auch Sorgen gibt.
Der Auftakt in die neue Spielzeit wirkt bei Borussia Dortmund so, als hätte es die vergangene, die historische Double-Saison, gar nicht gegeben. Während in München die Rückkehr in die Titelspur über alles andere gestellt wird, herrscht beim BVB Gelassenheit:
Die Qualifikation zur Champions League wird als maximales Ziel ausgegeben, der Verlust eines weiteren Leistungsträgers wird heruntergespielt, von Erwartungsdruck will in Westfalen ohnehin niemand etwas wissen und auch die Königsklasse wird im zweiten Versuch nur als große Herausforderung angesehen - mehr aber auch nicht. "Wenn wir erfolgreich sein wollen, meinen wir: Qualifikation für die Champions League", erzählte Trainer Jürgen Klopp in einem Welt-Interview. "Nicht, weil wir so kleinlaut sind und uns nichts zutrauen. Aber wir wissen, wie viel Arbeit dazu gehört."
Auch auf dem Transfermarkt hat der BVB frühzeitig alle wichtigen Dinge geregelt. Lucas Barrios (zwölf Millionen Euro) und Shinji Kagawa (15 Millionen Euro) wurden lukrativ abgegeben, dafür kam mit Marco Reus, Julian Schieber und Leonardo Bittencourt erneut viel Qualität hinzu - die Dortmunder schafften somit sogar einen Transfer-Überschuss in Höhe von 1,3 Millionen Euro.
Kagawa wird natürlich trotzdem fehlen, wir spekulieren, wie der BVB auf den Weggang reagieren wird. Außerdem geht es um die Stammplatz-Chancen von Felipe Santana und das Potential der vielen Jungstars im erweiterten Kader.
1) Wie reagiert der BVB auf den Abgang von Shinji Kagawa?
Nach der ersten Meisterschaft war es Nuri Sahin, der als Schlüsselspieler ersetzt werden musste. Nun ist es Shinji Kagawa. Der Japaner spielt künftig bei Manchester United, mit 13 Toren und elf Assists war Kagawa an mehr als jedem vierten Treffer des Meisters direkt beteiligt. Die Nachfolge wirft automatisch Fragen auf, auch wenn sich Klopp in der Welt gewohnt gelassen gab: "Unser Spiel wird sich ein bisschen verändern. Doch ich sehe darin auch eine Chance, auf Sicht einen größeren Variantenreichtum in unser Spiel zu bekommen."
Wer kann also für diesen Variantenreichtum sorgen? Möglichkeiten hat Klopp genug, die Neuzugänge Reus, Bittencourt, Oliver Kirch und mit Abstrichen auch Schieber können in der offensiven Dreierreihe genauso spielen wie Mario Götze, Kuba Blaszczykowski, Kevin Großkreutz, Ivan Perisic, Moritz Leitner, Mustafa Amini und Ilkay Gündogan.