Jürgen Klopp und Bundesligist Borussia Dortmund gehen im Sommer getrennte Wege. Das gab der deutsche Vizemeister am Mittwoch bekannt. Klopp hatte den BVB zuvor um eine Auflösung seines bis 2018 laufenden Vertrages gebeten. Ein Nachfolger für den 47-Jährigen steht noch nicht fest. Fragen zu diesem Thema ließ der BVB ausdrücklich nicht zu.
"Ich habe immer gesagt, in dem Moment, wo ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr der perfekte Trainer für diesen außergewöhnlichen Verein bin, würde ich das sagen", erklärte Klopp auf einer Pressekonferenz und betonte: "Es hat nichts mit der aktuellen sportlichen Situation zu tun. Ich glaube, die Entscheidung ist absolut richtig."
Ein Sabbatjahr plant Klopp nach eigenen Angaben nicht, er habe aber auch noch "nichts in der Hinterhand". Sichtlich mitgenommen äußerten sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Sportdirektor Michael Zorc. "Wir haben auf Initiative von Jürgen Gespräche geführt und dann beschlossen, dass der gemeinsame Weg nach sieben Jahren beendet ist", sagte Watzke, während Zorc erklärte: "Wir haben ein modernes Fußballmärchen geschrieben."
Klopp hatte das Traineramt in Dortmund im Juni 2008 übernommen und wurde mit dem BVB zweimal deutscher Meister und einmal Pokalsieger. Zudem erreichte er 2013 das Finale der Champions League (1:2 gegen Bayern München). Als Nachfolger bei der Borussia wird Thomas Tuchel gehandelt.
Auswirkungen auf BVB-Aktie
Der Abgang von Erfolgstrainer Klopp schmerzte am Dienstag auch die Aktienhändler. Das Wertpapier des Bundesligisten sank am Mittag unmittelbar nach den ersten Medienberichten über Klopps Wunsch einer Vertragsauflösung von 3,57 auf 3,42 Euro. Gestartet war die BVB-Aktie am Dienstag mit 3,60 Euro.
Die Borussen waren 2000 als erster deutscher Verein an die Börse gegangen. Der Ausgabekurs der Aktie vor 15 Jahren lag bei 11,00 Euro, wurde seither aber nie wieder erreicht. Im Zusammenhang mit den Finanzproblemen der Schwarz-Gelben vor zehn Jahren war der Aktienkurs zwischenzeitlich sogar unter die Grenze von 1,00 Euro gefallen und damit zu einem sogenannten "Penny Stock" verkommen.