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Von: Marcus Krämer
Datum: 11. Juni 2013, 08:36 Uhr
Format: Artikel
Diskussion:
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Baustellen der Bundesliga: Eintracht Braunschweig

Thorsten Lieberknecht,Eintracht Braunschweig
Thorsten Lieberknecht bei der Aufstiegsfeier

Tradition, Euphorie und ein Trainer-Talent auf der einen, fehlende Bundesliga-Erfahrung und Lücken im Kader auf der anderen Seite - die Vergleiche zwischen Fürth und Braunschweig liegen nah. sportal.de analysiert, ob der Eintracht ein ähnlicher Absturz droht.

Bundesliga-Gründungsmitglied Eintracht Braunschweig freut sich auf die erste Saison im Oberhaus seit 1985. Dabei setzen die Niedersachsen auf viel Bewährtes: Trainer Torsten Lieberknecht geht in seine sechste Saison als Chefcoach der Eintracht, zwölf Spieler im Kader der kommenden Saison spielten bereits in der 3. Liga für die Blau-Gelben, der Aufstiegskader soll nur punktuell verstärkt werden und die euphorisierten Fans in Braunschweig gelten ohnehin als Meilenstein im Kampf um den Klassenerhalt.

Allein schon deshalb werden die Braunschweiger in den kommenden Wochen mit dem Makel des Abstiegskandidaten Nummer eins leben müssen. Doch Lieberknecht und Manager Marc Arnold sind solche Einschätzungen egal, die Aufstiegshelden verdienen nach dem Geschmack des dynamischen Eintracht-Duos auch in der Bundesliga eine Chance.

Vergleiche mit der SpVgg Greuther Fürth, die ebenfalls mit geringer Erfahrung das Unternehmen Klassenerhalt anging und letztlich chancenlos wieder absteigen musste, lassen Lieberknecht kalt. Fürth habe mit Occean und Schröck wichtige Eckpfeiler verloren, während sein Team "vom Torhüter über rechts hinten in der Viererkette bis vorn jeden Spieler, der zum Stamm gehört", halten konnte, wie Lieberknecht gegenüber bundesliga.de betont hat.

Tatsächlich verlassen mit Steffen Bohl, Oliver Petersch, Emre Turan, Randy Edwini-Bonsu und Chengdong Zhang nur fünf Spieler den Verein, einzig Bohl war in der vergangenen Saison zeitweise Stammspieler. Lieberknechts Optimismus gehört zum Geschäft und hat sehr überzeugende Züge. Wir untersuchen trotzdem, wie viel Vergnügen das Abenteuer Bundesliga tatsächlich bringen wird und wo Verbesserungen nötig sind:

Caligiuri, Hochscheidt, Oehrl - reicht das?

Lieberknecht und Arnold wissen trotz des Vertrauensvorschusses für den Aufstiegs-Kader, dass Bundesliga-Erfahrung ein unschätzbarer Wert ist. Bis auf die Torhüter, wo sich die Eintracht mit Marjan Petkovic und Daniel Davari gut aufgestellt sieht, soll es in allen Mannschaftsteilen Verstärkungen geben.

Einzig die finanziellen Voraussetzungen lassen keine großen Sprünge zu. Seit Lieberknecht das Sagen hat, gab Braunschweig auf dem Transfermarkt in fünf Jahren 230.000 Euro aus - ein unvorstellbar niedriger Wert. Die Macher in Braunschweig suchen in der Regel ablösefreie Spieler, die vor allem charakterlich in die Eintracht-Welt passen müssen. "Wenn ein Spieler beim ersten Gespräch fragt, wo er in Braunschweig eine Straße wie die "Kö" findet, könnte es sein, dass er sich in dieser Stadt nicht wohl fühlen wird", erzählte Lieberknecht in einem 11 Freunde-Interview.

Marco Caligiuri (FSV Mainz/ablösefrei) und Jan Hochscheidt (Erzgebirge Aue/400.000 Euro) müssen bessere Fragen gestellt haben. Caligiuri soll das defensive Mittelfeld der Braunschweiger verstärken, er verdoppelt zudem die Bundesliga-Erfahrung (88 Spiele) - der restliche Kader kommt gerade mal auf 64 Einsätze. Hochscheidt hat sich zu einem der torgefährlichsten Mittelfeldspieler der 2. Liga entwickelt, ob seine Qualität für die Bundesliga reicht, konnte er noch nicht unter Beweis stellen.

Auch wenn wir den fast schon sicheren Transfer von Thorsten Oehrl (FC Augsburg) hinzuzählen, personell wird die Eintracht kaum Angst und Schrecken verbreiten können. Muss sie aber vielleicht auch gar nicht, denn Teamgeist, taktische Flexibilität, die starke Defensive und ein gut funktionierendes Gegenpressing sollen die Trumpfkarten sein.

Die Leistungsträger im Überblick

In Braunschweig ist die Mannschaft der Star, trotzdem ragten in der Aufstiegssaison einige Spieler heraus, die auch im kommenden Jahr tragende Säulen sein sollen. In der Abwehr ist da das Innenverteidiger-Pärchen Ermin Bicakcic und Deniz Dogan zu nennen, wobei der 23-jährige Ex-Stuttgarter Bicakcic mit seiner Jugend deutliche Vorteile gegenüber Dogan (33), der zudem in der Rückrunde schon einige Nachlässigkeiten offenbarte, hat.

Im Mittelfeld hat Dennis Kruppke eine Ausnahmestellung, das zeigen schon allein die elf erzielten Tore, obwohl er verletzungsbedingt elf Partien aussetzen musste. Aber auch Kruppke ist bereits 33 Jahre alt, seine Bundesliga-Zeit beim SC Freiburg liegt bereits acht Jahre zurück. Etwas defensiver als Kruppke agierten Norman Theuerkauf und Mirko Boland, die dank ihrer Laufstärke wichtige Rollen in Lieberknechts System übernahmen. Winter-Neuzugang Omar Alabdellaoui brachte mit seiner Dynamik eine ganz neue Qualität in Lieberknechts Kader.

Und im Angriff war Domi Kumbela unersetzlich, er erzielte insgesamt 19 Tore, gleich neun Mal war er zum wichtigen 1:0 erfolgreich. Doch ausgerechnet der einzige Torgarant im Kader droht zum Saisonstart auszufallen.

Die größten Baustellen im Kader

Kumbela zog sich gegen Ende der vergangenen Saison einen Sehnenabriss im Oberschenkel zu. Zunächst sollte der Kongolese, der für den Aufstieg mit der Eintracht auf den Afrika Cup verzichtet hatte, konservativ behandelt werden, Mitte Mai entschloss sich der Verein dann doch zu einer Operation - Heilungsprozess ungewiss. Pessimisten sprechen von vier Monaten Pause, was den Verzicht auf die Vorbereitung und auf die ersten Spieltage in der Bundesliga bedeuten würde.

Somit sollte der Sturm der wichtigste Punkt auf der Fahndungsliste der Eintracht sein, denn schon die Spiele gegen Kaiserslautern (1:1 und 1:1) und Hertha BSC (1:1 und 0:3) sowie das Pokal-Aus gegen Freiburg (0:2) haben Schwächen in der Offensive aufgezeigt. Oehrl soll für 500.000 Euro zur Hamburger Straße zurückkehren, seine Vita liest sich jedoch nicht wie die eines Torjägers. In Fürth, Offenbach, Braunschweig, Bremen, Düsseldorf und Augsburg traf Oehrl seit 2005 nur einmal zweistellig, das war in der Saison 2008/09 für Werder - in der 3. Liga.

In der Abwehr gelten die Außenbahnen als Schwachpunkt, hier fand Lieberknecht, auch aufgrund von Verletzungen, nie seine Idealformation. Im Mittelfeld hat die Eintracht viele vielseitig einsetzbare Spieler, ein spielstarker Sechser wäre trotzdem von immenser Wichtigkeit. Bleiben noch die Torhüter: Wir haben starke Zweifel, dass Davari und Petkovic über eine gesamte Saison in der Lage sein werden, Punkte für den Aufsteiger zu retten.

Lieberknecht: Ein kommender Star der neuen Trainer-Generation?

Eine weitere Parallele zum bisher einzigen Bundesliga-Jahr der Fürther ist die Euphorie um den Trainer. Mike Büskens galt bei der SpVgg als der Vater des Erfolgs, stieß mit seiner Mannschaft in der Bundesliga aber schnell an die prophezeiten Grenzen und wurde in der Rückrunde entlassen.

Eine Umfrage in Braunschweig würde vermutlich zum Ergebnis kommen, dass ein solcher Schritt bei den Blau-Gelben nicht infrage käme, eine Glaskugel ist gerade jedoch nicht greifbar. Deshalb gehen wir der Frage nach, warum Lieberknecht mit vielen Vorschusslorbeeren in seine erste Bundesliga-Spielzeit geht.

Der 39-Jährige hat auch schon in der 3. und 2. Liga trotz finanzieller Unterlegenheit ein schlagkräftiges und harmonisches Team gebaut. Lieberknecht hat eine klare Ansprache, gibt allen Spielern im Kader eine Wichtigkeit und er hat eine klare Spielidee. Flexibilität ist ein wichtiger Faktor, seine Profis beherrschen fünf Systeme, deren Umstellung sogar per Zuruf erfolgen kann. Und Lieberknecht lässt ein unorthodoxes Pressing spielen, bei dem großen Wert auf eine kompakte Zentrale gelegt wird.

Man darf Lieberknecht also wünschen, dass er beim ungeplanten Ausflug in die Bundesliga mehr Zeit bekommt, als Kollege Büskens in Fürth. Die nötige Gelassenheit scheint er jedenfalls mitzubringen: "Der größte Neuzugang für mich wäre eine Rasenheizung für den Trainingsplatz", sagte er der Braunschweiger Zeitung - das sind echte Probleme.