
Der VfB Stuttgart hat sich für die peinliche 0:1-Pleite in der Europa League gegen Molde revanchiert und Schalke mit einem 3:1 Erfolg in eine kleine Krise gedrängt. Mit drei Toren war der Bosnier Vedad Ibisevic der Mann des Spiels.
Mit einem Dreierpack hat Vedad Ibisevic vom VfB Stuttgart den FC Schalke 04 in die Krise gestürzt. Nach dem 1:3 (1:2) am Samstag gegen beherzte Schwaben warten die blassen Königsblauen schon seit fünf Partien in der Bundesliga auf einen Sieg und verlieren im Rennen um die Champions-League-Plätze weiter an Boden. Stuttgart hat nach dem verdienten Dreier wie auch Schalke 25 Zähler auf dem Konto und rangiert dicht hinter dem direkten Kontrahenten auf einem Europa-League-Rang.
Torjäger Ibisevic war vor 55.880 Zuschauern gleich dreimal erfolgreich (2. Minute, 38./Foulelfmeter, 61.) und hat jetzt zehn Saisontore auf der Habenseite. Ciprian Marica (12.) hatte den zwischenzeitlichen Schalker Ausgleich erzielt. In einer am Ende hitzigen Partie mussten Gotoku Sakai (67.) und Jermaine Jones (73.) jeweils mit Rot wegen grober Fouls vorzeitig zum Duschen.
Jefferson Farfan fehlt Schalke 04
Mit der Doppelspitze Marica/Klaas-Jan Huntelaar wollte Schalke-Trainer Huub Stevens, der Jefferson Farfan (Sprunggelenk) gar nicht erst in den Kader berief, die Negativserie von zuletzt drei Auswärtsniederlagen beenden. VfB-Coach Bruno Labbadia musste angesichts seiner Personalprobleme viermal rotieren.
Nur knapp 43 Stunden nach dem peinlichen 0:1 gegen Molde FK in der Europa League erwischte Stuttgart einen Start nach Maß. Nach feiner Kombination über die linke Seite versenkte Torjäger Ibisevic eine Vorlage von Ibrahima Traoré. Der ehemalige VfB-Keeper Timo Hildebrand, der erstmals eine Partie gegen seinen früheren Club bestritt, war beim achten Ligator von Ibisevic chancenlos.
Und was machte Schalke? Kontern. Der ehemalige VfB-Stürmer Marica schlich sich hinter dem Rücken von Verteidiger Georg Niedermeier weg und markierte nach einem schönen Pass von Jones den Ausgleich. Es war das erste Saisontor des Rumänen.
Stuttgart kam danach aus dem Tritt und leistete sich in seinem 26. Pflichtspiel immer wieder Unkonzentriertheiten. Lewis Holtby und Julian Draxler trieben die Gäste immer wieder an. Von dem Rückenwind aus zwei Ligasiegen in Serie war beim VfB nun nichts zu sehen.
Vedad Ibisevic zum Dritten
Erst gegen Ende der ersten 45 Minuten berappelte sich der Meister von 2007 wieder. Nach einem vermeintlichen Rempler von Christian Fuchs gegen Christian Gentner entschied Referee Felix Zwayer auf Strafstoß. Ibisevic verwandelte wieder sicher. Fast im direkten Gegenzug verpasste Draxler (40.) aus wenigen Metern - ebenso wie Martin Harnik (45.+1) für den VfB.
Nach der Pause blieben die wacheren Stuttgarter am Drücker. Vor allem Raphael Holzhauser belebte die linke Seite. Der Youngster scheiterte nach einem beherzten Sololauf erst an Hildebrand, dann staubte jedoch erneut Ibisevic ab. Brisanz erhielt die Partie zusätzlich wegen der Roten Karten gegen Sakai (Foul an Holtby) und Jones (Foul an Traoré). Wobei die Rote Karte vom Deutsch-Amerikaner nicht ganz so klar wie die vom Deutsch-Japaner. Am Ende stand für den VfB Stuttgart aber der verdiente Dreier gegen schwache Schalker.