
Auf Schalke stehen unruhige Weihnachtstage bevor. Die Knappen kassierten gegen Freiburg eine völlig verdiente 1:3-Heimniederlage. Während der Sportclub auf einem Europa-League-Platz überwintert, steht S04 so schlecht da, wie seit dem ersten Spieltag nicht mehr.
Auch im letzten Ligaspiel dieses Jahres konnte Schalke 04 seine Negativserie nicht beenden. Nach der 1:3 (1:2)-Heimniederlage gegen Freiburg ist das Team von Huub Stevens seit sechs Spielen ohne Dreier (Schalke - Freiburg: Noten und Einzelkritiken). Somit überwintert Königsblau auf dem siebten Rang im Tableau, während Freiburg an Schalke vorbeigezogen ist und den fünften Platz bekleidet.
Farfan bringt Schwung, Schalke geht in Führung
Bei den Schalkern stand der zuletzt angeschlagene Jefferson Farfan wieder in der Anfangself. Christoph Moritz ersetzte den gesperrten Jermaine Jones im defensiven Mittelfeld. Der SC Freiburg musste auf Pavl Krmas und Mensur Mujdza verzichten, weshalb Johannes Flum erneut in der Innenverteidigung zum Einsatz kam. Im Mittelfeld konnte Christian Streich wieder auf Julian Schuster zurückgreifen.
Schalke startete gut in die Partie, besonders Farfan sorgte in der Anfangsphase für viel Druck über rechts. Die erste gute Möglichkeit des Spiels hatte Julian Draxler. Seinen Flatterball aus 25 Metern parierte Oliver Baumann sicher. Gerade als die Drangphase der Knappen nachließ und Freiburg immer mehr ins Spiel fand, gelang Königsblau der Führungstreffer (20.).
Zugute kam den Knappen dabei eine völlig missratene Abseitsfalle der Gäste. Nach einem langen Schlag von Atsuto Uchida sahen sich Lewis Holtby und Farfan unbedrängt auf dem Weg zum Tor. Holtby schnappte sich die Kugel und legte für quer für den Peruaner. Flum hätte beinahe noch entscheidend gestört, doch Farfan ließ sich nicht irritieren und machte seinen vierten Saisontreffer.
Schalker Patzer
Trotz des Führungstores konnten die Gastgeber ihr dominantes Spiel der ersten Minuten nicht aufrecht erhalten. So kam Freiburg durch Cedric Makiadi (23.) und Jan Rosenthal (25.) zu kleineren Chancen. Letzterer bewies nur eine Minute später seine Treffsicherheit: Nach einer Maßflanke von Max Kruse, der bei diesem Vorhaben nicht gestört wurde, traf Rosenthal von der Strafraumgrenze volley in die linke Ecke des Tores.
Nur wenige Minuten nach dem Ausgleich tauchte Makiadi frei im Sechzehner auf, sein Kopfball aus elf Metern ging knapp über den Querbalken. Die Schalker Verunsicherung gipfelte in der 32. Spielminute im 2:1 für die Breisgauer. Matip schlug als letzter Mann über den Ball, Jonathan Schmid schnappte sich das Leder und schob zur Führung ein.
Zwar kam S04 immer mal wieder gefährlich vor den Kasten der Freiburger, doch aufgrund der fehlenden Genauigkeit und der individuellen Schwächen in der Defensive ging dieses Ergebnis zur Halbzeit durchaus in Ordnung.
Rosenthal zum Zweiten
Kurzzeitig kam zu Beginn des zweiten Durchgangs der Eindruck auf, die Schalker würden besser in die Partie finden. Doch ein Schnitzer der königsblauen Deckung ließ nicht lange auf sich warten. Diesmal spielte der eingewechselte Christoph Metzelder in der Spieleröffnung einen folgenschweren Fehlpass.
Makiadi und Caligiuri kombinierten daraufhin Rosenthal frei, der seine tolle Schusstechnik aus 16 Metern zum zweiten Mal unter Beweis stellte und rechts ins Tor traf.
Die Gäste spielten jetzt teilweise wie aufgedreht: Ein überragender Spielzug über Kruse und Caligiuri führte nur deshalb nicht zum 4:1, weil Hildebrand den Schuss von Caligiuri toll parierte (66.). Im direkten Gegenzug zeigte sich, dass die Knappen auch noch nicht ganz aus dem Spiel waren. Doch einen Pass von Farfan konnte Hedenstad entschärfen, auf Schalker Seite fehlte weiterhin die Präzision.
Dann folgte der Auftritt von Schiedsrichter Tobias Stieler. Zuerst bestrafte er Rosenthal zurecht mit der Gelb-Roten Karte, die dieser sich innerhalb einer Minute verdient hatte (81.). Kaum war die Partie nach dem Platzverweis wieder angepfiffen, da erwischte es auch Klaas-Jan Huntelaar, der Schuster mit der Hand im Gesicht getroffen haben soll. Diese Entscheidung war zumindest fragwürdig, hatte mit dem Spielausgang aber weniger zu tun.