Bundesliga
2. Bundesliga
3. Liga
DFB-Pokal
Champions League
Europa League
International
Frauen Bundesliga
Live-Ticker
Ergebnisse
Historie
Termine 2025
WM-Stand 2025
Live-Ticker
Ergebnisse
Weltrangliste
Live-Ticker
Ergebnisse
CHL
Olympia
WM
NHL
DEL
Live-Ticker
Ergebnisse
WM
EM
BBL-Pokal
Euroleague
NBA
Bundesliga
Live-Ticker
Ergebnisse
WM 2025
WM 2023
WM 2021
WM 2019
WM 2017
WM 2015
WM 2013
EM 2024
EM 2022
EM 2020
EM 2018
EM 2016
EM 2014
EM 2012
EHF-Pokal
DHB-Pokal
Champions League
2. Bundesliga
Bundesliga
Live-Ticker
Ergebnisse
MLB
NFL
NHL
NBA
Ergebnisse
Nordische Kombination
Ski Langlauf
Skispringen
Biathlon
Ski Alpin
Ergebnisse
Liveticker
Kalender
Ergebnisse
Ergebnisse
Live-Ticker
European Tour
US PGA Tour
Weltrangliste
Kalender
WM-Stand

Live-Ticker Schach WM 2016 - Kandidatenturnier Viswanathan Anand vs. Fabiano Caruana 23.03.2016

a
b
c
d
e
f
g
h
a
b
c
d
e
f
g
h
8
7
6
5
4
3
2
1
8
7
6
5
4
3
2
1
 
Viswanathan Anand
Fabiano Caruana
Partie beendet
Ergebnisse der einzelnen Partien
 
weiß
 
schwarz
28.03.
S. Karjakin
1:0
F. Caruana
28.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
L. Aronian
28.03.
A. Giri
0,5:0,5
V. Topalov
28.03.
P. Svidler
0,5:0,5
V. Anand
27.03.
L. Aronian
0,5:0,5
S. Karjakin
27.03.
V. Anand
0,5:0,5
A. Giri
27.03.
V. Topalov
0:1
H. Nakamura
27.03.
F. Caruana
0,5:0,5
P. Svidler
25.03.
F. Caruana
0,5:0,5
L. Aronian
25.03.
S. Karjakin
1:0
V. Topalov
25.03.
H. Nakamura
1:0
V. Anand
25.03.
P. Svidler
0,5:0,5
A. Giri
24.03.
V. Anand
1:0
S. Karjakin
24.03.
A. Giri
0,5:0,5
H. Nakamura
24.03.
V. Topalov
0,5:0,5
F. Caruana
24.03.
L. Aronian
0:1
P. Svidler
23.03.
F. Caruana
1:0
V. Anand
23.03.
L. Aronian
0,5:0,5
V. Topalov
23.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
A. Giri
23.03.
P. Svidler
0,5:0,5
H. Nakamura
21.03.
V. Anand
1:0
L. Aronian
21.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
S. Karjakin
21.03.
A. Giri
0,5:0,5
F. Caruana
21.03.
V. Topalov
0,5:0,5
P. Svidler
20.03.
P. Svidler
0,5:0,5
S. Karjakin
20.03.
V. Topalov
0,5:0,5
V. Anand
20.03.
L. Aronian
0,5:0,5
A. Giri
20.03.
F. Caruana
1:0
H. Nakamura
19.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
L. Aronian
19.03.
A. Giri
0,5:0,5
V. Anand
19.03.
H. Nakamura
1:0
V. Topalov
19.03.
P. Svidler
0,5:0,5
F. Caruana
17.03.
F. Caruana
0,5:0,5
S. Karjakin
17.03.
L. Aronian
1:0
H. Nakamura
17.03.
V. Topalov
0,5:0,5
A. Giri
17.03.
V. Anand
1:0
P. Svidler
16.03.
L. Aronian
0,5:0,5
F. Caruana
16.03.
V. Topalov
0,5:0,5
S. Karjakin
16.03.
V. Anand
0,5:0,5
H. Nakamura
16.03.
A. Giri
0,5:0,5
P. Svidler
15.03.
S. Karjakin
1:0
V. Anand
15.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
A. Giri
15.03.
F. Caruana
0,5:0,5
V. Topalov
15.03.
P. Svidler
0,5:0,5
L. Aronian
13.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
P. Svidler
13.03.
V. Topalov
0:1
L. Aronian
13.03.
V. Anand
0,5:0,5
F. Caruana
13.03.
A. Giri
0,5:0,5
S. Karjakin
12.03.
F. Caruana
0,5:0,5
A. Giri
12.03.
S. Karjakin
1:0
H. Nakamura
12.03.
L. Aronian
0,5:0,5
V. Anand
12.03.
P. Svidler
0,5:0,5
V. Topalov
11.03.
V. Anand
1:0
V. Topalov
11.03.
A. Giri
0,5:0,5
L. Aronian
11.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
F. Caruana
11.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
P. Svidler
Letzte Aktualisierung: 03:22:16
Ticker-Kommentator: Ekaterina Jussupow
Nachfass
Eben diese herausfordernde Partie morgen zwischen Anand und Karjakin werden wir begleiten und kommentieren. Herzlichen Dank fürs Mitfiebern!
Zusammenfassung
Mit einer starken Eröffnungsvorbereitung überspielte Caruana Anand und zieht damit mit Karjakin gleich. Die zweite Hälfte des Turnies läuft sehr gut für Caruana - gleich zwei Siege konnte er in den letzten drei Partien erzielen. Für Anand ist die nächste Runde eine besondere Herausforderung: Nach diesem sehr deutlichen Verlust, spielt er morgen mit Weiß gegen Karjakin. Zwar hat er ein sehr positives Ergebnis mit Weiß, hat aber in diesem Turnier bereits einmal gegen Karjakin verloren und muss nach diesem psychisch sehr anstrengenden seine verbleibenden Kräfte mobilisieren. Hier sei auch angemerkt, dass die jungen Spieler auch wesentlich mehr physische Energie und Kraft haben, was je weiter das Turnier fortschreitet ein nicht zu unterschätzender Faktor ist.
 
Anand gibt auf - damit verliert er die Tabellenführung. Im Moment teilen sich diese Caruana und Karjakin - Aronian kann mit einem remis aufschließen.
 
Eine praktische Entscheidung: Nun muss Weiß nicht mehr auf mögliche Angriffe aufpassen und kann sich auf die Verwertung seiner Stellung und das Einsammeln aller Bauern konzentrieren.
 
Caruana tauscht den schwarzen Turm ab und zerstört damit alle schwarzen Hoffnungen auf einen möglichen Gegenangriff.
 
33. Tf1
 
32... Txf6
 
Caruana gibt den Bauern auf f6 - aber die weißen Türme sind immer noch zu stark. Mit 33. Td7 greift der weiße Turm drei schwarze Bauern auf der 7ten Reihe an.
 
32. Kg1
 
31. Td8 Kh7
 
Caruana hat noch knapp 7 Minuten auf der Uhr, die für die nächsten 10 Züge reichen müssen. Er bekommt pro Zug noch 30 Sekunden, weshalb das kein großes Problem sein sollte.
 
30. Sxc4 Te6
 
Eben dies geschah in der Partie.
 
29. Ted1 Le4
 
Um wiederholt den Bauer f6 zu preisen: Weiß kann hier 29. Ted1 spielen. Nach 29... Txe5 folgt 30. Td8 mit forciertem Matt. Nach 29... Lf5 kann Weiß einfach den Bauern auf c4 mitnehmen. Schwarz hat kein Gegenspiel - seine Figuren sind noch nicht gut koordiniert, wohingegen die weißen Türme das Spiel dominieren.
 
28... Sc2
 
Alle weißen Figuren sind aktiv - Schwarz hat viele Bauernschwächen (c5, c7 und g4), die Weiß nacheinander abholen kann. Der weiße Bauer auf f6 dominiert die Stellung, indem er den Weg vom schwarzen König abschneidet und das Feld e7 für den Turm deckt.
 
28. Kf2
 
Caruana hat eine Qualität mehr - muss aber noch kurz aufpassen. Es droht 28... Txe5 29. Txe5 und 29... Sf3 mit Doppelangriff. Caruana kann dies einfach mit einem Königzug wie etwa 28. Kf2 verhindern.
 
27. Lxe8 Txe8
 
26. Lc6 Sxd4
 
Jetzt gewinnt Caruana die Qualität und auch die Bauern auf der c-Linie werden reihenweise fallen.
 
25. Lxb7 Tad8
 
Caruana entscheidet sich für den Zug 23. Tfe1. Nach 23... Sxf6 folgt 24. Lxb7 Tb8 25.La6 - mit der Drohung Lxc4 und Druck auf f7. Die weißen Türme stehen sehr zentral und unterstützen einen Vorstoß mit den Zentrumsbauern. Gleichzeitig hat Sxf6 die f-Linie wieder geöffnet, was schnell zum Verlust des wichtigen f7 Bauern führen kann. Denn wenn dieser fällt, ist auch der schwarze König wieder in Gefahr!
 
24... Sb5
 
23. Tfe1 Sxc3 24. Tc1
 
Caruana kann statt 23. Lxe4 auch 23. Tde1 spielen und nach 23... Sxc3 24. Lxb7 spielen. Damit behält Caruana den Läufer, der nach 24... Sxa7 auf einmal mit 25. Ld5 einen neuen Angriff auf den schwarzen König startet. Der Bauer auf c4 schwach. Nach 24... Tad8 kann 25. Sc6 folgen. Hier zeigt sich die Stärke vom Bauern f6 - es droht Se7 oder Te7.
 
Anand aktiviert seinen Springer und greift die Bauern c3 und f6 an. Caruana könnte jetzt mit 23. Lxe4 Lxe4 24. Sxc4 einen Bauern gewinnen. Anand spekuliert aber darauf, dass in dieser Stellung der Läufer ist als der Springer, weil er zum einen besser mit den beiden Türmen harmoniert als der Springer. Gleichzeitig ist der Läufer in dieser offenen Stellung flexibler in seiner Fortbewegung und kann - falls Weiß nicht aufpasst - sogar dem weißen König gefährlich werden. Man stelle sich nur der schwarzen Turm auf e2 anstatt auf e8 vor und schon droht das sehr unangenehme Tg2. Außerdem ist der Läufer beim Spiel auf zwei Flügeln besser als der Springer, weil er sich viel schneller von einem Flügel zum anderen bewegen kann.
 
22. f6 Se4
 
Hier hat Caruana unterschiedliche Möglichkeiten: er könnte mit 22. g4 den Bauer auf f5 decken und damit den Läufer auf dem schlechten Feld h7 fixieren. Die Frage ist aber, ob das Feld g4 nicht lieber von dem weißen Springer genutzt werden könnte, um weiter Druck auf den König auszuüben. Auch könnte Caruana mit 22.f6 fortfahren. Damit öffnet er zwar den schwarzen Läufer, fixiert aber den schwachen Bauer auf f7, der mit Ld5 oder Lh5 angegriffen werden kann. Auch erlaubt der Bauer auf f6 die Möglichkeit in Zukunft einen weißen Turm auf e7 zu plazieren.
 
Caruana hat sich entschieden auf g5 zu schlagen. Eine Alternative wäre 21. Lf3 gewesen mit der Möglichkeit den Läufer auf h5 zu bringen und weiter den Bauer f7 anzugreifen. Schwarz sollte in dieser Situation den Bauer auf f5 noch nicht nehmen, da er damit nur dem weißen Turm wieder die f-Linie öffnet.
 
21. Dxg5 hxg5
 
Das Spiel verändert nun seinen Charakter. Aus dem komplizierten Mittelspiel, in welchem jeder Zug den Königsangriff einleiten konnte, wurde eine Mischung aus End-und Mittelspiel, indem es nun darum geht, aus den besseren Figuren Kapital zu schlagen. Caruana hat seinen materiellen Nachteil ausgeglichen und muss nun versuchen einen materiellen Vorteil zu erreichen.
 
20. exf5 Dg5
 
Caruana überlegt nun, was er in dieser Situation machen soll: Er kann das Figurenopfer von Anand annehmen und damit den Damentausch zulassen oder aber die Damen am Brett behalten und versuchen mit 20.Sg4 Anand weiter anzugreifen. Dann kann Anand 20... Lg6 21. Dh3 Sxe4 spielen. Hier kann 22. Txf5 Lxf5 23. Sxh6 Kf8 und 24. Sxf5 folgen. Weiß kann immernoch den schwarzen König nervös machen. Es sind allerdings schon viele Figuren abgetauscht und Schwarz hat einen Materialvorteil. Je weniger Figuren auf dem Brett, desto leichter ist die Aufgabe von Schwarz den weißen Angriff abzuwehren.
 
Derweil im Turnier: Auch das Spiel Svidler-Nakamura endete remis. Beide Spieler haben nun keine wirkliche Chance mehr auf den Turniersieg.
 
Anand wählte hier einen ganz anderen Zug - nämlich Sf5. Anand gibt den Springer zurück und schließt damit erstmal die f-Linie für den weißen Angriff. Nach 20.exf5 folgt auch Dg5 mit dem Angebot die Damen zu tauschen. Diesmal aber, ist die weiße Bauernstruktur wesentlich besser - als in der Abwicklung nach 19...Sd5 20.exd5. Hier ist nun der weißfeldrige Läufer voll in seinem Element.
 
19... Sf5
 
Schwarz kann nicht 19... Sg6 spielen. Darauf folgt 20. Sg4 mit einem starken weiteren Angriff. Die schwarzen Figuren (insbesondere Lh7) können wieder nicht am Spiel teilnehmen. Interessant ist, dass der Computer nach 19... Sd5 20. Sg4 unbeirrt den Zug Sxc3 vorschlägt: eine sehr scharfe Variante, die in der Partie ohne Computerunterstützung einiges an Überwindung kostet. Die Idee ist, den Turm über e6 auf g6 in die Verteidigung zu bringen und gleichzeitig das weiße Zentrum zu schwächen.
 
Ohne Überlegen der prinzipielle Zug - bringt die Dame in den Angriff. Die Bauern f7 und h6 hängen.
 
19. Dh5
 
Nach 10 Minuten nachdenken und nochmals überprüfen geht auch Anand auf die prinzipielle Variante. Wir können gespannt sein, was sich Caruana nach 19.Dh5 Sd5 überlegt hat. Anand hat noch 36 Minuten und Caruana noch 46 Minuten für diese heiße Phase auf der Uhr. Zeitnot wird wohl bald auch noch ein Thema sein.
 
18... gxh6
 
Anand hingegen hat diesen Luxus nicht. Für ihn geht es in dieser Partie um alles: mit einem Sieg wäre er alleiniger Tabellenführer. Aber um einen Sieg zu erreichen muss er diese Stellung gegen Caruana erstmal präzise verteidigen. Caruana hingegen würde mit einem Sieg auf Karjakin und zur Tabellenspitze aufschließen.
 
Kurzer Zwischenstand zu den anderen Partien: Gerade trennten sich Karjakin und Giri friedlich. Damit bleibt sich Giri treu, indem er bisher konsequent alle Partien remisierte. Karjakin bleibt auf der Tabellenspitze mit 6 aus 10 und kann sich auf die wichtige Partie morgen gegen Anand vorbereiten. Auch wenn die Spieler mehrere freie Tage hatten, gehen wir auf die Endphase des Turniers zu und damit wird es immer wichtiger die eigenen verbleibenen physischen und psychischen Kräfte gut einzuteilen.
 
Caruana entscheidet sich für die konkrete Abwicklung und geht damit auf Alles oder Nichts!
 
18. Lxh6
 
Caruana nimmt sich viel Zeit für seine nächste Entscheidung: früher oder später muss er die Situation konkretisieren, um seine Initiative in einen handfesten Vorteil umzuwandeln. Doch ist dies wirklich der richtige Moment dafür? Wenn er sich für Lxh6 entscheidet, gibt es keinen Weg zurück und er muss eine Lösung für den Zug 19... Sd5 finden. Vielleicht könnte er mit 20. Sxf7 Sf6 21. Sxh6 fortfahren. Das könnte zum Gewinn führen oder aber den Verlust bedeuten. Fährt er mit Lc1 fort, macht er sich noch nichts kaputt und kann auf eine bessere Chance warten - falls es eine bessere Chance überhaupt gibt.
 
Caruana könnte in dieser Stellung versuchen das Spiel sofort zu konkretisieren und seine Initiative in etwas handfestes umwandeln: dafür bietet sich das klassische Figurenopfer 18. Lxh6 an. Nach 18... gxh6 folgt 19. Dh5 mit Angriff auf f7. Hier gibt es allerdings den starken Zug 19... Sd5 20. exd5 Dg5. Schwarz gibt seine Mehrfigur zurück, um die Damen zu tauschen und den weißen Angriff zu neutralisieren. Ohne die Damen sind die schwarzen Figuren auf einmal wieder aktiv - Schwarz kann nun seinen Springer aktivieren: über f5 auf e3 oder aber über b5 mit Angriff auf c3. Weiß kann den Damentausch mit 21. Df3 vermeiden, erlaubt damit aber den aktiven Zug 21... Le1.
 
Initiative ist ein sehr flüchtiges und schwer greifbares Konzept. Es beschreibt einen abstrakten Vorteil, indem die Seite mit Initiative unterschiedliche Möglichkeiten oder Potentiale hat. Darin liegt auch die Schwierigkeit im Spiel mit Initiative: Sie ist schwer greifbar und kann auch sehr schnell verloren gehen, wenn die Seite mit Initiative ihr Potential nicht in etwas handfestes wie materiellen Vorteil, strukturellen Vorteil (z.B. durch eine bessere Bauernstruktur) oder einen Königsangriff umwandeln kann. In dieser Stellung entsteht Initiative dadurch, dass Weiß das Zentrum besetzt und alle seine Figuren aktiv am Spiel teilnehmen.
 
Caruana kann in dieser Stellung den Druck auf Schwarz mit einem Läuferrückzug auf c1 oder d2 erhöhen. Der Läufer auf f4 steht dem Turm f1 im Weg, konnte aber bisher nicht zurückziehen, da er den Springer auf e5 decken musste. Nun ist der Druck auf e5 weg und der Läufer kann diese Chance nutzen, um eine bessere Position zu beziehen. Auf c1 kann er zudem, falls es notwendig wird, auf die Diagonale a3-f8 wechseln. Gleichzeitig zielt der Läufer immer noch auf den Bauern h6 und unterstützt damit den weißen Angriff.
 
Weiß kann nicht auf c4 schlagen, da nach 18. Sxc4 der starke Zug 18... Sd5 folgt. Auf einmal sind die schwarzen Figuren wieder im Spiel und greifen koordiniert den Bauer e4 an.
 
Anand zieht seinen Springer von c6 zurück und verhindert damit das angesprochene Sxc6. Damit übergibt Anand das Feld e5 dem weißen Springer und blockiert mögliches Gegenspiel durch den Turm auf e8. Gleichzeitig aber kann er dem weißen Angriff am Königsflügel durch 18. Dg4 den Zug 18...Sg6 entgegensetzen und somit zumindest diese Drohung erstmal neutralisieren.
 
17... Se7
 
Generell ist diese Stellung sehr schwierig für Schwarz: Er muss in jedem Moment mit einem konkreten Angriff von Weiß rechnen und hat selbst keine konkreten Möglichkeiten, sondern muss versuchen langsam seine Stellung zu entwirren. Weiß hingegen kann entscheiden, wann er den entscheidenen Schritt macht und zum Königsangriff schreitet. Wartet Weiß zu lange damit, geht seine Initative verloren.
 
Schwarz muss nun überlegen, wohin er seine Figuren stellen kann, um eigene Ideen entwickeln zu können. Das ist eine sehr schwierige Aufgabe, da sich seine Figuren im Moment kaum bewegen können. Er könnte etwa Tb8 spielen, den Bauer b7 verteidigen und langfristig b5 vorbereiten. Daraufhin kann Weiß 18. Dg4 spielen und nach 18... Dc8 mit 19. Sd7 fortfahren. Schwarz muss nun sehr präzise verteidigen.
 
Wie bereits gesagt, kann Schwarz den Springer von e5 nicht vertreiben: der Zug 17... f6 führt nach 18. Sxc6 bxc6 und 19. e5 zum Kollaps der schwarzen Stellung. Es hängt der Bauer c4 und danach der Springer auf d6. Gleichzeitig ist auch der Bauer auf c6 angegriffen. F6 stellt sich als gravierende Schwäche direkt vor dem schwarzen König heraus.
 
Weiß zieht die Dame aus dem Angriffsfeld des Läufers weg. Auf e2 deckt sie den Bauer e4 und greift gleichzeitig den Bauer auf c4 an. Gleichzeitig kann die Dame schnell auf einen Königsangriff umschwenken: nach Dh5 greift sie den Bauer f7 an und nach Dg4 hängt der Bauer auf h6.
 
17. De2
 
Weiß hat in Zukunft auch die Möglichkeit mit Sxc3 die schwarze Bauernstruktur gravierend zu schwächen und damit den schwarzen Mehrbauer gewissermaßen zu neutralisieren. Allerdings wird dies nicht die Wahl von Caruana sein - der Springer auf e5 ist im Moment eine sehr wichtige Angriffsfigur. Schwarz kann ihn nicht so leicht loswerden: auf Sxe5 folgt dxe5 mit dem Verlust des Springer auf d6, da dieser gefesselt ist.
 
Caruana wählt den prinzipiellen Zug e4 und besetzt das freie Feld e4 mit seinem eigenen Bauern. Nun hat sich das schwache Feld e4 zu einem starken Bauern auf e4 entwickelt, der Weiß viel Handlungsspielraum erlaubt: Nun kann die weiße Dame auf die f-Linie kommen und damit zusammen mit dem Turm den Bauern f7 angreifen.
 
16. e4 Lh7
 
Anands letzten Zug kann man als Ausdruck seines Veruschs sehen die Partie zu halten und auf remis zu spielen. Nach dem scharfen Sxg3 entsteht eine sehr komplexe Stellung, die sich in beide Richtungen entwickeln kann. Außerdem ist auch davon auszugehen, dass Caruana in seiner Vorbereitung auf das Turnier sich ausgiebig mit eben dieser Stellung befasst hat: eine sehr unangenehme Situation für Vishy. Deshalb versucht er eher ruhiger zu spielen - vielleicht ein Fehler in dieser Stellung.
 
Nun muss Weiß 16.e4 versuchen, ansonsten behält Schwarz die Kontrolle über das Feld e4 und damit auch über das Zentrum. Das kann Schwarz dafür nutzen mit Le4 den weißfeldrigen Läufer abzutauschen und damit seine Stellung viel angenehmer gestalten. Der Lg2 ist nicht nur ein mächtiger Angreifer auf der langen Diagonale, sondern auch eine wertvolle Verteidigungsfigur des Königs.
 
Caruana geht auf die prinzipielle Variante und Anand weicht aus. Anstatt die scharfe Abwicklung mit 15...Sxg3 zu wählen, zieht Anand seinen Springer aus der Schusslinie und deckt damit seinen Läufer auf f5.
 
15. Se5 Sd6
 
Caruana hat dies wahrscheinlich zu Hause vorbereitet. Hier hat er keine wirkliche Alternative zu 15. Se5 - ein Damenrückzug nimmt den Druck aus der schwarzen Stellung, da der Springer auf e4 nicht mehr angegriffen ist: alle schwarzen Figuren sind entwickelt und Schwarz kann nun seine Stellung in Ruhe konsolidieren.
 
Ein scharfer Zug von Anand. Nach 15. Se5 kann er mit 15... Sxg3 fortfahren. Die Variante 16. e4 Sxf1 17.exf5 Sxh2 führt zu einer sehr komplizierten Stellung. Weiß hat im Moment einen materiellen Nachteil und einen offenen König - dafür aber sehr starke Figuren im Zentrum und die Drohnung den Springer h2 in jeden Moment zu schlagen.
 
14... Lf5
 
Caruanas letzter Zug erlaubt ihm Se5 zu spielen, legt aber auch gleichzeitig die Grundlage für einen Zentrumsvormarsch mit d5 mit nachfolgendem d6 oder Sd4.
 
Nun zeigt sich warum Caruana sich zuerst mit Lf4 anstatt Tb1 entwickelt hat: Er wollte den Ta1 auf das zentrale Feld d1 entwickeln. Nun kann sich Schwarz nicht so einfach entwickeln: Nach 14... Lg4 folgt 15. Se5 und Schwarz kann nicht auf e5 zurückschlagen, da nach 16.dxe5 sowohl der schwarze Springer als auch die Dame angegriffen sind.
 
14. Tad1
 
Anand besetzt das zentrale Feld e4 mit dem Springer, nutzt damit die momentane Schwäche der weißen Bauernstruktur aus. Solange sich der e-Bauer nicht nach vorne bewegt hat, sind die Felder vor ihm schwach. Anand droht nun auch seinen Läufer auf die b1-h7 Diagnonale zu entwickeln und nimmt den c3 Bauer unter Beschuss. Noch ist aber der Springer auf e4 sehr angreifbar. Es muss nur der weiße Springer wegziehen und schon ist der Se4 bedroht.
 
13... Se4
 
Alternativ kann Anand den weißen Läufer auf f4 mit 13...Sd5 angreifen und nach 14. Lc1 mit Se3 das weiße Läuferpaar neutralisieren. Weiß kann aber den prinzipiellen Zug 14.e4 anstatt 14.Lc1 spielen. Nach 14... Sxf4 15. gxf4 hat Weiß ein starkes Zentrum, aber hat durch seine Manöver gleichzeitig seinen eigenen König geöffnet.
 
Caruana entscheidet sich dafür seinen Läufer zuerst zu entwickeln. Damit nimmt er das Feld e5 unter Kontrolle und könnte nach 13... Lg4 14. Se5 spielen. Falls nun Schwarz 14... Sxe4 spielt, greift Weiß mit 15. Lxe5 den Springer f6 an. Nach 15... Sd7 kann Schwarz zwar das Läuferpaar zurückerobern (der Läufer kann nicht zurückziehen, da der Bauer auf e2 hängt), muss sich aber von seinem Materialvorteil nach 16. Lxb7 verabschieben.
 
13. Lf4
 
12... h6
 
In dieser Stellung muss Schwarz entscheiden, wie er sich weiter entwickeln möchte. Er könnte mit 12... h6 den Zug 13. Lg5 verhindern. Dann aber kann sich Weiß mit 13. Tb1 entwickeln und den b7 Bauern angreifen. Dadurch bindet Weiß den schwarzen Läufer auf c8 an die Verteidigung des Bauerns und erschwert die schwarze Entwicklung.
 
Weiß hat in dieser Stellung einen Bauern weniger, dafür aber eine Kompensation. Zum einen ist der schwarze Bauer c4 eine Schwäche, zum anderen hat Weiß ein Läuferpaar und wird versuchen seine Zentrumsbauern sowie die halboffene f-Linie für einen Angriff gegen den schwarzen König zu nutzen.
 
6... e4 7. Sg5 Lxc3 8. bxc3 Te8 9.f3 exf3 10.Sxf3 d5 11.d4 dxc4 12.Dc2
 
Caruana wählt den ersten Zug c4 (Englische Eröffnung) und entgeht damit der Berliner Verteidigung nach 1.e4, die wir in diesem Turnier sehr häufig gesehen haben. Interessanterweise wurde gerade 1.c4 auch von Aronian gegen Topalov und Svidler gegen Nakamura gespielt.
 
1. c4 e5 2.Sc3 Sf6 3. Sf3 Sc6 4.g3 Lb4 5.Lg2 O-O 6.O-O
vor Beginn
Aronian wird mit Weiß versuchen gegen Topalov, für den das Turnier bisher sehr unglücklich verlaufen ist, zu gewinnen. Karjakin wird versuchen gegen Giri zu gewinnen - was sich allerdings als eine sehr schwierige Aufgabe gestaltet, da Giri bisher weder eine Partie verloren noch gewonnen hat.
vor Beginn
Heute hat nun Caruana mit Weiß die Chance Anand aus der Führungsposition zu drängen und selbst an die Spitze vorzustoßen. Caruana wird versuchen eine scharfe und komplizierte Stellung auf das Brett zu bekommen. Anand hingegen wird mit Schwarz wahrscheinlich versuchen die Stellung zu halten und die Partie in ein Unentschieden münden zu lassen. Morgen spielt Anand mit Weiß gegen Karjakin - seine bisherigen Ergebnisse mit Weiß (4 aus 5) geben ihm eine gute Perspektive auf einen möglichen Turniersieg. Dafür muss er heute gegen Caruana bestehen.
vor Beginn
Damit konnte Anand an die Tabellenspitze und damit an Karjakin, der remis gegen Nakamura gespielt hat, aufschließen. Beide haben nun 5,5 Punkte aus 9. Im direkten Verfolgerfeld sind Aronian und Caruana - beide mit 5 aus 9 Punkten.
vor Beginn
Die letzte Runde hat die Tabellensituation stark verändert: So konnte Anand in einem spannenden Mittelspiel Aronian überspielen, welcher sich keinen großen Fehler geleistet hat. Vielmehr summierten sich viele kleine Ungenauigkeiten auf, die Anand im Mittelspiel und Endspiel technisch verwerten konnte. Gleichzeitig konnte Giri in einem spannenden und scharfen Eröffnungskampf seinen Vorteil gegen Caruana nicht verwerten - wodurch seine Chancen auf den Turniersieg stark gesunken sind.
vor Beginn
Herzlich willkommen beim Kandidatenturnier zur Schach-WM 2016. Wir begleiten heute die Partie zwischen Fabiano Caruana und Viswanathan Anand.
Ticker-Kommentator: Ekaterina Jussupow
1.c4 e5 2.Sc3 Sf6 3.Sf3 Sc6 4.g3 Lb4 5.Lg2 O-O 6.O-O e4 7.Sg5 Lxc3 8.bxc3 Te8 9.f3 exf3 10.Sxf3 d5 11.d4 dxc4 12.Dc2 h6 13.Lf4 Se4 14.Tad1 Lf5 15.Se5 Sd6 16.e4 Lh7 17.De2 Se7 18.Lxh6 gxh6 19.Dh5 Sf5 20.exf5 Dg5 21.Dxg5 hxg5 22.f6 Se4 23.Tfe1 Sxc3 24.Tc1 Sb5 25.Lxb7 Tad8 26.Lc6 Sxd4 27.Lxe8 Txe8 28.Kf2 Sc2 29.Ted1 Le4 30.Sxc4 Te6 31.Td8+ Kh7 32.Kg1 Txf6 33.Tf1