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Live-Ticker Schach WM 2016 - Kandidatenturnier Sergey Karjakin vs. Levon Aronian 27.03.2016

a
b
c
d
e
f
g
h
a
b
c
d
e
f
g
h
8
7
6
5
4
3
2
1
8
7
6
5
4
3
2
1
 
Sergey Karjakin
Levon Aronian
Partie beendet
Ergebnisse der einzelnen Partien
 
weiß
 
schwarz
28.03.
S. Karjakin
1:0
F. Caruana
28.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
L. Aronian
28.03.
A. Giri
0,5:0,5
V. Topalov
28.03.
P. Svidler
0,5:0,5
V. Anand
27.03.
L. Aronian
0,5:0,5
S. Karjakin
27.03.
V. Anand
0,5:0,5
A. Giri
27.03.
V. Topalov
0:1
H. Nakamura
27.03.
F. Caruana
0,5:0,5
P. Svidler
25.03.
F. Caruana
0,5:0,5
L. Aronian
25.03.
S. Karjakin
1:0
V. Topalov
25.03.
H. Nakamura
1:0
V. Anand
25.03.
P. Svidler
0,5:0,5
A. Giri
24.03.
V. Anand
1:0
S. Karjakin
24.03.
A. Giri
0,5:0,5
H. Nakamura
24.03.
V. Topalov
0,5:0,5
F. Caruana
24.03.
L. Aronian
0:1
P. Svidler
23.03.
F. Caruana
1:0
V. Anand
23.03.
L. Aronian
0,5:0,5
V. Topalov
23.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
A. Giri
23.03.
P. Svidler
0,5:0,5
H. Nakamura
21.03.
V. Anand
1:0
L. Aronian
21.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
S. Karjakin
21.03.
A. Giri
0,5:0,5
F. Caruana
21.03.
V. Topalov
0,5:0,5
P. Svidler
20.03.
P. Svidler
0,5:0,5
S. Karjakin
20.03.
V. Topalov
0,5:0,5
V. Anand
20.03.
L. Aronian
0,5:0,5
A. Giri
20.03.
F. Caruana
1:0
H. Nakamura
19.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
L. Aronian
19.03.
A. Giri
0,5:0,5
V. Anand
19.03.
H. Nakamura
1:0
V. Topalov
19.03.
P. Svidler
0,5:0,5
F. Caruana
17.03.
F. Caruana
0,5:0,5
S. Karjakin
17.03.
L. Aronian
1:0
H. Nakamura
17.03.
V. Topalov
0,5:0,5
A. Giri
17.03.
V. Anand
1:0
P. Svidler
16.03.
L. Aronian
0,5:0,5
F. Caruana
16.03.
V. Topalov
0,5:0,5
S. Karjakin
16.03.
V. Anand
0,5:0,5
H. Nakamura
16.03.
A. Giri
0,5:0,5
P. Svidler
15.03.
S. Karjakin
1:0
V. Anand
15.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
A. Giri
15.03.
F. Caruana
0,5:0,5
V. Topalov
15.03.
P. Svidler
0,5:0,5
L. Aronian
13.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
P. Svidler
13.03.
V. Topalov
0:1
L. Aronian
13.03.
V. Anand
0,5:0,5
F. Caruana
13.03.
A. Giri
0,5:0,5
S. Karjakin
12.03.
F. Caruana
0,5:0,5
A. Giri
12.03.
S. Karjakin
1:0
H. Nakamura
12.03.
L. Aronian
0,5:0,5
V. Anand
12.03.
P. Svidler
0,5:0,5
V. Topalov
11.03.
V. Anand
1:0
V. Topalov
11.03.
A. Giri
0,5:0,5
L. Aronian
11.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
F. Caruana
11.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
P. Svidler
Letzte Aktualisierung: 13:40:16
Ticker-Kommentator: Ekaterina Jussupow
Nachfass
Morgen geht es also für Karjakin um den Turniersieg, während Aronian nun endgültig aus dem Rennen ist. Karjakin führt zusammen mit Caruana mit 7,5 aus 13. Direkt dahinter ist auch wie vor dieser Runde Anand mit 7 aus 13. Nach diesen sehr anstrengenden und sehr langen Tag wird es morgen zum entscheidenden Match zwischen Karjakin und Caruana kommen bei dem Karjakin bessere Bedingungen hat, da er mit den weißen Steinen spielen kann. Falls dieses Match morgen remis ausgeht und Anand gewinnt, haben drei Spieler 8 aus 14 und einer wird nach Tie Break Regularien das Turnier gewinnen. Dieser Rechenaufgabe und dem spannenden Match zwischen Karjakin und Caruana werden wir uns morgen widmen. Vielen Dank fürs Mitfiebern!
Nachfass
In der anschließenden Pressekonferenz meinte Aronian, dass er davon ausgegangen ist, dass der Zug 25...Sxa3 verliert. Karjakin meinte, dass er selbst davon überrascht war, dass es doch nicht so einfach sei. Er sagte aber nichts dazu, ob er nun etwas übersehen hatte oder sehenden Auges eine Figur geopfert hat. Es ist also davon auszugehen, dass er diese Entscheidung bewusst getroffen hatte. Ihm haben wohl die anderen Optionen nicht gefallen und er sah wohl mehr Chancen in der Stellung ohne Figur als mit. In Anbetracht dessen, dass er diese Partie nicht verlieren darf, um das Turnier gewinnen zu können, ist diese Entscheidung wirklich erstaunlich! Er gibt eine Figur, geht in eine sehr schwierige Stellung, weil er davon ausgeht, dass seine Festung halten wird. Das hätte sehr leicht schiefgehen können.
Nachfass
Starke Verteidigung von Karjakin! Mit einer Figur für zwei Bauern weniger baute Karjakin eine Festung, die Aronian nicht knacken konnte. Für 101 Züge dauerte dieser sehr lange Kampf in der vorletzten Runde des Kandidatenturniers.
 
1/2 - 1/2
 
Nach einem langen zermürbenden Kampf einigten sich beide Spieler auf remis.
 
100... Lxe4 101.Kxe4 Kd6
 
Für solche Situationen gibt es die sogenannte 50 Züge Regel. Vergehen 50 Züge ohne das ein Bauer gezogen oder eine Figur geschlagen wurde, wird die Stellung als remis gewertet. Deshalb war Aronian gezwungen am 80. Zug h4 zu spielen. Nun hat er bis zum 130. Zug Zeit zu versuchen die Partie zu gewinnen. Gelingt ihm das nicht, wird die Partie remis gegeben.
 
100.Se4
 
Die Stellung hat sich leicht verändert; Karjakin musste seinen König von der abwartenden Position von g8 und h7 etwas aktiver auf d7 bringen. Nun versucht Aronian beide Bauern g7 und h5 mit dem Zug 100.Se4 anzugreifen.
 
97.Kc5 Kd7 98.Lc3 Ld3 99.Kd5 Lc2
 
90.Ke3 Lc2 91.Lb2 Kh7 92.Kf4 Ld1 93.Se4 Lc2 94.Sd6 Kg8 95.Ke3 Kf8 96.Kd4 Ke7
 
Doch dafür muss die Festung von Karjakin mit einer Figur weniger gegen Aronian halten.
 
Falls es Caruana nicht schafft und auch Karjakin heute remis spielt, steht Caruana vor einer sehr großen Herausforderung morgen. Er muss mit Schwarz gegen Karjakin auf Gewinn spielen, um das Kandidatenturnier für sich entscheiden zu können und damit das Recht zu erhalten, gegen Carlsen in New York ein Match um die Weltmeisterschaft zu spielen. Das wird eine große Herausforderung morgen!
 
Es bleibt offen wie sich Aronian nun weiter entwickeln kann; wohin er seine Figuren stellen kann, um doch noch gewinnen zu können. Auch Caruana versucht alles um gegen Svidler zu gewinnen. Die Stellung dieser beiden Kontrahenten ist theoretisch remis (Turm vs. Tum+Läufer Endspiel). Doch das ist eins der Endspiele, die sehr komplex zu verteidigen sind und indem viele Fehler passieren. Eben in diesem Endspiel wird Caruana sein Glück versuchen
 
Der schwarze Läufer deckt den h-Bauer, den Weiß kein zweites Mal angreifen kann. Weiß kann Schwarz nicht in Zugzwang bringen, da der König sich immer noch bewegen kann.
 
88... Ld1 89.Sg3 Kg8
 
Nun versucht Aronian den h-Bauer zu gewinnen. Er hat sich dafür viel Zeit gelassen, bevor der sich auf den Zug h4 und diesen Plan festgelegt hat. Schwarz kann die Leichtfiguren nicht abtauschen, da diese Stellung wahrscheinlich gewonnen ist. Der Läufer deckt auf a1 und greift auf f6 an. Weiß kann daraufhin Schwarz in Zugzwang setzen, da er keine zweite Figur hat, um abwarten zu können. Durch Zugzwang kann Weiß den eigenen König aktivieren und letztendlich auf g6 bringen. Auch bringt der Bauerntausch nichts, da der h-Bauer auf dem Brett bleibt und dies auch der richtige Bauer ist. Der Läufer kontrolliert das Feld h8 und damit ist die Stellung mit h-Bauer gewonnen.
 
80... Kh7 81.Kd2 Kg8 82.Ke3 Kh7 83.Kf4 Ld3 84.Sc6 Kg8 85.Sb4 Lb1 86.Sa6 Kf7 87.Sc5 Lc2 88.Se4
 
Der letzte Versuch. Diesen Zug kann Aronian nicht mehr zurücknehmen, der Bauer ist nun fest auf h4 und kann dieses Feld nicht mehr verlassen. Nun kann Weiß auch nicht mit dem eigenen König auf h4 kommen.
 
79... Kh6 80.h4
 
Aronian entscheidet sich nochmal dafür Turm und Läufer in der Verteidigung des a-Bauers zu tauschen. Diesmal soll nun nochmals der Läufer diese Aufgabe übernehmen. Vielleicht unternimmt nun der König den letzten Gewinnversuch und greift den h-Bauer an?
 
79. Kc1
 
Nun nimmt sich Aronian einen letzten Moment Zeit, um darüber nachzudenken, wie er diese Festung von Karjakin knacken könnte oder ob es keine Möglichkeit dafür gibt.
 
Aronian probiert noch ein paar Läufermanöver, während Karjakin in seiner Festung mit den Zügen Kg8 - Kh7 verharrt.
 
77. Lb4 Kg8 78.Lc3 Kh7
 
Aronian tauscht den a-Bauer Bewacher von Läufer zum König. Auch kann sich der Läufer auf b1 nicht mehr bewegen. Doch das ist wahrscheinlich nicht ausreichend, um die schwarze Verteidigung zu brechen. Die einzige schwarze Schwäche g7 wird vom König gut verteidigt und die zwei Leichtfiguren Springer und Läufer können wohl zusammen nicht viel ausrichten, vor allem deshalb weil der Springer immer noch auf den Bauern f5 aufpassen muss.
 
74.Lc1 Kh7 75.Kb2 Kg8 76.Ld2 Kh7
 
72.Sc2 Kh7 73.Sd4 Kh6
 
Schwarz hätte statt 71...Kg8 auch mit 71... g6 ein Bauernpaar abtauschen können.
 
Es sieht so aus als würde Weiß doch versuchen den a-Bauern zu gewinnen. Wenn ihm das gelingt, ohne dass der schwarze König über h7-h6-g5 in die Nähe des Bauern h2 kommt, dann könnte das der entscheidene Funken sein.
 
69... Lc2 70.Se3 Lb1 71.Kc3 Kg8
 
Beide Spieler machen ihre Züge recht schnell. Hier gibt es kaum etwas zu berechnen. Weiß versucht eine gute Stellung für seine Figuren zu finden, die ihm erlaubt die schwarze Festung zu brechen. Schwarz wartet gewissermaßen ab und ärgert den Weißen so gut er kann.
 
69. Sg2
 
66... Lc6 67.Kd4 Ld7 68.Sh4 La4
 
Aronian versucht nun den König über die andere Seite zu aktivieren.
 
66.Ke4
 
65.Lb2 Ld7
 
Wie kommt Aronian durch die Festung, die Karjakin gebaut hat?
 
63... Kf7 64.Ke3 Lc6
 
Doch es sind wenige Bauern auf dem Brett - die Stellung ist nahe am remis, wenn nicht völlig remis. Aronian wird versuchen die Stellung noch zu gewinnen, doch die Frage bleibt offen, wie genau er das machen wird.
 
62.Sf8 Kg8 63.Sg6
 
In dieser Stellung hat Weiß sehr aktive Figuren, auf die seine Gewinnchancen basieren. Der Läufer auf d4 deckt gleichzeitig das Feld a1 und unterstützt den weißen Angriff auf die Bauern g7 und f6. Hier zeigt sich, wie wichtig der Zug f5 von Weiß gewesen ist. Denn nun kann der Läufer auch am Spiel teilnehmen und muss nicht nur den Bauern bewachen.
 
Weiß lässt den schwarzen a-Bauer am Leben, da das Abholen des Bauers die weißen Figuren weit weg von den eigenen Bauern bringen würde: denn sowohl der König als auch der Springer müssten zum Damenflügel gehen. Derweil würde der Bauer f5 verloren gehen und Schwarz könnte in Ruhe sein Spiel am Königsflügel entfalten.
 
60.Kf4 Kh6 61.Se6 Kh7
 
Eine überraschende und drastische Wendung in den letzten Zügen: die Türme sind getauscht! Jetzt wird es spannend, ob Aronian dieses Endspiel mit so wenigen Bauern gewinnen kann.
 
57... Ta8 58.Txa8 Lxa8 59.Ke3 Kh7
 
Auf 57... Tb8 folgt die weiße Idee 58.Se6. Nach 58...Lxe6 59.fxe6 bildet Weiß einen eigenen Freibauer auf e6. Dieser bindet nun die schwarzen Figuren und Weiß kann nun mit dem König den schwarzen Freibauer auf a2 abholen.
 
Aronian hat sich für 56.Ld4 entschieden, denn nach 56.Kc2 hätte Schwarz mit Te8 seinen Turm über die zweite Reihe zum h-Bauer gebracht. Nun deckt der König auf d2 alle möglichen Eindringungsfelder des Turms ins weiße Lager.
 
57.Kd2
 
Kurzer Zwischenstand zu den anderen Partien: Die Begegnung zwischen Anand und Giri entdete gerade im unentschieden. Dadurch bleibt Giri seiner Remis-Tendenz treu und Anand hat im Moment genauso viele Punkte wie Caruana und Karjakin, die beide noch kämpfen.
 
56.Ld4 Te8
 
Die Spieler sind nochmals zur gleichen Stellung angelangt wie am 50ten Zug. Doch hier entscheidet sich Aronian diesmal für 50.Sc5, da er gesehen hat, dass er anders nicht gegen die Verteidigung von Karjakin ankommt.
 
52.Ta5 Tc8 53.Se4 Ld5 54.Sc5 Te8+ 55.Kd3 Td8
 
Karjakin schätzt ein, dass er mit Türmen mehr Chancen auf remis hat als ohne die Türme. Denn mit dem Turm, ist der weiße König weniger flexibel, da Schwarz bei Gelegenheit mit dem Turm den h-Bauern angreifen kann.
 
50... Td8 51.Sd2 Lf7
 
Doch wenden wir uns dieser Stellung zu: Nach 50.Tc5 hat Schwarz mehrere Optionen. Er kann den Turmtausch annehmen oder dem mit Td8 ausweichen.
 
Eine andere Alternative wäre 50.Sc5, welche sowohl den Springer als auch den Turm auf dem Brett behält. Doch die weißen Figuren stehen etwas ungünstig, vielleicht kann Schwarz das für sein Gegenspiel nutzen. Ich finde, diese Möglichkeit sieht am Besten aus, da hier wie gesagt noch alle Figuren auf dem Brett sind und Weiß so noch größere Gewinnchancen hat.
 
Stattdessen wäre 50. Ld4 eine interessante Möglichkeit mit den Türmen am Brett weiterzuspielen. Nun hängt der Läufer auf d5, da wenn Weiß hier 50.Txd5 spielt, Schwarz mit 50...Txc3 51.Sxc3 a1D die Dame bekommt und damit die Partie gewinnt. Nun nach 50.Ld4 kann nach 50...Lxe4 51.Kxe4 Tc2 Schwarz einen neuen Freibauer auf h2 bilden. Schwarz schafft es wahrscheinlich den Bauern f5 abzutauschen und dann wäre die Stellung unentschieden.
 
Aronian bietet den Turmtausch an. Eine überraschende Entscheidung, da falls die Türme vom Brett sind, hat Weiß keine Möglichkeiten mehr für einen Königsangriff.
 
49.Se4 Ld5 50.Tc5
 
Doch so einfach wird sich Karjakin in der spannenden vorletzten Runde des Kandidatenturniers nicht geschlagen geben. Für ihn geht es jetzt um alles oder nichts: Er muss diese Stellung halten, um den Turniersieg nicht aus seinen Händen gleiten zu lassen. Denn ein Brett weiter versucht Caruana seine Partie gegen Svidler zu gewinnen und Anand seine Partie gegen Anish zu halten.
 
48... Tc8
 
Doch Schwarz kann hier nicht sofort 48... g6 spielen, da nach 49.Lxf6 Te8 50.Kf4 gxf5 51.Sf3 Te4 52.Kxf5 Weiß alle seine Figuren koordiniert hat und nun einen Königsangriff beginnt. So stellt sich Aronian seinen Gewinnweg wohl vor!
 
Das kann Möglichkeiten für Weiß schaffen durch einen Königsangriff Initiative zu schaffen. Doch gleichzeitig bedeutet es auch, dass sich der weiße König nicht mehr frei bewegen kann, da dieser vorgerückte Bauer leicht verloren gehen kann. Auch kann es leicht passieren, dass Schwarz mit g6 die Bauern tauschen kann. Wenn das passiert, dann ist die Stellung remis.
 
Der Bauer auf f5 ist ein positionell starker Zug: Er nimmt dem Läufer auf f7 wichtige Bewegungsmöglichkeiten und legt gleichzeitig die schwarzen Bauern erstmal auf den Feldern g7 und f6 fest. Es gibt Weiß auch die Möglichkeit seinen Springer von d2 auf das starke Feld e6 umzugruppieren. Von e6 aus blockiert der Springer die Diagonale des Läufers und greift gleichzeitig den Bauern g7 an, der gefährlich nahe am König ist.
 
47...h5 48.f5
 
Wenn Weiß versucht mit dem König in Richtung a-Bauer zu laufen, kann es leicht passieren, dass er auf den Weg den h-Bauern verliert. z.B: 47...Te8 48.Kd3 Td8 49.Kc2 h5 50.Kb2 Td3! 51.Tc5 Th3. Nun hat Schwarz einen neuen Freibauer auf der h-Linie, für welchen die weißen Figuren nicht gewappnet sind. Auch ist dann nur noch ein weißer Bauer auf dem Brett: Wenn dieser abgetauscht wird, ist diese Stellung für Weiß nicht mehr gewinnbar.
 
Aronian entscheidet sich dafür den gegnerischen Läufer etwas zurückzudrängen und mit dem eigenen König aktiv zu werden.
 
46.Sd2 Lf7 47.Ke3
 
Doch das ist nicht so einfach, denn der weiße Springer kommt nicht so leicht auf c3. So etwa nach 46.Lb4 h6 47.Sc3? folgt 47...Tb8 48.Lc5 Tb1 und hier kann Weiß nicht den Bauern auf a2 nehmen, da dann das Schach Tb2 eine Figur gewinnt. Der Zug 46.La1 funktioniert nicht wegen 46... Td1 und der Zug 46.Lb2 bringt wenig, da nach 47.Sc3 Td2 mit Figurengewinn folgt.
 
Karjakin bringt seinen König aus der Schusslinie und aus dem Motiv des Grundreihenmatts. Kann Karjakin diese Stellung halten oder wird Aronian einen Weg finden seine Mehrfigur in einen Gewinn zu verwandeln?
 
45... Kg8
 
Nun ist der Bauer e5 vom Brett. Das gibt Weiß die Möglichkeit wenn der schwarze Turm die d-Linie verlässt, seinen Läufer auf d4 und dann seinen Springer auf c3 zu bringen.
 
45.gxf4
 
44.Kf2 exf4
 
Die Alternative wäre 44.Ke1. Hier kontrolliert der König zwar das Feld d1 steht aber leicht passiver als nach 44.Kf2. Schwarz kann hier allerdings nicht 44...exf4 spielen, wegen 45.Sxf6 mit Turmgewinn.
 
Karjakin gibt sofort das Schach. Hier muss Aronian ein Königsfeld auswählen: Falls er 44.Kf2 spielt, kann er nach 44...exf4 nicht 45.Sxf6 wegen 45...gxf5 und Tf8 spielen. Natürlich ist 45.gxf4 eine sehr gute Alternative, was die Drohung 46.Sxf6 erneut aufstellt.
 
43... Lc4
 
Aronian entscheidet sich für diese Abwicklung. Hier muss er allerdings beachten, dass jeder Bauerntausch Schwarz ein Stück näher ans remis bringt, denn eine Leichtfigur allein reicht ohne Bauern am Ende nicht zum Sieg.
 
43.f4
 
Hier kann Weiß probieren die schwarze Bauernkette mit 43.f4 anzugreifen. Nach 43...exf4 folgt eine nette Kombination: 44.Sxf6 auf 44...gxf6 folgt 45.Lxf6 Matt. Schwarz kann mit 44...Lxc4 Zwischenschach geben. Auf 45.Kf2? folgt 45...fxg3 und 46.hxg3 geht nicht wegen 46...Tf8.
 
42... Td8
 
Aronian entscheidet sich seinen König zu aktivieren. Doch die Stellung bleibt nicht einfach. Der Bauer auf a2 lässt sich nicht einfach gewinnen. So z.B. nach 42...Td8 43.La1 Lc4 44.Ke1 Kg8 45.Sc3? folgt 45...Tb8 46.Kd2 Tb1. Der Springer kann den Turm nicht schlagen und so geht der Läufer auf a1 verloren.
 
41.Kf3 Txd3 42.Ke2
 
Weiß kann veruschen den Bauern d3 durch den Zug 41. Sd2 zu decken. Doch nach 41...Tc1 muss der Springer wieder zurück auf e4, um den Läufer zu decken. Nach Td1 stellt sich also das gleiche Problem wie in dieser Stellung. Es sei noch angemerkt, dass nach 41.Sd2 Tc1 42.Ta3? 42...Txc3 43.Txc3 a1D folgt.
 
Weiß muss also eine Alternative finden wie er seine Figuren koordinieren kann. Der Zug 41.Kf3 wirkt da sehr logisch. Nach 41...Txd3 folgt 42.Ke2. Der König ist nun aktiv und kann nicht mit 42...Lc4 vertrieben werden, da Weiß dann 43.Sd2 spielen kann.
 
Aronian nimmt sich etwas Zeit zum Durchatmen nach der sehr intensiven Zeitnotphase. Ein wichtiger Moment, denn nun hat er genug Zeit um über seine Züge nachdenken zu können. Es droht 41...Txd3 mit 42... Ld5. Deshalb kann Weiß nicht 41.f4 spielen: 41...Txd3 42.fxe5 Ld5 und Weiß verliert die Figur.
 
Karjakin hat mit Tb1 ein mächtiges Gegenspiel erhalten. Vielleicht hätte Aronian statt 39.Ta5 39.Tc1 spielen sollen, um eben dies zu verhindern. Danach hätte er langsam mit Sd2 seinen Springer in die Verteidigung bringen können und der schwarze Turm kann sich im Gegensatz zur Partiestellung nicht frei auf der Grundreihe bewegen.
 
Und in der Hitze der Zeitnot konnte Nakamura einen Sieg gegen Topalov erringen.
 
Beide Spieler haben die Zeitkontrolle erreicht und Aronian nimmt sich etwas Zeit zum Nachdenken.
 
36...a2 37.Lc3 Lg8 38.La1 Tb8 39.Ta5 Tb1 40.Lc3 Td1
 
Versucht Schwarz einen kleinen Zwischenzug mit 36...Lxe4+ 37.dxe4 und nun 37...a2, folgt 38.Lc3 a1D 39.Lxa1 und nach 39...Txa1 folgt 40.Tc8 Matt.
 
Nun kann Schwarz nicht 36...a2 spielen, da Weiß mit 37.Lc3 spielen kann und der Läufer rechtzeitig zur Verteidigung da ist. Nach 37...a1D 38.Lxa1 Txa1 folgt 39.Txd5 und Weiß hat einen Springer mehr.
 
In der Hitze des Kampfes hat sich beim Züge übertragen ein kleiner Fehler eingeschlichen, ich bitte das zu entschuldigen.
 
34... Dxc7 35.Txc7 Ld5 36.Tc5
 
34.Dxc7
 
33... Dd8
 
32.Kxg2 a3 33.Db7
 
Karjakin hat noch 13 Minuten auf der Uhr und Aronian muss mit knapp 2 Minuten in diese komplexe Stellung gehen. Der Computer verrät hier, dass Schwarz hier genug Kompensation für die geopfterte Figur hat - im Gegensatz zur Variante nach Txb8, wo Weiß klar besser steht. Wir werden sehen, wie sich hier die Partie entwickeln wird.
 
30.Dxa3 Txb2 31.Dxb2 Sxg2
 
Doch Aronian hat hier eine mächtige Alternative: 30.Txb8! Txb8 31.Sc2 mit dem starken Computerzug Dc1. Diese Stellung ist sehr komplex und auch schwierig einzuschätzen. Der Turm auf b8 steht zwar auf der offenen Linie, ist aber tatsächlich auf der a-Linie stärker, von wo aus er den a-Bauern optimal unterstützen kann.
 
Karjakin muss hier mit 30.Dxa3 gerechnet haben. Nach 30...Txb2 31.Dxb2 Sxg2 32.Kxg2 folgt a3. Hier hat Schwarz einen sehr starken Freibauer auf a3, der weiter auf a2 vordringen wird. Karjakin geht wohl davon aus, dass hier der Freibauer genug Kompensation für die Figur gibt.
 
Karjakin testet Aronian und schlägt auf e3. Hier muss nun Aronian mit seinen 5 Minuten Bedenkzeit beweisen, dass er mit Tc5 richtig gelegen hat und es hier einen Gewinn gibt.
 
29... Sxe3
 
Eine sehr komplexe Stellung, die genau im Stile von Aronian ist! Er liebt komplexe Stellungen mit Initiave. Derartige Stellungen sind allerdings nicht die Stärke von Karjakin. Hier ist eine gute Rechenfähigkeit zusammen mit einer guten Intuition entscheidend. Im Gegensatz zum Computer kann der Mensch nicht jede Variante berechnen und muss ein Gefühl für Stellungen entwickeln, das ihm hilft selektiv bestimmte Varianten zu berechnen und andere nicht zu berechnen. Ein sehr komplexes Phänomen!
 
Der zentrale und scharfe Zug von Aronian! Es hätte auch die wesentlich schlechtere Alternative mit 29.Sg5 gegeben. Nun gibt es keinen Abzug, da der Springer auf f7 angreift. Nach 29...fxg5 30.Txb8 Txb8 31.Lxd5 Dd7 folgt 32.Lxf7 Dxc6 33.Dxa3 Df3. Hier hat Schwarz durch seinen a-Bauern und seine aktive Dame Kompensation.
 
29.Tc5
 
Statt 29...Sb5 hat Schwarz noch die Alternative 29... Tb3, die allerdings nach 30.Txb3 axb3 31.Dxb3 einfach den a-Bauern verliert. Damit verliert Schwarz das zentrale Element von seinem Spiel und die weißen Figuren greifen weiter an. Dementsprechend ist die zentrale Variante das Damenopfer nach 29... Sb5.
 
Nach 29.Tc5 kann es zur folgender Variante kommen: 29...Sb5 30.Tcxb5 Txb5 31.Txb5 Sc3 32. Sxc3! Der zentrale Zug in dieser Variante. Weiß gibt seine Dame für einen Turm und zwei Leichtfiguren, die eine gefährliche Kompensation bilden. Schauen wir ein paar Züge weiter: 32... Lxa2 33.Lxa8. Nun hängt der Läufer auf a2 und der weiße Turm droht auf die Grundreihe zu kommen und den schwarzen König gefährlich nahe zu kommen. Weiß kann mit seinem Läuferpaar und einem Turm einen Königsangriff beginnen. Davor sollte er allerdings sich von dem potentiell gefährlichen Freibauer auf der a-Linie entledigen.
 
28... Lf7
 
Hier muss Aronian mit dem Zug 28... Lf7 rechnen - der Zug deckt den Springer auf d5 und droht mit dem Abzug Sb4. An dieser Stelle gibt es den sehr starken Zug 29.Tc5. Nun hängt der Springer auf a3, welcher von alleine nicht herauskommen kann. Doch um so zu spielen, muss man sich sicher sein, dass es hier keine konkrete Abwicklung gibt und dass schwarz keinen sinnvollen Abzug hat.
 
28.Txc6
 
Karjakin hat sich also etwas für diese Variante überlegt. Jetzt folgt das recht forcierte 28.Txc6.
 
26.c6 De7 27.Da2 bxc6
 
Vielleicht hat Karjakin mit folgender Variante gerechnet: 26.Da2 Sxb5 27.Sxf6 gxf6 28.Lxd5 c6. Weiß hat zwar einen Bauern zurückerhalten, dafür aber hat Schwarz alles von was er träumen konnte: einen starken Freibauer auf der a-Linie und mit c6 festigt er die Position des Springers auf b5, der das gesamte weiße Spiel am Damenflügel unter Kontrolle hält.
 
In der Tat gibt es eine gute Lösung für 25...Sxa3: 26.c6! Ein sehr starker Zwischenzug, den Karjakin hier wohl übersehen hat. Die Gewinnversuche von Caruana scheinen Karjakin sehr stark unter Druck zu setzen. Hat er mit seinem letzten Zug den Turniersieg eingestellt?
 
Aronian spielte einen etwas ruhigeren aber dennoch sehr starken Zug. Der Läufer geht einen Schritt zurück und öffnet die b-Linie für die Türme. Diesen Zug kann man nur machen, wenn man für 25... Sxa3 eine gute Lösung hat, da man ansonsten einfach einen Bauern einstellen würde.
 
25. Le1 Sxa3
 
Diese Stellung hat auch eine weitere taktische Möglichkeit für Aronian: Er kann mit 25.Sd6 fortfahren. Ein sehr ungewöhlicher und konkreter Zug, der ebenfalls die Stellung für die eigenen Läufer öffnet. Nach 25... cxd6 folgt 26.Lxd5 dxc5 27.Txc5. Hier steht Weiß auf einmal klar besser: Die Stellung hat sich geöffnet, der starke Springer d5 ist vom Brett und die weißen Figuren sind aktiv im Spiel. Schwarz kann allerdings 25... Sxb4 spielen. Nach 26.Txb4 Sxd6 27.cxd6 Dxd6 28.Txb7 Txb7 29.Dxb7 Td8 hat Weiß keinen Bauern verloren. Jedoch sind viele Figuren abgetauscht und es ist unklar, ob Weiß seine aktiveren Figuren zum Gewinn ausnutzen kann. Diese Stellung kann Schwarz wahrscheinlich halten.
 
Nach dem positionellen Opfer mit 25.c6 hat Schwarz dennoch Gegenspiel: seine beiden Springer auf b5 und d5 sind sehr stark. Auch müssen die weißen Figuren auf die eigenen Schwächen a3 und d3 sowie auf den gefährlichen Bauern a4 aufpassen. Es wird also positionell sehr komplex!
 
Karjakin muss in dieser Stellung mit der Möglichkeit 25.c6 rechnen. Das positionelle Bauernopfer hat das Ziel die Stellung zu öffnen und die schwarze Bauernstruktur zu schwächen. Nun haben die weißen Figuren mehr Möglichkeiten - der Springer oder der Turm können auf c5. Weiß kann auch seine Figuren auf der c-Linie mit Dc2 verdoppeln und den Bauern auf c6 angreifen.
 
Karjakin bringt seinen Läufer auf g6 und greift damit die neue Schwäche d3 an und verhindert den Zug d4, da die Dame unter Beschuss steht. Weiß bringt seinen Springer ins Zentrum und blockiert die Diagonale b1-h7. Damit behält er sein Läuferpaar und aktiviert seinen Springer. Daraufhin aktiviert auch Karjakin seinen Springer.
 
23... Lg6 24.Se4 Sd5
 
Der Computer zeigt hier eine taktische Finesse auf. Hier kann Schwarz auf einmal doch 23.. Ld5 spielen. Nach 24.c6 bxc6 25.Lxe7 Lxg2 26.Lxf6 Lh3 27.Lxe5 folgt hier im Gegensatz zur Variante ohne e3 der starke Zug 27...Dd5 mit Doppelangriff. Als der Bauer noch auf e2 stand, konnte Weiß mit 24.Sf3 reagieren und sowohl gegen das Matt verteidigen als auch den Läufer decken. Doch durch e3 ist das nicht möglich. Aber natürlich ist es eine Computerfinesse und in der Praxis sehr schwer zu finden. Denn wenn man davor mit Lf7 gegen den Zug Ld5 entschieden hat, ist es sehr schwer nun doch noch Ld5 zu spielen.
 
23. e3
 
Nun ist der Läufer von b3 weg und Weiß hat nun gefühlt etwas Luft zum atmen, die er für 23. e3 mit Vorbereitung von d4 nutzen kann. Die Stellung wirkt nun etwas angenehmer für Weiß.
 
Eine praktische Entscheidung. Karjakin behält seinen Läufer und damit den Gegenspieler zu dem weißen Läufer auf g2.
 
22... Lf7
 
Keine leichte Entscheidung für Karjakin - vielleicht auch in Anbetracht der gerade laufenden Partien. Caruana wählte eine scharfe Abwicklung gegen Svidler und versucht alles um zu gewinnen. Das setzt Karjakin natürlich unter Druck.
 
Soweit gehen beide Spieler auf diese Variante. Nun muss Karjakin entscheiden, wie er sich in dieser Position verhalten möchte: Gibt er seinen Läufer auf b3 ab und kann dafür seinen Springer auf dieses Feld postieren oder zieht er sich erstmal mit dem Läufer zurück?
 
21... Sd5 22.Sd2
 
Nach 21...Sb5 22.Sd2 muss Karjakin seinen Läufer nicht aufgeben. Er kann stattdessen auch 22... Lf7 oder 22...Lg8 spielen. Der natürlich aussehende Zug 22...Ld5 hingegen, wäre ein Fehler. Denn darauf folgt 23.c6 bxc6 24.Lxe7 - nun kann Schwarz nicht 24...Dxe7 spielen, da er nach 25.Lxd5 cxd5 26.Txb5 eine Figur verliert. Nach 24...Lxg2 folgt 25.Lxf6 gxf6 26.Kxg2. Weiß gewinnt den geopferten Bauern zurück und hinterlässt Schwarz verdoppelte Bauern auf der halb-offenen c-Linie sowie einen schwachen Bauern auf e5.
 
21.Lb4
 
Aronian kann folgende Struktur probieren: Nach 21.Lb4 Sb5 22.Sd2 Sd4 23.Sxb3 Sxb3 24.Tc4 c6 hat Weiß zwei Läufer gegen zwei Springer. Normalerweise wäre dies ein großer Vorteil, doch in dieser Stellung haben die beiden Springer sehr schöne Felder (b3,d5 und b5), von wo aus die sogar über die Läufer dominieren. Doch Aronian könnte hier versuchen mit dem Turm über die vierte Reihe das Spiel auf den Königsflügel zu verlagern oder die Stellung mit d4 oder f4 aufzureisen; dann könnten seine Läufer ihre Wirkung entfalten.
 
Weiß kann im Moment die Stellung nicht mit d4 öffnen. Nach 21.e3 mit der Idee d4 vorzubereiten, folgt Sb5 22.Lb4 und nun der starke Zug 22...Sd5. Die beiden schwarzen Springer sind sehr aktiv auf b5 und d5. Es droht 23...Sxb4 und Schwarz hat seinen lang ersehten Freibauer auf der a-Linie, der von Turm, Springer und Läufer sehr gut unterstützt wird. Angesichts dieser Drohung würde der Läufer am liebsten das Feld b4 verlassen. Leider ist dies nicht möglich, da dann sofort der Bauer auf a3 hängt.
 
Nach 21.Lb4 Sb5 22.Sd2 kann Sd4 folgen. Nun ist 23.e3 nicht möglich, da darauf der Doppelangriff 23...Se2 folgt. Die Leichtfigur auf b3 blockiert das weiße Spiel am Damenflügel und Weiß hat keine spektakulären Möglichkeiten, um weiter Druck aufzubauen.
 
Ein schöner und gleichfalls erstaunlicher Zug. Schwarz gruppiert seinen Springer über a7 auf das Feld b5 um und greift von dort aus den Bauern auf a3 an.
 
20... Sa7
 
Aronian entwickelt seinen Turm und bringt ihn auf den Damenflügel. Schwarz kann hier nicht sofort 20...Sa5 spielen. Dann folgt 21.Lxa5 Txa5 22.Sd2. Diese Idee muss also auf eine bessere Gelegenheit warten.
 
20.Tc1
 
Die Stellung ist also nach dem Gusto von Karjakin in seiner Turniersituation. Morgen spielt er mit Weiß gegen Caruana und kann in diesem entscheidenden Finale aktiv auf Gewinn spielen. Mit den weißen Steinen hat er den Vorteil des ersten Zuges und damit mehr Möglicheiten ein aktives Spiel zu gestalten. Wenn diese Partie gegen Aronian ruhig verläuft, spart Karjakin Kraft, die er morgen gut gebrauchen kann.
 
Karjakin kann allerdings gut seine Stellung ausgleichen. Die Idee mit Sa5 und Sc6-Sa5 ist sehr gut möglich. Aber Schwarz kann auch überlegen, ob er seine Springer auf d4 mit Sf5-Sd4 bringt.
 
Nach 20.Lc3 (mit der Idee 21.Sd2) folgt 20...Sd5. Wenn Weiß nun 21.Tc1 spielt, dann kann Schwarz das Läuferpaar mit 21...Sxc3 zurückerobern und mit 22...Sa5 den Bauern b7 und den Läufer b3 mit seinem Springer decken. Vielleicht ist es deshalb günstiger in dieser Stellung zuerst 20.Tc1 und danach 21.Lc3 oder 21.Le1 mit der Idee 22.Sd2 zu spielen.
 
Karjakin wählt einen ruhigen Prophelaxezug und bringt seinen König erstmal aus der Diagnole a2-g8. Obwohl im Moment noch keine konkrete Bedrohung vom Qualitätsopfer auf b3 ausgeht ist es nützlich, den König aus der Schusslinie zu bringen damit Dxb3 nicht mit Schach folgt.
 
19... Kh8
 
Weiß nimmt zurecht Abstand vor dem Qualitätsopfer - denn die Kompensation für die Qualität ist wahrscheinlich nicht ausreichend. Aber vielleicht kommt die Gelegenheit, in der Aronian doch dieses Opfer wählt. Nun blockiert der Läufer erstmal das Spiel auf der b-Linie. Doch dies währt nicht lange: Weiß kann mit Lc3 und Sd2 schnell den Läufer von diesem Feld aus vertreiben.
 
18...Lb3 19.Db1
 
Hier könnte Schwarz 18...Lb3 spielen und die b-Linie blockieren. Das schafft allerdings die Möglichkeit für Weiß 19.Txb3 axb3 20.Dxb3 zu spielen. Das ist ein Qualitätsopfer für einen Bauern. Die Idee davon ist, dass der weißfeldrige Läufer nun keinen Gegenspieler mehr hat und die beiden Läufer sehr stark werden können. Doch die schwarzen Türme können schnell gefährlich werden und einer greift schon den Bauern a3 an.
 
Schwarz gruppiert mit 18... Sde7 seinen Springer um: So öffnet er die Diagnole für den Läufer und kann nun mit 18...Sa5 19.Lxa5 Txa5 fortfahren. Dann kann der Springer von e7 aus einen zweiten Anlauf auf b3 starten: Sc6-Sa5-Sb3.
 
Aronian spielt sehr natürlich. Er entwickelt seine Dame auf c2 und bereitet mit dem Zug 18.Tb2 die Verdoppelung seiner Türme auf der b-Linie vor. Dadurch stehen alle Schwerfiguren sehr sinnvoll und zielen auf den Damenflügel.
 
18.Tb2
 
17. Dc2 Sde7
 
Weiß kann derweil probieren die Stellung zu öffnen, um sein Läuferpaar voll ausnutzen zu können. Dafür bietet sich (natürlich nur nach Vorbereitung) die Möglichkeit mit d4 an. Dies wird Schwarz aber versuchen zu verhindern.
 
Schwarz richtet sich am Damenflügel aus. Der letzte Zug von Karjakin (16... Tfb8) schafft die Grundlage für b5-b4 mit der Idee einen Freibauer auf a4 zu erzeugen. Dafür stehen seine beiden Türme a8 und b8 optimal.
 
Mit seinen letzten Zügen hat Karjakin die Situation am Damenflügel etwas geöffnet und den wichtigen Zug a4 gespielt. Damit verhindert er das Motiv Da4 und ermöglicht es seinem eigenen Springer über a5 auf b3 zu gehen. Doch dafür ist Weiß gewappnet und kann den schwarzen Springer gegen seinen Läufer tauschen. Weiß hat seinen Turm auf die offene b-Linie gestellt und damit den Bauern auf b7 angegriffen. Er kann versuchen mit 17.Tb2 und 18.Db1 seine Figuren auf der b-Linie zu verdoppeln und nochmals den Bauern auf b7 anzugreifen.
 
Aronian verfolgt mit seinem Aufbau eher eine positionelle Strategie, als eine scharfe und komplexe Lösung. Im Moment sieht die Stellung völlig in Ordnung für Karjakin aus.
 
13... a5 14.Sc5 Lxc5 15.bxc5 a4 16.Tb1 Tfb8
 
Schwarz könnte auch probieren mit 13...a5 die weißen Bauern am Damenflügel anzugreifen. Jetzt muss Weiß reagieren, da Schwarz mit vier Figuren den Bauern auf b4 angreift. Dabei fällt die Antwort 14.bxa5 aus der näheren Auswahl heraus, da sich dadurch die a-Linie für den schwarzen Turm öffnet und gleichzeitig der Bauer a3 eine große Schwäche für Weiß ist. Stattdessen kann Weiß mit 14.Sc5 oder 14.b5 fortfahren. Nach 14.Sc5 Lxc5 15.bxc5 ist nun der Bauer auf b7 eine Schwäche. Nach 14.b5 Sd4 hingegen ist der Bauer a5 durch den Läufer auf d2 unter Beschuss. Schwarz kann diesen Bauern nicht mit b6 decken, da dann der Bauer auf c7 und das Feld c6 zu großen Schwächen werden.
 
Schwarz kann sich in dieser Stellung erstmal ruhig entwickeln und seinen Turm auf die d-Linie postieren. Der Zug 13... f5 funktioniert im Moment nicht, da Weiß 14.Seg5 spielen kann und den wichtigen Läufer abtauschen kann. Schwarz könnte das mit 13... h6 vorbereiten - damit zieht er allerdings den zweiten Bauern von seinem König weg und schwächt ihn damit. Weiß könnte daraufhin mit dem Gedanken an ein Läuferopfer auf h6 (z.B. mit 14.Dc1) spielen.
 
Der weiße Läufer kann von d2 aus nach 14.b5 auf das Feld a5 gehen und von dort aus den Bauer auf c7 angreifen. Er könnte auch auf d2 bleiben und den weißen Bauernvormarsch mit b4 und a4-a5 unterstützen.
 
Karjakin bringt seinen Springer ins Zentrum und greift den Läufer auf e3 an. Aronian spielt nicht 13.Sc5 Lxc5 14.Lxc5, sondern geht mit seinem Läufer erstmal einen Schritt zurück auf d2. Die Möglichkeit Sc5 läuft Aronian erstmal nicht weg und der schwarze Läufer auf e7 bleibt im Moment auf dem Brett.
 
12... Sd5 13.Ld2
 
Karjakin kann in dieser Stellung nun 12...Sd5 spielen und den weißen Läufer auf e3 angreifen. Dann könnte Weiß mit 13.Sc5 fortfahren und ein Läuferpaar erhalten. Nach 13.Sc5 hat Schwarz die Wahl, ob er lieber den schwarzfeldrigen oder weißfeldrigen Läufer für den Springer geben möchte - eine Wahl die natürlich für den schwarzfeldrigen Läufer entschieden wird. Denn dieser ist durch seine eigenen Bauern e5 und f6, sowie durch die weißen Bauern a3 und b4 in seiner Bewegung eingeschränkt und ist deshalb der schlechtere von beiden Läufern. Auch deckt der Läufer auf e6 den eigenen König auf der Diagnole a2-g8 und kontrolliert das Zentrum.
 
Aronian bringt seinen Springer auf c5. Der Springer auf f3 wird durch den Bauern f6 eingeschränkt, deckt aber im Moment das wichtige Feld d4. Vielleicht wird Aronian auch diesen Springer bald mit Sd2 in Richtung Damenflügel bringen.
 
12.Se4
 
Aronian beginnt sein Spiel am Damenflügel zu entfalten und Karjakin festigt sein Zentrum mit dem ruhigen f6. Jetzt gewinnt der Zug 12.b5 nicht den Bauern auf e5. Weiß möchte auch nicht zu früh b5 spielen. Damit würde er die Kontrolle über das Feld c5 verringern. Denn falls der Springer auf c5 abgetauscht wird, öffnet sich die b-Linie für Weiß und der Bauer auf b7 wird schwach.
 
11.b4 f6
 
Aronian hat also viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie er sich weiter aufbauen kann. Aber auch Karjakin hat hier einige Optionen: Mit Dd7 entwickelt er die Dame und droht damit den starken weißen Läufer mit Lh3 abzutauschen. Schwarz kann sein Spiel auf der halboffenen d-Linie aufbauen: Auf d4 hat der schwarze Springer zudem ein sehr schönes Feld, von wo aus er den Bauern auf e2 angreift aber gleichzeitig auch das Feld b3 anvisiert. Schwarz kann auch aktiv mit f5 die Drohung f4 aufstellen und versuchen auf dem Königsflügel sein eigenes Spiel zu entwickeln.
 
10... Dd7
 
Aronian stellt seinen Läufer auf e3 - eine recht ungewöhnliche Läuferposition, wenn der Bauer noch auf e2 stellt. Hier allerdings sehr sinnvoll: Der weißfeldrige Läufer steht auf g2 sehr gut und der Bauer e2 deckt den Bauern d3. Beide weiße Läufer zielen auf den Damenflügel, wo nach Tc1 und vielleicht nach b4-b5 sich das weiße Spiel entfalten könnte. Weiß kann seinen Springer von f3 über d2 und b3/e4 auf das starke Feld c5 umgruppieren. Diese Springerumgruppierung erlaubt Weiß auch f4 zu spielen und damit auf den Königsflügel umzuschwenken.
 
1.c4 Sf3 2.Sc3 e5 3.Sf3 Sc6 4.g3 d5 5.cxd5 Sxd5 6.Lg2 Sb6 7.O-O Le7 8.d3 O-O 9.a3 Le6 10.Le3
 
Die Züge wurden noch nicht übertragen, es scheint aber als hätte sich Aronian für Englisch mit 1.c4 entschieden.
vor Beginn
Das Kandidatenturnier nähert sich also dem Ende und die vorletzte Runde bietet an allen Brettern viel zu sehen. Die Frage ist auch, was wohl der erste Zug von Aronian sein wird. Wir haben in diesem Turnier gesehen, dass 1.e4 mit der Berliner Verteidigung begegnet wird, einer Variante die oftmals im remis endet. Das wird Aronian versuchen zu vermeiden - vielleicht indem er heute mit 1.c4 beginnt?
vor Beginn
Heute muss sich Anand - als direkter Verfolger mit 6,5 aus 12 - mit Weiß gegen Anish Giri durchsetzen. Anands Performance mit Weiß ist in diesem Turnier überragend - doch seine Leistung mit Schwarz sehr wechselhaft. Gegen Giri hat er seine Lieblingsfarbe und wird versuchen auch seine letzte Weißpartie in einen Sieg umzuwandeln. Damit kann er sehr schnell auf Caruana und Karjakin aufschließen. Doch mit Giri hat er einen Gegner, der fast nie verliert. Er ist bisher verlustfrei durch das Turnier gekommen, konnte aber auch noch keine Partie für sich entscheiden. Vielleicht ist heute der Tag, an dem Giri nicht remis spielt?
vor Beginn
Karjakin hingegen muss sich heute mit Schwarz gegen Aronian verteidigen. Wie wir in der 12. Runde gesehen haben, ist Aronian nicht nach ruhigem positionellen Spiel zu Mute: Er wird versuchen alles zu geben und das Brett in taktische Flammen setzen. Heute hat er seine letzte Weißpartie und damit auch seine letzte Chance doch noch an der Spitze mitzumischen. Mit Karjakin hat er allerdings einen sehr geschickten Verteidiger als Gegner, der die Ungenauigkeiten gerne dafür nutzen wird, um einen Schritt näher an den Turniersieg zu kommen.
vor Beginn
Das bedeutet für heute also, dass Caruana mit Weiß alles versuchen wird seinen Gegner Peter Svidler zu bezwingen. Beide Spieler haben eine sehr intensive letzte Runde hinter sich: Sie mussten jeweils gegen Aronian bzw. gegen Giri sehr lange und genau verteidigen.
vor Beginn
Heute beginnt die vorletzte Runde des Kandidatenturniers in Moskau. Sergey Karjakin und Fabiano Caruana liegen beide mit 7 aus 12 in Führung. Wäre das Turnier heute vorbei, würde Karjakin Turniersieger nach der zweiten Tie-Break-Wertung werden. Bei Punktgleichheit zählt zunächst der direkte Vergleich zwischen den Spielern und danach wer von den Spielern mehr Partien für sich scheiden konnte.
vor Beginn
Herzlich willkommen beim Kandidatenturnier zur Schach-WM 2016. Wir begleiten heute die Partie zwischen Levon Aronian und Sergey Karjakin.
Ticker-Kommentator: Ekaterina Jussupow
1.c4 Sf6 2.Sc3 e5 3.Sf3 Sc6 4.g3 d5 5.cxd5 Sxd5 6.Lg2 Sb6 7.O-O Le7 8.d3 O-O 9.a3 Le6 10.Le3 Dd7 11.b4 f6 12.Se4 Sd5 13.Ld2 a5 14.Sc5 Lxc5 15.bxc5 a4 16.Tb1 Tfb8 17.Dc2 Sde7 18.Tb2 Lb3 19.Db1 Kh8 20.Tc1 Sa7 21.Lb4 Sb5 22.Sd2 Lf7 23.e3 Lg6 24.Se4 Sd5 25.Le1 Sxa3 26.c6 De7 27.Da2 bxc6 28.Txc6 Lf7 29.Tc5 Sxe3 30.Dxa3 Txb2 31.Dxb2 Sxg2 32.Kxg2 a3 33.Db7 Dd8 34.Dxc7 Dxc7 35.Txc7 Ld5 36.Tc5 a2 37.Lc3 Lg8 38.La1 Tb8 39.Ta5 Tb1 40.Lc3 Td1 41.Kf3 Txd3 42.Ke2 Td8 43.f4 Lc4 44.Kf2 exf4 45.gxf4 Kg8 46.Sd2 Lf7 47.Ke3 h5 48.f5 Tc8 49.Se4 Ld5 50.Tc5 Td8 51.Sd2 Lf7 52.Ta5 Tc8 53.Se4 Ld5 54.Sc5 Te8+ 55.Kd3 Td8 56.Ld4 Te8 57.Kd2 Ta8 58.Txa8 Lxa8 59.Ke3 Kh7 60.Kf4 Kh6 61.Se6 Kh7 62.Sf8 Kg8 63.Sg6 Kf7 64.Ke3 Lc6 65.Lb2 Ld7 66.Ke4 Lc6 67.Kd4 Ld7 68.Sh4 La4 69.Sg2 Lc2 70.Se3 Lb1 71.Kc3 Kg8 72.Sc2 Kh7 73.Sd4 Kh6 74.Lc1 Kh7 75.Kb2 Kg8 76.Ld2 Kh7 77.Lb4 Kg8 78.Lc3 Kh7 79.Kc1 Kh6 80.h4 Kh7 81.Kd2 Kg8 82.Ke3 Kh7 83.Kf4 Ld3 84.Sc6 Kg8 85.Sb4 Lb1 86.Sa6 Kf7 87.Sc5 Lc2 88.Se4 Ld1 89.Sg3 Kg8 90.Ke3 Lc2 91.Lb2 Kh7 92.Kf4 Ld1 93.Se4 Lc2 94.Sd6 Kg8 95.Ke3 Kf8 96.Kd4 Ke7 97.Kc5 Kd7 98.Lc3 Ld3 99.Kd5 Lc2 100.Se4 Lxe4 101.Kxe4 Kd6