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Live-Ticker Schach WM 2016 - Kandidatenturnier Levon Aronian vs. Fabiano Caruana 25.03.2016

a
b
c
d
e
f
g
h
a
b
c
d
e
f
g
h
8
7
6
5
4
3
2
1
8
7
6
5
4
3
2
1
 
Levon Aronian
Fabiano Caruana
Partie beendet
Ergebnisse der einzelnen Partien
 
weiß
 
schwarz
28.03.
S. Karjakin
1:0
F. Caruana
28.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
L. Aronian
28.03.
A. Giri
0,5:0,5
V. Topalov
28.03.
P. Svidler
0,5:0,5
V. Anand
27.03.
L. Aronian
0,5:0,5
S. Karjakin
27.03.
V. Anand
0,5:0,5
A. Giri
27.03.
V. Topalov
0:1
H. Nakamura
27.03.
F. Caruana
0,5:0,5
P. Svidler
25.03.
F. Caruana
0,5:0,5
L. Aronian
25.03.
S. Karjakin
1:0
V. Topalov
25.03.
H. Nakamura
1:0
V. Anand
25.03.
P. Svidler
0,5:0,5
A. Giri
24.03.
V. Anand
1:0
S. Karjakin
24.03.
A. Giri
0,5:0,5
H. Nakamura
24.03.
V. Topalov
0,5:0,5
F. Caruana
24.03.
L. Aronian
0:1
P. Svidler
23.03.
F. Caruana
1:0
V. Anand
23.03.
L. Aronian
0,5:0,5
V. Topalov
23.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
A. Giri
23.03.
P. Svidler
0,5:0,5
H. Nakamura
21.03.
V. Anand
1:0
L. Aronian
21.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
S. Karjakin
21.03.
A. Giri
0,5:0,5
F. Caruana
21.03.
V. Topalov
0,5:0,5
P. Svidler
20.03.
P. Svidler
0,5:0,5
S. Karjakin
20.03.
V. Topalov
0,5:0,5
V. Anand
20.03.
L. Aronian
0,5:0,5
A. Giri
20.03.
F. Caruana
1:0
H. Nakamura
19.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
L. Aronian
19.03.
A. Giri
0,5:0,5
V. Anand
19.03.
H. Nakamura
1:0
V. Topalov
19.03.
P. Svidler
0,5:0,5
F. Caruana
17.03.
F. Caruana
0,5:0,5
S. Karjakin
17.03.
L. Aronian
1:0
H. Nakamura
17.03.
V. Topalov
0,5:0,5
A. Giri
17.03.
V. Anand
1:0
P. Svidler
16.03.
L. Aronian
0,5:0,5
F. Caruana
16.03.
V. Topalov
0,5:0,5
S. Karjakin
16.03.
V. Anand
0,5:0,5
H. Nakamura
16.03.
A. Giri
0,5:0,5
P. Svidler
15.03.
S. Karjakin
1:0
V. Anand
15.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
A. Giri
15.03.
F. Caruana
0,5:0,5
V. Topalov
15.03.
P. Svidler
0,5:0,5
L. Aronian
13.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
P. Svidler
13.03.
V. Topalov
0:1
L. Aronian
13.03.
V. Anand
0,5:0,5
F. Caruana
13.03.
A. Giri
0,5:0,5
S. Karjakin
12.03.
F. Caruana
0,5:0,5
A. Giri
12.03.
S. Karjakin
1:0
H. Nakamura
12.03.
L. Aronian
0,5:0,5
V. Anand
12.03.
P. Svidler
0,5:0,5
V. Topalov
11.03.
V. Anand
1:0
V. Topalov
11.03.
A. Giri
0,5:0,5
L. Aronian
11.03.
H. Nakamura
0,5:0,5
F. Caruana
11.03.
S. Karjakin
0,5:0,5
P. Svidler
Letzte Aktualisierung: 05:55:04
Ticker-Kommentator: Ekaterina Jussupow
Nachfass
Nun teilen sich Caruana und Karjakin die Turnierführung. Eine sehr spannende Situation, da sich die beiden sehr jungen Spieler ausgerechnet in der Schlussrunde des Turniers begegnen werden. Bis dahin ist also alles offen! Morgen ist erstmal Ruhetag und am Ostersonntag werden Aronian und Karjakin um alles spielen (wo wir natürlich dabei sind). Aronian kann mit einem Sieg gegen Karjakin näher an den Turniersieg kommen. Am Samstag wird auch Anand mit seinem mächtigen Weiß versuchen gegen Giri zu gewinnen. Auch nach dem heutigen Verlust steht er immernoch auf Platz drei. Doch das kann sich sehr schnell ändern, wie Karjakin heute gezeigt hat. Es bleibt also spannend und intensiv! Vielen Dank fürs Mitfiebern!
Zusammenfassung
Eine sehr umkämpfte Partie zwischen Caruana und Aronian. Nach der Eröffnung sah es so aus, als würde es ein langer positioneller Kampf um kleine Nuancen geben. Doch dann opfterte Aronian einen Bauern und gab Caruana echte Gewinnchancen. Anstatt seinen matriellen Vorteil zu behalten, entschied sich Caruana für einen starken Springer auf d5, der die schwarze Stellung dominierte. Doch er musste diesen gegen den schlechten Läufer zurückgeben, da Schwarz auf einmal gefährliche Freibauer bekommen hätte. Daraufhin hatte Caruana zwar einen Bauern mehr - doch Aronians Figuren dominierten seinen Gegner. In einem Augenblick wendete sich das Spiel und Aronian hatte gefährliche Angriffschancen. Doch Caruana verteidigte sehr genau - Aronian fand nicht den besten Computerzug und die Partie mündete in ein ausgeglichenes Turmendspiel.
 
Die Spieler einigten sich auf remis.
 
1/2 - 1/2
 
Schwarz kann mit 67... Td2 weiter spielen, doch nach 68.Kc6 Kxe4 kann Weiß mit 69.d6 fortfahren.
 
66... Ke5 67.Kb5
 
Die technisch einfache und saubere Lösung. Nun kann Schwarz einfach mit 66.... Ke5 abwarten.
 
66.Kb4
 
Nach 66. Kb6 kann Schwarz den König mit 66... Tb2 auf die a-Linie abschneiden. Das ist keine technisch saubere Spielweise
 
Die Bauern am Damenflügel sind nun abgetauscht - der schwarze König blockiert auf d6 den Freibauer d5. Der Turm schneidet auf c2 den weißen König von den eigenen Bauern ab.
 
64. Kxb4 Txc2 65.Kb5 Kd6
 
Aronian bietet einen Bauerntausch an - wohl ein Remisangebot.
 
63... b4
 
63. g5
 
Diese Partie wird wohl in jedem Moment in einem sehr umkämpften friedlichen Ende münden.
 
62. g4 Ke5
 
Allerdings kann Schwarz nicht mit dem König den Bauern auf e4 schlagen, da dann der weiße Freibauer nach vorne läuft. Der Turm muss ihn aufhalten und gibt damit den Freibauern auf h2 auf.
 
Die weißen Figuren sind blockiert. Der weiße Turm kann das Feld h1 nicht verlassen, da ansonsten Tg2 mit Tg1 folgt. Der weiße König muss den Bauern auf c2 verteidigen. Er kann diesen zwar gegen den Bauern b4 eintauschen, dann bleibt der schwarze Turm auf der c-Linie und verhindert ein Weiterkommen des Königs. Der schwarze König kann gut den weißen Freibauer auf d5 alleine aufhalten.
 
Beide Spieler haben die nächste Zeitkontrolle geschafft und erhalten nun 15 Minuten zusätzliche Bedenkzeit, die sie für eine kurze Denkpause nutzen.
 
56... Dg2 57.Dg3 Dxg3 58.fxg3 Tf2 59.Kc3 Kf6 60.d4 Kg5 61.d5 Kf6
 
Aronian hat sehr wenig Zeit für die nächsten entscheidenen Züge - knapp unter einer Minute.
 
56.Th1
 
53... Dg2 54.Ke2 Dg4+ 55.Kd2 h2
 
Die letzten Züge haben beide Spieler wirklich auf einem sehr hohen Niveau gespielt: Aronian hat seine Chance genutzt und einen Angriff kreiiert. Aber Caruana hat sehr stark verteidigt und stellt Aronian nun vor dem Ende seines Angriffs. Der Computer hat den Zug 52... Tc6 als Gewinnmöglichkeit vorgeschlagen - ein extrem schwieriger Zug in der Praxis und im Ergebnis nicht eindeutig.
 
Nun kann Weiß die Damen abtauschen und damit in ein Turmendspiel mit remis münden.
 
53.Kd2
 
Nach 53.f3 folgt auf 53... Dg2 54.Df2 Tg6 55.Dxg2 Txg2 56.Kf1. Auch hier ein änliches Turmendspiel wie nach der Variante 53.Kd2.
 
Jetzt kann Caruana zwischen den Zügen 53.Kd2 und 53.f3 wählen. Der Zug 53.Kf1 hingegen verliert nach 53...h2.
 
51... h3 52.De3 Dg4
 
51.Dd4
 
Statt 52... Dg4 kann Schwarz versuchen den Angriff mit 52... Tc6 mit Angriff auf den Bauern c2 fortzusetzen. Doch dann kann Weiß selbst einen kleinen Königsangriff mit 53.Dd4 starten.
 
Nun droht Aronian mit dem h-Bauern unaufhaltsam nach vorne zu gehen. Weiß kann versuchen degegen mit dem Damenmanöver Dd4 oder Dc5 und De3 zu agieren. Z.B. 51.Dc5 h3 52.De3 Dg4+ 53.Kd2 h2 54.Th1 Dg1 nun kann 55.Dg3+ folgen, nach 55...Dxg3 56.fxg3 Tf2 sieht es nach einem Remis im Endspiel aus.
 
50.Dxc3 Dxg2
 
Auch Caruana hat nicht mehr viel Zeit für diese Entscheidung, im bleiben noch knapp 15 Minuten für die nächsten 10 Züge. Aronian muss mit 6 Minuten auskommen.
 
Beeindruckend! Aronian wählt den starken Zug Tf6. Weiß muss mit 50.Dxc3 fortsetzen, da dies die prinzipielle Variante ist. Dann muss Schwarz beweisen, dass er weiß wie er die Partie gewinnen kann!
 
49... Tf6
 
Es ist gewissermaßen der einzige Zug, wenn Aronian weiter auf Gewinn spielen will. Im Moment hängt der Turm auf d6 und der Bauer auf c3 mit Schach! Auch der Zug 49... Dd2 ist möglich. Nach dem Computer, führt das wohl zum Unentscheiden - aber in der Praxis ist das sehr schwierig abzuschätzen. 49... Dd2 50.Kf1 und hier der starke Zug 50... Ta6!. Weiß muss 51.Te1 spielen und kann nicht 51.Txa6 spielen, da 51... Dd1 Matt folgt. Darauf kann Schwarz den Angriff mit 51... Tf6 fortsetzen.
 
Aronian spielt wie eine Maschine. Der Angriff läuft - wird er den Computerzug 49...Tf6 finden und damit weiter auf Gewinn spielen können?
 
47... Td6 48.Dxb4 Dg5 49.Ke2
 
Der König steht im Zentrum, Schwarz kann nun auch hier 47... Td6 spielen. Nach 48.Dxb4 Dg5+ 49.Ke2 Tf6 50.Dxc3 folgt Dxg2. Schwarz hat seinen gefährlichen Bauern auf c3 verloren, aber dafür einen anderen Freibauern auf h4 gewonnen. Eine sehr komplexe Stellung, die beide Spieler mit wenig Zeit spielen müssen.
 
Die letzten Züge wurden von beiden Kontrahenten a tempo gespielt. Aronian hat sich also entschieden den Versuch diese Stellung zu gewinnen doch zu wagen.
 
45... g4 46.hxg4 Dxg4 47.Ke3
 
Aronian hat noch knapp 10 Minuten, um eine Entscheidung zu treffen - das wird auch entscheiden, ob Aronian hier auf Gewinn spielt oder sich mit einem Unentschieden zufrieden gibt.
 
In der jetztigen Stellung droht Aronian keine große Gefahr die Partie zu verlieren. Er muss sich hier also sehr sicher bei seiner Entscheidung sein und wird nun länger darüber nachdenken.
 
Das bedeutet also, dass Aronian hier gute Gewinnchancen mit 45... g4 hat. Wenn er sich aber nicht sicher ist und nicht die genaue Fortsetzung findet, kann es sehr leicht passieren, dass er diese Partie noch verliert.
 
Die Stellung ist sehr scharf, Caruana muss präzise verteidigen. Aber auch Aronian muss genau angreifen, da Weiß eine materiellen Vorteil hat. Falls der schwarze Angriff nicht gewinnt, dann hat er sich selbst eine weitere Schwäche auf h4 und auf der g-Linie geschaffen. Auch muss Aronian sich seines Angriffs sicher sein, da er den Bauer b4 nicht mehr deckt. Wenn dieser Bauer fällt, ist der Bauer c3 ebenfalls bedroht. Und eben dies ist der zentrale Bauer für den schwarzen Angriff.
 
Hier ist auch das Prinzip der zwei Schwächen indirekt illustriert: Die weiße Dame hängt am Damenflügel fest und kann sich nicht an der Verteidigung des Königs beteiligen. Dadurch hat Schwarz für seinen Königsangriff gewissermaßen eine Dame mehr.
 
Nach 45...g4 46.hxg4 folgt nochmals ein sehr starker Zug 46... Td6 mit der Idee Tf6 zu spielen. Hier geht 47.f3 nicht, wegen 47...Dd2 48.Kf1 und 48...h3 49.gxh3 und jetzt das Turmmanöver 49... Tf6 mit Matt.
 
Jetzt folgt das sehr starke 45... g4. Weiß hat mit Ta8 und Ta1 ein wertvolles Tempo verloren, dass er eigentlich für die Verteidigung gegen g4 gebraucht hätte.
 
44... Df4 45.Ta1
 
Betrachten wir nun folgende Variante: 44... Df4 45.Ta7 Dd2 46.Kf3 Dd1 47.Ke3 und jetzt folgt die Pointe des schwarzen Angriffs, das sehr starke Opfer 47...Txd3. Nach 48.cxd3 folgt Dxb3.
 
Eine Überraschung von Caruana - vielleicht auch ein tödlicher Fehler. Was folgt auf 44... Df4?
 
44.Ta8
 
Deshalb muss nach 44.Ta1 Df4 45.Kf1 oder 45.f3 folgen. Nach 45.f3 hat Weiß eine unangenehme Schwäche auf g2, die Weiß mit dem König verteidigen kann. Schwarz kann seinen f-Bauern nicht als Unterstützung hinzuziehen, da dann das weiße Gegenspiel gegen den schwarzen König beginnt.
 
Es droht 44... Df4 mit 45... Dd2 46.Kf1 und 46...Dd1 Matt. Caruana kann dies mit 44.Ta1 verhindern. Der Turm kontrolliert die Grundreihe. Interessant ist, dass folgende Variante verliert: 44. Ta1 Df4 45.Td1 (möchte Dd2 verhindern) g4. Auf einmal kann Schwarz seinen Plan umsetzen und g4 spielen. Es droht außerdem der sehr gefährliche Zug g3. Der schwarze Angriff ist tödlich.
 
Mit 43.Ta6 verhindert Caruana die Spekulation über den Zug f5. Auf 43... f5 folgt 44.Te6.
 
43.Ta6 Dc7
 
So z.B. nach 43.Ta5 f5 44.f3 fxe4 45.fxe4. Der schwarze König ist nun geöffnet, was die schwarze Dame auf die 7te Reihe bindet. Sie kann also die Schwäche auf g2 nicht gut angreifen. Schwarz kann mit 45.... Txe4 46.dxe4 Dxe4 Dauerschach fixieren.
 
Deshalb nimmt Aronian Abstand vor g4, was in diesem Moment auch die eigenen Bauern schwächt. Stattdessen wählt Aronian den Zug De7. Die Dame positioniert sich gegenüber den König und bereitet den Zug f5 vor. Weiß kann sich allerdings mit f3 weiter befestigen.
 
42... De7
 
Caruana besetzt die freigewordene a-Linie. Jetzt können wir in der Tiefe betrachten, ob der Zug 42... g4 Vorteil für Schwarz erzielt oder nicht. Das Problem ist, dass nach 43...gxh3 44.gxh3 öffnet sich die g-Linie und der schwarze König kann sehr leicht angegriffen werden. So z.B. nach 43.Db1 gxh3 44.gxh3 Dxh3 kann Weiß sogar einen Mattangriff starten: 45.Dg1 Kf6 46.Ta6.
 
42. Ta1
 
Ein populärer Gewinnweg in derartigen Situationen ist das Bilden einer zweiten Schwäche - am Besten am anderen Flügel auf dem sich die erste Schwäche befindet. Die Figuren sind an die Verteidigung der ersten Schwäche gebunden und können sich viel langsamer auf die zweite Schwäche einstellen. In dieser Stellung könnte Aronian mit g4 einen Angriffspunkt auf h3 schaffen. Dadurch müsste der weiße Turm auf den Bauern aufpassen und kann sich nicht mehr um die a-Linie oder um den Bauern c3 kümmern.
 
Er kann mit Schwarz nichts verlieren: zwar hat er einen Bauern weniger, doch seine Figuren sind viel aktiver als die Gegenspieler. Auch hat er einen gefährlichen Bauern auf c3, der plötzlich durch ein Turmopfer auf d3 gefährlich werden kann. Aronian kann nun versuchen seine Bauern am Königsflügel nach vorne zu bringen und Weiß eine zweite Schwäche am anderen Flügel zufügen.
 
Aronian entscheidet sich zu versuchen diese Stellung zu gewinnen. Nun mit mehr Zeit auf der Uhr wird er sorgfältig überlegen, wie er gegen die weiße Verteidigung vorgehen soll.
 
41... Dd7
 
Nach 41... f5 muss Caruana also aufpassen, kann aber mit 42.De6 reagieren. Dann folgt auf 42...fxe4 43.De5+ und die Dame beginnt eine endlose Reihe an Schachs dem schwarzen König zu setzen.
 
Caruana bringt den Turm auf den Königsflügel.Dies ist ein sehr merkwürdiger Zug: er droht mit g3. Doch Schwarz kann versuchen den Königsflügel und das Zentrum mit f5 anzugreifen. Nach 41... f5 kann Weiß nicht 42.f3 spielen, da auch einmal der weiße Turm in der Schusslinie der Dame steht. So kann 42... Txe4+ folgen und nach 43.fxe4 folgt 43... Dxg1. Auf einmal steht Schwarz auf Gewinn, da die weißen Bauern am Königsflügel fallen.
 
41. Tg1
 
Beide Spieler haben den 40ten Zug ohne Verluste erreicht und Caruana versinkt erstmal etwas ins Nachdenken. Ich bin gespannt ob jetzt bald ein Remisangebot kommt oder ob Aronian versucht mit Schwarz doch auf Gewinn zu spielen.
 
39...Da7 40.Ke2 g5
 
Weiß kehrt der a-Linie den Rücken zu, denn wenn er nach vorne gehen würde, kann es leicht passieren, dass Schwarz das Opfer auf d3 machen kann.
 
39.Tb1
 
38.Ta1 Dc5
 
Die Stellung wirkt stark nach remis. Beide Spieler gruppieren sich um und warten vermutlich die Zeitkontrolle ab. Ich vermute, dass sie sich danach auf remis einigen.
 
37.... Dd6
 
36... Da6 37.Kf1
 
36.Tb1
 
35... Da5
 
Caruana aktiviert seine Figuren und festigt den Bauern auf d3.
 
34.Ke2 h4 35.Td1
 
Aronian behält die Damen auf dem Brett. Dadurch hat er wegen Caruanas Zeitnot vielleicht noch praktische Chancen diese Stellung zu gewinnen.
 
33... Kg7
 
Nach 33... Da3 folgt einfach 34.Ke2. Nun ist der Bauer d3 nach 34... Dxb3 35.cxb3 gedeckt und die Stellung ist Remis, da Schwarz seinen Freibauer auf c3 nicht ausnutzen kann.
 
33. Kf1
 
Gerade konnte Karjakin Topalov bezwingen und überholt damit Anand in der Tabelle. Mit einem Remis würde sich Caruana mit Karjakin die Führung teilen.
 
Caruana hat nur noch eine Minute auf der Uhr und muss aufpassen keine Idee von Aronian zu übersehen.
 
32... Da7
 
Deshalb bringt Caruana seine Dame auf b3 und verhindert damit, dass dieses unerwartete Turmopfer ihm die Führung kosten kann.
 
31.Db3 Td4 32.Te1
 
Hier muss Caruana etwas aufpassen. Nach 31.Da6 kann unerwartet das Turmopfer 31... Txd3 folgen. Nach 32.cxd3 c2 33.Tc1 b3 34. Da1 folgt b4. Eine sehr schöne Stellung: Weiß hat einen Turm für einen Bauern, steht aber völlig auf Verlust. Es droht der Zug Dc3 mit Damentausch und Weiß hat keine Verteidigung dagegen.
 
Aronian deckt seinen vorgerückten h-Bauer. Der König kann nun, falls er angegriffen wird, leicht auf g7 einen sicheren Platz finden. Er stabilisiert seine Stellung.
 
30... g6
 
Hier dominieren die schwarzen Figuren die Stellung. Weiß kann den Bauern auf b4 noch nicht gewinnen, da nach 31.Db3 Td4 folgt. Aber auch Schwarz wird sich schwer tun auf Gewinn zu spielen: seine Bauern können sich nicht ohne Verluste nach vorne bewegen und Weiß kann sich über die a-Linie aktivieren.
 
29.Tb1 Td8 30.h3
 
Aronian zentralisiert seine Dame und droht bei Gelegenheit den Vorstoß b3 mit dem gefährlichen c2 zu spielen. Deshalb können sich die weißen Figuren nicht wirklich frei bewegen. Diese Partie wird wohl nach vielen Überraschungen unentschieden enden.
 
28.Dxa2 Dc5
 
Eine neue Überraschung von Aronian. Statt 26... Ta3 mit Remis spielt er 26... h5 und gibt seinen König ein Fluchtfeld auf h7.
 
26... h5 27.Tfa1 Txa2
 
Nach 26... Ta3 27.Txa3 bxa3 kann der Zug 28.Ta1 folgen. Deckt Schwarz seinen Bauern mit 28... b4, folgt ein kleiner taktischer Trick mit: 29.Txa3 bxa3 30.Dxb8 und nach 30... Df8 kann Weiß 31. Da7 spielen. Auf dem Brett ist ein komplexes Damenendspiel: Schwarz hat einen Freibauer auf a3, der sehr weit nach vorne gerrückt ist und verhindert, dass sich die weiße Dame weit bewegen kann. Sie muss immer ein Auge auf den Freibauer richten. Weiß hat einen Mehrbauern, wobei es unklar ist, ob dies in dieser Stellung für einen Gewinn ausreichend ist. Sobald er versucht den Bauern mit d4 nach vorne zu bringen, werden die Bauern schwach, die Schwarz mit seiner Dame angreifen kann.
 
Nach 26... Ta3 27.Txa3 bxa3 ist die Situation für Weiß nach 28.Dxc3 b4 schwierig. Die zwei schwarzen Freibauer sind gefährlich nahe an der Grundreihe, während der weiße Mehrbauer und Freibauer noch auf d3 steht. Zwar sind die Bauern erstmal blockiert, aber nach 29.Db3 De5 30.Tb1 kann schon 30... Ta8 31.Dxb4 a2 folgen und der Bauer kann nicht mehr aufgehalten werden. Diese beiden Bauern sind also extrem gefährlich.
 
26. Db3
 
Caruana gibt seinen starken Springer gegen den Läufer auf e7. Praktisch eine sehr komplizierte Entscheidung, die Caruana nur nach sehr ausführlicher Berechnung gemacht hat. Der starke Springer auf d5 war schließlich der Punkt seiner Entscheidung am 22. Zug.
 
25. Sxe7 Dxe7
 
Doch muss Weiß nach Ta3 auf a3 zurückschlagen und damit Schwarz einen Freibauer erlauben? Der Versuch das zu vermeiden könnte folgendermaßen aussehen: 25.Ta1 Ta3 26.Dc1 (mit der Idee die Dame auf e3 zu bringen) Tba8 27. Tb1 und nun kann Schwarz 27... b3 spielen. Nach 28.cxb3 folgt 28... b4 und Schwarz hat einen anderen Freibauer erzeugt. Zudem dominieren die schwarzen Türme die einzige offene Linie in dieser Stellung und können mit Ta2 auch einen Blick auf den weißen König werfen.
 
Wenn Weiß also hier nicht aufpasst, kann Schwarz überraschenderweise Gewinnchancen bekommen. Der schwarze Läufer der so passiv und durch seine Bauern eingeschränkt wirkt, kann plötzlich eine wichtige Unterstützung für die schwarzen Freibauern am Damenflügel werden.
 
Betrachten wir diese Stellung mal kurz im Detail: 25.Db3 Lf8 26.d4 Ta3 27.Txa3 (falls Weiß nicht auf a3 schlägt, kann Schwarz seine Türme auf der a-Linie verdoppeln) bxa3 28.Dxc3 b4 29.Db3 Tc8. Weiß hat nun wieder einen Bauern mehr - Schwarz hingegen hat sehr starken gedeckten Freibauer auf a3 und einen sehr starken Turm auf c8. Vesucht Weiß im Zentrum mit 30.e5 zu spielen, folgt 30... De6 mit der Drohung Td8. Und jetzt kommt die Pointe: Deckt Weiß den Bauern mit 31. Td1 folgt 31... Txc2! 32.Dxc2 Dxd5 und die schwarzen Bauern dominieren die Stellung.
 
24... Tfb8
 
Aronian kann nun den Bauern auf b5 mit 24... Tfb8 decken und damit 25... Ta3 drohen. Interessant ist, dass nun auf 25.Db3 der Computer den absolut unmenschlichen Zug 25... Lf8 mit der Drohung 25... Ta3 vorschlägt. Der Läufer auf f8 kann im Notfall nicht mehr vom Springer geschlagen werden, unterstützt aber den Freibauer auf a3 nach Ta3 Txa3 bxa3. Die Stellung ist also nicht einfach - der schwarze Läufer kann überraschenderweise zu einer gefährlichen Waffe werden.
 
Diesmal keine Überraschung - der Springer besetzt das starke Feld d5. Der weiße Plan ist einfach: er möchte mit Db3 seine Türme auf der a-Linie verdoppeln.
 
24. Sd5
 
Kurzer Zwischenstand zu den anderen Partien: Nakamura schlägt Anand mit Weiß mit seiner sehr starken Eröffnungsvorbereitung. Damit kann Karjakin mit einem Sieg gegen Topalov Anand in der Tabellensituation überholen. Gleichzeitig erhöht das den Druck auf Caruana: Mit einem Sieg wäre er alleiner Tabellenführer.
 
Die Computereinschätzung ist von einer besseren Stellung von Weiß auf Ausgleich gesprungen. Doch praktisch sieht der Springer auf d5 sehr stark aus. Der Freibauer auf der a-Linie kann leicht durch die weißen Figuren blockiert werden und dann kann der eigene d-Freibauer laufen. Es bleibt also interessant, ob Caruana entgegen der Computereinschätzung das Spiel für sich entscheiden kann.
 
Der Springer ist sehr mächtig auf d5 - er dominiert die schwarzen Figuren. Der Bauer b4 ist unter Beschuss. Schwarz kann mit 24...Tfb8 den Zug 25... Ta3 vorbereiten, da nun der Bauer b5 gedeckt ist. Weiß muss seine Dame auf b3 positionieren, da er ansonsten keine Chance hat seine Türme zu koordinieren.
 
22... axb4 23.axb5 cxb5
 
Seine Idee ist nach 22... axb4 23.axb5 cxb5 24.Sd5 zu spielen und dem Springer eine sehr starke Position zu gewähren. Er hat seinen Bauern damit zurückgegeben, hat dafür aber einen sehr starken Springer auf d5 und einen Freibauer auf d4. Allerdings hat sich der Bauer c3 von einer Schwäche zu einer gefährlichen potentiellen Stärke entwickelt. Mit b3 entsteht ein gefährlicher Freibauer auf c3.
 
Diesmal eine Überraschung von Caruana: Anstatt 22.Sf4 spielt er 22.a4 und verspielt damit vielleicht seinen Vorteil.
 
22. a4
 
Für Aronian läuft das Turnier wie auch die letzten Kandidatenturniere sehr unglücklich. Er zeigt sehr starkes Schach, überspielt sehr starke Gegner. Dann folgt eine unerwartete Abwicklung, er verliert unglücklich eine Partie und gerät gewissermaßen aus dem Gleichgewicht. Eben wie es sich in dieser Partie gegen Caruana oder in der Partie gegen Svidler zeigt. Er probiert unterschiedliche taktische Manöver um seine Gegner auszutricksen, die auch leicht nach hinten gehen können.
 
Man sollte an dieser Stelle auch nicht außer Acht lassen, dass alle Spieler in der Endphase des Turniers immens unter Druck stehen und auch am Ende ihrer physischen Kräfte sind. 12 Runden gegen sehr starke Gegner zu spielen ist körperlich sehr anstrengend. Dazu kommt auch der Druck davon, dass dieses Turnier entscheidet, wer den amtierenden Weltmeister Magnus Carlsen herausfordern kann. Und jeder Zug kann der letzte Zug sein - ein Fehler oder eine Ungenauigkeit kann zur Niederlage führen, wie wir gestern zwischen Anand und Karjakin beobachten konnten.
 
Der Reihenfolge 21... axb4 22.axb4 und dann 22... c6 war genauer, da der Turm nicht auf a1 zurückgehen kann. Das war also keine präzise Verteidigung von Aronian. Damit wird es also wahrscheinlicher, dass diese Partie für ihn kein gutes Ende nehmen wird.
 
Aronian spielt sofort 21... c6 und verhindert damit den Zug 22.Sd5. Hier kann Caruana direkt 22.Sf5 spielen und damit nach 22... De6 23.Sxe7 Dxe7 24.Ta1 (bringt den Turm zurück, von wo aus ihn der andere Turm deckt) 24... axb4 25.Dxb4 seinen Mehrbauer erstmal behalten.
 
21... c6
 
Das alles sind allerdings sehr präzise Computervarianten, die Aronian in der Praxis erstmal finden muss. Vor allem vor der Hintergrund, dass er hier nun genau verteidigen muss, nachdem er gestern so ärgerlich eine bessere Stellung verloren hat, ist dies eine sehr schwierige Aufgabe. Auch muss er damit eingestehen, dass sein Bauernopfer nicht die optimale Wahl gewesen ist. Alles psychisch eine große Herausforderung für Aronian.
 
Aronian kann versuchen mit 21... axb4 22.axb4 c6 fortfahren. Damit behält Schwarz den Druck auf b4 und verhindert den Zug Sd5. Nach 23.Sf5 kann 23... Dxb4 24.Dxb4 Lxb4 25. Tfa1 folgen. Hier behält Schwarz seinen Läufer, verliert aber die Kontrolle über die einzige offene Linie. Weiß kann nach 23... Dxb4 mit 24.Sxe7+ den Läufer nehmen. Danach aber, kann er mit seinen verbleibenden Figuren kaum Druck aufbauen.
 
Caruana bringt nun seinen Springer ins Spiel. Wie bereits gezeigt, kann er sowohl auf d5 als auch auf f5 kommen.
 
21. Se3
 
Es ist interessant, dass das Bauernopfer von Aronian kein wirkliches Bauernopfer ist: Er kann den Bauern recht schnell zurückgewinnen. Dann aber verschwindet seine Initiative, da Weiß alle seine Figuren koordinieren kann und die Bauernschwäche c3 kommt zum tragen.
 
20.... a5
 
Weiß hat aber auch eine etwas stärkere Möglichkeit: Nach 20... a5 21.Se3 axb4 kann er 22.axb4 spielen. Nach 22... Txa2 23.Dxa2 Dxb4 folgt 24.Sd5 mit Doppelangriff auf Dame und Läufer. Der Springer steht sehr stark auf d5 und kann in jedem Moment den Läufer auf e7 schlagen. Weiß kann dann seine beiden Schwerfiguren am Damenflügel koordinieren und dann die schwarzen Schwächen b5 und c3 angreifen. Weiß hat zwar seinen Mehrbauern auch hier verloren, hat dafür allerdings sehr aktive Figuren.
 
Vielleicht kann Schwarz sofort 20... a5 spielen. Weiß kann mit 21.Se3 fortfahren - nach 21...axb4 kann Weiß 22.Sf5 spielen und den Springer gegen den Läufer tauschen. Allerdings verliert Weiß nach folgender Variante seinen Mehrbauern: 22... De6 23.Sxe7 Dxe7 24.axb4 Txa2 25.Dxa2 Dxb4. Weiß kann dann versuchen die offenen Linien und die bessere Bauernstruktur zu seinem Vorteil zu nutzen.
 
Caruana entscheidet sich dafür seinen Bauern zu behalten und wählt den Springerrückzug 20.Sg4. Jetzt kann Schwarz am Damenflügel die weißen Bauern angreifen.
 
20. Sg4
 
Nach 20.Sg4 kann Schwarz Gegenspiel am Damenflügel erzeugen. Z.B. folgt 20... c6 21.Db3 a5. Die schwarzen Figuren greifen gemeinsam den Bauern b4 an - der weiße Springer steht alleine am Königsflügel und kann sich nicht am Spiel am Damenflügel beteiligen. Schwarz hat gewissermaßen am Damenflügel eine Figur mehr. Weiß muss also sehr präzise spielen und vielleicht statt 21.Db3 21.Se3 spielen und den Springer zurück ins Spiel bringen.
 
Weiß hat hier die Wahl zwischen 20.f4 oder einem Springerrückzug mit 20.Sf3 oder 20.Sg4. Nach 20.f4 Lf6 21.Sg4 folgt 21...Ld4 22.Kh1 f5. Auf einmal sind alle schwarzen Figuren aktiv, der Läufer auf d4 dominiert die weiße Stellung und die schwarzen Figuren zielen schon auf den weißen König. Das bedeutet also, dass nach 20.f4 Weiß seinen Bauern mit 21.Ta1 zurückgeben muss.
 
Caruana nimmt sich Zeit für seinen nächsten Zug. Er weiß nicht, ob diese Abwicklung vielleicht sogar von Aronian zu Hause vorbereitet wurde.
 
Ein Blick auf die parallel laufenden Partien verrät, dass Anand mit Schwarz gegen Nakamura aus der Eröffnung heraus leicht in Bedrängnis geraten ist. Wenn Caruana nun Aronians Bauerngeschenk zu einem Sieg verwertet, könnte er der alleinige Spitzenreiter werden.
 
Aronian geht mit dem Zug 17... dxc3 definitiv ein großes Risiko ein und spielt gewissermaßen um Alles-oder-Nichts. Hier hat er zumindest die Möglichkeit aktiv auf Gewinn zu spielen (in den anderen Varianten, wäre es ein langwieriger positioneller Kampf geworden, der vor allem durch Weiß bestimmt wird). In dieser Stellung aber kann Aronian selbst aktiv spielen und Weiß unter Druck setzen. Dafür bezahlt er allerdings einen hohen Preis: einen Bauern. Wenn Aronian keine Initiative aufbauen kann, steht Caruana auf Gewinn.
 
Die Frage ist allerdings, ob dies wirklich ausreichend ist. Weiß könnte in dieser Stellung 20.f4 spielen - seinen Springer befestigen und das Zentrum kontrollieren. Nach 20... Lf6 kann Weiß sogar überlegen, seinen Springer auf e5 stehenzulassen und damit den Bauern zurückzugeben. Dadurch würde sich die f-Linie öffnen und Weiß kann nun selbst mit Tf5 auf Aktivität seiner Schwerfiguren spielen.
 
Caruana hat nun einen Bauern mehr. Schwarz hat dafür allerdings den Läufer gegen den Springer, der sich schneller bewegen und so in manchen Situationen viel Ärger bringen kann. Der Bauer auf c3 blockiert erstmal die weißen Figuren am Damenflügel (besonders den Turm auf a2), kann aber durch seine vorgerückte Position sehr schwer verteidigt werden. Gleichzeitig hat Weiß in dieser Stellung ein starkes Zentrum (bestimmt durch die Bauern d3 und e4). Die schwarze Kompensation liegt also in der ungünstigen Position der weißen Schwerfiguren.
 
18.Lxe5 Sxe5 19.Sxe5 Dd6
 
Aronian überrascht mich nochmals, diesmal indem er nicht 17... Lxf6, sondern 17... dxc3 spielt. Er möchte, dass Weiß seinen schlechten Läufer gegen den eigenen tauscht. Doch was folgt auf 18.Lxe5?
 
17... dxc3
 
Allerdings kann Aronian in der Variante 17...Lxf6 18.Sd5 das Manöver Se7 durch den Zug 18...Dd6 vorbereiten. Der Springer auf d5 ist im Moment noch ein Einzelkämpfer ohne Unterstützung. Vielleicht kann Weiß daraufhin 19.Tc1 mit der Idee c3 spielen.
 
Caruana tauscht den Springer f6 ab. Auf 17... Lxf6 kann er wählen, ob er seinen Springer gleich auf d5 oder langsam mit 18.Se2 auf f5 bringen. Der Zug 18.Sd5 stellt Schwarz vor eine kleine Herausforderung: Er kann den Springer nicht sofort mit 18... Se7 vertreiben, da darauf 19.Sxf6 gxf6 mit einer schlechten Bauernstruktur für Schwarz folgt.
 
17. Lxf6
 
Meine Einschätzung über den nächsten Zug von Aronian wurde gerade wiederlegt! Aronian wählt den Zug 16... d4 und schließt damit das Zentrum.
 
16... d4
 
Die Stellung ist auf den ersten Blick ausgeglichen; Caruana hat heute also eine eher ruhigere Abwicklung gewählt. Hier gibt es aber ein paar positionelle Feinheiten, die Weiß auf Vorteil hoffen lassen können. Der Bauer auf e5 ist eine kleine Schwäche, ebenso das Feld d5. Der schwarze Läufer wird durch die Bauern a3 und b4 sowie durch seinen eigenen Bauer e4 eingeschränkt. In dieser Begegnung werden wir wohl kein großes taktisches Gemetzel sehen, sondern ein sehr ruhiges und besonnenes Spiel: Etwa so wie Anand gestern gegen Karjakin gezeigt hat.
 
Deshalb glaube ich, dass Aronian Abstand vor dem Zug 16.. d4 nehmen und die d-Linie öffnen wird. Er kann nicht passiv verharren, da ansonsten der Bauer auf d5 fällt. Nach dem Zug 16...dxe4 17.dxe4 kann Schwarz nicht 17...Sxe4 spielen, da Weiß einfach 18.Sxe4 spielt und damit seinen Läufer auf g5 deckt. In dieser Stellung aber kann Caruana seinen Plan mit 18.Lxf6 Lxf6 19.Sd5 fortsetzen. Weiß besetzt das starke Feld d5 und kann seine Türme auf der d-Linie positionieren. Der Turm auf a2 ist in diesem Fall sogar nützlich, da er nach c3 oder c4 sehr schnell über die zweite Reihe auf d2 oder c2 gehen kann.
 
Aronian hat nun mehrere Möglichkeiten: Er kann mit 16... Sxe4 oder 16...dxe4 das Zentrum öffnen. Auch der Zug 16...d4 ist eine Möglichkeit. Daraufhin würde Weiß mit 17.Se2 seinen Springer über g3 auf f5 bringen. Schwarz könnte in dieser Stellung den Damenflügel mit c5 angreifen. Auf einmal ist der schwarze Läufer auf e7 ein aktiver angreifer, der den Bauern c5 unterstützt und den weißen Bauern b4 bedroht. Allerdings ist diese geschlossene Stellung etwas günstiger für Weiß, da die weißen Springer sehr viele gute Felder und Angriffspunkte (wie f5 oder den Bauern e5) haben.
 
Caruana muss in dieser Stellung mit dem Zug 16... Sxe4 rechnen. Auf 17.Lxe7 folgt der starke Zug 17... Sxc3. Nach 18.Lxd8 Sxb1 19. Txb1 Taxd8 hat Weiß einen Bauern gewonnen. Nach 16... Sxe4 muss Weiß 17.dxe4 spielen. Daraufhin folgt nach 17... Lxg5 18.Sxd5. Der Zug 18.exd5 ist ebenfalls interessant - der Bauer auf d5 kann aber sehr leicht nach z.B. 18... Sd4 zu einer Schwäche werden.
 
Caruana regiert auf eine andere Weise und bringt seinen Läufer wieder auf das Feld g5, greift damit abermals den schwarzen Springer an. Dieser kann nun nicht wieder zurück auf d7, da diesmal der Bauer auf d5 hängt.
 
16. Lg5
 
So steht Schwarz nach 16.exd5 Sxd5 17.Sxd5 Dxd5 sehr angenehm. Die schwarze Dame steht angenehm im Zentrum - Weiß kann noch nicht c4 spielen, da nach 18.Tc1 Schwarz mit 18... Tfd8 auf d3 angreifen kann.
 
Aronian nutzt die Gelegenheit und öffnet das Zentrum. Dadurch befreit er seinen Läufer. Weiß muss hier reagieren, da ansonsten Schwarz mit dem Zug 16...d4 eine Figur gewinnt.
 
15... d5
 
Caruana wählt eine ungewöhnliche Umgruppierung für die Dame. Sie möchte auf b3 gehen und von dort auf die geschwächten weißen Felder im schwarzen Lager dominieren. Auch unterstützt die Dame von b3 aus mögliche Bewegungen von Weiß am Damenflügel - sei es mit a4 oder mit Sd5 und c4.
 
15.Db1
 
In dieser Stellung hat Weiß nun ein Tempo in der Entwicklung gewonnen. Die Frage ist, ob er dieses Mehrtempo sinnvoll verwerten kann. Vielleicht kann er in dieser Stellung 15.d4 spielen. Nach 15...exd4 16.Sxd4 Sxd4 17.Lxd4 steht der weiße Läufer auf der langen Diagonale, von wo aus er bereits einen ersten Blick auf den gegnerischen König wirft. Durch den Tausch des Bauers e5, ist der schwarze Läufer etwas besser geworden und kann in Zukunft auf f6 eine solide Position beziehen.
 
Aronians 13... Sd7 ist eine theoretische Neuerung. Er selbst hat 2014 gegen Anand den Zug 13...Dd7 gepielt. Daraufhin konnte Anand 14.Lxf6 Lxf6 15.Sd5 spielen. Das ist ein sehr typisches Motiv für diese Art von Stellung: Weiß gibt seinen Läufer gegen den schwarzen Springer, der als einziger d5 verteidigt. Darauf setzt er seinen eigenen Springer auf d5 und versucht die Dominanz seines Springers gegen den schlechten schwarzen Läufer in einen dauerhaften Vorteil zu verwandeln.
 
Weiß möchte seinen starken Läufer nicht gegen den schwarzen Gegenspieler abtauschen. Dieser ist durch seine eigenen Bauern sehr in seiner Beweglichkeit eingeschränkt. Die Bauernstruktur ist auch in dieser Partie sehr symmetrisch. Die Stellung ist ausgeglichen - es gibt in dieser Stellung kein so scharfes Abspiel, wie wir es in den letzten Runden sonst bei Caruana beobachten konnten.
 
11.b4 Lxa2 12.Txa2 Sc6 13.Lg5 Sd7 14.Le3 Sf6
 
Diesmal keine Berliner Verteidigung, sondern eher ein klassischer Ruy Lopez - genauer weiß ich es leider nicht. Schwarz kann den starken spanischen Läufer abtauschen, behält aber seinen schlechten Läufer auf e7.
 
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.O-O Le7 6.d3 b5 7.Lb3 O-O 8.Sc3 d6 9.a3 Sa5 10.La2 Le6
vor Beginn
Die anderen Partien heute: Svidler spielt gegen Giri. Beide Spieler liegen bei 50% und können mit einem Sieg auf die Tabellenspitze vorstoßen. Allerdings hat Giri bisher keinen Sieg erziehlen können - so tippe ich in dieser Partie auf Unentschieden. Nakamura spielt gegen Anand und Karjakin gegen Topalov. Die Partien werden ebenfalls sehr spannendn sein, da Karjakin nach seinem Verlust gestern versuchen wird gegen Topalov mit Weiß einen Punkt zu erziehlen. Damit hat er auch noch realistische Chancen auf den Turniersieg. Anand wird vielleicht versuchen mit Schwarz sicher auf remis zu spielen.
vor Beginn
Die letzte Begegnung dieser Kontrahenten in Runde 5 war eine sehr scharfe und umkämpfte Partie, die am Ende im Unentschieden endete. Beide Spieler lieben komplexe und scharfe Abwicklungen und sind sehr gut vorbereitet. Wir können gespannt sein, was sie heute auf das Brett zaubern werden.
vor Beginn
Aronian hingegen konnte seine bessere Stellung gegen Svidler nicht in einen Sieg verwandeln. Stattdessen hat Svidler seine Chancen genutzt und Aronian eine sehr unangenehme Niederlage zugeführt. Damit hat Aronian 5,5 Punkte aus 11 und liegt einen Punkt hinter Caruana und Anand. Wenn er noch um den Turniersieg spielen möchte, muss er diese Partie für sich entscheiden.
vor Beginn
Caruana konnte gestern gegen die Eröffnungsvorbereitung von Topalov aus einer sehr scharfen Stellung Materialvorteil generieren. In Zeitnot aber, fand er nicht den besten Gewinnweg und gab die Partie remis. Nach einem Sieg von Anand gegen Karjakin teilt sich Caruana die Tabellenführung und wird heute mit Weiß alles gegen den angeschlagenen Aronian geben.
vor Beginn
Nach der gestrigen umkämpften Runde des Kandidatenturniers begleiten wir heute das Spiel Caruana gegen Aronian. Caruana führt die Tabelle mit 6,5 aus 11 und hat in der zweiten Turnierhälfte eine Topperformance gezeigt. Bei Aronian hingegen läuft es gar nicht gut: In den letzten Partien hat er zwei Mal sehr unglücklich verloren. Wird er diese Negativsträhne heute brechen können oder wird Caruana heute einen Schritt näher zum Turniersieg kommen?
vor Beginn
Herzlich willkommen beim Kandidatenturnier zur Schach-WM 2016. Wir begleiten heute die Partie zwischen Fabiano Caruana und Levon Aronian.
Ticker-Kommentator: Ekaterina Jussupow
1.e4 e5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 a6 4.La4 Sf6 5.O-O Le7 6.d3 b5 7.Lb3 O-O 8.Sc3 d6 9.a3 Sa5 10.La2 Le6 11.b4 Lxa2 12.Txa2 Sc6 13.Lg5 Sd7 14.Le3 Sf6 15.Db1 d5 16.Lg5 d4 17.Lxf6 dxc3 18.Lxe5 Sxe5 19.Sxe5 Dd6 20.Sg4 a5 21.Se3 c6 22.a4 axb4 23.axb5 cxb5 24.Sd5 Tfb8 25.Sxe7 Dxe7 26.Db3 h5 27.Tfa1 Txa2 28.Dxa2 Dc5 29.Tb1 Td8 30.h3 g6 31.Db3 Td4 32.Te1 Da7 33.Kf1 Kg7 34.Ke2 h4 35.Td1 Da5 36.Tb1 Da6 37.Kf1 Dd6 38.Ta1 Dc5 39.Tb1 Da7 40.Ke2 g5 41.Tg1 Dd7 42.Ta1 De7 43.Ta6 Dc7 44.Ta8 Df4 45.Ta1 g4 46.hxg4 Dxg4+ 47.Ke3 Td6 48.Dxb4 Dg5 49.Ke2 Tf6 50.Dxc3 Dxg2 51.Dd4 h3 52.De3 Dg4 53.Kd2 Dg2 54.Ke2 Dg4 55.Kd2 h2 56.Th1 Dg2 57.Dg3 Dxg3 58.fxg3 Tf2 59.Kc3 Kf6 60.d4 Kg5 61.d5 Kf6 62.g4 Ke5 63.g5 b4 64.Kxb4 Txc2 65.Kb5 Kd6 66.Kb4 Ke5 67.Kb5