Ich sage für heute Adieu und wünsche einen schönen Samstagabend!
Vier Bergwertungen der vierten Kategorie stehen an. Zusätzlich gibt es eine Zielankunft mit einer solchen Wertung. Es ist also nur bedingt ein Tag für die Sprinter, denn auf dem vorletzten Kilometer sind über fünf Prozent Steigung zu absolvieren und ganz zum Ende noch einmal fast drei Prozent.
Morgen folgt die erste richtige Etappe. Es geht über 198 Kilometer nach Seraing. Als ortskundige Experten werden Sie fragen, 198 Kilometer? Das ist doch nur ein Katzensprung von Lüttich entfernt. Nun ja, es geht in einer weiten Schleife erst nach Südosten und dann weiter nach Westen und dann eben zurück nach Lüttich.
Pech hatte Tony Martin (OPQ) heute mit einem Defekt. Das hat ihm Zeit gekostet. Ob er aber Cancellara (RNT) geschlagen hätte?
Doch natürlich ist das Team auch auf den Gesamtsieg ihres Kapitäns Frank Schleck ambitioniert. Nun ja, da hat die sportliche Leistung etwas zum Grübeln. Wie viel Kraft wird für Cancellara geopfert?
Das war es mit dem Prolog. Fabian Cancellara (RNT) fährt ins Gelbe Trikot nach einer famosen Jagd durch Lüttich. Damit haben seine Teamkollegen eine Aufgabe in den nächsten Tagen, nämlich die Verteidigung des Trikots.
Cadel Evans ist der letzte Fahrer, der im Ziel begrüßt wird. Er kann zufrieden sein mit Rang 13.
Das gilt nicht für Fabian Cancellara (RNT), der mit 7'13'' einen wohl nicht zu schlagenden Wert aufbietet. Das ist das Gelbe Trikot, wenn sie mich fragen!
Thomas Voeckler (EUC) ist heute ohne Chance mit 26 Sekunden Rückstand.
Fabian Cancellara (RNT) stellt unterwegs eine neue Bestzeit auf. Der Schweizer kämpft um den Etappensieg.
Soeben startete Fabian Cancellara (RNT). Nun aber begibt sich Titelverteidiger Cadel Evans (BMC) auf die Strecke.
Das ist natürlich eine Hausmarke. Der Brite nimmt der Konkurrenz schon heute einige Sekunden ab.
Und da ist Bradley Wiggins (SKY) zu sehen. Der Brite schießt ins Ziel. Es reicht zur neuen Bestzeit!
Sechs Sekunden ist Denis Menchov (KAT) hinten dran. Das ist nicht viel.
Robert Gesink (RAB) verliert heute 18 Sekunden auf Chavanel (OPQ).
Es geht Schlag auf Schlag, nähert sich die Veranstaltung doch dem Ende. Mit Bradley Wiggins (SKY) ist ein ganz heißer Favorit auf den Gesamtsieg in den Straßen Lüttichs unterwegs.
Wie schnell Tony Martin (OPQ) unterwegs war, beweist seine Endzeit. Er liegt gerade einmal sechzehn Sekunden hinter seinem Teamkollegen Chavanel und das trotz Radwechsels.
Und auch Patrick Gretsch (ARG) ist schnell unterwegs. Der junge Deutsche fährt unter die ersten Zehn.
Tejay van Garderen (BMC) fährt derweil auf den zweiten Rang vor!
Tony Martin (OPQ) hat einen Defekt. Das ist natürlich höchst ärgerlich für den Deutschen, der bei der Bestzeit gut im Rennen lag.
Alexandre Vinokourov (AST) hat schon düstere Tour-Geschichte geschrieben. Darum geht es aber an dieser Stelle nicht. Der Kasache startet in seine womöglich letzte Tour.
Nun aber der Weltmeister im Zeitfahren und das ist niemand anderes als Tony Martin (OPQ). Ab sofort geht es um den Sie im Prolog und damit um das Gelbe Trikot.
Liquigas-Fahrer Sagan kommt ins Ziel. Sein Rückstand beträgt über sechzehn Sekunden. Da hat der Schlenker doch ordentlich Zeit gekostet.
David Zabriskie (GRS) ist der nationale Meister. Eigentlich war er auch immer ein guter Mann gegen die Uhr, doch heute ist er fast zwanzig Sekunden zurück.
Da rutscht der rasende Sagan (LIQ) aber in einer Kurve weg. Elegant fängt er diese Unschicklichkeit auf, so dass er keinen Bodenkontakt mit dem Knie aufnehmen muss. Doch einige Sekunden kostet diese Unachtsamkeit natürlich.
Peter Sagan (LIQ) gewann in der Schweiz den Prolog, genauer gesagt in Lugano. Es war nicht sein letzter Sieg bei der Rundfahrt. Es kamen noch drei hinzu. Der Mann ist also brandgefährlich, wenn es um das Gelbe Trikot am Eröffnungstag geht.
Diese Zeit erreicht auch Michael Albasini (OGE). Für den Schweizer eine ordentliche Leistung. Allerdings hat er im zweiten Teil etwas verloren, lag er zur Halbzeit doch nur zwei Sekunden hinter Chavanel (OPQ).
So weit zurück ist George Hincapie (BMC) hingegen nicht. Lediglich dreizehn Sekunden verliert er heute.
Basso (LIQ) fährt ein. Sein Rückstand ist aber groß. Heute landet der Italiener nur unter ferner fuhren.
Im Ziel ist nun auch Andreas Klöden (RNT). Mit lediglich zwölf Sekunden Rückstand hat er ein anständiges Rennen geboten.
Weiter geht es mit einem alten Hasen, mit George Hincapie (BMC). Der Amerikaner hat sogar nun noch zwei Tour-Teilnahmen mehr als Jens Voigt (RNT) aufzubieten, nämlich 17.
Ivan Basso (LIQ) startet. Der Italiener gewann bekanntlich vor sechs und zwei Jahren den Giro. Seine beste Platzierung bei der Tour war 2005 der zweite Rang hinter wem wohl? Sie liegen natürlich richtig, das war Lance Armstrong.
Es reicht nicht ganz für Gilbert (BMC). Am Ende fehlen sechs Sekunden zu Chavanel (OPQ).
Nach diesem kleinen Teil Erdkunde zurück zum Rennen. Gilbert (BMC) wird laut angefeuert und der Lokalmatador gibt alles. Reicht es für eine neue Bestzeit?
Bei Philippe Gilbert (BMC) ist der Jubel groß am Start, denn er ist in Verviers geboren, was nicht allzu entfernt von Lüttich im Osten in einem Tal liegt, dass von der Weser durchquert wird. Damit ist aber nicht der große Fluss gemeint, der durch Bremen fließt und in der Nordsee endet. Nein, die Vesdre ist ein kleiner Nebenfluss der Ourthe.
Weit mehr als die Hälfte der Fahrer ist nun schon im Ziel. Die großen Favoriten kommen aber noch.
Der französische Meister ist in der Tat schnell unterwegs und das ist noch untertrieben. Um vier Sekunden unterbietet Sylvain Chavanel (OPQ) die bisherige Bestzeit!
Sylvain Chavanel (OPQ) ist immer für einen Ausreißversuch gut, ob in den Bergen oder im Flachen. Heute allerdings nicht, da ja alle Fahrer alleine gegen die Uhr kämpfen. So nun auch der Franzose.
Knapp hinter Voigt (RNT) reiht sich der Neuseeländer Greg Henderson (LTB), ein Mannschaftskollege von Andre Greipel ein.
Der Weltmeister rast ins Ziel. Elf Sekunden ist Mark Cavendish (SKY) hinter der Spitze.
Wo ich schon bei den Sprintern bin. Mark Cavendish (SKY) hat bei der Tour natürlich sehr viel vor. Ist ein Mann schneller auf den letzten Metern als er? Und nicht nur die Etappen der Tour hat er im Auge. Es winkt auch Gold bei Olympia im eigenen Land.
Da erreicht Stuart O'Grady (OGE) das Ziel. Zwölf Sekunden hinter der Spitze rollt er ein.
Mit Stuart O'Grady (OGE) ist ein weiterer Australier und ein weiterer Sprinter unterwegs. Doch seine schnellsten Zeiten hat der Sieger von Paris - Roubaix 2007 hinter sich. Auch er wird nicht jünger.
Noch schneller ist allerdings ein anderer Sprinter. Edvald Boasson Hagen (SKY) fährt gar auf den Platz an der Sonne vor!
Andre Greipel (LTB) fährt mit zwölf Sekunden Rückstand ein. Für den Deutschen ist das ein sehr ordentliches Resultat.
Ein Australier hat übrigens noch nie den Klassiker Lüttich-Bastgone-Lüttich gewonnen. Da wäre doch ein Etappensieg ein netter Ausgleich.
Brett Lancaster (OGE) übernimmt die Spitze. Er ist noch einmal vier Sekunden schneller als der bisherige Leader Grivko (AST).
Es ist so warm, dass Kinder in einem etwas größeren Brunnen baden. Die Bürgersteige sind voll mit Fans. Andre Greipel (LTB) geht ab. Der Sprinter hofft heute natürlich nicht auf den Tagessieg, sondern erst in den Folgetagen.
David Millar (GRS) ist bekanntlich ein Spazialist für Prologe. Auch heute ist er rasant unterwegs. Er fährt mit drei Sekunden Rückstand am Zielpfosten vorbei auf den derzeitigen zweiten Rang.
Die diesjährige Tour gilt als nicht so schwierig zu meistern, denn die ganz hohen Berge fehlen im Profil. Der Kampf gegen die Uhr ist in diesem Sommer hingegen wohl der entscheidende Faktor, denn mehr als 100 Kilometer werden in Zeitfahren absolviert.
Stephen Cummings (BMC) reiht sich zwischen den beiden Führenden ein. Gut ein Viertel der Fahrer sind mittlerweile schon im Ziel.
Das Wetter ist mit gut zwanzig Grad Celsius und bewölktem Himmel ordentlich zum Start der Tour. Nur der Wind bereitet manchmal etwas Sorgen, kommt er doch von Zeit zu Zeit in heftigen Böen aus Südwesten.
Stolze vierzig Lenze zählt Jens Voigt (RNT) nun schon. Mit nun 15 Tour-Teilnahmen ist er der alleinige deutsche Rekordhalter. Das hindert ihn nicht daran, sich mit nur vier Sekunden Vorsprung auf den derzeitigen zweiten Rang zu schieben.
Im Ziel hat derzeit Andriy Grivko (AST) die Nase vorne. Der für Astana startende Ukrainer benötigte 7'28'' für die 6.6 Kilometer.
Die Veranstalter machen sich die Mühe auch eine Zwischenzeit zu nehmen nach 3.5 Kilometern. Auf diese gehe ich nicht weiter ein, denn die Abstände sind so minimal, das Rennen der Einzelnen so schnell beendet, so dass diese Zwischenzeit nicht sehr viel mehr als ein kleiner Hinweis ist.
Start
Gestartet wurde der Wettkampf um Punkt 14 Uhr. Tom Vellers (ARG) hatte die Ehre als erster Akteur von den Fans bejubelt zu werden.
Bradley Wiggins (SKY) ist schon um 17:07 Uhr dran und Rony Martin (OPQ) noch einmal neun Minuten früher.
Als letzter Fahrer wird um 17:17 Uhr Titelverteidiger Cadel Evans (BMC) starten. Eine Minute vorher wird sich Fabian Cancellara (RNT) auf die Reise begeben.
Das Profil des Prologs ist natürlich absolut flach, das Ziel liegt gerade einmal drei Meter über dem Start und auch zwischendurch wird keiner der Fahrer eine Steigung wahrnehmen, denn es geht nur minimal mal nach oben.
Denn auf dem Stadtkurs gibt es durchaus die eine oder andere scharfe Kurve, wenn auch es meist nur geradeaus geht.
Auf dieses macht sich Tony Martin (OPQ) große Hoffnungen. Seine schärften Rivalen dürften Fabian Cancellara (RNT), Cadel Evans (BMC) und Bradley Wiggings (SKY) sein. Wobei ich aber Zweifel habe, ob die beiden Letzteren heute das nötige Risiko dazu eingehen.
Der Prolog ist natürlich ein netter Auftakt um die Fahrer zu präsentieren. Mit einem Zeitfahren ist er kaum zu vergleichen. Aber er hat natürlich vor allem eine Wirkung: Das erste Gelbe Trikot wird vergeben.
vor Beginn
Herzlich willkommen zum Prolog der Tour de France, einem Zeitfahren über 6,4 km rund um Lüttich.