Herzlich willkommen zur 21. und letzten Etappe der Tour de France, die über 103 km von Montgeron nach Paris führt.
Schlussetappe
Nach drei anstrengenden Wochen, 21 Tagesabschnitten und insgesamt 3.540 Kilometern findet die 104. Ausgabe der Tour de France heute ihren krönenden Abschluss. Von den ursprünglich 198 Fahrern der 22 Mannschaften begeben sich die 167 verbliebenen auf die Tour d'Honneur nach Paris.
Trikots
Die Klassements sind gemacht. Traditionell wird insbesondere der Mann in Gelb am Schlusstag nicht mehr angegriffen. Das ändert nichts daran, dass die Trikotträger heil im Ziel ankommen müssen, um die Lorbeeren auch wirklich zu ernten. Also gilt es, die abschließenden 103 Kilometer konzentriert anzugehen und möglichst sturzfrei zu überstehen.
Grün
Allenfalls im Kampf um Grün werden beim Zwischensprint und bei der Zielankunft noch Punkte vergeben. Da Michael Matthews aber satte 160 Zähler Vorsprung hat, muss der Australier um den Sieg in dieser Wertung nicht mehr fürchten. Für die meisten Profis geht es also wirklich nur noch darum, das Ziel zu erreichen.
Froome
Diese Devise gilt insbesondere für Christopher Froome. Ohne einen einzigen Tagessieg kristallisierte sich der Brite als bester Fahrer heraus. Bei stets geringen Zeitabständen gaben letztlich 54 Sekunden den Ausschlag zugunsten des Titelverteidigers, der bei der Grande Boucle zum vierten Mal triumphiert und damit den Rekordsiegern Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain (jeweils 5 Siege) auf die Pelle rückt.
Sieger
Neben dem Gelben Trikot entscheidet Team Sky auch die Mannschaftswertung für sich. Darüber hinaus kassiert das deutsche Team Sunweb neben Grün auch das Bergtrikot ein. Als bester Kletterer erwies sich Warren Barguil, der zudem zum kämpferischsten Fahrer der diesjährigen Tour gewählt wurde. Bei den Jungprofis behauptet sich Simon Yates von Orica-Scott.
Finale
Anfangs dürfen die genannten Fahrer ihren bevorstehenden Erfolg auf der Etappe ohne topografische Auffälligkeiten genießen. Spannend wird es heute erst in Paris auf den Champs-Elysees, wo 39,5 Kilometer vor dem Ziel der letzte Zwischensprint ausgetragen wird. Insgesamt drehen die Fahrer vor Millionen Zuschauern acht etwa sieben Kilometer lange Runden im Zentrum der französischen Hauptstadt, ehe der letzte Tagessieg vergeben wird. Um diesen prestigeträchtigen Erfolg auf dem Pariser Prachtboulevard wird nochmals mit allem Engagement gekämpft.
Massensprint
Meist endet die Tour mit einem klassischen Sprint Royal. Die interessierten Teams schlagen entsprechend ein mörderisches Tempo an, um Ausreißversuche zu verhindern. Dennoch suchen meist zahlreiche Fahrer ihr Heil in der Flucht.
3. Platz
Ferner steht die Frage im Raum, wird Mikel Landa doch noch das Podium angreifen. Eine kümmerliche Sekunde - aufgerundet, in Wahrheit sind es 85 Hundertstel - liegt der Baske hinter dem aktuell Dritten Romain Bardet. Sollte das Team Sky so gierig sein und zwei Männer aufs Podium bringen wollen?
Montgeron
Laut Zeitplan wird sich das Peloton gegen 16:40 Uhr in Bewegung setzen. Zehn Minuten später soll der scharfe Start erfolgen. Wir sind bei der Schlussetappe von Beginn an live dabei.
Beginn
Jetzt treten die 167 verbliebenen Fahrer in die Pedale. Die Schlussetappe der 104. Tour de France beginnt mit dem Ehrenstart. Die Trikotträger fahren voran.
Start
Jetzt erhebt sich Christian Prudhomme im Begleitfahrzeug, das vor dem Feld herfährt. Der Tourdirektor schwenkt die Fahne und gibt das Rennen frei.
103 km
Anders als auf den vorherigen Etappen geht es weiter gemächlich zur Sache. Attacken bleiben aus. Tour d'Honneur - Ehre den Siegern und allen Fahrern, die noch dabei sind.
100 km
Wo bleibt der Champagner? Mittlerweile traditionell genehmigt sich der Toursieger auf dem Rad einen edlen Tropfen. Noch wurden keine Gläser gereicht.
98 km
Nach wie vor unterhalten sich die Profis angeregt. Da gibt es offenbar massiven Redebedarf. Entsprechend entspannt rollt das Peloton stromaufwärts am Seine-Ufer entlang.
95 km
Jetzt zeigen sich deutsche Fahrer an der Spitze des dahinschleichenden Feldes. Tony Martin wechselt ein paar Worte mit dem deutschen Meister Marcus Burghardt.
93 km
Dann gibt es endlich was zu trinken! Chris Froome und seine Teamkollegen halten Champagnergläser in der Hand. Es wird fleißig angestoßen, man prostet sich zu.
92 km
Was haben die da drin in den Gläsern, das schimmert so rötlich. Wird doch nicht etwa Fassbrause sein? Auch in den Begleitfahrzeugen - vor allem bei Sky - wird kräftig geschluckt.
90 km
So, um den Flüssigkeitshaushalt haben wir uns gekümmert. Das Geschirr ist abgeräumt. Lasst uns Radfahren!
89 km
Die Geschwindigkeit steigt nur unmerklich an. Man ist also nach wie vor ehrenhalber unterwegs. Es werden noch immer Gratulationen ausgetauscht. Zur Sache geht es ohnehin erst mit dem Einbiegen auf die Champs-Elysees.
87 km
Bei den Sky-Fahrern geht doch jetzt tatsächlich eine Flasche Bier rum. Ganz gewiss ist das alkoholfrei. Mancher bevorzugt eben Gerstensaft. Aber auch das hatten wir in der Vergangenheit bei der Tour schon.
85 km
Übrigens wird es noch etwa eine Dreiviertelstunde dauern, ehe man knapp 60 Kilometer vor dem Ziel den Pariser Prachtboulevard erreicht.
84 km
Interessant ist an dieser Stelle die Rennsituation. Chris Froome liegt aktuell anderthalb Minuten zurück, fährt also deutlich hinter dem Hauptfeld. Virtuell hat er Gelb verloren. Aber im Ernst: Das Feiern braucht Zeit. Sorgen muss sich der Brite nicht. An der Spitze wird weiterhin ruhig dahin geradelt.
83 km
Nun ist der Toursieger zurück im Peloton, orientiert sich sofort wieder in Richtung der vorderen Regionen.
81 km
Jetzt tritt Mikel Landa an! Aber das Lächeln in seinem Gesicht verrät, es handelt sich um eine Spaßattacke. Romain Bardet muss um seine Sekunde Vorsprung (noch) nicht fürchten.
80 km
Unterdessen bietet sich dem AG2r-Teamkollegen Cyril Gautier die Gelegenheit, seiner Freundin einen Heiratsantrag zu machen, er hält einen entsprechend bekritzelten Zettel in die Kamera. Ob die Dame das romantisch findet?
79 km
Übrigens ist das Feld der 167 Fahrer jetzt komplett zusammen, es hängt keiner mehr zurück.
75 km
Nach wie vor herrscht ein reger Austausch zwischen den Radprofis. Und immer wieder bietet sich ihnen die Möglichkeit, in die Kameras zu winken und Grüße in die Heimat zu schicken.
71 km
Kein ungewohntes Bild an der Spitze des Feldes. Sky gibt dort den Ton an. Einziger Unterschied ist die Geschwindigkeit, die derzeit nicht sonderlich hoch ist.
70 km
Nun kreiselt eine Flugstaffel, die Patrouille de France, über Paris und zaubert die Tricolore, die französischen Nationalfarben, an den Himmel.
68 km
Millionen von Menschen säumen die Straßen und jubeln den Giganten der Landstraße zu. Auf den gesamten bisher gefahrenen Kilometer am heutigen letzten Etappentag war praktisch keine Lücke am Straßenrand zu erkennen.
66 km
Sturz! Tsgabu Grmay liegt auf der Straße. Aufgrund des eher geringen Tempos bekommen die Kollegen die Kurve. Und der Äthiopier rappelt sich wieder auf.
64 km
Dann steht Chris Froome auf der Straße. In aller Seelenruhe wechselt der Mann in Gelb sein Rad.
63 km
Kurz bevor es zur Sache gehen wird, nutzen zahlreiche Profis die Gelegenheit, um sich noch einmal zu erleichtern. Am linken Straßenrand steht nahezu an jedem Baum ein Radfahrer.
61 km
Den Eiffelturm haben die Fahrer jetzt schon im Blick. Der steht drüben auf der anderen Seite der Seine.
59 km
Soeben bewegt sich das Peloton über die Seine und dann durch das Grand Palais. Das ist eine sehr stimmungsvolle Angelegenheit. Es wird noch einmal Tempo raus genommen. Genießen ist angesagt.
56 km
Nun aber ist Schluss! Die Tour d'Honneur geht zu Ende. 56 Kilometer vor dem Ziel befinden wir uns am wahren Startpunkt der Etappe. Das Rundrennen im Zentrum der französischen Hauptstadt beginnt.
55 km
Sofort wird das Tempo verschärft. Jetzt haben wir ein Radrennen. Einige Fahrer suchen ihr Heil in der Flucht.
53 km
So richtig aber kommt keiner weg. Dann kreiselt das Peloton erstmals um den Arc de Triomphe.
52 km
Daryl Impe fährt einige Meter vor dem Feld. Das aber ist ein aussichtsloses Unterfangen. Es reißt keine entscheidend große Lücke auf.
50 km
Jetzt bildet sich doch eine Fluchtgruppe mit Sylvain Chavanel, Daryl Impe, Julien Vermote und Nils Politt.
48 km
Weiteren Fahrern gelingt der Sprung nach vorn. Michael Schär aus der Schweiz und der deutsche Meister Marcus Burghardt sind dabei. Etwa 15 Sekunden ist die Gruppe weg.
46 km
Es beginnt ganz leicht zu tröpfeln. Das brauchen die Radprofis jetzt gar nicht. Auf dem teilweise zu bewältigenden Kopfsteinpflaster könnte es sehr rutschig werden.
44 km
Neun Fahrer sind enteilt. Neben den genannten Männern sind noch Alexey Lutsenko, Imanol Erviti und Dion Smith dabei. Der Vorsprung beträgt 20 Sekunden.
42 km
Im Peloton zeigt man sich aufmerksam. Die Sprinterteams halten das Zepter in der Hand und lassen die Ausreißer nicht sehr weit weg. Der Abstand schmilzt derzeit.
41 km
Warren Barguil hat Defekt und muss anhalten. Der Mann im Bergtrikot nimmt das Hinterrad selbst heraus und wartet auf seinen Mechaniker. Dann geht es auf die sicher sehr mühsame Verfolgung des hetzenden Feldes. Barguil hat schließlich Rang 10 im Gesamtklassement zu verteidigen, aber da ist nach hinten immerhin gut fünf Minuten Luft.
39,5 km
Der Zwischensprint steht an. Dieser aber ist sportlich nicht sonderlich von Interesse, Grün ist vergeben. Daryl Impe geht als Erster über die Linie.
37 km
Warren Barguil muss gewaltig arbeiten, um allein den Anschluss wieder zu finden. Eine knappe Minute fehlt ihm zum Peloton.
35 km
Die Protagonisten auf der Straße wird es freuen, es regnet nicht mehr in Paris. Hoffentlich bleibt das bis zum Schluss so.
34 km
Offenbar war Michael Schär der Erste beim Zwischensprint. Für Daryl Impe blieb demnach lediglich der 2. Platz. Die weiteren Punkte gehen an: 3. Burghardt 15, 4. Smith 13, 5. Erviti 11, 6. Vermote 10, 7. Lutsenko 9, 8. Chavanel 8, 9. Politt 7, 10. Geschke 6, 11. Bak 5, 12. Venter 4, 13. De Gendt 3, 14. Edet 2, 15. Roglic 1.
32 km
Nach wie vor fährt die neunköpfige Gruppe vornweg. Der Abstand schwankt stets zwischen zehn und 20 Sekunden. Sonderlich verheißungsvoll gestaltet sich die Angelegenheit für die Ausreißer nicht.
31 km
Unterdessen kehrt Warren Barguil ins Hauptfeld zurück, die alleinige Aufholjagd hatte also Erfolg.
29 km
Angesichts der aktuellen Situation herrscht nicht die ganz große Nervosität. Die Sprinterteams Sunweb, Lotto Soudal und Dimension Data kontrollieren die Sache, lassen die Fluchtgruppe an der langen Leine zappeln.
26 km
Weiterhin gestaltet sich alles stabil. Die neun Männer vorn kämpfen nach wie vor verbissen. Vier Runden sind noch zu fahren. So langsam sollten sich die Sprinter in Richtung Vorderfeld orientieren.
24 km
Wird die deutsche Serie halten? Seit 2013 hatte immer ein deutscher Sprinter in Paris die Nase vorn - zweimal Marcel Kittel und zuletzt zweimal Andre Greipel. Letzterer zählt auch heute zu den Favoriten.
20 km
Unverändert stellt sich die Situation drei Runden vor Schluss dar. Die neun Flüchtigen fahren derzeit knapp 15 Sekunden vor dem Peloton. Die glauben daran, dass sie vielleicht doch durchkommen.
18 km
Prompt schiebt sich das Hauptfeld wieder näher heran. Zehn Sekunden sind es derzeit. Das lässt darauf schließen, dass man hinten weiter Herr der Lage ist.
15 km
Wie erwartet, ist das Tempo mit deutlich über 60 Stundenkilometern enorm hoch. Doch wann kommt es zum Zusammenschluss?
12 km
Es ist also nach wie vor von einem Massensprint auszugehen. Neben Andre Greipel ist dabei unter anderem mit Edvald Boasson Hagen, Michael Matthews, Alexander Kristoff und Dylan Groenewegen zu rechnen. Die Franzosen hoffen auf Nacer Bouhanni.
11 km
Tony Martin ergreift die Initiative, entwischt dem Feld auf der anderen Straßenseite. Schnell ist der Zeitfahrspezialist an der Spitzengruppe dran.
10 km
Die Attacke ruft das Hauptfeld auf den Plan. Es wird nochmals forciert. Wenig später sind die Ausreißer gestellt.
8 km
Wird es jetzt noch ein Radprofi probieren und nach vorn rauspreschen? Dafür aber ist ein hohes Tempo nötig, denn es wird nun richtig gebolzt.
7 km
Es geht auf die letzte Runde, die Glocke ertönt. Ein Mann von Astana geht stiften. Das ist Dmitriy Gruzdev. Nahezu zeitgleich nimmt Thomas Voeckler die Beine hoch und lässt sein letztes Profiradrennen gemütlich austrudeln.
5 km
Gruzdev ist eingeholt. Sofort gibt es weitere Attacken. Zdenek Stybar macht sich auf und davon. Jasha Sütterlin versucht mitzukommen - schafft es aber nicht.
4 km
Parallel zum Fluchtversuch formieren sich im Feld die Sprinterzüge. Drei Kilometer noch!
3 km
Zdenek Stybar gibt alles - doch das ist nicht genug. Das jagende Peloton fliegt heran und schnupft den Ausreißer auf.
2 km
Das Hauptfeld hetzt auf der breiten Straße geschlossen dem Ziel entgegen.
1 km
Der Mann in Grün ist zu weit hinten. Das wird vermutlich nichts für den Australier. So geht es auf den letzten Kilometer.
1 km
Das Feld biegt auf die Zielgerade ein. Andre Greipel ist dabei!
Ziel
Sieg für Dylan Groenewegen! Von vorn fährt der Niederländer den Sprint. Bei Andre Greipel passt das Timing nicht. Zwar hat der Vorjahressieger am Ende die höchste Geschwindigkeit, erwischt den Mann an der Spitze aber nicht mehr. Es reicht nur zu Platz 2. Edvald Boasson Hagen wird Dritter.
Greipel
Entsprechend groß ist die Enttäuschung bei Andre Greipel. Während Dylan Groenewegen jubelnd den rechten Arm in die Höhe streckt, ärgert sich der Deutsche maßlos. Damit endet die Serie von vier deutsche Etappensiegen am Stück auf den Champs-Elysees.
Froome
Alle Gesamtklassements wurden bereits gestern gemacht, da tat sich heute nichts mehr. Die Trikotträger haben das Ziel in Paris unbeschadet erreicht. Und auch am Podium ändert sich nichts mehr, eine ernsthafte Attacke von Mikel Landa auf Romain Bardet gab es nicht mehr. Ganz vorn triumphierte zum vierten Mal Christopher Froome. Das Gelbe Trikot geht, ohne das der Titelverteidiger eine Etappe gewonnen hat, nach Großbritannien.
Trikots
Für Michael Matthews reichte es heute nur zu Rang 11, sein Grünes aber hatte der Australier genauso sicher wie Sunweb-Teamkollege Warren Barguil das Bergtrikot, der zudem zum kämpferischsten Fahrer gewählt wurde. Die Nachwuchswertung geht an Simon Yates, stärkstes Team ist Sky. Die entsprechenden Ehrungen gibt es dann noch hier auf dem Pariser Prachtboulevard.
Die Deutschen
Aus deutscher Sicht strahlen die fünf Etappensiege von Marcel Kittel besonders hell. Den Kampf um Grün aber musste der Supersprinter nach einem Sturz aufgeben. Bester in der Gesamteinzelwertung wurde Emanuel Buchmann als 15. Bei den Jungprofis bedeutete das Platz 3.
Au revoir
Damit beenden wir die Live-Berichterstattung von der Tour de France für dieses Jahr. Stellvertretend fürs ganze Team danke ich für das rege Interesse an unseren Übertragungen über die mehr als drei Wochen und wünsche noch einen angenehmen Sonntag. Au revoir!