Auch wir beenden damit unsere Berichterstattung aus London für heute. Wir bedanken uns für Ihr Interesse. Und wünschen noch eine angenehme Nacht!
Damit ist die Eröffnungsfeier offiziell beendet. Die Sportler und Sportlerinnen verabschieden sich winkend, wahrscheinlich in die Betten. Für viele geht es ja bereits morgen los.
Na, naa, naaa, nana na nah ...
Wir können auf eine fast vierstündige, durchaus gelungene Eröffnungszeremonie zurückblicken. Vielleicht sollte man sich für die Zukunft etwas überlegen, was den Einmarsch der Nationen betrifft, das kann sich doch ganz schön in die Länge ziehen. Andererseits, wenn man erlebt, mit welcher Begeisterung die Athletinnen und Athleten bei der Sache sind, kann man das aber auch lassen.
Und zum Abschluss Bühne frei für Paul McCartney ... Hey Jude. Anfangs haut das mit der Abmischung nicht ganz hin. Aber so langsam passt der Ton auch mit den Mundbewegungen zusammen. Im Stadion kam der Ton etwas verzögert an.
Sehr, sehr schön. Diese Sieben entzünden jetzt tatsächlich auch das Olympische Feuer, eine Art Feuerkreis, von dem die Flammen langsam nach oben wandern und gemeinsam das große Feuer entzünden. Ein schöner Kontrapunkt zu all den Spekulationen um den finalen Fackelträger.
Noch 'ne Runde! Das trägt die Handschrift von Sir Alfred Hitchcok. Mit dieser Fackel werden sieben weitere Fackeln entzündet, und an die nächste Generation weitergegeben. Stimmt nicht, die 'Jungen' laufen mit diesen sieben Fackeln weiter.
Das Olympische Feuer wird nun ins Stadionrund getragen ... Redgrave übergibt an ... eine Gruppe von sieben jungen Athleten und Athletinnen, die gemeinsam eine Stadionrunde laufen.
Sarah Stevenson spricht den Olympischen Eid für die Athleten. 'Im Namen aller Teilnehmer verspreche ich, dass wir uns bei den Olympischen Spielen als loyale Wettkämpfer erweisen, ihre Regeln achten und teilnehmen im ritterlichen Geist zum Ruhme des Sports und zur Ehre unserer Mannschaften.' Mik Basi spricht den Eid für die Wettkampfrichter. Das er aus dem Boxbereich kommt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Eric Farrell legt den Eid für die Trainer ab.
Nun der mit Spannung erwartete Moment, mit einem Boot wird das Olympische Feuer Richtung Stadion transportiert. David Beckham an Sir Steve Redgrave. Zweimal war der fünfmalige Goldmedaillengewinner bereits Fahnenträger.
Die Olympische Flagge wird nun hereingetragen. Dabei sind unter anderem UN Generalsekretär Ban Ki-Moon, Haile Gebrselassie, Sally Backer, Doreen Lawrence ... Muhammad Ali schreitet ihnen voran.
Dann ist die Queen dran: Und mehr als 'ich erkläre die Spiele für eröffnet" sagt sie tatsächlich nicht. Muss man das ablesen?
Ein weiterer Weltrekord: Queen Elizabeth II ist die erste Staatschefin, die zum zweiten Mal olympische Sommerspiele eröffnet. Das heißt nicht, dass sie dies bereits 1908 oder 1948 getan hätte. Die Spiele 1976 in Montreal wurde von der Queen ebenfalls eröffnet.
Jacques Rogge begrüßt die, die Coe schon begrüßt hat. Er erwähnt ausdrücklich, dass Olympia zum dritten Mal in London gastiert. Die Spiele 2012 beginnen also gleich mit einem Weltrekord! Ein Omen! 'You will inspire a generation', erklärt Rogge, was sich sehr optimistisch, idealistisch anhört. Wichtiger scheint mir sein Satz: For the first time in Olympic history all oft the teams have female athletes - and this is a major boost for gender equality.
Zeit für Lord Sebastian Coe ... er begrüßt die Honoratioren und die Normalsterblichen: 'Willkommen in London. Olympia bringt die Menschen in Frieden und Freundschaft zusammen.' Hat den Designern der US-Mannschaftsgarnitur wohl vorher keiner gesagt. Coe richtet ein Dank an seine Landsleute, bei denen er sich dafür bedankt, 'dass ihr das möglich gemacht hat'. Aber hallo, mit 12 Milliarden, zum Teil Steuergeldern, kann man einiges auf die Beine stellen.
Die Tauben auf den Fahrrädern sind wieder auf dem Weg nach draußen. Sind moderne Tauben.
Paul McCartney ist in der Nähe gesehen worden. Heißer Favorit auf das Entzünden des olympischen Feuers, heißt es. Aber damit jetzt hier nicht gehetzt wird, gibt es zunächst noch ein wenig Livemusik, the Arctic Monkeys, dann kommen Fahrradfahrer in Taubenkostümen, fahren die Stadionrunde. Recht stimmungsvoll, andererseits ist es auch schon ganz schön spät.
Die Queen sortiert derweil ihre Zettel. Wenn da jetzt aber nur kommt: 'ich erkäre die Spiele für eröffnet', bin ich ein bisschen enttäuscht.
Usbekistan ... Vanuatu ... Vietnam ... kein X, dann Yemen. Sambia ... Simbabwe. Und dann wird es laut, als die britische Mannschaft endlich den Weg ins Stadion gefunden hat. Sommerlich gekleidet, aber auch ein Hauch Jogging ist mit dabei bei diesen mit Goldapplikationen verzierten Gewändern. Optimismus?
Die USA .... ein Team so groß wie alle karibischen Mannschaften zusammen. So über den Daumen gepeilt. Sieht fast aus, als trügen die Herrschaften Militäruniformen. Nur noch V, W, X, Y und Z. Und ich bin mir fast sicher, dass sie mit X auch noch ein paar Länder reinschicken. Xanadu?
Angesichts der vielen Athleten und Athletinnen aus der Karibik darf man sich so langsam fragen, ob das während der Olympischen Spiele überhaupt jemand zuhause geblieben ist. Da hat fast jede Insel ein Team geschickt.
Schweden, da lag ich fast richtig. Aber von den gelb-blau-gestreiften Pullis wird einem ein wenig schwindelig. Syrien. Beim Anblick des Fahnenträgers von Taipeh musste ich kurz überlegen, ob Sumo-Ringen neuerdings olympisch ist. Tansania. Timor-Leste. Togo.
Im Innenraum des Stadions muss man so langsam ein wenig zusammenrücken. Und die Trommeln spielen dazu. Eine Ausdauer hat die Truppe ...
Nach dem Einmarsch der Athleten folgen die Reden von Sebastian Coe und Jacques Rogge. Die olympische Fahne muss noch ins Stadion gebracht werden. Es soll dann der olympische Eid folgen. Schließlich wird die olympische Flamme ins Stadion getragen. Dabei ist das Geheimnis, wer dies denn tun wird, immer noch wohlgehütet. Singapur.
Puerto Rico ... Russland ... Die Männer mit blauen, die Frauen mit weinroten Blazern. Der Russe an sich ist offensichtlich 100 Jahre weiter als der Deutsche beim Thema Mann/Frau. Erinnert mich an Monty Pythons Sinn des Lebens. Das Wunder der Geburt. Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Die Antwort lautete ungefähr: Wir wollen das Kind doch nicht so früh auf eine geschlechterspezifische Rolle festlegen ...
Nauru ... die Niederlande. Preisfrage: Welche Farbe hat wohl die niederländische Hose an sich? Das ist so voraussehbar wie bei Schweden, I suspect. Norwegen, in Joggingklamotten, bitterer Kontrast zu den Nigerianern kurz zuvor. Oder zu Pakistan. Europa hat in diesem Wettbewerb klar verloren. Dabei, die deutsche Mannschaft reißt das europäische Ergebnis natürlich gewaltig 'runter.
Litauen ... Mauretanien ... Die BBC erwartet übrigens den Einzug der britischen Mannschaft gegen 1 Uhr deutscher Zeit. Das nur so als Vorwarnung. Und die Trommler trommeln und trommeln. Ich frage mich, wie lange man dafür trainieren muss.
Island ... Irland ... noch nicht mal das halbe Alphabet ... Wer hat nur so viele Buchstaben erfunden? Wem die Augen noch von der deutschen Mannschaft tränen, Sie erinnern sich, die Bonbonpackung, kann sich dagegen an Jordanien erfreuen.
Gabun, Deutschland mit der Fahnenträgerin Natascha Keller. Die deutsche Mannschaft in plastik-blau und plastik-rosa. Damit auch jeder weiß, wer die Männer und wer die Frauen sind. Sehr traditionell. 50er Jahre oder was? Im Vergleich dazu war Kanada wirklich state-of-the-art. Erschütternd - hellblau und rosa, meine Nichte würde 'pink' sagen. DAS MACHT ES NICHT BESSER.
Dominica und die Dominikanische Republik. Wir sind schon bei 'D'. El Salvador in Jogginganzügen. Da fand die die Tschechen wirklich besser. Estland in silbernen Jogginganzügen. Das macht es auch nicht besser.
Kroatien schreibt man auch mit 'C'. Oder Kuba. Das wird sich hier noch eine ganze Weile hinziehen. Es ist nicht wirklich der spannendste Teil der Eröffnungsveranstaltung. Die Tschechen in Gummistiefeln, das hat echt Schick. Bis kurz vor Beginn hat es hier schließlich auch geregnet. Bemerkenswert ironischer Kommentar Richtung der Veranstalter.
Kanada in Trainingsjacken. Ein großer olympischer Moment. Wer jetzt aufatmet, weil die Zentralafrikanische Republik einmarschiert, sei daran erinnert, dass sich der Name auf englisch mit 'C' schreibt. Die Jungs und Mädel, die da Spalier stehen, wo die Athleten einmarschieren, können einem ein wenig leidtun. Über eine Stunde lang müssen sie trommeln.
Wir sind schon bei Belgien! Die roten Blazer bei den Frauen sind ganz schick. Aber Belize, das geht wirklich nicht. Bei Bhutan sind die Athleten in traditionelle Gewänder gehüllt. Das gefällt mir auch ganz gut. Burkina Faso ... gutes Beispiel: Auch hier traditionelle Gewänder, das hat einfach mehr Ausdruck. Die Europäer dagegen sind doch recht langweilig mit ihren Anzügen. Gut, es will natürlich keiner, dass die deutsche Mannschaft mit Dirndl und Lederhosen 'rauskommt.
Da ist für jeden ein Jogginganzug zur freien Auswahl. Es gibt allerdings auch Ausreißer: Die armenische Mannschaft trägt Anzüge beispielsweise. Aruba ist mit einer kleinen Mannschaft dabei, gehört zum Königreich der Niederlande. Als Land hört man von Aruba jetzt auch nicht so oft.
Die Mannschaften kommen nun ins Stadion, angeführt, ganz traditionell, von Griechenland. Ich gehe jetzt hier nicht auf alle Mannschaften ein, wer eine ungefähre Vorstellung vom Alphabet hat, hat an sich auch eine ganz gute Orientierung, in welcher Reihenfolge ... 204 Nationen sind bei diesen Spielen dabei.
Emeli Sande mit 'Abide with me', es wird getragener. Bevor der Einmarsch der Nationen beginnt.
Eine Schweigeminute. Zuschauer wurden gebeten, Bilder von Freunden oder Angehörigen einzuschicken, die heute nicht dabei sein konnten. Eine Gedenkminute für die Opfer bei den Spielen in München war nicht konsensfähig.
Der folgende Einspieler ist den Fackelträgern gewidmet. Die werden auf ihrem Weg nach London gezeigt. Eine beeindruckende Veranstaltung bisher, das kann man nicht anders sagen: Und das Beste kommt ja noch: Der Einmarsch der Nationen, das wird grandios, der olympische Schwur, immer wieder spannend ...
Tim Berners-Lee fummelt an einem Rechner, hätte er das damals nicht getan, säßen Sie jetzt nicht da, wo Sie im Augenblick sitzen. Sir Tim wäre richtiger, der Mann trägt inzwischen einen Titel.
Namedropping: Ultravox, The Jam, Sweet, Rolling Stones, Queen, Madness, Sex Pistols, Eurythmics ... Auch neuere Interpreten wie etwa Amy Winehouse, Dizzee Rascal. Ist aber eine ziemlich lange Szene ...
Queen, David Bowie ... viele bekannte Künstler werden kurz angespielt. Der aktuelle Teil könnte auch im West End stattfinden. Irgendwie fehlen mir noch Agatha Christie, Edgar Wallace, Sir Arthur Conan Doyle. Und im Augenblick habe ich nicht das Gefühl, dass da jetzt Platz wäre.
Ein Rundumschlag widmet sich britischer Popkultur, von Fernsehen bis Musik, der Clubszene. Für Nicht-Briten ist es da nicht ganz so einfach, alle Anspielungen nachzuvollziehen. Ausschnitte aus Conoration Street oder Fawlty Towers kannte aber zumindest auch ich. Von den Beatles haben sicherlich auch schon die meisten gehört. Obwohl, mittlerweile muss man das vielleicht sogar bezweifeln?
Nun das London Symphonie Orchestra mit Chariots of fire. Am Keyboard Rowan Atkinson. Da kann man sich schon mehr oder weniger vorstellen, was der dort tut. Dirigent ist Simon Rattle, Dirigent der Berliner Phiharmoniker. Für eine solche Veranstaltung in der Tat ein gut gewähltes Stück aus dem Film 'Die Stunde des Sieger'.
Zur Kinderliteratur, J.K. Rowling, die Autorin der Harry-Potter-Romane, liest ein paar Zeilen, unter anderem sehen wir Lewis Carolls Alice ... Winnie the-Pooh habe ich vermisst, aber der steckt da mit Sicherheit auch irgendwo dazwischen. Andernfalls wäre ich doch schwer enttäuscht.
Im nächsten Kapitel 'Second to the night, and straigt to the morning' geht es um die Würdigung der britischen Kinderliteratur und des National Health Services. Mike Oldfield spielt Tubular Bells. Ich erinnere mich aus meiner Schulzeit, lange ist es her, wie der NHS als beispielgebend für die Welt gepriesen wurde. Das war allerdings vor Maggie Thatcher.
Die Hymne des Vereinigten Königreichs wird beim Hissen der Flagge vom Chaos Singing Chor dargebracht.
Ich bekomme gerade den Hinweis, die Queen sei von Hape Kerkeling gedoublet worden. Nicht, dass ich das Kerkeling nicht zutraue. Aber das glaube ich denn doch auch nicht.
Nach den romantischsten Seiten der industriellen Revolution wird es jetzt langsam ernst, Queen Elizabeth II ist im Stadion angekommen. Der Union Jack wird von acht Vertretern der britischen Streitkräfte über de Rasen getragen, ein Bild, britische Streitkräfte, an das man sich in den nächsten Tagen wohl gewöhnen wird.
Der Hubschrauber steht nun über dem Stadion. Schöner Gag, Daniel Craig lässt der Queen den Vortritt, beide springen ab ... Ganz ehrlich, insgeheim vermute ich, das war ein Trick.
Jetzt ein Einspieler mit Daniel Craig in seiner Rolle als James Bond, ich bin mir sicher, die Queen ist echt, aber vielleicht ... Jedenfalls holt er sie jetzt in ihrem Arbeitszimmer ab. Ich schätze, die Königin ist echt, die Hunde jedenfalls lassen das vermuten. Corgis, wenn ich mit nicht täusche. Es folgt ein Hubschrauberflug zum Olympiastadion.
Es ist schon schwer beeindruckend, was man heute ohne 'special effects' alles auf die Beine stellen kann. Alles was wir sehen, ist auch tatsächlich da. So realistisch, dass wahrscheinlich sogar die Zigarre von Kenneth Brannagh echt ist. Und das alles zum Spottpreis von 34 Millionen. Soeben werden die olympischen Ringe geschmiedet und zusammengefügt. Wer 'Der Herr der Ringe' gesehen hat, kann sich die Bilder in etwa vorstellen.
Sechs mächtige Schornsteine wurden mittlerweile auf dem Rasen errichtet, während wir uns langsam der Neuzeit entgegenbewegen. Fehlt nur noch, dass Greenpeace gleich auftaucht ...
Dargestellt wird nun die Geschichte des Königsreiches, Kenneth Branagh spricht dazu einleitend aus Shakespeares 'The Tempest'. Im Anschluss wird die industrielle Revolution verherrlicht. So hat es den Anschein. Kinderarbeit und Sklaverei scheint's nie gegeben zu haben. Immerhin, Frauenrechte sind ein Thema.
Was man hier auf dem Rasen aufgebaut hat, ist in der Tat imponierend. Englische Landschaften, Menschen in historischen Gewändern, dazu ein Kinderchor. Symbolisiert werden die vier Nationen, die Großbritannien bilden. Unter anderem repräsentiert durch ihre jeweiligen Blumen, die Rosen für England, die Distel für Schottland, die Narzisse für Wales und Flachs für Nord-Irland.
Der Beginn wird nun mit einer Glocke eingeleitet, Bradley Wiggins gibt sich die Ehre, zu aktuellem Anlass in Gelb gewandet.
Motto der Veranstaltung ist übrigens: Isles of Wonder ... Ich hoffe, das muss ich nicht übersetzen.
Das sich der offizielle Beginn der Eröffnungsfeier langsam nähert, wird stimmungsvolle Musik eingespielt, während Gänse und Kühe herumgeführt werden. Wie Wolf-Dieter Poschmann, der für das ZDF kommentiert, versichert, haben alle Tiere, die hier mitwirken, einen Rentenvertrag.
Auf dem olympischen Rasen laufen die letzten Vorbereitungen. Morgen können dann die Wettkämpfe ernsthaft beginnen. Bereits ativ waren, wie man das gewohnt ist, die Fußballer und Fußballerinnen. Außerdem hatten die Bogenschützen bereits erste Auftritte.
Regisseur der Eröffnungsveranstaltung ist Oscar-Preisträger Danny Boyle, bekannt geworden durch Filme wie Trainspotting, 28 Days Later und Slumdog Millionaire. Für die Eröffnungszeremonie fand er folgende Beschreibung: Es handelt sich um einen Versuch, ein Bild von uns selbst als Nation einzufangen: Wo kommen wir her, wo wollen wir hin.
17.000 Soldaten, 20.000 Polizisten, 13.000 private Sicherheitskräfte, 3.000 Geheimagenten sollen den sicheren Ablauf der Spiele gewährleisten, an denen über 11.000 Athleten beteiligt sind.
Noch nie wurden olympische Spiele von so vielen Kameras beobachtet. Die Anzahl für London wird alleine auf mindestens 300.000 geschätzt, andere Schätzungen gehen von über 400.000 Kameras aus. Und das sind nur die, die der Überwachung dienen. Die Arbeitsgeräte der Fernsehstationen sind da noch nicht einkalkuliert. Willkommen in der Wahlheimat von George Orwell.
In wenigen Minuten kann es losgehen, mit Verspätungen wird nicht zu rechnen sein: Extra für die Olympischen Spiele gibt es in London eine eigens für Funktionäre und Athleten eingerichte Fahrspur auf den Straßen von London. Da kann doch ein Sepp Blatter nur von träumen ...
Herzlich willkommen in London, heute werden die Olympischen Spiele 2012 offiziell eröffnet. Ab 22 Uhr sind wir für Sie live dabei.
Auch wir beenden damit unsere Berichterstattung aus London für heute. Wir bedanken uns für Ihr Interesse. Und wünschen noch eine angenehme Nacht!
Damit ist die Eröffnungsfeier offiziell beendet. Die Sportler und Sportlerinnen verabschieden sich winkend, wahrscheinlich in die Betten. Für viele geht es ja bereits morgen los.
Na, naa, naaa, nana na nah ...
Wir können auf eine fast vierstündige, durchaus gelungene Eröffnungszeremonie zurückblicken. Vielleicht sollte man sich für die Zukunft etwas überlegen, was den Einmarsch der Nationen betrifft, das kann sich doch ganz schön in die Länge ziehen. Andererseits, wenn man erlebt, mit welcher Begeisterung die Athletinnen und Athleten bei der Sache sind, kann man das aber auch lassen.
Und zum Abschluss Bühne frei für Paul McCartney ... Hey Jude. Anfangs haut das mit der Abmischung nicht ganz hin. Aber so langsam passt der Ton auch mit den Mundbewegungen zusammen. Im Stadion kam der Ton etwas verzögert an.
Sehr, sehr schön. Diese Sieben entzünden jetzt tatsächlich auch das Olympische Feuer, eine Art Feuerkreis, von dem die Flammen langsam nach oben wandern und gemeinsam das große Feuer entzünden. Ein schöner Kontrapunkt zu all den Spekulationen um den finalen Fackelträger.
Noch 'ne Runde! Das trägt die Handschrift von Sir Alfred Hitchcok. Mit dieser Fackel werden sieben weitere Fackeln entzündet, und an die nächste Generation weitergegeben. Stimmt nicht, die 'Jungen' laufen mit diesen sieben Fackeln weiter.
Das Olympische Feuer wird nun ins Stadionrund getragen ... Redgrave übergibt an ... eine Gruppe von sieben jungen Athleten und Athletinnen, die gemeinsam eine Stadionrunde laufen.
Sarah Stevenson spricht den Olympischen Eid für die Athleten. 'Im Namen aller Teilnehmer verspreche ich, dass wir uns bei den Olympischen Spielen als loyale Wettkämpfer erweisen, ihre Regeln achten und teilnehmen im ritterlichen Geist zum Ruhme des Sports und zur Ehre unserer Mannschaften.' Mik Basi spricht den Eid für die Wettkampfrichter. Das er aus dem Boxbereich kommt, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Eric Farrell legt den Eid für die Trainer ab.
Nun der mit Spannung erwartete Moment, mit einem Boot wird das Olympische Feuer Richtung Stadion transportiert. David Beckham an Sir Steve Redgrave. Zweimal war der fünfmalige Goldmedaillengewinner bereits Fahnenträger.
Die Olympische Flagge wird nun hereingetragen. Dabei sind unter anderem UN Generalsekretär Ban Ki-Moon, Haile Gebrselassie, Sally Backer, Doreen Lawrence ... Muhammad Ali schreitet ihnen voran.
Dann ist die Queen dran: Und mehr als 'ich erkläre die Spiele für eröffnet" sagt sie tatsächlich nicht. Muss man das ablesen?
Ein weiterer Weltrekord: Queen Elizabeth II ist die erste Staatschefin, die zum zweiten Mal olympische Sommerspiele eröffnet. Das heißt nicht, dass sie dies bereits 1908 oder 1948 getan hätte. Die Spiele 1976 in Montreal wurde von der Queen ebenfalls eröffnet.
Jacques Rogge begrüßt die, die Coe schon begrüßt hat. Er erwähnt ausdrücklich, dass Olympia zum dritten Mal in London gastiert. Die Spiele 2012 beginnen also gleich mit einem Weltrekord! Ein Omen! 'You will inspire a generation', erklärt Rogge, was sich sehr optimistisch, idealistisch anhört. Wichtiger scheint mir sein Satz: For the first time in Olympic history all oft the teams have female athletes - and this is a major boost for gender equality.
Zeit für Lord Sebastian Coe ... er begrüßt die Honoratioren und die Normalsterblichen: 'Willkommen in London. Olympia bringt die Menschen in Frieden und Freundschaft zusammen.' Hat den Designern der US-Mannschaftsgarnitur wohl vorher keiner gesagt. Coe richtet ein Dank an seine Landsleute, bei denen er sich dafür bedankt, 'dass ihr das möglich gemacht hat'. Aber hallo, mit 12 Milliarden, zum Teil Steuergeldern, kann man einiges auf die Beine stellen.
Die Tauben auf den Fahrrädern sind wieder auf dem Weg nach draußen. Sind moderne Tauben.
Paul McCartney ist in der Nähe gesehen worden. Heißer Favorit auf das Entzünden des olympischen Feuers, heißt es. Aber damit jetzt hier nicht gehetzt wird, gibt es zunächst noch ein wenig Livemusik, the Arctic Monkeys, dann kommen Fahrradfahrer in Taubenkostümen, fahren die Stadionrunde. Recht stimmungsvoll, andererseits ist es auch schon ganz schön spät.
Die Queen sortiert derweil ihre Zettel. Wenn da jetzt aber nur kommt: 'ich erkäre die Spiele für eröffnet', bin ich ein bisschen enttäuscht.
Usbekistan ... Vanuatu ... Vietnam ... kein X, dann Yemen. Sambia ... Simbabwe. Und dann wird es laut, als die britische Mannschaft endlich den Weg ins Stadion gefunden hat. Sommerlich gekleidet, aber auch ein Hauch Jogging ist mit dabei bei diesen mit Goldapplikationen verzierten Gewändern. Optimismus?
Die USA .... ein Team so groß wie alle karibischen Mannschaften zusammen. So über den Daumen gepeilt. Sieht fast aus, als trügen die Herrschaften Militäruniformen. Nur noch V, W, X, Y und Z. Und ich bin mir fast sicher, dass sie mit X auch noch ein paar Länder reinschicken. Xanadu?