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Zielstrebigkeit ist eine weitere Eigenschaft, die seine Eltern ihm beibrachten. In der Schule legte er sie nicht an den Tag. Aber die Familie liebt den Fußball, hat ihn in den Genen. Alle Brüder spielen, der jüngere Roberto sogar in der Jugend von Napoli. Auch die Eltern traten gerne gegen den Ball. Akribisch verfolgte Lorenzo daher das Ziel, Profifußballer zu werden. Mazzarri geht seine Weiterentwicklung behutsam an - gibt wohldosiert Zuckerbrot und Peitsche. Der Trainer ließ ihn zwar in allen 21 Saisonspielen zum Einsatz kommen, elfmal allerdings nur als Einwechselspieler, achtmal nahm er ihn vorzeitig runter.
Zudem versucht er, ihn mit dosierter Kritik weiter zu pushen. Am Wochenende hatte er ihn beispielsweise öffentlich gerügt, weil er beim 1:1 gegen Fiorentina statt den besser postierten Pandev zu bedienen auf Cavani gepasst und so statt einer Torchance einen eigenen Ballverlust eingeleitet hatte. Der Leistung von Insigne kommt diese Art der Behandlung zugute, wie seine bisher vier Tore und vier Assists zeigen. Er stachelt ihn dadurch nicht nur an, sondern hält ihn auch gleichzeitig auf dem Boden, damit er sich auf seine sportliche Weiterentwicklung zum dauerhaften Leistungsträger in Club und Nationalteam entwickeln kann.
Mama und Papa halten ihn auf dem Boden
Allerdings dürfte die Gefahr abzuheben bei ihm ohnehin relativ gering sein. Dazu ist er durch seinen familiären Background viel zu geerdet. Obwohl er volljährig ist, sein eigenes Geld verdient, sogar in der Nationalmannschaft spielt, fragt er immer noch um Erlaubnis, wenn er sich etwas kaufen will, verriet sein ältester Bruder Antonio der Gazzetta dello Sport. "Sag mal Papa, darf ich mir das neue Iphone kaufen?" Ob Mario Balotelli das auch tut?
Das dürfte sich zwar ändern, wenn er nicht mehr zu Hause wohnt und den nächsten Schritt zum Erwachsen werden vollzieht, nicht aber die Kontrolle von Mama Patrizia verliert. Die wird, sobald die Tränen getrocknet sind, Lorenzo nicht nur auf dem Fußballplatz wieder genau im Auge haben und aufpassen, dass er nicht durchdreht und sich die hoffnungsvolle Karriere durch Extravaganzen versaut. "Ich habe immer genau auf ihn geachtet", erklärte Patrizia tuttonapoli.net, drohte aber gleichzeitig wie eine typische italienische Mama mit dem verbalen Nudelholz: "Wehe dem, der es wagt, ihn zu kritisieren."





