
Der FC Bayern München ist in Topform, doch Thomas Tuchel hat gegen die Bayern eine positive Bilanz. Dazu zwickt es Robben und Ribery im Oberschenkel und das Duo Martinez-Schweinsteiger ist nicht eingespielt. Droht den Bayern gegen Mainz 05 eine böse Überraschung?
Der FC Bayern München bangt vor dem Spiel gegen Mainz 05 um seine Flügelzange. Arjen Robben und Franck Ribery mussten am Freitag das Training wegen Oberschenkelproblemen abbrechen. Dem einen zwickt es im rechten (Robben), den anderen im linken (Ribery) Oberschenkel.
Arjen Robben musste bereits auf ein Mitwirken im jüngsten WM-Qualifikationsspiel seiner Nationalmannschaft in Ungarn (4:1) verzichten. Beide fuhren allerdings mit ins Team-Hotel. Falls sie ausfallen, stehen Toni Kroos und Xherdan Shaqiri bereit. Dabei hat auch Kroos noch Leistenprobleme. Gut in Form ist dagegen Shaqiri, der unter der Woche beim 2:0-Sieg seiner Schweizer über Albanien einen Treffer erzielen konnte.
Möglicher Thronfogler Tuchel gibt sich kleinlaut
Nicht einmal Thomas Tuchel will dem, was wahrscheinlich ist, widersprechen. "Es kann nicht für uns der alleinige Anspruch gelten, in München irgendwie zu punkten, denn dazu ist der Gegner individuell viel zu überlegen und das Spiel als solches zu komplex. Wir werden an unsere Leistungsgrenzen herangehen müssen und zu 100 Prozent auf unsere Aufgaben fokussiert sein. Wer viel investiert, hat auch eine höhere Chance, für seinen Aufwand mal ein gutes Ergebnis zu bekommen. Das ist grundsätzlich auch für uns als Außenseiter beim FCB drin, ob es allerdings aktuell sehr wahrscheinlich ist, steht auf einem anderen Blatt", so der Trainer von Mainz 05 laut sport1.de.
So eloquent wie Thomas Tuchel sich ausdrückt, so taktisch geschult ist er auch. Schaut man sich seine Statistik gegen den FC Bayern an, dann ist der FSV Mainz 05 unter Tuchel sogar ein Angstgegner des FC Bayern München. Tuchels Bilanz gegen die Bayern ist positiv (drei Siege, ein Remis, zwei Niederlagen).
In den vergangenen beiden Jahren konnte der FC Bayern vor eigenem Publikum nicht gegen die lauf- und zweikampfstarken Mainzer gewinnen. Das letzte Heimspiel gegen Mainz fand zwischen der Dortmund-Niederlage und dem Real Madrid-Spiel statt und endete 0:0. Auswärts hatte man sogar 2:3 verloren. In der Vorsaison gewannen die Mainzer in der Allianz-Arena mit 2:1 durch Tore von Szalai und Allagui.
FC Bayern denkt über Tuchel nach, Martinez lernt Vornamen
Aus dieser Bilanz mag die Wertschätzung von Franz Beckenbauer rühren, der Thomas Tuchel gar als möglichen Nachfolger von Jupp Heynckes ins Gespräch brachte. Der Gepuderte bedankte sich brav beim Experten Beckenbauer. "Sicherlich ist es schmeichelhaft, wenn ein verdienter Fußballexperte wie Franz Beckenbauer einem zutraut, eine internationale Topmannschaft erfolgreich trainieren zu können", sagte Tuchel zu sport1.de. Aber er habe einen Vertrag bei Mainz 05 und fühle sich dort sehr wohl.
Sehr wohl scheint sich auch Javier Martinez zu fühlen. Der 40-Millionen-Euro-Mann tut aber auch alles, damit die Integration gelingt. Neben den ersten Brocken deutsch, hat sich der Spanier auch die Kollegen vorher angesehen. "Er hat sich überragend vorbereitet, kannte vom ersten Tag an alle Vornamen: Die der Spieler, Trainer und sogar der Physiotherapeuten", schwärte Jupp Heynckes laut fcb.de. Ob Martinez zusammen mit Bastian Schweinsteiger erstmals das defensive Mittelfeldgespann bilden wird, ist noch unklar. "Javi hat in Bilbao einen Monat nicht mit dem Team trainiert, jetzt ist er gerade mal zwei Wochen hier", sagte Heynckes laut abendzeitung-muenchen.de skeptisch.
Thomas Müller fallen die Bälle auf den Fuß
Der Spanier in Diensten des FC Bayern zeigt aber "im Training immer mehr, dass er ein großartiger Spieler ist." Deshalb ist sich Jupp Heynckes auch sicher, dass Martinez "die Klasse und die Fitness" hat, "von Anfang an zu spielen." Am Mittwoch wartet Valencia in der Champions League. Will Heynckes das Traumduo einspielen lassen, oder gibt er dem Spanier noch Zeit? Kein Zeit, um in Topform zu kommen, braucht Thomas Müller. Der gerade 23 Jahre alt gewordene Offensivspieler führt die noch junge Torjägerliste an. "Die Bälle fallen einfach wieder auf den Fuß", sagte Müller zuletzt und beschrieb damit seinen Lauf.
Ob Thomas Müller und sein Lauf auch Mainz 05 in die Knie zwingen wird, oder ob die laufstarken Mainzer erneut in der Allianz-Arena punkten, dass wissen wir so gegen 17.15 Uhr, wenn der dritte Spieltag der Bundesliga seine Tore schließt. Doch dann geht die Arbeit für den FCB erst so richtig los. Auf Mainz folgt Valencia, dann Schalke 04, der VfL Wolfsburg, Werder Bremen, Borisov und die TSG Hoffenheim. "Erfolgsdruck ist bei Bayern immer da", weiß der erfahrene Trainer Jupp Heynckes zu berichten.