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Von: Daniel Raecke
Datum: 24. Mai 2013, 07:30 Uhr
Format: Artikel
Quelle: sportal.de
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Champions League-Finale in der Taktikvorschau: Bayern München - Borussia Dortmund

Borussia Dortmund, Jürgen Klopp
Jürgen Klopp: Zwei Tore wird sein Team vermutlich nicht schießen. Reicht eines für den Titel?

Wir haben uns für unsere Taktikvorschau auf die Frage konzentriert: Was muss Borussia Dortmund im Finale von Wembley machen, um eine Chance auf den Titel zu haben. Weil wir für den BVB sind? Nein, weil Bayern die bessere Mannschaft hat und im Normalfall ohnehin gewinnt.

Dass Bayern München beim großen Finale der Champions League in Wembley gegen Borussia Dortmund klar favorisiert ist, ist kein Geheimnis. Was aber bedeutet das für die Taktik beider Mannschaften? Auf den ersten Blick gibt es darauf zwei simple Antworten, die sich zwar widersprechen, aber trotzdem jeweils eine große Anhängerschar finden werden: 1) Dortmund "darf sich nicht verstecken", "nicht hinten rein drängen lassen". 2) Dortmund "muss hinten dicht machen". Das Komplizierte am Fußball ist, dass zwar These 2) eher stimmt, aber das allein reicht noch lange nicht aus.

Wir versuchen uns angesichts des wichtigen Spiels mal an einer Schritt-für-Schritt-Vorschau. Starten wir mit dem Offensichtlichen: Bayern ist die bessere Mannschaft. Egal, ob man den Marktwert der beiden Kontrahenten vergleicht, die Gehaltsliste oder die Bundesligatabelle: Ein Spiel auf Augenhöhe ist es nicht. Bayern ist die momentan beste Mannschaft der Welt, und hat die nationale und internationale Saison in einer Weise dominiert, die viele an den Beginn einer neuen Ära glauben lässt.

Daraus folgt, dass Bayern tendenziell sein Spiel eher zum Tragen bringen kann, während der BVB sich in seiner Taktik an den Stärken des Gegners orientieren muss. Das ist eine Grundvoraussetzung für Profifußball auf hohem Niveau ebenso wie für den Amateurkick um die Ecke. Ich betone es an dieser Stelle, weil immer wieder die Auffassung geäußert wird, man dürfe sich nie am Gegner ausrichten, sondern müsse "sein eigenes Spiel machen". Das kann man nur, wenn man im Spiel dazu in der Lage sein wird. Und meistens gilt das nur für eine Mannschaft.

"Gehts raus und spuits Fußball" reicht heute nicht mehr

Selbst der FC Bayern, die zweitdominanteste Elf Europas, hat gegen Barcelona im Halbfinale nicht versucht, "sein Spiel zu machen", sondern hat sein Spiel perfekt auf den Gegner eingestellt und die Katalanen mit starkem Gegenpressing und Konterfußball in ihre Einzelteile zerlegt. Jürgen Klopp hat gegen Bayern in dieser Saison schon zweimal seine taktische Grundordnung geändert und wich von seinem gewohnten 4-2-3-1 ab, um eine Antwort auf Bayerns Mittelfeld zu finden.

"Gehts raus und spuits Fußball" sagt heute jedenfalls kein Trainer mehr. Was wird Klopp seinem Team auferlegen? Ausgangspunkt der Überlegungen wird Bayerns auf Pressing basierende Spielweise sein. Die Zeiten, in denen der BVB mit seiner überragenden Physis das Pressing auf dem ganzen Platz als Alleinstellungsmerkmal praktizierte, sind vorbei, da das bei Bayern jetzt insgesamt bessere Spieler besser machen. Da das Barcelona-Spiel kein gutes Muster für das zu erwartende Finale ist, sollte man sich bei der Frage, wie Bayern wohl auftreten wird, am ehesten am Viertelfinalhinspiel gegen Juventus orientieren. Hier beherrschte Bayern den Italienischen Meister nach Belieben und verhinderte mit seinem aggressiven Pressing im Mittelfeld fast komplett, dass Juve und Andrea Pirlo das Spiel nach ihren Vorstellungen aufauen konnten.

Ähnliches droht Dortmund auch. Grundsätzlich noch kein großes Problem, denn die Stärke des BVB besteht ja im Umschaltspiel. Und Umschaltspiel funktioniert dann besonders gut, wenn der Gegner mit dem Ball offensiv unterwegs ist. Weniger gut, wenn der Gegner selbst sich darauf beschränkt, Dortmunder Passwege zuzustellen und abzuwarten, was dem BVB so einfällt. Wie Málaga eindrucksvoll demonstrierte. Dass Bayern das Spielgeschehen dominieren wird, ist an sich also noch kein Nachteil für Dortmund. Wie aber genau müssen die Schwarzgelben sich positionieren, um Bayerns Übermacht zu begegnen?

Wie tief steht Dortmund?

Tendenziell wird Jürgen Klopp vermutlich seine Abwehrkette, die sogenannte Abseitslinie, nicht all zu weit vom eigenen Tor entfernt postieren. Denn Bayern-Flanken aus dem Halbraum sind zwar durchaus ernst zu nehmen. Pässe in die Schnittstellen hinter die Verteidiger sind aber für Dortmund noch gefährlicher, weshalb man den Raum hinter der eigenen Abwehr nicht zu groß werden lassen möchte. Beim Rückspiel in Madrid ließ der BVB in der Anfangsphase Chancen am Fließband zu, weil die Gastgeber immer wieder mit Tempo in die Lücken vorstießen. Erst, als Mario Götze durch Kevin Großkreutz ersetzt worden war und die Dortmunder defensiver standen, bekamen sie Madrid besser in den Griff.

Ein leichter Hoffnungsschimmer für Dortmund besteht darin, dass Toni Kroos seit Längerem verletzt ausfällt - glänzte er doch in zwei Spielen gegen den BVB in dieser Saison, in der Hinrunde und im DFB-Pokal. Nichtsdestoweniger erwartet die Dortmunder ein extrem starkes Mittelfeld mit den beiden Weltklassespielern Bastian Schweinsteiger und Javi Martínez, davor wohl Thomas Müller. Um dieser Klasse zu begegnen, setzte Klopp im November und im Februar auf ein 4-3-3, also auf drei zentrale Mittelfeldspieler. Der Ausfall Mario Götzes macht ihm die Entscheidung diesmal leicht, es wieder so zu versuchen.

Kevin Großkreutz, der mutmaßliche Götze-Ersatz, würde dann als linker von drei Mittelfeldspielern agieren, Marco Reus im 4-3-3 den linken Außenstürmer geben. Ilkay Gündogan könnte die zentrale Mittelfeldposition einnehmen, oder sich auf dieser mit Sven Bender abwechseln. Das 4-3-3 hat gegen Bayern zwei wesentliche Vorteile, zumindest in der Theorie: Erstens verhindert man es, bei gegnerischem Ballbesitz im Mittelfeld in Unterzahl zu geraten, weil der dritte zentral Mittelfeldspieler in diesem 4-3-3 defensiv besser funktioniert, als ein Zehner es könnte (oder der Zehner spielt so tief, dass er dann auch kein Zehner mehr ist).

Vor- und Nachteile des 4-3-3

Und zweitens können die beiden offensiven Außenspieler (Reus und Kuba) mit ihrer Präsenz verhindern, dass die Bayern-Außenverteidiger David Alaba und Philipp Lahm sich ungestört mit ins Angriffsspiel einschalten und auf den Flügeln mit Arjen Robben und Franck Ribéry Verwüstung anrichten, indem sie Überzahlsituationen gegen die Dortmunder Außenverteidiger schaffen. Klingt gut. Man darf aber auch die Nachteile dieser Konstellation nicht übersehen. Zunächst mal fehlt Dortmund mit dem Zehner auch ein Spieler, der aus vielversprechender Position Gegenangriffe initiieren konnte, ein Spieler wie Shinji Kagawa es in der letzten Saison war - zentral fürs Umschaltspiel des BVB.

Ist das noch eine Einschränkung der eigenen Kontermöglichkeiten, die für die defensive Stabilität keine unmittelbaren Auswirkungen hat, so macht sich das Loch auf dem Spielfeld, das durch den fehlenden offensiven Mittelfeldspieler entsteht, auch in defensiver Weise bemerkbar. In die Räume hinter dem Bayern-Mittelfeld kann dann nämlich ein Innenverteidiger vorstoßen, nämlich Dante, um selbst Bälle von hinten heraus zu verteilen. Hier ist dann Robert Lewandowski gefragt, zu verhindern, dass Bayern einen weiteren Passspieler ins Spiel einbinden kann. Das Risiko geht man mit tieferer Positionierung aber ein, denn die viel beschworene Kompaktheit, also die vertikalen Abstände zwischen der Abwehrkette und dem vordersten Feldspieler, führt in Kombination mit näherer Postierung zum eigenen Tor dazu, dass es schwer wird, den gegnerischen Spielaufbau aus der Abwehr heraus einzuschränken.

Dante ist nicht Xabi Alonso. Aber er weiß durchaus einen gepflegten Diagonalball zu spielen. Läuft Lewandowski ihn konsequent an, wäre Jerome Boateng ebenfalls jemand, der sich in den Spielaufbau mit einschalten könnte. Daniel van Buytens Stärke wäre es eher nicht. Und genau deshalb könnte Jupp Heynckes auf Boateng setzen. Was also kann Borussia Dortmund überhaupt tun, um die so wahrscheinliche Niederlage zu verhindern? Schlüsselspieler wird hier Ilkay Gündogan sein. Als einziger  Dortmunder Mittelfeldspieler ist er uneingeschränkt das, was man im modernen Fußball "pressingresistent" nennt. Egal, wie groß der Druck durch den Gegner ist (und er wird nach Ballgewinnen dank Bayerns exzellentem Gegenpressing immens sein) - Gündogan steht fast immer richtig zum Ball, hat eine erstklassige Wahrnehmung des Raums und der Spielsituation und kann blitzschnell entscheiden, wohin er den Ball verteilen muss.

Mal so richtig abkippen

Hat Dortmund etwas mehr Zeit, etwas mit dem Ball anzufangen, dann kann Gündogan sich "abkippen" lassen, um einen weiteren Begriff zu verwenden, den Stammleser der Seite spielverlagerung.de versuchen, der von ihnen trainierten D-Jugend beizubringen. Das heißt, dass er sich aus seiner zentralen Mittelfeldposition heraus zwischen die Innenverteidiger fallen lässt, um von dort heraus das Spiel zu eröffnen. Seit Barcelona das unter Pep Guardiola mit Sergio Busquets praktiziert hat, wird diese Variante im Profifußball immer mal wieder gespielt. Sie funktioniert wie ein Scharnier: Der abkippende Sechser, also Gündogan, schiebt gewissermaßen die Innenverteidigung in die Breite. Die Außenverteidiger können so aufrücken und offensiver agieren, weil die hinter ihnen entstehenden Räume durch die nach außen schiebenden Innenverteidiger verkleinert werden.

Das Aufschieben der Außenverteidiger wiederum erlaubt es den offensiven Außenspielern, sich ins Zentrum des Spielfeldes zu orientieren. Dieses ist besonders dann eine interessante Zone, wenn der Gegner versucht, Gündogan am Spielaufbau zu hindern und sich damit gewissermaßen in die Länge ziehen lässt. Mit dieser Kettenreaktion könnte Dortmund theoretisch Räume schaffen, aus denen heraus Torchancen kreiert werden könnten. Viel Konjunktiv, denn auch hier gilt, dass Bayern so gute Einzelspieler hat, dass die Chancen auf einen eigenen Torerfolg gering sind - wenn nicht Lewandowski seine individuelle Klasse so zur Geltung bringen kann wie etwa gegen Real Madrid im Hinspiel.

Unwahrscheinlich allerdings, dass im Finale viele Tore fallen - in den letzten drei Aufeinandertreffen beider Teams gelang keiner Mannschaft mehr als ein Treffer pro Spiel. Das wiederum zeigt dem BVB, wie wichtig es ist, vor allem ohne Gegentor zu bleiben. Das Erreichen eines eventuellen Elfmeterschießens wäre nicht das Schlechteste, was dem BVB passieren könnte. Wenn alles normal läuft, gewinnt aber der FC Bayern in 90 Minuten.