
Ungewohnt unkonzentriert zeigte sich der BVB beim Gastspiel von Fortuna Düsseldorf. Die Gäste hatten kaum Spielanteile und den Zementmischer an den Spielfeldrand gestellt. Dennoch reichte ein heller Moment, um einen Punkt zu stibitzen. Stefan Reisinger traf per Kopf zum 1:1.
Der BVB hat mit einer unkonzentrierten Leistung die Chance verpasst, den FC Bayern München unter Druck zu setzen. Gegen Fortuna Düsseldorf reichte es für die Dortmunder nur zu einem 1:1. Jakub Blaszczykowski hatte die Gastgeber in der 43. Minute in Führung gebracht, Stefan Reisinger traf zum Ausgleich (78.).
Neun Punkte Rückstand hatte der BVB auf den Tabellenführer FC Bayern München. Doch auch in der vergangenen Saison war es der November, in dem der Meister es schaffte, den Rückstand zu verkürzen und kurzzeitig die Tabellenführung zu übernehmen. Um den Druck aufzubauen, war ein Sieg gegen Düsseldorf Pflicht.
BVB irritiert: Die Fans sind stumm
Trainer Jürgen Klopp musste bei diesem Unterfangen auf Ilkay Gündogan, Mario Götze sowie Mats Hummels verzichten. Felipe Santana, Sebastian Kehl und Kevin Großkreutz rückten in die Startformation. Auch bei der Fortuna wurde gewechselt. Norbert Meier brachte seinerseits Leon Balogun, Ivan Paurevic und Ken Ilsö von Beginn an.
"Wir haben gewiss keine Angst vor dem BVB", hatte Andreas Lambertz den Ruhr Nachrichten erklärt. Die Fortuna schien nach dieser Ansage nicht gewillt, sich komplett auf die Defensive zu konzentrieren. Die Hausherren wurden noch in der eigenen Hälfte attackiert, in der weiteren Rückwärtsbewegung bauten die Gäste dann jedoch ein Bollwerk rund um den Strafraum auf.
Der erste Höhepunkt dann nach 12:12 Minuten, als die Fans sich erstmals bemerkbar machten. Vorher wurde ob des geplanten Sicherheitspapiers - am 12.12. soll dies verabschiedet werden - bis zu diesem Zeitpunkt geschwiegen. Die Dortmunder hatten natürlich mehr vom Spiel, zeigte dabei die reifere Spielanlage. Die Gäste verlegten sich auf pragmatisches Konterspiel.
BVB: Blaszczykowski trifft per Traumtor
Je länger das Spiel dauerte, desto weniger Auslauf bekamen die Düsseldorfer auf dem Rasen des BVB. Das Team um den agilen Jakub Blaszczykowski zeigte gute Spielzüge. Es krankte allerdings am letzten Pass - das Zusammenspiel klappte suboptimal. Düsseldorf hatte in der Defensive leichtes Spiel, Fabian Giefer war praktisch - auch dank der vielbeinigen Abwehr - ohne Beschäftigung.
Die erste Torchance vergab Marco Reus, der sieben Minuten vor dem Pausentee mittig am Strafraum stehend wegrutschte und den Ball nicht richtig platzieren konnte. Dass der BVB dennoch in Führung ging, war Blaszczykowski zu verdanken, der nach Flanke von Piszczek mit der Brust auf Großkreutz ablegte und dessen Rückspiel traumhaft in den Winkel drosch (43.).
Angst konnte man Düsseldorf nicht vorwerfen und das Spiel war so verlaufen, wie man es im Vorfeld erwartet hatte. Die Räume waren eng, der Raum zum Kombinieren so rar gesät, wie der Rasen im Stadion des FC Schalke. Dumm nur für die Gäste, dass man in der zweiten Hälfte die Bemühungen in der Offensive verstärken musste. Nicht unbedingt die Stärke der Meier-Elf.
BVB zu harmlos - Fortuna Düsseldorf trifft
Das Spiel plätscherte vor sich hin, von der Fortuna ging bis zur 55. Minute keinerlei Gefahr aus. Erst ein Konter hätte das Spiel auf den Kopf stellen können. Aber erst agierte Robbie Kruse über die linke Seite kommend zu zögerlich, dann schoss Stefan Reisinger nach dessen Zuspiel mit Ken Ilsö den eigenen Mann ab. Dennoch zeigte diese Szene, dass der BVB durchaus verwundbar war.
Zwar waren die Waffen der Düsseldorfer stumpf, doch auch ein stumpfes Schwert kann noch eine Dose öffnen. Und so traf Reisinger nach einer Flanke von Kruse - als Marcel Schmelzer und Blaszczykowski die Übersicht verloren hatten - keinen Gegenspieler, sondern das Tor (78.). Der Treffer hatte sich nicht angedeutet, dennoch war es die Konsequenz der dürftigen BVB-Vorstellung.
Großkreutz hatte dann nach feinem Zuspiel von Piszczek noch eine gute Möglichkeit, ansonsten standen die Düsseldorfer wie über fast das gesamte Spiel sicher und verdienten sich so ihren Punkt. Der BVB vergab somit die große Möglichkeit, wie im letzten Jahr im November Druck auf den FC Bayern aufzubauen und verschenkte wichtige Punkte.