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Datum: 06. September 2011, 01:20 Uhr
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Boxing Day: Dariusz Michalczewski im Interview

Dariusz Michalczewski (li.) und Tomasz Adamek

Wenn Vitali Klitschko am Samstag seinen Schwergewichtstitel der WBC gegen Tomasz Adamek verteidigt, erwartet ihn eine heiße Atmosphäre im Miejski Stadion in Breslau. Ob ihn auch ein heißer Boxkampf erwartet, haben wir den ehemaligen Halbschwergewichtsweltmeister Dariusz Michalczewski gefragt.

Am Samstag wird Vitali Klitschko seinen Schwergewichtsgürtel der WBC gegen die Nummer eins der WBC-Weltrangliste Tomasz Adamek verteidigen. Im Miejski Stadion in Breslau werden dem großen Bruder von Wladimir 42.000 Fans entgegen stehen.

Beide Boxer sind sehr erfahren. Vitali Klitschko ist 40 Jahre alt und hat 42 Siege bei 2 Niederlagen auf dem Buckel. Tomasz Adamek ist 34 Jahre alt, und seinen Kampfrekord zieren 44 Siege bei nur einer Niederlage. Der Heimvorteil liegt ebenfalls bei Adamek. Aber der Pole ist 15 Zentimeter kleiner und 15 Kilo leichter als der Weltmeister aus der Ukraine. Doch genau darin sieht er seine Chance. "Geschwindigkeit wird diesen Kampf entscheiden“, so Adamek vor dem Kampf laut bild.de.

Wir haben den polnisch-deutschen Boxer Dariusz Michalczewski gefragt, wie er den Kampf zwischen seinem Landsmann Tomasz Adamek und Vitali Klitschko sieht. Michalczewski war von 1994 bis 2003 Weltmeister im Halbschwergewicht nach Version der WBO. Der Tiger begeisterte durch seinen offensiven Boxstil und war zwölf Jahren lang ungeschlagen. Aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Universum kennt er die Klitschkos sehr gut.

Das Interview mit Dariusz Michalczewski

sportal.de: Waren Sie verwundert, dass es von Tomasz Adamek im Vorfeld des Kampfes so wenige markige Worte gab, ja dass überhaupt so wenig zu hören war. Vitali Klitschko fragte sich unlängst, ob Adamek verschollen sei?

Dariusz Michalczewski: Nein, das wundert mich überhaupt nicht. Adamek ist ein bescheidener Junge, der legt seine Kraft in seine Fäuste, nicht in Worte. Adamek ist auf dem Boden geblieben, der braucht keine markigen Sprüche.

Das Einzige, was von Adamek zu lesen war, war der Ausspruch: “Das ganze Land glaubt an mich. Das ist sehr wichtig für mich. Ich weiß, ich gelte nicht als Favorit, in Polen werden mich jedoch Millionen anfeuern.“ Wieviel Prozent mehr kann die Unterstützung eines ganzen Volkes herauskitzeln?

Dariusz Michalczewski: Ich bin mir sicher, dass er 100 Prozent besser sein wird als in seinem besten Kampf bisher. Ob das gegen Vitali reicht, das wird man dann sehen. Allerdings hat Vitali Klitschko lange nicht mehr geboxt. Damit meine ich, im Kampf gegen Sosnowski wurde er überhaupt nicht gefordert, Shannon Briggs hat gar nicht zurückgeschlagen und gegen Odlanier Solis dauerte der Kampf eine Runde. Vitali hat also schon lange nicht mehr geboxt.

Wird Adamek alles auf die Schnelligkeitsvorteile setzen?

Dariusz Michalczewski: Wichtig ist, dass er eine gute Taktik hat. Wahrscheinlich wird er auf die kurze Distanz boxen, da er für die lange Distanz einfach zu klein ist. Vitali ist schwer zu boxen, er hat einen unorthodoxen Stil. Er boxt zwar nicht spektakulär, aber er kämpft sehr konsequent und ist sehr stark. Vitali ist der größte Puncher im Schwergewicht.

Man kennt den Stil von Vitali, der sich mit seiner Führungshand die Gegner geschickt vom Leib hält, den Oberkörper oft weit zurück lehnt. Wie soll Adamek an ihn herankommen?

Dariusz Michalczewski: Mit dieser Einschätzung bin ich nicht einverstanden. Im Kampf von Vitali gegen Solis hat man gesehen, dass seine Führungshand nicht funktioniert hat. Er hat kein Distanzgefühl gefunden. Das ist Adameks Chance. Allerdings dauerte der Kampf gegen den Kubaner auch nur eine Runde, es kann auch sein, dass Vitali noch nicht richtig im Kampf war.

David Haye war auch unglaublich schnell, aber hat gegen Wladimir Klitschko eine schwache Leistung gezeigt. Wird es Adamek besser machen?

Dariusz Michalczewski: Man kann das nicht so über Kreuz vergleichen. Vitali ist ein anderer Boxer als Wladimir. Wladimir braucht mehr Platz um zu treffen, Vitali kann aus allen Lagen treffen. Er hat auch aus der kurzen Distanz einen harten Punch. Und Adamek kann man nicht mit Haye vergleichen.

Nach dem Kampf gegen Haye sagte Wladimir Klitschko, Haye sei kein echter Schwergewichtsboxer und solle ins Cruisergewicht zurückkehren. Adamek kommt eigentlich wie Sie aus dem Halbschwergewicht, war dann Cruisergewichtler – ist er nicht erst recht kein Schwergewichtler?

Dariusz Michalczewski: Es gibt viele Beispiele für Halbschwergewichtler, die später Weltmeister im Schwergewicht geworden sind. Michael Moorer zum Beispiel, oder Evander Holyfield. Deshalb kann man nicht sagen, dass er grundsätzlich in der Gewichtsklasse nichts zu suchen hat. Entscheidend ist der Erfolg und bisher hat Adamek nur einen Kampf überhaupt verloren. Er hat gute Gegner geschlagen – auch im Schwergewicht –, und ich bin mir sicher, dass er für diesen Kampf sein Hausaufgaben gemacht hat.

Gegen große Jungs wie Michael Grant und Kevin McBride hatte Adamek aber zuletzt durchaus Probleme.

Dariusz Michalczewski: Ja, aber wie ich schon sagte, wir werden einen ganz anderen Tomasz Adamek sehen. Er wird 100 Prozent besser sein als in seinem besten Kampf. Davon bin ich überzeugt.

"Adamek ist im Moment der Stärkste der Welt", sagte Klitschko in der Vorbereitung. Stimmen Sie dem zu, ist Adamek derzeit der beste Schwergewichtsgegner für die Klitschkos?

Dariusz Michalczewski: Ganz ehrlich? Ich glaube, dass es nach Lennox Lewis der stärkste Mann ist, den Vitali je geboxt hat.

Wo werden Sie den Kampf verfolgen?

Dariusz Michalczewski: Ich bin vor Ort und freue mich, den Kampf live sehen zu können.

Wem drücken Sie die Daumen?

Dariusz Michalczewski: Meistens drückt man ja die Daumen für den Außenseiter. Außerdem ist Tomasz Adamek mein Landsmann. Aber Vitali ist mein Freund, und ich habe großen Respekt vor ihm. Die beiden Klitschkos machen große Werbung für den Sport, den ich sehr liebe, deshalb haben wir Ihnen viel zu verdanken. Die Klitschkos sind schon Ausnahmeathleten.

Wer wird gewinnen?

Dariusz Michalczewski: Die Chancen stehen 70:30 für Vitali. Aber man darf nicht vergessen: Es ist Boxen, und es ist Schwergewichtsboxen. Da kann alles passieren. Viele würden gerne eine Überraschung sehen, aber Boxen ist kein Wunschkonzert.

Wie sieht es bei ihnen persönlich aus, es wurde über einen dritten Kampf gegen Graciano Rocchigiani spekuliert?

Dariusz Michalczewski: Das ist reine Spekulation. Mir wurde die Frage gestellt, ob ich boxen will. Da habe ich gesagt, ich will nicht boxen. Dann wurde nachgefragt, ob ich es machen würde, wenn ein Angebot kommt. Dann habe ich gesagt, wenn ein Angebot kommt, dann schaue ich mir das an, aber da ist bisher nichts gekommen und somit auch nichts dran.

Herr Michalczewski, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Michel Massing