
Auf den 3. Platz hätte Bayer Leverkusen mit einem Sieg beim VfL Wolfsburg klettern können, doch am Ende stand nur beim VfL eine drei vorne und Bayer 04 musste mit einer 1:3-Pleite im Gepäck die Heimreise antreten. sportal.de sah einen überragenden Diego.
Während Lorenz-Günther Köstner die gleiche Elf von der 0:1-Niederlage beim 1. FC Nürnberg aufs Feld schickte, gab es bei Bayer 04 Leverkusen drei Veränderungen. Es fehlten die verletzten Sidney Sam und Ömer Toprak sowie der rotgesperrte Simon Rolfes in der Startelf, dafür durften Lars Bender, Gonzalo Castro und Philipp Wollscheid von Beginn an ran.
Michael Rensing ersetzte im Bayer-Tor weiterhin Bernd Leno und das hatte gleich negative Folgen für sein Team. Ein verunglückter Abschlag führte zu einem Freistoß für die Gastgeber, was sich Diego nicht nehmen ließ, den Ball zur 1:0-Führung ins Tor zu schlenzen. Rensing machte keine Anstalten, den Ball zu parieren, obwohl dieser recht zentral im Tor einschlug (4. Minute).
Diego Benaglio zeigt seine ganze Klasse
Bayer Leverkusen anwortete mit verbissenen Angriffen. Wolfsburgs Keeper Diego Benaglio bewies BVB-Torwart Roman Weidenfeller in der neunten Minute, dass man auch flach neben dem Pfosten einschlagene Bälle halten kann, wenn man ein Klasse-Torwart ist, auch wenn der Schweizer beim Castro-Freistoß Kopf und Kragen riskierte, da er schwer mit dem Pfosten kollidierte. Benaglio konnte aber bald weiterspielen.
Den Unterschied zwischen den beiden Teams machte in der Anfangsphase eindeutig Diego aus, der auch den zweiten Wolfsburger Treffer erzielte. Diesmal drang er von links in den Strafraum ein, Bas Dost ließ einen Pass von Ivica Olic zum brasilianischen Spielmacher abtropfen und der hatte keine Mühe, auf 2:0 zu erhöhen (16.).
In der nächsten Offensivszene der Leverkusener zeigte wieder Benaglio sein ganzes Können und parierte einen Schuss von Kießling aus Nahdistanz hervorragend (22.). Leverkusen riskierte nun viel und so ergaben sich Wolfsburg immer wieder gute Konterchancen gegen die nicht sehr sicher wirkende Bayer-Abwehr.
Immer wieder Diego
Diego war von Leverkusen nicht zu stoppen. Das 3:0 für den VfL Wolfsburg bereitete er mit einem glänzenden Pass auf Marcel Schäfer vor, der flach in die Mitte passte, wo Bas Dost völlig unbewacht einschieben konnte (33.). Wolfsburg war dem Gegner in allen Belangen überlegen und hatte allen Schweden- und Arsenal-Theoretikern zum Trotz die Partie nach etwas mehr als einer halben Stunde für sich entschieden.
Zumal es immer wieder Großchancen für den VfL Wolfsburg zu bewundern gab. Dost köpfte Manuel Friedrich aus Kurzdistanz von hinten an den Oberarm (42.), natürlich kein Elfmeter, aber eine weitere gute Chance für den VfL.
Bei diesem Spielstand war es nicht überraschend, dass das Bayer-Trainer-Duo Sascha Lewandowski und Sämi Hyypiä nach der Pause zwei frische Kräfte brachte und so Sebastian Boenisch zu seinem Debüt für Leverkusen verhalf. Außerdem kam Renato Augusto in die Partie. Jens Hegeler und Hajime Hosogai blieben dafür in der Kabine.
VfL Wolfsburg jederzeit Herr im eigenen Haus
Boenisch holte sich nach drei Minuten gleich eine Gelbe Karte ab, nachdem ihn Makoto Hasebe ausgetanzt hatte und er den Japaner nur durch ein sattes Trikothalten daran hindern konnte, ihm davonzueilen. Auf der anderen Seite war es dann aber Olic, der nach einem glänzenden Diego-Zuspiel durch war, doch sein Pass in die Mitte auf Fagner war viel zu ungenau.
Der VfL zog sich nun kurzzeitig weit zurück, überließ Leverkusen das Spiel und setzte auf Konter, doch nach etwa 65 Minuten übernahmen die Wölfe wieder komplett das Kommando. Die Folge war ein weiterer Diego-Freistoß, der aber knapp am Tor vorbei ging.
Die Bayer-Defensive war heute einfach nicht aggressiv genug, um den VfL Wolfsburg in seine Schranken weisen zu können. In der Offensive sorgte Renato Augusto mit einem Eckball, den er an die Latte setzte, noch einmal ein Ausrufezeichen und Stefan Kießling konnte das Ergebnis in der Nachspielzeit mit seinem Treffer noch etwas erträglicher gestalten, doch am ersten Saison-Heimsieg für den VfL Wolfsburg änderte dies nichts mehr.
Durch den Sieg konnte sich Wolfsburg aber nicht vom Relegationsplatz verabschieden, während Leverkusen hinter Borussia Dortmund auf den fünften Rang zurückfiel und im Kampf um die Champions League-Plätze einen kleinen Rückschlag hinnehmen musste, nicht nur wegen des deutlichen Ergebnisses der Niederlage, sondern vor allem wegen des schwachen Auftritts der Werkself.