Goffin

Federer

Ende

 

Wir werden am Sonntag gegen 22 Uhr mit diesem Finale wieder zur Stelle sein. Einstweilen danke ich für die Aufmerksamkeit zu nächtlicher mitteleuropäischer Stunde und wünsche nun eine angenehme Bettruhe.

Ausblick

 

Nun strebt Federer in Cincinnati nach seinem achten Titel. Dabei ist der Schweizer hier längst Rekordchampion. Zum vierten Mal nach 2009, 2012 und 2015 wird Novak Djokovic morgen Endspielgegner sein. Und der möchte das Turnier endlich selbst zum ersten Mal gewinnen. Spannung also scheint garantiert.

Federer

 

Roger Federer verfolgte einen gewohnt cleveren Matchplan, beschränkte sich erst einmal darauf, sein Service stabil durchzubringen. Stück für Stück arbeitete sich der Baselbieter ins Match, steigerte sich mit Blick auf die entscheidende Phase und kam einem Break immer näher. Das aber wollte nicht gelingen, doch im Tie-Break dreht der 37-Jährige dann richtig auf und zog seinem Kontrahenten den Zahn.

Goffin

 

Trotz der offensichtlichen Probleme mit der Schulter des Schlagarms kam das Aus doch etwas überraschend. Offenbar aber sah David Goffin keine Möglichkeit, mit den Einschränkungen im Aufschlag Roger Federer und dessen Niveau auf Dauer Paroli bieten zu können. Beim Service jedoch baute der Belgier spürbar ab, was sich vor allem in den Aufschlaggeschwindigkeiten bemerkbar machte. Darüber hinaus spielte der 27-Jährige ein starkes Match, erlaubte sich lange Zeit wenige Fehler, überzeugte gerade in seinen Aufschlagspielen und musste sich im ersten Durchgang erst im Tie-Break beugen.

Aufgabe

Beim Stand von 1:1 im 2. Satz und 40:30 bei eigenem Aufschlag streicht David Goffin verletzungsbedingt die Segel.

6:7, 1:1

 

Federer erkennt die Probleme beim Aufschlag des Gegners natürlich und versucht, mit dem Return etwas auszurichten. Doch der muss es dann natürlich übers Netz schaffen, was er derzeit zu selten tut.

6:7, 1:1

 

Seine Nerven hat Federer auf alle Fälle im Griff, zieht das Spiel dann doch auf seine Seite. Den Spielball nutzt der Weltranglistenzweite gut, vollstreckt letztlich mit der Vorhand.

6:7, 1:0

 

Dann gerät die Maschinerie vorübergehend ins Stocken, der 37-Jährige erlaubt sich plötzlich leichte Fehler und muss über Einstand gehen.

6:7, 1:0

 

Der Schweizer serviert inzwischen konstant gut, lässt da nichts mehr anbrennen. Mit dem neunten Ass geht es los.

6:7, 1:0

 

In der Folge bringt Goffin sein Aufschlagspiel durch, zwingt Federer beim entscheidenden Ball zu einer Rückhand ins Netz.

6:7, 0:0

 

Mit Chip and Charge verschafft sich Federer einen Breakball. Den wehrt Goffin mit höchster Präzision ab. Die Vorhand sitzt genau auf der Linie und erwischt seinen Gegner zudem auf dem falschen Fuß.

2. Satz

 

Nach erfolgter Behandlung eröffnet Goffin den zweiten Durchgang mit eigenem Aufschlag. Den ganz großen Druck bringt der Belgier nicht in seine ersten Aufschläge. Der 27-Jährige scheint also tatsächlich eingeschränkt zu sein.

Zwischenfazit

 

Lange Zeit vermochte David Goffin richtig gut mitzuhalten, spielte dank weniger Fehler auf hohem Niveau. Auf der anderen Seite begnügte sich Roger Federer damit, Stabilität in seine Aufschlagspiele zu bekommen. Erst im Satzverlauf steigerte sich der Baselbieter, um in der entscheidenden Phase auf der Höhe zu sein. Jetzt gelang es dem Belgier nicht mehr ganz, sein Niveau zu halten, und zog folglich knapp den Kürzeren.

Verletzung

Im Anschluss nimmt sich David Goffin eine Auszeit und lässt sich an der schmerzenden rechten Schulter behandeln.

6:7

Diesmal lässt sich Federer nicht lange bitten, nutzt gleich die erste Gelegenheit. Goffin hilft dabei, schlägt seinen Vorhandreturn ohne Not ins Netz.

6:6

 

Mit seinem achten Ass verschafft sich Federer wenig später drei weitere Satzbälle.

6:6

 

Goffin tut sein Möglichstes, um dran zu bleiben, serviert nach außen. Der Return von Federer kommt nicht. Der Schweizer liegt nur noch 4:3 vorn, darf aber nun aufschlagen.

6:6

 

Jetzt in dieser entscheidenden Phase spielt Federer stark auf. erlaubt sich kaum noch Fehler. So zieht der Schweizer schnell auf 4:1 davon, ehe nun das Aufschlagrecht wieder zu seinem Kontrahenten wechselt.

6:6

 

Das Minibreak jedoch holt sich der 37-Jährige umgehend zurück und gerät nach einem verschlagenen Grundlinienball des Belgiers selbst in Vorteil.

6:6

 

David Goffin kämpft sich tatsächlich in den Tie-Break, den Roger Federer servierend eröffnet. Leichtfertig verschenkt der Schweizer einen Rückhandvolley.

5:6

 

Einen weiteren Satzball weiß Goffin erfolgreich zu beantworten. Das alles ficht den Belgier überhaupt nicht an, der anschließend druckvoll und entschlossen zu Werke geht und sich mit der Vorhand selbst einen Spielball verschafft.

5:6

 

Den wehrt Goffin mit seinem ersten Ass ab, das erst nach einer erfolgreichen Challenge so durchgeht.

5:6

 

Goffin muss über den Zweiten gehen, bleibt dennoch entspannt und stellt mit seiner Vorhand aus dem Halbfeld auf Einstand. Dann aber unterläuft dem Belgier der vierte Doppelfehler. Erneut Satzball für Federer!

5:6

 

Dann wagt sich Goffin ans Netz und wird prompt von Federer mit der Vorhand cross passiert. Satzball für den Schweizer!

5:6

 

In dieser Phase dominiert Federer das Geschehen mit der Vorhand, bereitet damit vor und schließt ab. 0:30! Aus der Ruhe scheint das Goffin nicht zu bringen. Der Belgier gleicht aus.

5:6

 

Den Tie-Break hat Federer also schon erreicht. Dort möchte nun auch David Goffin hin. Das will der Schweizer verhindern, punktet mit der Vorhand inside-out.

5:6

 

Anschließend läuft Federer so langsam heiß. Zu Null fliegt der Schweizer durch sein Aufschlagspiel. Zwei Asse erleichtern die Sache. Damit reicht der 37-Jährige den ganzen Druck wieder an sein Gegenüber weiter.

5:5

 

Noch einmal kontert Goffin den Konkurrenten ab - diesmal longline mit der Rückhand. Der Belgier gleicht zum 5:5 aus.

4:5

 

Federer greift an und läuft in den Konter des Gegners. Der packt mit der beidhändigen Rückhand den cross gespielten Passierball aus. Stark gemacht!

4:5

 

Goffin leistet sich seinen zweiten Doppelfehler. Dann aber kommt der Aufschlag wieder. Der kurz cross gespielte Vorhandreturn von Federer landet seitlich im Aus. Spielball für den Belgier!

4:5

 

Das schaut gut aus für den Belgier, der nach wie vor zuverlässig punktet, wenn der erste Aufschlag kommt. 30:0! Im Anschluss jedoch reißt diese bislang so makellose Serie.

4:5

 

Das setzt David Goffin unter Druck. Der Weltranglistenelfte muss nun gegen den Satzverlust aufschlagen. Wird sich der 27-Jährige seine Souveränität erhalten können?

4:5

 

Ähnlich souverän serviert weiterhin Roger Federer. Seinen ersten von zwei Spielbällen nutzt der 37-Jährige sofort aus und geht mit 5:4 in Führung.

4:4

 

Erstmals gibt Goffin zwei Punkte bei eigenem Service ab. Doch dann kommt sein erster Aufschlag. Und da macht er in 100 Prozent der Fälle den Punkt - so auch nun beim elften Mal. Der Rückhandreturn von Federer schafft es nicht übers Netz.

3:4

 

Schön öffnet sich Goffin das Feld, bekommt seine Rückhand jedoch nicht ins Feld platziert. 15 beide! In der Folge gehen die Punkte wieder zuverlässig an den Belgier, der sich zwei Spielbälle verschafft.

3:4

 

Im Anschluss schickt Federer die Asse vier und fünf nach und zieht sein Aufschlagspiel doch noch sicher durch.

3:3

 

Jetzt packt Goffin einen starken Vorhandreturn aus, obwohl er den Aufschlag auf den Körper serviert bekommt. 30 beide!

3:3

 

Dann serviert Goffin nach außen. Federers Rückhandreturn schafft es nicht übers Netz. Erneut hält der Belgier sein Service zu Null, hat bei eigenem Aufschlag überhaupt erst einen Punkt abgegeben.

2:3

 

Federer bemüht sich um eine gute Länge in seinen Grundschlägen, übertreibt es dann bei einer Vorhand jedoch. Die gerät zu lang.

2:3

 

Wichtiger ist erst einmal das eigene Service. Und da gibt sich auch Roger Federer bislang keine Blöße. Zügig erledigt das der Baselbieter, schließt mit seinem zweiten Ass ab.

2:2

 

Davon lässt sich die Nummer elf der Welt nicht beirren. Und da bei Federer die so viel und zurecht gerühmte Rückhand noch gar nicht kommt, jetzt zweimal im Netz landet, geht das Aufschlagspiel mühelos an den Belgier.

1:2

 

David Goffin spielt bislang unaufgeregt und mit sehr geringer Fehlerquote. Kaum ausgesprochen, schon unterläuft dem Belgier der erste Doppelfehler.

1:2

 

Seinen zweiten Spielball nutzt der 37-Jährige mit seinem ersten Ass des Tages und stellt so auf 2:1 im 1. Satz.

1:1

 

Anschließend erlaubt sich Federer bereits seinen zweiten Doppelfehler. Wenig später liegen dennoch zwei Spielbälle bereit. Der Schweizer stürmt etwas überhastet ans Netz. Sein Rückhandflugball gerät zu lang.

1:1

 

Dann aber lässt es sich der Belgier nicht nehmen, den ersten Spielball in Eigeninitiative zu nutzen. Für die Vorhand tritt der 27-Jährige ins Feld und platziert diese sicher. Zu Null hält Goffin damit sein Service.

0:1

 

Im Returnspiel findet sich der Weltranglistenzweite noch weniger gut zurecht. Viel läuft da nicht zusammen. So profitiert Goffin in erster Linie von den Fehlern seines Kontrahenten.

0:1

 

Trotz zweier abgegebener Punkte gestaltet sich das erste Aufschlagspiel für Federer unproblematisch.

0:0

 

Der erste Doppelfehler des Schweizers lässt allerdings auch nicht lange auf sich warten.

1. Satz

 

Jetzt eröffnet Roger Federer das Match mit eigenem Aufschlag. Der Rekordchampion von Cincinnati muss über den Zweiten gehen, macht mit einer cross gespielten Vorhand dennoch den ersten Punkt.

Einmarsch

 

Jetzt geben sich unsere Hauptdarsteller die Ehre. Zügig findet man sich zusammen mit dem Stuhlschiedsrichter Pierre Bacchi am Netz zur Wahl ein. Die Münze fällt zugunsten von David Goffin, der sich für Rückschlag entscheidet.

Head 2 Head

 

Zum achten Mal stehen sich die beiden Profis gegenüber. Zwischen 2012 und 2017 hatte Roger Federer zunächst auf allen Belegen stets das bessere Ende für sich, gab lediglich im Achtelfinale der French Open 2012 und im Viertelfinale von Basel 2015 einen Satz ab. Überhaupt stand man sich bei Federers Heimturnier schon insgesamt dreimal gegenüber - unter anderem im Endspiel 2014. Die bis heute letzte Auseinandersetzung gab es bei den ATP World Tour Finals im November 2017 in London. Dort schlug erstmals David Goffin zu, bezwang den Schweizer im Halbfinale in drei Sätzen, musste sich anschließend aber im Finale Grigor Dimitrov geschlagen geben.

Der Weg von Federer

 

Nach einem Freilos bekam es Roger Federer mit dem Deutschen Peter Gojowczyk zu tun, erledigte diese Aufgabe wie auch die gegen den Argentinier Leonardo Mayer in zwei Sätzen. Erheblich schwerer zu arbeiten hatte der 37-Jährige im Viertelfinale gegen seinen schweizerischen Landsmann Stan Wawrinka, den er letztlich nach Satzrückstand nach mehr als zwei Stunden in die Schranken wies.

Der Weg von Goffin

 

Zum Auftakt bekam es Goffin mit einem vom Rogers Cup in Toronto erschöpften Stefanos Tsitsipas zu tun und gewann in zwei Sätzen. Gegen den Franzosen Benoit Paire bog der 27-Jährige das Match nach Satzrückstand um. Anschließend hatte der Belgier gegen den an sechs gesetzten Kevin Anderson beim 6:2 und 6:4 erstaunlich wenig Mühe. Im Viertelfinale gegen Juan Martin del Potro behauptete sich Goffin zweimal im Tie-Break.

Goffin in Cincinnati

 

Bei seinem ersten Anlauf, Teil des Hauptfeldes in Cincinnati zu werden, scheiterte David Goffin 2012 in der Qualifikation. Diese Hürden nahm der Belgier im Jahr darauf und schafft es dann immerhin ins Achtelfinale. Obwohl sich der 27-Jährige fortan nicht mehr qualifizieren musste, kam er über die Runde der letzten 16 nie hinaus. 2015 gelang das noch einmal, dann baute Goffin ab. Vor zwölf Monaten war schon nach einem Match Schluss. Somit stellt das Halbfinale 2018 bereits jetzt das beste Abschneiden des Rechtshänders bei diesem Turnier dar.

Federer in Cincinnati

 

Zum 16. Mal ist Federer seit dem Jahr 2000 in Cincinnati am Start. Siebenmal stand der Schweizer in Endspiel und gewann diese Matches allesamt. Zehn Jahre nach seinem ersten Triumph 2005 setzte sich der Rechtshänder auch 2015 bei seinem bislang letzten Auftritt im US-Bundstaat Ohio im Finale gegen Novak Djokovic durch.

Federer 2018

 

Allein in diesem Jahr trumpfte Roger Federer deutlich eindrucksvoller auf, obwohl er als Einzelspieler lediglich sieben Turniere bestritt. Nach dem Sieg beim Hopman an der Seite von Belinda Bencic wandelte der Baselbieter lange Zeit ungeschlagen durch die Turniere, siegte bei den Australian Open und in Rotterdam und musste erst im Finale von Indian Wells gegen Juan Martin del Potro die erste Niederlage einstecken. Nach dem Auslassen der Sandplatzsaison ließ der 37-Jährige den Turniersieg in Stuttgart auf Rasen folgen, spielte in Halle noch ein Finale. In Wimbledon jedoch musste sich Federer im Viertelfinale Kevin Anderson beugen.

Goffin 2018

 

Drei Halbfinals hat David Goffin in der laufenden Saison gespielt - im Februar unterm Hallendach in Montpellier und Rotterdam sowie in Barcelona auf Sand. Hinzu gesellten sich die Viertelfinalteilnahmen bei den Mastersturnieren in Monte Carlo und Rom sowie beim 500er in Washington. Zuletzt war beim Rogers Cup in Toronto bereits nach einem Match Feierabend.

Halbfinale

 

Gesucht wird der Endspielgegner von Novak Djikovic. Bewerber für die Stelle ist ein 27-jähriger Belgier, der vier Turniersiege auf dem Konto hat und 2017 schon mal die Nummer sieben der Welt war. Aktuell wird David Goffin an elf geführt, was seiner Setzlistenposition bei den Western and Southern Open in Cincinnati entspricht. Diese Parallele gilt auch beim Weltranglistenzweiten Roger Federer, der mit 98 Turniersiegen als langjährige Nummer eins eine ganze Stange an Meriten vorzuweisen hat.

Willkommen

 

Herzlich willkommen beim Masters-Turnier von Cincinnati zur Halbfinalpartie zwischen David Goffin und Roger Federer.