
Klaas-Jan Huntelaar hat seinen Lieblingsgegner in der Bundesliga: Dem Hamburger SV schenkte er am 31. Spieltag drei Tore ein und baute so seine persönliche Bilanz in fünf Spielen gegen die Hanseaten auf sieben Treffer aus. Schalke 04 bleibt mit dem 4:1 natürlich Vierter.
Klaas-Jan Huntelaar hat Schalke 04 mit einem grandiosen Comeback nach sieben Wochen Verletzungspause wieder auf Champions-League-Kurs geführt. Der Niederländer war mit seinen Saisontreffern acht bis zehn sowie einer Torvorlage der Matchwinner beim 4:1 (2:1) der Königsblauen gegen den Hamburger SV.
Die Gelsenkirchener nutzten damit die Gunst der Stunde und festigten den vierten Platz, der zur Teilnahme an der Qualifikation zur Königsklasse berechtigt. Weil die komplette Konkurrenz im Kampf um Europa patzte, durfte sich Schalke mit nun drei Punkten Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger Eintracht Frankfurt als Sieger des 31. Spieltages der Fußball-Bundesliga fühlen.
Huntelaar bereitete zunächst das Tor von Michel Bastos (9.) vor. Dann traf der 29-Jährige im Dreierpack: erst mit dem Fuß zum 2:1 (21.), dann zweimal per Kopf (58. und 66.) - die Tore 5, 6 und 7 in fünf Spielen gegen die Hamburger. Marcell Jansen hatte den HSV in der fünften Minute in Führung gebracht.
Durchschlagskraft dank Huntelaar
Die Schalker, die zuletzt ihre ersten beiden "Endspiele" nicht gewonnen hatten, zeigten vor 61.673 Zuschauern in der ausverkauften Arena deutlich mehr Biss. Vor allem dank Rückkehrer Huntelaar war die Offensive wieder durchschlagskräftiger als in den vergangenen Wochen.
Der HSV erwischte einen Start nach Maß. Nach einer Kopfballvorlage des Ex-Schalkers Heiko Westermann setzte sich Jansen im Duell mit Roman Neustädter robust durch und köpfte zur Hamburger Führung ein. Schalke schüttelte sich nur kurz und antwortete prompt: Mit einem Steilpass auf Huntelaar machte Neustädter seinen Fehler wieder gut. Der Niederländer setzte Michel Bastos ein, der zum 1:1 traf. Es war das vierte Saisontor des Brasilianers, der in der Winterpause gekommen war.
Huntelaar macht es selbst
Zwölf Minuten später war der Torschützenkönig der vergangenen Saison selbst erfolgreich: Nachdem sich Julian Draxler am Fünfmeterraum durchgesetzt hatte, musste Huntelaar den Ball nur noch über die Linie drücken. Danach hatten die Gastgeber das Spiel im Griff, im Strafraum fehlte jedoch die letzte Konsequenz. Zudem parierte Nationaltorwart René Adler einen Kopfball von Jermaine Jones reaktionsschnell (45.+1).
Keine Chance hatte der HSV-Keeper bei Huntelaars zweitem Treffer: Raffael ließ Petr Jiracek stehen und flankte genau auf den Kopf des Schalker Torjägers. Acht Minuten später wehrte Adler, der nach seiner fünften Gelben Karte im nächsten Spiel gegen Wolfsburg pausieren muss, den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Draxler genau auf Huntelaars Kopf ab.
Van der Vaart beim HSV schwach
Bei den Gästen enttäuschte der zuletzt so starke Kapitän Rafael van der Vaart, der vor dem Spiel sogar von der Champions League gesprochen hatte. Der Niederländer zeigte nur in wenigen Szenen seine Klasse, viel zu viele Pässe kamen nicht an. In der 68. Minute war Schluss für den HSV-Spielmacher.
Huntelaars Rückkehr hatte vor dem Anpfiff nicht jeder mitbekommen. Der Stadionsprecher "vergaß" den Niederländer bei der Aufstellung und las stattdessen Regionalligaspieler Dennis Erdmann vor.