
Die Generalprobe für das Spiel gegen den SC Freiburg hatte der VfB Stuttgart mit Sternchen bestanden. In der Europa League gab es eine 5:1-Gala gegen Steaua Bukarest. Aber Freiburg ist nicht Bukarest und so unterlag der VfB in der Bundesliga mit 0:3.
Die Breisgauer machten durch den Sieg einen Sprung in der Tabelle, liegen nun auf Platz sechs - Stuttgart bleibt im Mittelfeld. Jan Rosenthal (22. Minute), Pavel Krmas (67.) und Max Kruse (73.) trafen vor 24.000 Zuschauern für die Hausherren und bescherten den Fans damit einen Sieg im kleinen Derby, wie es vor dem Spiel hieß. "Die Nummer eins im Land sind wir", hallte es folgerichtig durch das weite Rund. Zudem ist der SC seit vier Spielen ungeschlagen.
Freiburg spielte von Beginn an auf Sieg, Trainer Christian Streich hatte keine Veranlassung dafür gesehen, seine Elf nach dem 2:1-Sieg gegen Hannover zu verändern. Die beste Freiburger Möglichkeit der Anfangsphase vereitelte VfB-Torwart Sven Ulreich mit einer Parade des Versuchs von Julian Schuster (18.).
Jan Rosenthal bringt den SC Freiburg in Führung
Auch wenn die Schwaben zu Beginn im fremden Stadion mehr Ballbesitz hatten, fehlte nach dem Torfestival in Rumänien zunächst doch das letzte Quäntchen Einsatz, Laufbereitschaft und Präzision. Bei der einzigen zwingenden VfB-Chance der ersten Halbzeit traf der in der Schaltzentrale ordentlich aufspielende Zdravko Kuzmanovic aus 17 Metern den Pfosten (21.).
Nur 49 Sekunden später zielte Rosenthal nach Vorlage von Schuster auf der Gegenseite genauer. Den verdeckten Schuss des Mittelfeldspielers, der schon gegen Hannover den Siegtreffer erzielt hatte, durch die Beine von William Kvist sah Ulreich zwar zu spät. Dennoch machte der selbst erklärte Nationalelfkandidat vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw nicht die beste Figur.
Sven Ulreich: Höhen und Tiefen beim VfB-Keeper
Nach der Pause begannen die Schwaben schwungvoller, blieben aber glücklos. An der Hereingabe von Christian Gentner rutschten in bester Position vor dem Tor von Oliver Baumann sowohl Shinji Okazaki als auch Cristian Molinaro vorbei (47.). Der SC-Keeper fischte nach gut einer Stunde eine feine Direktabnahme von Molinaro aus dem Winkel.
Die Freiburger versuchten ihre schwäbischen Kontrahenten müde zu laufen, blieben bei Kontern immer gefährlich. Nur drei Minuten nachdem Ulreich aus kurzer Distanz einen Kopfball von Rosenthal glänzend pariert hatte, wehrte der Keeper den erneuten Freistoß von Kruse unglücklich nach vorne ab. Der zuvor unsichere Krmas nutzte den Fauxpas und schob ins leere Tor ein.
Spätestens beim dritten SC-Treffer durch Kruse gaben die ausgelaugten Stuttgarter endgültig ihre Gegenwehr auf. In der Schlussphase vergaben Daniel Caligiuri, im Nachschuss Rosenthal (85.) und Karim Guedé (90.) sogar einen noch höheren Erfolg.