Seit dem Weltmeistertitel 1966 hat die englische Nationalmannschaft keinen Titel mehr gewonnen. In einem Interview hat sich Steven Gerrard kritisch mit den letzten Turnieren auseinandergesetzt. "Ich habe nicht das Gefühl, dass ich bei einer Weltmeisterschaft meine eigenen Ansprüche erfüllt hätte. Ich denke kein englischer Nationalspieler dieser Generation kann das von sich selbst denken", kritisierte Gerrard im Interview mit dem "Mirror". Der 32-Jährige vom FC Liverpool begründete seine Kritik: "1990 konnten die Spieler unserer Mannschaft zufrieden damit sein, wie weit sie gekommen sind (WM-Halbfinal-Aus nach Elfmeterschießen gegen Deutschland, Anm. d. Red.), und damit, dass sie alles versucht haben und nichts zu bereuen hatten. Aber ich habe es nach den Turnieren mit England immer bedauert, dass wir nicht diesen Schritt gemacht und das Halbfinale oder das Finale erreicht haben." "Ich übernehme selbst auch Verantwortung dafür. Ich war immer ehrlich und habe gesagt, dass ich Teil der Mannschaft bin, die hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist", so Gerrard weiter.
Egoistische Motive bei Gerrard
Vor den Quali-Spielen für die WM 2014 gegen San Marino und Montenegro gab der Mittelfeldspieler zu, dass auch egoistische Motive eine Rolle spielen: "Einerseits geht es darum, gegen die Besten der Welt zu spielen. Andererseits geht es auch darum, die kleine Chance zu haben, als Helden zurück nach England zu kommen." Gerade vor Montenegro, derzeit Tabellenführer mit zwei Punkten Vorsprung auf England in der Quali-Gruppe H, warnte der Kapitän der "Three Lions": "Es wäre ein Anfängerfehler, in das Spiel gegen Montenegro zu gehen und zu denken, dass wir das mal eben so gewinnen. Es ist meine Verantwortung sicher zu stellen, dass kein Spieler das unterschätzt."Autor: Adrian Bohrdt