Energie Cottbus behält seinen Hoffnungsträger: Nach neun Punkten aus vier Spielen wird Ex-Nationalspieler Jörg Böhme weiter Trainer des abstiegsbedrohten Fußball-Zweitligisten bleiben. "Jörg Böhme hat die Mannschaft in die Erfolgsspur zurück gebracht, sowohl die Ergebnisse als auch die kämpferische Einstellung stimmen. Insofern besteht kein Anlass, über eine Änderung bei der sportlichen Verantwortung nachzudenken", sagte Präsident Ulrich Lepsch in einer Mitteilung des Vereins.
"Der Trainer rechtfertigt unser Vertrauen, wir müssen es ihm nicht wöchentlich neu aussprechen und wollen es auch nicht zeitlich limitieren", hieß es dort weiter. Es ist nur konsequent, immerhin hat Böhme innerhalb von nur wenigen Wochen aus dem abgeschlagenen Tabellenletzten wieder einen ernsthaften Kandidaten im Kampf um den Klassenerhalt gemacht.
"Er kommt gut mit der Mannschaft klar, und wir können gut mit ihm", sagte Mittelfeldspieler Marco Stiepermann nach dem wichtigen 3:1 beim direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld am Sonntag. Nur noch zwei Zähler beträgt der Abstand auf den zunächst rettenden Relegationsplatz, das erhoffte "Wunder von der Lausitz" nimmt Formen an.
Stiepermann-Versetzung wichtiger Schritt
Auch weil Böhme ganz offensichtlich den Nerv der einst völlig verunsicherten Mannschaft getroffen hat. Mit wenigen, aber offenbar den richtigen Worten hat er dem Team neues Leben eingehaucht. Der 40-Jährige setzt im Abstiegskampf auf die viel zitierten Grundtugenden.Zudem hat Böhme auch den Mut gehabt, Dinge zu verändern. Stiepermann zog er von der Außenbahn in die Mitte - eine Schlüsselpersonalie, denn der 23-Jährige dankt es ihm mit zuletzt guten Leistungen. "Er hat erkannt, dass ich in die Mitte gehören und gibt mir alle Freiheiten", sagte der ehemalige Dortmunder.
Böhme bringt Ruhe rein
"Wir spielen einfachen Fußball. Damit haben wir Erfolg", sagte Alexander Bittroff: "Mit jedem Sieg wächst unser Selbstvertrauen." Und Doppeltorschütze Boubacar Sanogo, der seine torlose Zeit unter Böhme längst überwunden hat, ergänzte: "Der Trainer hat Ruhe in den Kader gebracht."Noch haben die Cottbuser allerdings noch nichts erreicht, bis zum erhoffte Ziel sind es noch acht Spieltage - imDresdnermerhin ist das Rennen wieder offen. Allerdings auch, weil die beiden ärgsten Konkurrenten Dynamo Dresden und Bielefeld schwächeln. Die Dresdner konnten seit zehn Spielen nicht gewinnen, der Arminia gelang nur ein Dreier aus den letzten acht Begegnungen.
"Jetzt wird es wieder richtig spannend", sagte Routinier Ivica Banovic. Zumal nach dem Spiel am Mittwoch gegen 1860 München gleich zwei prestigeträchtige Duelle auf dem Spielplan stehen. Zunächst reisen die Cottbuser zu Union Berlin, anschließend kommt es zum direkten Aufeinandertreffen mit Dynamo Dresden.