Bei Zenit St. Petersburg hatte man es sich einfach machen wollen. Die Millionen von Gazprom sollten großzügig verteilt werden, um Top-Stars wie Hulk auf die Petrovsky-Insel zu lotsen. Die Spieler kamen, brachten einen Sack voll Unruhe mit. Inzwischen ist die Situation eskaliert.
Zenit-Sportchef Dietmar Beiersdorfer war mit den Dollarzeichen in den Augen in die Premier League gewechselt, bekam eine Vollmacht für das Club-Konto und sollte den russischen Meister von 2012 aber mal so richtig nach vorne bringen. Knapp 100 Millionen Euro - der Rest der Liga gab etwa 225 Millionen Euro aus - wurden dann investiert.
Hulk und der Belgier Axel Witsel sind die neuen Gesichter bei Zenit St. Petersburg und wurden mit fürstlichen Gehältern gelockt. Nur gibt es ein Problem, denn zum einen musste Zenit jüngst zwei Niederlagen in der Liga hinnehmen, unterlag zudem nach einem schwachen Auftritt in der Champions League gegen den FC Malaga.
Bei Zenit St. Petersburg geht es um Neid
"In der Mannschaft herrscht Unruhe", erklärte der italienische Trainer Luciano Spalletti. Unruhe, für die Hulk sowie Axel Witsel natürlich nicht verantwortlich gemacht werden können. Denn sie müssen sich erst einmal akklimatisieren, zudem ist es nicht verwerflich, das angebotene Gehalt anzunehmen.
Doch in der Mannschaft ist Neid entstanden. Kapitän Igor Denisov wurde von der Club-Verantwortlichen schnell als Problemfall ausgemacht und zum B-Team strafversetzt. Die Gründe dafür sind vielfältig und je nach Sichtweise unterschiedlich. Wie der Club mitteilte, habe Denisov ein Ultimatum gestellt, wollte sein Gehalt von drei Millionen auf fünf Millionen Euro erhöht haben.
"Denis Denisov hat einen der besten Verträge in Russland", sagte Generaldirektor Maxim Mitrofanov der Zeitung Sport Express. "Seine Vergütung entspricht seinem Talent und dem Niveau der Spieler in ganz Europa", hieß es auf der offiziellen Webseite von Zenit St. Petersburg. Als Denisov sich nun weigerte, im Spiel gegen Krylja Sovjetov Samara aufzulaufen, eskalierte die Situation.
Denis Denisov und Alexander Kerzhakov nun im B-Team
Alexander Kerzhakov hatte kaum etwas zu diesem Streit beigetragen, soll sich jedoch mit Denisov solidarisch gezeigt haben. Beide Spieler hätten "Unruhe in die Mannschaft getragen", wird Trainer Spalletti auf petersburg.aktuell.ru zitiert und somit war die Verbannung der beiden Eigengewächse legitimiert.