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Im August 2009 war es soweit, der neue Trainer Frédéric Antonetti verhalf dem jungen Sechser zu einem ersten Profieinsatz als Einwechselspieler. Und ob einer Sperre des Japaners Junichi Inamoto durfte M'Vila im kommenden Spiel gegen Olympique Marseille sein Debüt in der Startelf feiern. Auch eine Rote Karte im folgenden Match gegen Lens konnte den Aufstieg nicht stoppen.
Yann M'Vila und das Glück des Trainerwechsels
"Ich verdanke meinem Trainer Frédéric Antonetti alles", erklärte M'Vila leparisien.fr. "Er hat mir das Vertrauen geschenkt und verhindert, dass ich nicht mehr an mich glaubte." Diese Chance nutzte der heutige Nationalspieler und war in der restlichen Spielzeit nicht mehr aus der Mannschaft zu verdrängen - obwohl er sich bei seinem dritten Einsatz gegen Lens eine Rote Karte einhandelte.
Doch was macht den Spieler aus? Warum beorderte Antonetti ihn in die erste Mannschaft? In erster Linie ist M'Vila ein bescheidender Spieler, der schon im Alter von 18 Jahren Vater wurde und weiter von einem Partytier entfernt ist, als Arminia Bielefeld von Gewinn der Deutschen Meisterschaft.
"Ich wurde mit 18 schon Vater", so M'Vila, der wusste, dass dies im Fußball nicht zur Tagesordnung gehört. Er kaufte sich eine Wohnung außerhalb von Rennes, fernab der Innenstadt. "Die Vaterschaft hat mich reifer werden lassen. Nach dem Arbeitstag freue ich mich auf mein Zuhause und auf meine Familie."
Yann M'Vila: Eine Mischung aus Patrick Vieira und Claude Makelele
Fußballerisch besticht Yann M'Vila durch seinen Fleiß und seine robuste Spielweise, die ihn beim FC Bayern, dem FC Chelsea, Manchester United, dem FC Liverpool und dem FC Arsenal auf die jeweiligen Zettel für besonders begehrte Spieler brachte. M'Vila sammelt dabei Fleißkärtchen, ist permanent in den freien Räumen unterwegs, stopft dazu Löcher und ist enorm stark im Zweikampf.
Physisch ist M'Vila, der in über 120 Spielen erst 16 Gelbe Karten kassierte, mit Patrick Vieira und Claude Makelele zu vergleichen. Eine Ehre für den 22-Jährigen, der knapp über 1,80 Meter misst. "Die Leute haben mich mit Vieira und Makelele verglichen und das nehme ich als große Kompliment. Das sind große Namen im französischen Nationalteam, aber ich bin M'Vila", erklärte er auf goal.com.
Neben den körperlichen Eigenschaften verfügt M'Vila noch über die Fähigkeiten eines fußballerischen Feingeistes, ist technisch beschlagen und sein Passspiel ist eine Augenweide. Als kompletter Spieler mit guten Auge ausgestattet, ist er oft die erste Option im Aufbauspiel seiner Mannschaft. Dies hat ihm zudem Vergleiche mit Yaya Touré eingebracht.
In den letzten beiden Spielzeiten führte er in der französischen Ligue 1 jeweils die Statistiken in den Kategorien "versuchte Pässe" und "angekommene Pässe" an, bei einer Erfolgsquote von 84 Prozent. Einzig mit sehr schnellen Spielern hat er im Zweikampf noch so seine Probleme und in der Anstoss-Serie würde nicht unbedingt das Symbol des Torjägers hinter seinem Namen auftauchen.
"Als Yann hier in die Mannschaft kam, hat er gleich die Hierarchie durcheinander gewirbelt", wusste Frederic Antonetti bei espnfc.com zu berichten. "Für sein Alter verfügt er über eine unglaubliche Reife." Marcel Desailly meinte bei goal.com: "Man sieht seine Klasse an der Art und Weise wie er den Ball annimmt, kontrolliert und sofort weiterspielt. Langer Ball, kurzer Ball. Er hat diesen unnachahmlichen Rhythmus, der in der Premier League gefordert wird."